Inhalt

Die NASA hat ein kleines Problem. Ein russischer Satellit droht auf die Erde zu stürzen und Niemand kennt sich mit der stark veralteten Technik zur Steuerung des selbigen aus. Aus purer Verzweiflung wird eine alte Crew zusammengetrommelt – die, sofern es ihre Gesundheit überhaupt noch zulässt – die Chance für ihren Ausflug ins Weltall endlich bekommen sollte…

Fazit

Um die Jahrtausendwende waren Filme mit dem All oder zumindest rund um Meteoriten („Armageddon – Das jüngste Gericht“, „Deep Impact“, etc.) ziemlich angesagt und mit „Space Cowboys“ schlug Regisseur und Darsteller Client Eastwood in eine ähnliche Kerbe.

Ich muss zugegeben, dass mich der Titel bei Veröffentlichung gar nicht großartig interessierte und ich ihm erst Jahre später (als Beigabe zum HD-DVD-Player) eine Chance gegeben habe – und mich am gestrigen Abend spontan noch einmal von ihm unterhalten ließ.

Ein hoher Unterhaltungsfaktor ist jedenfalls gegeben – schiebt man einmal die bemühte Handlung und ein paar unglaubwürdigere Elemente zur Seite. Wir bekommen in erster Linie ein Event, dass von seinen gut aufgelegten Altstars lebt und in seinen besten Momenten mächtig Stimmung in die Bude bringt.

Die Chemie der Figuren untereinander hat prima gepasst und die Beteiligten hatten sichtlich Freude an der Arbeit. Natürlich sticht Eastwood am ehesten heraus, doch die meisten Gags von Tommy Lee Jones, Donald Sutherland oder James Garner zündeten ebenso. Die verkörperten Charaktere ließen sich irgendwie gut auf ihre realen Persönlichkeiten übertragen und man spürt, dass ihnen die Rollen wohl auf den Leib geschrieben wurden.

Dramaturgisch hat mich „Space Cowboys“ leider ein wenig enttäuscht. Das Script bot keine überraschenden Wendungen und lief locker-seicht nach erwartetem Muster ab. Zwischenzeitlich gab es einen kleinen Einschnitt beim filmischen Gesundheitszustand eines Protagonisten – dessen Konsequenz war allerdings direkt total berechenbar und hielt am Ende keine Überraschung bereit.

Technisch leiste sich der Film keine Blöße. Die Kameraführung ist sauber, die Bilder farbenfroh und die Schnitte passend zur Besetzung nicht allzu hektisch. Die All-Szenen wirken leicht angestaubt, sind aber noch anschaubar. Der Soundtrack bliebt überwiegend sanft im Hintergrund.

Als ernsthaften Beitrag zum Genre sollte man „Space Cowboys“ wahrlich nicht betrachten. Wir bekommen hier eine prominent besetzte Komödie, die sich die Raumfahrt lediglich als mehr oder weniger beliebigen Rahmen ausgesucht hat. Es macht trotzdem unglaublich viel Spaß den alten Herren zuzuschauen, aber manch kleinere Länge ist nicht von der Hand zu weisen. Unterm Strich also durchaus sehenswert, aber keineswegs referenzverdächtig. Eastwood hat bessere Perlen in seinem Portfolie, doch dieses Werk geht für einen kurzweiligen Abend vollkommen in Ordnung.

7/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)