Inhalt

„Bandida: Die Nummer 1“ orientiert sich an der wahren Geschichte einer jungen Dame, die bereits in der Kindheit alles verlor und sich trotzdem zu einer mächtigen Kartellgröße in Brasilien entwickelte…

Fazit

Mein gestriges Double-Feature bestand aus „Colombiana“ und eben diesen Streifen, die sich beide im Grunde recht ähnlich waren. Im Gegensatz zu den französischen Kollegen setzten die Macher hier allerdings voll auf einen dokumentarischen Stil – was ebenfalls ein paar Vor- und Nachteile mit sich brachte.

Die Handlung war simpel und weitestgehend vorherschaubar, bot dank ihrer unorthodoxen Inszenierung dennoch eine gewisse Anziehungskraft. Grob war die Richtung der Geschichte schon klar, doch die kleinen Details am Rande haben für Aufmerksamkeit und die ungewöhnliche Optik für Interesse gesorgt.

Der Film versuchte authentisch zu wirken und bediente sich hierbei unterschiedlicher Techniken, wie wechselnde Bildformate, starke Filter, grobkörnige Aufnahmen oder der Sichtung aus Handkameras. Zwar wechselte die Darstellung mitunter während einer einzigen Szene recht oft, doch haben es die Macher mit nicht komplett übertrieben.

Wo andere Titel durch besagte Tricks eher anstrengend erschienen, stellt „Bandida“ da eine schöne Ausnahme dar, überfrachtet uns nicht mit Bildern und lässt uns gut in dem Szenario abtauchen.

Hin und wieder gab es trotz der kompakten Laufzeit von lediglich knapp 80 Minuten zwar ein paar kleine Durchhänger, insgesamt war der Unterhaltungswert aber in Ordnung. Der Überblick ging nie verloren und die Zeichnung der Charaktere verzettelte sich nie. Es gab eine Handvoll Hauptfiguren und deren Aktionen konnten wir prima folgen.

Das Cover hat neugierig gemacht und das Ergebnis stellte zufrieden. „Bandida“ war ein ungewöhnlich und weitestgehend kurzweilig anzuschauender Tripp in ein zwielichtiges Milieu und brachte die Motivationen seiner Charaktere glaubwürdig rüber. Das Gesamtpaket hat mir aufgrund einiger Längen und dem eher unbefriedigenden Abschluss nicht zu hundertprozentig gefallen, doch Interessierte dürfen ruhig mal einen genaueren Blick riskieren.

Fotocopyright: Netflix