Inhalt

New Mexico, 1861. Eine Siedlung wird von Indianern überfallen und die kurz darauf eintreffende Armee rüstet sich für den Gegenschlag…

Fazit

Ein Film von knapp drei Stunden und dennoch eine kurze Inhaltsangabe. Wie gewöhnlich möchte ich nicht viel spoilern – räume aber auch gleichzeitig ein, dass die Handlung recht überschaubar ausfiel und viel Fokus auf Figuren, Ausstattung und natürlich auch die malerischen Landschaften gelegt wurde.

Wer die früheren Werke von Costner kennt, wird sich auch hier schnell heimisch fühlen. Erneut lieferte uns das Multitalent einen auf Hochglanz gebürsteten Western, der sich in Erzählstruktur und Inszenierung abermals vom Großteil des Genres abhebt und selbst mich als weniger glühenden Fan abholen konnte.

Bereits nach wenigen Minuten zog das Geschehen in seinen Bann und ließ uns bis zum bitteren (und leider erwartungsgemäß offenen) Ende nicht mehr vom Haken. Zwar verlor man am Anfang noch recht wenige Worte, doch die wunderschönen Bilder sprachen stets eine eigene Sprache. Dabei war es dann weder langweilig, noch sonst wie uninteressant. Man konnte rasch und schmerzfrei im gebotenen Szenario abtauchen, sich – soweit möglich – mit den Charakteren identifizieren.

Wie bereits in beispielsweise „Der mit dem Wolf tanzt“ präsentierte uns Costner verschiedene Sichtweisen auf die Dinge und vor allem auch eine vielschichtige Zeichnung seiner Figuren. Auf allen Seiten gab es interne Konflikte und nicht jeder Fraktionsangehörige war an einer gewaltsamen Lösung selbiger interessiert. Es gab kein klares Gut und Böse, sondern Einblicke in alle Seiten und somit viel Raum für eigene Gedanken zum Thema.

Costner agierte großartig, obwohl er sich bis dato noch etwas mit Leinwandpräsenz zurückhielt. An vorderster Front spielten beispielsweise Sienna Miller oder Sam Worthington, die in ihren eher ungewohnten Rolle einen ausgezeichneten Eindruck hinterließen. Kostüme, Ausstattung und Bauwerke schufen eine perfekte Immersion, gaben keinen Grund zur Klage und ergaben ein sehenswertes Gesamtbild.

Genrefans dürfen sich bei „Horizon“ die Hände reiben. Abermals hat Costner einen tollen Edel-Western abgeliefert, dessen einzige Schwäche ein nicht abgeschlossenes Finale darstellt, da noch weitere Episoden (hoffentlich) folgen werden. Der Auftakt hat mir jedenfalls hervorragend gefallen und ich werde das Projekt mit weiterhin im Auge behalten.

Fotocopyright: ‎ Tobis/LEONINE