
F1
Inhalt
Ruben Cervantes hat ein großes Problem. Er hat sich durch den Erwerb eines Formel 1-Teams hoch verschuldet und bisher noch keinen Sieg eingefahren. Verzweifelt fragt er bei seinem alten Freund Sonny an, der einst bei einem Unfall fast sein Leben verlor und seine Karriere beinahe beendete. Eigentlich ist Sonny viel zu alt für den Job, doch er willigt ein und nimmt neben seinen deutlich jüngeren Kollegen wieder Platz am Steuer der Elite-Boliden…
Fazit
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe ich mich gestern auf den Heimweg gemacht. Lachend, weil endlich mal wieder ein solider Motorsportfilm über die Leinwand des Kinos flackerte und alle wesentlichen Aspekte mit Bravour abdeckte, weinend, weil er arm an echten Innovationen war und überall ganz stark “auf Nummer sicher” gegangen ist.
Im Großen und Ganzen war der Film nicht schlecht, strahlte eine tolle Atmosphäre aus und stellte alle Bedürfnisse wie brauchbare Handlung, hübsche Darsteller, flotte Renn-Szenen und schnittige Inszenierung zufrieden – doch irgendwie hat der letzte Kick gefehlt. Man konnte prima in die Welt der Formel 1 abtauchen und erhielt in knappen 2,5 Stunden keinen echten Leerlauf, im Gegenzug hierfür aber auch keinerlei neue Einblicke oder gar unvorhersehbare Wendungen.
Man gab sich zwar um Spannungen unterhalb der Fahrer bemüht, zeichnete deren Entwicklung aber einen Ticken zu oberflächlich und wich dabei nicht von unseren Erwartungen ab. Man wusste, dass sich die internen Konkurrenten irgendwann schon zusammenraufen werden und so hielt dann auch das große Finale keine echten Überraschungen parat.
Glücklicherweise hat die Chemie der Darsteller so gepasst, dass man über kleinere Makel im Script größtenteils hinwegschauen konnte. Der noch immer erstaunlich frisch wirkende Brad Pitt wirkte fast schon zu jugendhaft für seine Rolle, verlieh dem Streifen aber durchwegs einen gewissen Charme und stellte seine Fähigkeiten als Zugpferd für das Projekt heraus. Javier Bardem hatte zudem ein paar coole Gastauftritte mit unglaublich starker Präsenz.
Persönliches Highlight waren die Szenen auf der Rennstrecke. Wie es die Trailer bereits vermuten ließen, ist hier viel Herzblut und Mühe eingeflossen. Die Akteure nahmen Platz in echten Fahrzeugen und der Einsatz von Computern wurde gering gehalten. Die Rennen waren megagut inszeniert, kamen wie eine schnittige TV-Übertragung und nicht wie eine gerenderte Sequenz aus einem Computerspiel daher. Eine hochglänzende Optik, schnelle Schnitte und irre Kameraaufnahmen schindeten mächtig Eindruck.
Die eingestreute Liebesgeschichte hätte man sich sparen und vielleicht ein wenig mehr von den konkurrierenden Rennstählen (und deren Sicht auf die Dinge) zeigen können, doch ansonsten gab es hier nicht viel zu Meckern. Sicherlich habe ich oben einige Kritikpunkte aufgeführt, doch echte Showstopper waren nicht darunter. “F1” lieferte überall grundsolide ab und besaß trotz beachtlicher Laufzeit keine nennenswerten Durchhänger. Fans von Pitt oder des Motorsportes dürfen also bedenkenlos reinschauen. Ich freue mich schon auf die Runden im Heimkino – auch wenn bei diesem Werk insgesamt noch etwas Luft nach Oben gewesen ist.
7,5/10
Fotocopyright: Apple/Warner

