Inhalt

Hollywood in den 1930iger Jahren. Howard Hughes ist Multimillionär und filmbegeistert. Mit seinen Werken möchte er das Kino revolutionieren und den etablierten Studios den Kampf ansagen. Tatsächlich feiert der Hobbyregisseur durchaus beachtliche Erfolge und verhilft so nebenbei der Luftfahrtbranche zu neuen Höhenflügen, doch seine Persönlichkeit verändert sich fortwährend zum Schlechteren…

Fazit

Martin Scorsese und Leonardo DiCaprio waren seinerzeit ein Traumgespann, welches nur schwierig zu toppen war. Als die Beiden mit diesem interessanten Projekt um die Ecke kamen, waren Aufmerksamkeit und Erwartung hoch. Damals war der Film für mich allerdings kein Überflieger, doch immerhin ist er etliche Jahre nach seiner Veröffentlichung noch recht passabel gealtert.

DiCaprio hatte zwar einen starken Auftritt hingelegt, doch irgendwie war er mir noch ein wenig zu jugendhaft. Mag sein, dass er alterstechnisch nicht allzu weit vom rechten Hughes entfernt war, aber irgendwie wurde ich mit dieser hier präsentierten Darstellung (trotz gutem Spiels) nicht ganz warm. Beim Rest gabs dann allerdings wenig zu meckern und die durchaus sehr charmanten Nebenfiguren und Liebschaften wurden passend besetzt.

Die Handlung war ordentlich geschrieben und hielt genügend Potential für knappe drei Stunden Unterhaltung parat, auch wenn es hier und da mal kleinere Durchhänger gab. Insgesamt waren Pacing, Informationsgehalt und Kurzweil akzeptabel ausgelotet, der rote Faden ging nie verloren. Die Wandlung der Hauptfigur wurde verständlich gezeichnet und optisch gelungenen begleitet. Man konnte sich einigermaßen problemlos in die auffällige Type von Hughes hineindenken, seine Entwicklungen und Entscheidungen überraschend gut verstehen.

Die Epoche der 30iger und 40iger Jahre wurde charmant einfangen und das Hineindenken in die damaligen „Größenverhältnisse“ gelang einwandfrei. Mit stellenweise nahezu verschwenderischer Ausstattung und sehenswerten Kulissen blieben keine Wünsche offen, die mittlerweile leicht angestaubten CGI-Effekte fühlten sich nur selten wie Fremdkörper an. Die Immersion war also gegeben, die technische Seite vollkommen zufriedenstellend.

Für mich ist „Aviator“ nicht das beste, allerdings auch nicht das schlechteste Werk von Scorsese. Der Streifen war eine interessant und halbwegs kurzweilige Biografie eines außergewöhnlichen und sonderbaren Mannes, der weitestgehend gut von DiCaprio verkörpert und technisch ansprechend in Szene gesetzt wurde.

Fotocopyright: STUDIOCANAL