Krieg der Eispiraten
Inhalt
In der Zukunft ist Wasser zum wertvollsten Gut der Galaxis geworden. Kontrolliert wird es durch die sogenannten “Templer”, die deswegen regelmäßig von Piraten überfallen werden. Einer dieser Gauner ist Vegas mit seiner schlagkräftigen Truppe – der sich bei einem seiner Raubzüge ausgerechnet in eine waschechte Prinzessin verliebt…
Fazit
Neben “Krieg der Sterne” und “Indiana Jones” gehörte “Krieg der Eispiraten” zu den Filmen, mit denen ich aufgewachsen bin und die deshalb einen gewissen Sonderstatus bei mir genießen. Eigentlich blicke ich auch heute noch gerne auf diesen Titel zurück, doch die Sichtung am gestrigen Abend hat mich schon ein wenig geschockt. Das Werk war zwar noch exakt so, wie in meiner Erinnerung – aber irgendwie auch nicht mehr so fantastisch, wie es mir meine nostalgischen Gefühle suggerierten wollten.
Noch immer gefiel mir die sehr trashige Atmosphäre, die durch schräge Kostüme und stumpfe Dialoge mehr als passend untermauert wurde. Das komplette Art-Design war einzigartig und konnte seine Entstehungszeit (1984) keineswegs verleugnen – obwohl hier eher die bunten 70iger im Fokus standen und alles wie ein Musikvideo von Abba und Konsorten wirkte, was sich auch deutlich im discoverdächtigen Soundtrack niederschlug.
Das Pacing war okay, kam aber stellenweise durch unnötige Konversationen oder zusammenhangslose Szenen ins Stocken. Auf der einen Seite hatten wild zusammengewürfelte Momente ihren Charme, auf er anderen Seite wurden Unzulänglichkeiten im Gesamtkonstrukt umso offensichtlicher. Konnte man über manche Patzer (sowohl technisch, als auch erzählerisch) noch herzhaft lachen, nervte es an anderer Stelle spürbar.
Die Darsteller haben ihre Sache – im gegebenen Rahmen – schon irgendwo sehr gut gemacht und konnten vor allem durch ihre kultverdächtigen Synchronstimmen punkten. Klar schwang auch hier er Nostalgiefaktor mit, aber für eine derartige Produktion war die Vertonung wirklich klasse, auch wenn einige Wortwitze wohl komplett umgedichtet wurden. Ich mag sowas allerdings (bei alten Filmen).
Die Effekte waren der Wahnsinn – und zwar in doppelter Hinsicht. Wie bereits erwähnt gefiel das allgemeine Design, beispielsweise von Raumschiffen, Robotern und Kostümen, aber deren Umsetzung verdiente eher das Prädikat “nett gedacht, statt nett gemacht”. Man wusste nie genau, ob die Macher vielleicht auch wollten, dass wir “unsichtbare” Fäden deutlich sehen oder bemerken, dass Murmelbahnen im Hintergrund als futuristische Skyline fungierten.
“Krieg der Eispiraten” ist für mich Kult, auch wenn ich dieses krude Werk heutzutage wohl kaum jemand ernsthaft empfehlen möchte. Er ist stellenweise so schlecht, dass es schon wieder kaum lustig ist und manchmal auch etwas ermüdet. Er hat seine extrem starken Passagen, aber leider auch ein paar langweilige Durchhänger. Das schräge Ding macht dennoch weitestgehend Laune und kann zumindest für Trash-Liebhaber auch heute noch einen Blick wert sein. An “Star Wars” und Konsorten reichte man schon damals nicht heran, aber dies war vermutlich auch nie die Intention der Macher.
7/10
Fotcopyright: Warner


