Armageddon – Das jüngste Gericht
Inhalt
Ein riesiger Asteroid stürzt auf die Erde zu und es bleiben der Menschheit nur wenige Tage. Verzweifelt stellt die NASA ein Team aus Bohrspezialisten zusammen, um diese auf dem Flugobjekt abzusetzen und es von Innen heraus zu sprengen…
Fazit
Ich würde es nicht unbedingt als Hass-Liebe titulieren, aber “Armageddon” gehört zu den Filmen, die mir bereits im Kino gar nicht gefallen haben und jede Menge Raum für Aufreger liefern – letzten Endes aber doch in die Sammlung wanderten und noch immer einer regelmäßigen Sichtung unterliegen.
“Armageddon” gehört zu den Filmen, bei denen man nicht nach Sinn oder Logik fragen, sich einfach dem Effektgewitter und übertriebenen Herzschmerz hingeben – die Bilder auf sich wirken lassen muss. Bewusst öffnete Bay hier viele Angriffspunkte für seine Kritiker, doch der weitestgehend hohe Unterhaltungswert gab dem Blockbuster-Macher irgendwo recht.
Das Geschehen wurde audiovisuell hervorragend in Szene gesetzt und kann sich auch heute noch sehen lassen. Die Zerstörungen auf der Erde oder die Szenen im All waren fantastisch inszeniert, lassen kaum glauben, dass dieser Streifen bald 30 Jahre auf dem Buckel hat. Alles schaut relativ frisch aus und vor allem die Lautsprecher knallen dem Betrachter ordentlich was auf die Ohren.
Die Handlung rückte im Anbetracht mancher Actionszene angenehm in den Hintergrund, doch gerade in einigen ruhigeren Momente stößt sie dann wieder unangenehm auf. Die Amerikaner geben sich hier wieder als die großen Retter, andere Nationen werden (mitunter in leichten Witzen verpackt) abwertend dargestellt. Das war so nicht ganz in Ordnung.
Man könnte sich vortrefflich darüber streiten, ob eine hochkarätige Darsteller wie Billy Bob Thornton oder Steve Buscemi hier verschenkt wurden, doch immerhin gaben sie symphytische Nebenfiguren mit flotten Sprüchen und fügten sich gut in das ansonsten sehr testosteron-geladene Spektakel ein – bei dem an Ende selbst die härtesten Typen bitterlich weinen durften.
Der Anfang war extrem unterhaltsam, der Mittelteil okay und das Ende lebte nur noch von seinen Effekten – wobei eine kleine Straffung und etwas weniger Pathos dem Werk ganz gut gestanden hätte. Wie dem aber auch sein: “Armageddon” ist simples Popcorn-Kino, welches dank starker Technik auch heute noch ganz passabel funktioniert und mit ein paar echt lustigen Gags von seltsamen Untertönen ablenkt.
6,5/10
Fotocopyright: Walt Disney / LEONINE



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