Magnolia

Inhalt

Die Wege unterschiedlicher Menschen kreuzen sich per Zufall an einen einzigen Tag. Ein Cop verliebt sich in eine Drogenabhängige, deren Vater schwer an Krebs erkrankt ist, ein Sex-Guru wiederum brach vor langer Zeit mit seinem Erzeuger und hadert mit der Wiederkehr an dessen Sterbebett – oder ein ehemaliger Kinderstar, der seinem tyrannischen Dad niemals verzieh…

Fazit

Im ersten Moment schreckt “Magnolia” vielleicht etwas wegen seiner Länge ab, doch tatsächlich waren die knappen drei Stunden zum Erzählen seiner vielen kleinen Geschichten aber auch absolut erforderlich. Dabei haben die Macher ein gutes Tempo ausgelotet, keinen Handlungsstrang zu kurz oder lang behandelt – deren Überschneidungen immerzu mit Bravour inszeniert.

Neben seinen interessanten Einblicken und Verstrickungen war es aber auch der erstklassige Cast, der durchwegs bei Laune hielt. Jeder Darsteller präsentierte sich in Höchstform – und die meisten damit vielleicht in der Rolle ihres Lebens. Selten hat ein Tom Cruise besser performt, nie war das Spiel von Philip Seymour Hoffmann intensiver oder erschreckend gut auch der Auftritt von Julianne Moore.

Der Film lebte von gänsehauterregenden Handlungen und eben seiner ausgezeichneten Besetzung, die uns einfach nicht kalt ließen. Die einzelnen Stories wirkten wie aus dem Leben gegriffen und gaben uns jede Menge Identifikationsmöglichkeiten bzw. knüpften an Ereignisse und Erfahrungen aus dem eigenen Leben an.

Für sich genommen gab es schon recht viel Input, doch nüchtern betrachtet war das Gesamtbild gar nicht mal so überlastet. Man konnte den Dingen prima folgen, verlor trotz Sprüngen nie den Überblick und empfand das komplette Paket in seiner großen Form als gar nicht mal so unrealistisch.

Für Episodenfilme wie diesen muss man nicht nur Zeit, sondern auch eine gewisse Konzentration aufbringen. Zwar gibt sich “Magnolia” von seiner Struktur her wesentlich einfach als manch Mitbewerber, seine zum Teil schwer verdaulichen Thematiken freuen sich trotzdem über jede gezielte Aufmerksamkeit. Für mich sicherlich kein Film für jeden Tag, dennoch ein Hochkaräter mit Stammplatz in der Sammlung. Wer solche Werke mag, macht hier garantiert nichts verkehrt.

8/10