Spielebesprechung

Unknown 9: Awakening (PC)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Rolle der jungen Haroona, die langsam ihre außergewöhnlichen Kräfte entdeckt und so die Welt vor dem Untergang bewahren soll…

Gameplay

Gespielt wird aus der Third-Person Ansicht und dabei werden übliche Gameplay-Elemente, wie Schleichen, Kämpfen, Klettern oder kleinere Rätseleinlagen aufgegriffen.

Als kleines Alleinstellungsmerkmal darf hierbei allerdings die kurzzeitige Übernahme von Gegner angesehen werden – welches dem Spiel ein paar wirklich gelungene Kombinationsmöglichkeiten zum Bekämpfen der Selbigen liefert.

Ansonsten hat man alles irgendwo schon einmal erlebt bzw. gespielt und das Abwechslungsreichtum hielt sich in Grenzen. Man hat die Elemente vor allem bei ihren Spielanteilen nicht immer sauber ausgelotet und immer mal wieder den Bogen (z.B. durch zu lange bzw. zu oft aufeinanderfolgende Schleicheinlagen) überspannt. Hierdurch fühlte sich das Geschehen zu oft zu repetitiv an.

Spielzeit

Rund 15-16 Stunden habe ich in den Spielwelten von Unkown 9 verbracht.

Präsentation

Während optische Figurengestaltung und Artdesign zunächst ganz gut gefielen, trübten viele Ungereimtheiten bei der Technik dann letztlich sehr den Spielspaß. Die Schauplätze waren teilweise sehr karg ausgestaltet und fühlten sich schnell recycelt und langweilig an.

Grundsätzlich kam das Spiel zwar mit einem Support für das Ultrawide-Screen Format daher, aber Zwischensequenzen würden extrem gestreckt und wirkten stellenweise sogar bildtechnisch beschnitten. Überhaupt konnten sie nicht mit der eigentlich recht passablen Grafik des restlichen Programmes mithalten und erinnerten an CGI-Filmchen zur Zeiten der Playstation 2.

Immerhin gab es einen netten Soundtrack und eine vergleichsweise sehr gute deutsche Vertonung, von der sich andere Werke gerne ein Stück abschneiden könnten.

Positiv

  • oldschooliges Flair
  • gute Synchronisation
  • Element der Gegnerübernahme grundsätzlich nicht übel gedacht
  • stellenweise hübsche Locations
  • vereinzelt spannende Schleichpassagen

Neutral

  • repetitives Gameplay (viel Schleichen, gleichförmige Kämpfe)
  • geringe Anzahl an unterschiedlichen Gegnertypen
  • blasse Hauptfigur
  • eher uninteressante Hintergrundgeschichte

Negativ

  • technische Mängel
  • langweilige Passagen
  • hakelige Steuerung / schwierige Bosskämpfe

Fazit

Auf den ersten Blick hat “Unknown 9: Awakening” einen wirklich ansprechenden Eindruck hinterlassen. Mir gefiel die etwas altmodische Präsentation und die ebenso nicht ganz geschliffene Spielmechanik, doch im Laufe des Zockens wurden gerade diese Punkte dem Erlebnis zu einem kleinen Verhängnis. Technische Mängel und ein zu sehr von Wiederholungen geprägtes Gameplay rissen oft aus der Immersion und irgendwann fühlte sich das Spielen nur noch nach langweiliger Abarbeitung an.

Ein paar Schleichpassagen wären in Ordnung gewesen, doch hier zelebrierte man diese Abschnitte fast bis zum Erbrechen und zerrte an den Nerven des Spielers. Diese gingen im Gegensatz zu den arg schwierigen Kämpfen zwar ganz gut von der Hand, fühlten sich jedoch stets gleich und wenig innovativ an – obwohl das Element der gegnerischen Körperübernahme grundsätzlich ganz cool gedacht war und ein paar witzige Angriffsketten ins Leben rief.

Nicht jeder neue Titel (auch erst recht nicht jeder Titel mit moderner Unreal-Engine) muss ein AAA-Produkt sein, doch hinter der zuweilen biederen Technik und nervigen Mechanik hätte für meinen Geschmack dennoch ein besseres Ergebnis herauskommen müssen. Am Anfang noch spaßig, trat hier schnell die Resignation ein und am Ende wollte man das Spiel nur des investierten Geldes wegen zu Ende bringen. Unterm Strich trauriges Mittelmaß auf ganzer Linie.

Grafik: 6/10
Sound: 7/10
Gameplay: 5,5/10
Gesamt: 5,5/10

Fotocopyright: Reflector Entertainment / Bandai Namco

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