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Karl-Heinz ist Polizist, wird von Kollegen und Vorgesetzten allerdings eher belächelt und nie richtig ernst genommen. Eines Tages sieht er jedoch seine Chance gekommen und infiltriert auf eigene Faust eine Gruppe von gesuchten Rasern. Eigentlich wollte er die Typen direkt hochnehmen, doch plötzlich knüpft er neue Freundschaften…

Fazit

Es klingt vielleicht ein bisschen seltsam, doch weder die Videospielvorlage, noch der damals groß beworbene Kinofilm sind im Grunde richtig gut und dennoch hatte ich mit beiden Produkten durchaus meinen Spaß. Wahrscheinlich haben deren teils vernichtende Kritiken bereits im Vorfeld keine hohen Erwartungshaltungen aufbauen können und deshalb konnten die Ergebnisse dann auch gar nicht mal so enttäuschen.

Sicherlich wirkte der Streifen stets wie ein billiger Abklatsch von „The Fast & the Furios“ und fühlte sich wie eine mittelprächtige Episode von „Alarm für Cobra 11“ an, doch irgendwie besaß das Ganze auch unglaublich viel an Charme – woraus sich ein gewisser Unterhaltungswert generierte.

Grade aktuell, also etliche Jahre nach dem ursprünglichen Release war das Teil eine kleine Zeitreise – vor allem was Inszenierung, Kostüme und Darsteller anbelangte. Die damals noch sehr jungen Akteure spielten locker auf und ließen hier und da auf angenehme Weise die Augen verdrehen. Ihr Spiel war nie richtig gut, doch im Gesamtkontext ziemlich passend und somit absolut akzeptabel.

Das Spiel besaß keine echte Geschichte und so war auch hier kein literarisches Glanzstück zu erwarten. Man orientierte sich grob an der üblichen Konkurrenz und hielt sich weitestgehend mit innovativen Ideen zurück. Immerhin stellte die schwache Handlung ein brauchbares Grundgerüst für ein paar hübsch gemachte Actionszenen dar und ging dann wieder in Ordnung.

Wie bereits erwähnt, erinnerte der Film oft an eine Folge von „Cobra 11“ – was natürlich dem deutschen Autobahn-Setting und den präsentierten Stunts geschuldet war. Qualitativ ging das auch alles soweit in Ordnung, für den Verzicht von großflächigem CGI bin ich aus heutiger Sicht absolut dankbar. Man konnte sich das Gebotene schmerzfrei anschauen, auch wenn kleinere Tricksereien (und nur das crashen von eher günstigeren Automodellen) nicht zu übersehen waren.

Das Tempo insgesamt war angenehm. Humoristische Einlagen und Rennabschnitte hielten sich die Waage und kein Teil nahm Überhand. Besonders bei den Gags zog man vor dem endgültigen Fremdschämen immer wieder rechtzeitig die Bremse und ließ das Niveau nicht zu sehr abdriften (was man manches mal befürchtet hat).

Beim Schreiben dieses Reviews schwirrt mir der Soundtrack (die Neuinterpretation von „Wonderful World“) noch voll im Kopf herum und irgendwie blicke ich milde auf das Gezeigte zurück. Damals wie heute war „Autobahnraser“ kein Lichtblick des deutschen Filmes und dennoch wurde man irgendwie ganz passabel bei Laune gehalten. Eine echte Empfehlung kann ich bei aller Sympathie nicht herausgeben, doch Interessierten keineswegs von einer Sichtung abraten.

Fotocopyright: Constantin Film