Justice League
Inhalt
Superman ist tot und die Welt versunken in Trauer. Das Verbrechen schläft jedoch nicht und in Form eines alten Feindes droht nun neues Ungemach. Batman muss nun alle bekannten Superhelden um sich scharen, damit Steppenwolf auch ohne den Verstorbenen besiegt werden kann…
Fazit
Nach den Höhenflügen in Form von “Man of Steel” und “Batman v Superman: Dawn of Justice” wurde uns im Kino seinerzeit diese Ursprungsversion von “Justice League” aufgetischt und die Fangemeinde war schwer enttäuscht. Was uns Snyder (oder besser gesagt: das zuständige Studio) im ersten Aufschlag präsentierte, hatte nicht mehr viel mit den Qualitäten seiner Vorgänger gemein und wurde später zurecht vom Regisseur neu aufgezäumt.
Während die grundsätzliche Geschichte um den verstorbenen Superman eigentlich noch ganz okay war und der Cast soweit in Ordnung ging, stockte es beim Rest gewaltig. Viele Szenen wirkten wahllos aneinander gereiht und der rote Faden schien völlig verloren zu gehen. Sicherlich hatte man weiterhin das primäre Ziel vor Augen, doch der Weg dorthin nicht nur für unsere Heldengruppe gelegentlich etwas anstrengend.
Man sprang zwischen Welten und Figuren hin- und her, riss viele Nebenkriegsschauplätze auf und schloss dabei kaum ein Szenario zufriedenstellend ab. Das Ganze hatte dann zwar weiterhin einen gewissen Comic-Charakter, doch die bunten Bilder wollten nicht so recht mit dem lobenswert düsteren Umgangston der Vorgänger harmonieren. Dieser Titel fühlte sich definitiv anders an, aber auf eine weniger gefällige Art.
Vielleicht mag auch das Budget knapp geworden sein, denn bei den Effekten konnte man ebenfalls nicht mehr in die gewaltigen Fußstapfen der Erstlinge treten. Neben ein paar durchaus hübschen Szenarien, war es vor allem die Darstellung von Steppenwolf, die ständig aus der Immersion riss. Seine Herkunft aus dem Computer war nicht zu verleugnen und richtig gut war sie leider auch nicht gelungen.
In meinen Augen hat Affleck hier schwächer als im vorhergehenden Teil agiert und somit dem Treiben einen weiteren Minuspunkt verliehen. Seine Rolle mag nun zwar etwas anders aufgezogen sein, dennoch hat besonders die Chemie zwischen ihm und seinen Mitstreitern nicht ganz gepasst und so ist der bis dato gute Eindruck etwas verflogen. Ob er einen kompletten Batman-Film hätte stemmen können, sei fraglich.
Die Kino-Version von “Justice League” war ein seltsames Ding, welches Snyder mit seinem eigenen Cut (Test hier) zum Glück noch einmal korrigieren konnte. Aus Zeitgründen (und weil ich das Review zu dieser Variante noch nachschieben wollte) gab es gestern Abend erneut diese Ausführung und noch immer tue ich mir mit meinem Urteil schwer. Trotz aller Minuspunkte hatte das Teil einen gewissen Charme und Unterhaltungswert – weshalb ich es nicht ganz ans Ende der Liste von Comicumsetzungen verfrachten möchte. Der Kino-Cut ist einfach solider Durchschnitt, nicht mehr, nicht weniger.
6/10
Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)
Siehe auch: Zack Snyder’s Justice League (Director`s Cut)


