
Ghost in the Shell
Inhalt
In naher Zukunft sind kybernetische Implantate keine Seltenheit mehr und Major ist ein Prototyp, der extra für die Verbrechensbekämpfung aufgerüstet wurde. Sie untersucht eine Reihe von Mordfällen an Wissenschaftlern und stößt dabei auf unliebsame Details eines marktbeherrschenden Konzerns…
Fazit
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge schaue ich auf die Realverfilmung von “Ghost in the Shell” zurück. Ich mag die Anime-Vorlage und konnte mich hier an der technischen Seite kaum sattsehen, aber dennoch vermochte der Funke nach der nunmehr vierten Sichtung noch immer nicht vollends überspringen.
Die Geschichte war gut, obgleich für Unkundige etwas sperrig serviert. Zum Glück lag der Fokus aber auf einen audiovisuellen Rausch, der seines gleichen sucht. Die CGI-Effekte waren grandios und die Immersion perfekt. Das Auge sah sich kaum an den bunten und auf Hochglanz polierten Aufnahmen satt, man fühlte sich tatsächlich wie in einem zum Leben erweckten Anime oder Manga.
Sicherlich wirkten viele Bilder arg steril, doch letztlich passte dies hervorragend zur Thematik. Die Parallelen zur Vorlage wurden mehr als deutlich und viele Szenen hätten technisch gar nicht besser adaptiert werden können. In seinen starken Momenten sorgte der Titel für offene Münder – in seinen leider auch schwächeren Passagen für kleinere Gähnanfälle.
Wie bereits erwähnt war die Handlung nicht schlecht, doch inmitten ihrer famosen Präsentation wurde sie gelegentlich etwas langweilig in Szene gesetzt. Erstaunlich schnell traten nach aufreibenden Gefechten oder Verfolgungsjagden unschöne Längen auf und der Griff zum Handy musste sich mit jeder Menge Selbstbeherrschung unterdrückt werden.
Auf Seiten der Darsteller hat man alles richtig gemacht. Scarlett Johansson kam besonders in ihrem speziellen Kampfanzug äußerst sexy daher, während der alte Haase Takeshi Kitano in einer kleinen Nebenrolle glänzte und einen Hauch japanischer Eleganz ins Geschehen einbrachte.
Rein von seiner Technik gestaltet sich dieses Werk als absoluter Knaller, doch filmisch gibt es hier leider noch gehörig Luft nach Oben. Trotz überschaubarer Laufzeit zerren zu viele Längen am Erzählfluss und die Aufmerksamkeit fährt Achterbahn. Fans der Thematik schauen natürlich rein und können vielleicht noch ein Wertungspunkt dazu addieren – der Rest darf aber aufgrund der betörenden audiovisuellen Reize ebenfalls mal einen genaueren Blick riskieren. Ich möchte diesen Titel gerne mehr lieben, aber es gelingt mir irgendwie nicht.
7/10
Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

