Inhalt

Frankreich um 1900. Die „Apachen“ regieren die Straßen von Paris, verbreiten Angst und Schrecken. Vor Jahren ist der Bruder von Billie bei einem Aufnahmeritual ums Leben gekommen und seither schwört die Schönheit nun bittere Rache…

Fazit

Der Name erweckt zunächst große Erwartungen, doch mit einem waschechten Klassiker wie „Gangs of New York“ ist dieses französische Werk nur bedingt vergleichbar. Zwar teilt man sich grob die Handlung um eine Straßenbande in einer vergangenen Epoche – doch vom Schauspiel und Tiefgang liegen hier Welten zwischen den beiden Titeln.

Zunächst hat mich der durchwegs billige Look gewaltig gestört. Das Geschehen wirkte trotz interessanter Kulissen immer etwas schlicht und erinnerte eher an einfache TV-Spielfilme, denn an elegant gefilmte Werke, die wir sonst aus Frankreich kennen. Die lachhaften Kostüme und der arg unpassende Soundtrack taten ihr übriges, um ein seltsames Gesamtbild zu präsentieren.

Die Geschichte zeigte Parallelen zu Mitbewerbern, wurde aber weitaus spannungsarmer als sonst üblich erzählt. Es kam nie so etwas wie ein brauchbarer Spannungsbogen auf und die meiste Zeit plätscherte das Treiben langweilig vor sich hin. Die Macher haben es außerdem verpasst, den Zuschauer frühzeitig einzufangen und brachten mit einem langwierigen Auftakt die Sache bereits früh ins Wanken.

Es ging weniger um rivalisierende Straßenbanden oder in irgendeiner Weise konturreiche Figuren, vielmehr reduzierte sich das Storytelling auf eine schlichte Rachegeschichte – ohne sonderlich große Überraschungen oder neue Ideen. Man hat alles schon dutzendfach gesehen, obwohl hier immerhin das Setting zumindest etwas Eigenständigkeit durchblitzen ließ.

Ich war froh, als vergleichsweise früh der Abspann über den Bildschirm flackerte und ich nicht viel mehr als 1 Euro für die Scheibe auf den Tisch gelegt habe. „Gangs of Paris“ hat fleißig abgeschaut, aber wohl aufgrund mangelndes Budgets nicht allzu viel mit seinen lobenswerten Inspirationen gemacht. Der Streifen war eine ziemlich lahme Angelegenheit, die nur in vereinzelten Szenen einigermaßen zu überzeugen wusste und ansonsten eher zum Eindösen einlud.

Fotocopyright: Splendid Film/WVG