Black Bag – Doppeltes Spiel

Inhalt

George und Kathryn sind verheiratet und arbeiten gemeinsam für den Geheimdienst. Als sie wegen Landesverrat verdächtigt wird, setzt George alle Hebel zum Beweis ihrer Unschuld in Bewegung. Er vermutet ein Komplott innerhalb der Behörde und fühlt sogar engsten Freunden genauer auf den Zahn…

Fazit

Filme von Steven Soderbergh folgen bekanntlich eigenen Gesetzen bzw. einer eigenen Gangart, die manchmal etwas ermüdend wirkt. Während ich beispielsweise mit den Oceans-Filmen gut zurecht kam, ging “Black Bag” nun wieder in die Richtung des gemächlichen Kinos mit vielen langatmigen Passagen.

Die Handlung an sich war okay und schien trotz befremdlicher Thematik schon fast wie aus dem Leben gegriffen. Man präsentierte uns glaubwürdig geschriebene Figuren und nahm ihnen vor allem ihre Beziehungen untereinander ab. Der Film setzt für seine Struktur nicht auf Action, konzentriert sich voll auf besagte Charaktere und versuchte stets mit kammerspielartigen Situationen aufzutrumpfen.

Zum Teil ging die Rechnung auf, zum Teil allerdings nicht. Manche Dialoge waren mitunter sehr witzig und aufgeweckt, andere wiederum zu sehr in die Länge gezogen. Außerdem konnte man sich nur bis zu einem gewissen Punkt in das Geschehen hineinbringen, das “Miträtseln” ging nicht ganz so gut – zumal uns wichtige Mosaikstücke erst spät auf den Tisch gelegt wurden.

Ich kann den Grundgedanken der Macher durchaus verstehen, doch die Umsetzung neckischer Beziehungen in Spionageumfeld ging für mich nicht ganz auf. Nichts gegen eine ruhige Erzählweise, aber hier stockte das Treiben zu oft und das eigene Sinnieren über die Tathergänge waren zu eingeschränkt, auch waren Humor und Pfiffigkeit nicht über jeden Zweifel erhaben – um so einige Durchhänger zu kaschieren. Unterm Strich ein passabler, jedoch keineswegs überragender Film für Fans der ruhigeren Gangart.

6/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH