
Werwolf von Tarker Mills




Inhalt
Eine bizarre Mordserie erschüttert das beschauliche Städtchen Tarker Mills. Nach lauschigen Vollmondnächtigen werden übel zugerichtete Leichen aufgefunden und die Behörden stehen vor einem Rätsel. Einzig der aufmerksame Marty vermutet eine wilde Kreatur hinter diesen tragischen Ereignissen…
Fazit
Mitte der 1980iger befanden sich Verfilmung von Horrormeister King auf einem Höhepunkt und scheinbar wollte man jede noch so kleine oder abstruse Geschichte als Vorlage für einen Kinoerfolg nutzen – und so auch die Handlung von “Das Jahr des Werwolfs”, welches als Buch durchaus unkonventionell (mit Einteilung nach Kalendermonaten und vielen Zeichnungen) geschrieben wurde.
Das Buch war durchaus gut, doch als Jugendlicher war ich noch kein großer Fan des Filmes. Ich fand ihn seinerzeit ganz okay, mehr aber auch nicht. Im Laufe der Jahre ist er dann ziemlich in Vergessenheit geraten und als er am gestrigen Abend in sagenhaft guter 4k-Qualität über den Bildschirm flackerte, war ich regelrecht baff. Die eher simple angelegte und recht klischeebeladene Storyline wurde so ansprechend in Szene gesetzt, dass ich meinen Blick bis zum Abspann nicht mehr abwenden konnte.
Sicherlich hat King das Rad nicht neu erfunden und bekannte Elemente in seinem Script aufgegriffen, doch am Ende entscheidet auch hier die Gesamtkomposition. Der Film lebt von seinen Figuren, die nicht nur geschmeidig geschrieben, sondern vor allem mit Corey Haim und Gary Busey unglaublich genial besetzt wurden. Die Chemie der Darsteller untereinander hat gepasst und dem Geschehen ein richtig tollen “Drive” verpasst. Gerade die Beziehung zwischen Onkel und Neffe wurde glaubwürdig und symphytisch gespielt.
Überhaupt war das Pacing ausgezeichnet und der Streifen trotz weitestgehend eher ruhiger Machart zu keiner Sekunde langweilig. Allein die charmante 80iger Jahre Optik, die dank aktueller Aufbereitung zu neuem Glanze gekommen ist, wusste zu gefallen. Man fühlte sich sofort heimisch und ein wenig in die damalige Zeit zurückversetzt. Alles wirkte herrlich altbacken, aber unglaublich liebenswert. Die handgemachten Effekte waren erstklassig und bei Weitem besser als frühe CGI-Varianten gealtert.
Der Härtegrad war hierbei vergleichsweise hoch und die Mordszenen zudem originell in Szene gesetzt. Hier kam schöner Grusel auf, der trotz einiger spaßiger Elemente nicht verwässert wurde. Dazu gesellte sich eine Spannungskurve, die uns bis zum Ende nicht mehr vom Haken ließ und darüber hinaus eine kleine Detektiv-Geschichte prima in sich integriert hat. Das bekannte King-Flair kam hier besonders ansprechend zum Tragen, doch wiedermal war das Resultat trotz junger Hauptfiguren nicht unbedingt für das jüngere Publikum geeignet.
Die Werwolf-Thematik gehört nicht unbedingt zu meinen liebsten Steckenpferden, doch das witzig geschriebene Buch und der stimmig inszenierte Streifen haben wirklich von sich überzeugen und begeistern können. Hier passt einfach alles zusammen und am Ende präsentierte sich trotz aller Bodenständigkeit tatsächlich der beste Genrebeitrag, der mir bislang untergekommen ist. Greift bei Interesse unbedingt zur aktuellen Auflage von PLAION PICTURES, welche mit einem makellosen Bild und einem informativen Mediabook ein echtes Sahnestück für die Sammlung ist.
8,5/10
Dieses Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von PLAION PICTURES zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
Weitere Informationen zu diesen und weiteren Filmen findet Ihr auf der Webseite des Labels: https://plaionpictures.com (externer Link)
Hier noch ein paar Eindrücke vom Mediabook:







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