Filmbesprechungen

Die Mächte des Wahnsinns

Inhalt

Sutter Cane gilt als der beste Horror-Autor der Gegenwart, doch sein Verlag steht vor einem großen Problem. Kurz vor dem Erscheinen seines neuen Romans ist der Ausnahmekünstler verschwunden und jeder Kontakt zu ihm abgebrochen. Verzweifelt wird Privatdetektiv und Versicherungsexperte John Trent mit dem Fall betreut, der hier eher Marketing-Kampagne, statt echte Panik sieht. Schon bald bekommt es der abgebrühte Profi mit einer echten Herausforderung zu tun…

Fazit

Mit “Die Mächte des Wahnsinns” schuf Legende Carpenter (u.A. “Halloween”) einen Streifen, den man getrost als einer der besten Filme des klassischen Genres bezeichnen kann. Statt auf Blut und Gewalt wird hier auf subtilen Horror gesetzt – der irgendwo zwischen King und Lovecraft anzusiedeln ist.

Der Spannungsaufbau erfolgt langsam, aber äußerst effizient. Durch seine zunächst recht verwirrende Erzählweise fesselt das Geschehen schon früh an den Schirm und macht Appetit auf Mehr. Eine altmodisch wirkende Detektiv-Geschichte wurde in das aktuelle Jahrhundert konvertiert und der Zuschauer auf allen Ebenen mit eingebunden.

Ein brillant agierender Sam Neil (u.A. “Jurassic Park”) macht den Wahnsinn greifbar und lässt uns seine Höllentour eindrucksvoll am eigenen Leib spüren. Man konnte sich so richtig gut in seine Lage hineindenken, seine anfängliche Leichtigkeit und seine spätere Verzweiflung schmerzhaft miterleben.

Von seinen eindringlichen und eindrucksvollem Grusel aber einmal abgesehen, steckten so viele liebevolle Details in dem Werk – welche bei einer einmaligen Sichtung gar nicht vollends zu entdecken sind. Bei jedem Durchgang offerieren sich neue Dinge und so macht selbst das Wiederholen des Klassikers trotz bekanntem Ausgang absolut Freude.

Dabei hat Carpenter nicht stur bei vermeintlichen Vorbildern – wie dem bereits erwähnten Lovecraft – abgeschaut, sondern mit eigenen Ideen eine ganz ähnliche Atmosphäre geschaffen. Alles fühlte sich auf Anhieb angenehm vertraut ein, erzählte trotzdem eine eigene Geschichte – ohne jemals einen Cthulhu oder Ähnliches in Erwähnung zu bringen.

Für mich gehört “Die Mächte des Wahnsinns” schon seit meiner frühen Jugend zu den absoluten Referenz im Gruselbereich. Der Film bringt für Genrefans einfach alles mit und hält sein hohes Niveau von Anfang bis Ende bei. Sicherlich geht es bei manchen Mitbewerbern deutlich blutiger oder mit mehr abgedrehten Kreaturen zur Sache – aber diese weniger eindeutigen Momente und der eher subtil gehaltene Horror ist hier grade eine große Stärke. Zeitloser Klassiker.

8,5/10

Fotocopyright: Warner

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