The Dead Tree of Ranchiuna (Nintendo Switch)
Inhalt
Der Spieler schlüpft in die Rolle eines jungen Mannes, der nach seinem Studium in der Großstadt nun endlich wieder in die alte Heimat zurückkehrt. Statt auf Menschen treffen wir jedoch auf geisterähnliche Gestalten aus der Vergangenheit und durchleben noch einmal die Gründe für unsere damalige Abwanderung…
Gameplay
“The Dead Tree of Ranchiuna” gehört zur Kategorie der “Walking Simulatoren” – und das tatsächlich im klassischsten Sinn. Der Spieler kann seine Figur auf Wunsch sogar komplett von allein laufen (oder rennen) lassen, muss lediglich die Richtung beeinflussen und hin und wieder mal vor einem Tor oder einer “Erscheinung” inne halten.
Es gab nur eine Aktionstaste, die uns beispielsweise Türe öffnen oder einen Baumstamm umkippen lässt – aber grundsätzlich war die Interaktion mit Dingen sehr eingeschränkt. Die meiste Zeit war man mit dem Durchschreiten schlauchförmiger Umgebung beschäftigt, konnte so wenigstens in Ruhe über eingestreute Kommentare aus dem Off nachdenken.
Spielzeit
Die genaue Spielzeit habe ich nicht gestoppt, würde sie aber auf rund zwei Stunden beziffern.
Präsentation
Die Präsentation war ein zweischneidiges Schwert, wo Licht und Schatten nah beieinander lagen. Es gab wirklich schöne Ausblicke über Schluchten und Wälder, dann aber wiederum Gewässer ohne Texturen und immer wieder “hereinploppende” Gegenstände wie Gräser oder Steine. Allgemein wirkte das Geschehen nicht immer so scharf, doch zum Glück konnte meine Switch 2 die Framerate konstant halten und Ruckler waren eigentlich keine auszumachen.
Die Sprachausgabe erfolgte auf englisch und bot solide Sprecher, die trotz leichtem Akzent gut zu verstehen waren. Dies war besonders wichtig, da die Untertitel aufgrund kleiner Darstellung und schlechter Kontraste nicht optimal lesbar waren. Die Musik hat mir sehr gut gefallen, doch leider waren deren Einsatz sehr spärlich und die meiste Zeit waren nur unsere Schrittgeräusche zu vernehmen.
Positiv
- entspanntes Spielkonzept
- spannende Story
- stellenweise hübsche Grafik
- gute Sprecher
- angenehme Musikuntermalung
Neutral
- kurze Spielzeit
- nur englische Sprachausgabe
- Musikeinsatz sehr spärlich
Negativ
- extrem begrenzte Interaktionsmöglichkeiten
- Übersetzung eher mittelprächtig
- Lesbarkeit der Untertitel (klein & schlechte Kontraste)
Fazit
Wer “Walking Simulatoren” mit all ihren Einschränkungen liebt, der wird auch diesen Titel mögen. Punkt. Allen anderen Gamern mag das seichte Gameplay sicherlich auf den Magen schlagen, aber ich war mir dessen von Anfang an bewusst und hatte auch hier meinen (kurzen) Spaß.
Durch den extrem schlauchförmigen Aufbau gab es keinerlei Leerläufe und bereits nach kurzer Zeit habe ich nicht mehr versucht verstecke Pfade abseits der Hauptwege zu suchen oder um Gebäude herumzuschleichen, für die es eh keine Türen gab – blieb Stur auf der “Hauptstraße” und habe das Betrachten der zuweilen recht hübschen Landschaffen genossen.
Die Handlung war interessant, wurde mit guten Sprechern immersiv zum Leben erweckt und behandelte dabei gut greifbare und bis zum Ende hin auch spannende Themen, die bis nach dem Abspann zum Nachdenken animierten. Eine richtige kleine Perle ist “The Dead Tree of Ranchiuna” zwar letztlich nicht, aber ein sehr angenehmer Genrevertreter, der für kleines Geld gerne mal mitgenommen werden kann.
Grafik: 6,5/10 | Sound: 7/10 | Gameplay: 3/10 | Gesamt: 6,5/10
Fotocopyright: Tonguç Bodur / East Asiasoft Limited


