Filmbesprechungen

Jurassic World: Die Wiedergeburt

Inhalt

Das Leben mit Dinosauriern ist mittlerweile zum Alltag geworden, wobei nur wenige Tiere unser Klima vertrugen und es erneut eine hohe Sterberate gab. Die verbleibenden Giganten leben nun auf Inseln in der Nähe des Äquators und werden von Menschen kaum behelligt. Ein Betreten dieser Gefilde ist sowieso strengstens verboten. Ein Pharmakonzern möchte diese Hürde jedoch umgehen und entsendet einen Trupp von Forschern, um DNA-Proben für die Entwicklung eines neuen Herz-Medikamentes zu gewinnen…

Fazit

Eigentlich wollte ich mich nicht vom Hype eines neuen “Jurassic Park” (oder “Jurassic World”)-Filmes packen lassen, doch kurz vor seinem Release hatte ich schon mächtig Bock auf das Teil und konnte einem Gang ins Kino trotz eher verhaltener Kritiken nicht entsagen. Erwartet habe ich daher nicht allzu viel – bekommen habe ich dann allerdings auch nicht das Gelbe von Ei.

Für ein Reboot zeigte mir das Gebotene zu wenig neue Aspekte auf, fühlte sich einfach wie ein weiterer Teil der letzten Trilogie an. Sicherlich waren einige Dinge durch die Vorgänger etwas eingeengt, doch vielleicht hätte man bei der Zusammenfassung der vorherigen Ereignisse einfach härter durchgreifen und das Setting grundlegender verändern, neue Realitäten schaffen müssen – von mir aus noch einmal ganz neu mit der Entwicklung anfangen können.

So ging es dann einfach wieder auf eine Insel mit Sauriern und inhaltlich wurde wenig geboten. Es gab zwar ein paar nette Schauwerte, dafür eine unnötig eingeflochtene Nebengeschichte mit einer konsequent unsympathischen Familie, die sich ebenfalls in die Location verirrt hat und mit nervigen Aktion nicht unbedingt bei Laune hielt. Einen deutlicheren Fokus auf den Forschertrupp wäre mir da lieber gewesen – gerne mit ein wenig mehr Action auf deren Seite.

Scarlett Johansson mag grundsätzlich eine gute Wahl sein, aber hier schien ihr Talent ein wenig verschwendet. Sie und der restliche Cast spulten ein Standardprogramm herunter, während die bereits erwähnte Familie aus dem Nebenstrang gänzlich fehl am Platz war und ebenfalls nicht mit toller Leistung glänzte. An der Inszenierung gab es jedoch wenig zu Mäkeln. Zwar sahen nicht alle Kreaturen wirklich toll aus – doch war eher eine gestalterische, denn computertechnische Sache. Nie erstrahlten Dinosaurier hübscher auf der Leinwand und sie fügten sich harmonisch in die Landschaft ein.

Ein allgemeingültiges Rezept für einen besseren Neuanfang habe ich auch nicht, aber in dieser Form hätte man sich eine Fortsetzung ersparen und vielleicht noch ein paar Jährchen ins Drehbuch einfließen lassen können. So fühlte sich das Geschehen trotz neuer Figuren zwar weiterhin angenehm vertraut an, doch mir wäre eine zumindest kleine Revolution mit deutlicheren Umbrüchen wesentlich lieber gewesen. Einige Designentscheidungen (Stichwort “Snickers” oder halt eben die nervige Familie) müssen nicht verstanden und im Zuge der allgemeinen Kurzweil kommentarlos hingenommen werden. Unterm Strich hielt das Ding über weite Teile ja wirklich bei Laune – nur eben nicht so episch wie erhofft.

6/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

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