Filmbesprechungen

Heretic

Inhalt

Ein älterer Herr lädt zwei junge Vertreterinnen der Mormonengemeinschaft zu sich nach Hause ein und verwickelt sie alsbald in hitzige Diskussionen über Gott und die Welt. Als die beiden Christinnen jedoch aufbrechen wollen, schnappt die Falle des seltsamen Gastgebers zu…

Fazit

“Heretic” war ein richtiger “Mindfuck”, über den ich nach der Sichtung fast die ganze Nacht grübeln musste. Nüchtern betrachtet eigentlich gar nicht mal ein so guter Film, doch irgendwie schon wieder so bizarr, dass man ihn eventuell im Heimkino noch einmal sehen möchte.

Die Geschichte war relativ simpel gestrickt, jedoch mit interessanten Dialogen und einen durchwegs düsteren Grundton immer irgendwie spannend gestaltet. Man wusste nie, was als nächstes passiert, lernte dabei aber schnell auf kleinste Details zu achten – die glücklicherweise gegen Ende weitestgehend aufgeklärt wurden.

Die eigentliche Message war dagegen schon wesentlich schwerer herauszulassen, vielleicht sogar überhaupt nicht eindeutig vorhanden. Im Film werden diverse Missstände angeprangert, allerdings keine echte Lösung hierauf präsentiert – möglicherweise wollte man das auch nie. Alle möglichen Themen aus allen möglichen Religionen wurden angesprochen, mit Für und Wieder diskutiert, am Ende aber nichts tatsächlich greifbares gesagt.

Der Film war per se überhaupt nicht gegen bestimmte Glaubensrichtungen, animierte aber gekonnt zu einem zumindest oberflächlichen Auseinandersetzung mit angesprochenen Inhalten – was schließlich für den weiteren Verlauf und die damit verknüpften Verhaltensweisen der Akteure nicht unerheblich war.

Die Anzahl der Darsteller hat sich im Wesentlich auf drei Hauptfiguren beschränkt, die sich ein wirklich sehenswertes Kammerspiel geliefert haben. Ich habe es anderer Stelle schon geschrieben, muss aber erneut betonen, dass mir Hugh Grant im gehobenen Alter richtig gut gefällt und er auch hier wieder eine grandiose Vorstellung an den Tag gelegt hat.

“Heretic” rüttelt sicherlich nicht an irgendwelchen Glaubenswerten und präsentiert uns keineswegs Antworten auf den Sinn des Lebens oder dergleichen. Er bot jedoch einen spannend gemachten Grusel, der oftmals zum Nachdenken angeregt hat und somit perfekt seine Saat in den Köpfen der Zuschauer pflanzte. Die Einen denken über religiöse Motive nach – Andere schlichtweg nach dem Sinn des ganzen Streifens. Mir hat das Gebotene jedenfalls richtig gut gefallen, zumal ich noch nicht über alle Aspekte durchgestiegen bin.

7,5/10

Fotocopyright: Plaion Pictures

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