Filmbesprechungen

Hellboy: The Crooked Man

Inhalt

Die USA in den 1950iger Jahren. Per Zufall gelangen Hellboy und seine Kollegin Bobbie Jo Song in ein seltsames Dorf voller Furcht. Scheinbar treiben Hexen hier Ihr Unwesen und die Fremden sollen der Gemeinschaft bei deren Bekämpfung helfen…

Fazit

Mit “Hellboy” hat Regisseur Guillermo del Toro anno 2004 einen tolle Umsetzung der Thematik abgeliefert und die Erwartung an dessen Erben sehr hoch gesteckt. Während das letzte Reboot von 2019 eigentlich noch ganz gut ablieferte, hat mir der aktuelle Aufguss leider gar nicht mal so sehr gefallen.

Am Anfang macht “The Crooked Man” noch Laune und Appetit auf Mehr, doch mit laufender Spielzeit sank der Unterhaltungswert von Minute zu Minute und am Ende blieb die Ernüchterung zurück. Auf der einen Seite fühlte sich das Setting und die eher einfache Machart ansprechend an, auf der anderen Seite wartete aber eben kein buntes und lautes Fantasy-Spektakel auf uns.

Es war zwar lobenswert, auf AI-Generierte Inhalte zu verzichten und der ehrlichen Handwerksarbeit Vorschub zu verleihen, aber die Effekte waren insgesamt nur mittelprächtig. Es gab ein paar wirklich tolle, leider aber auch ein paar eher künstliche Bilder, bei denen die Figuren wie Fremdkörper wirkten, alles eher an eine günstige TV-Adaption erinnerte.

Der Härtegrad war bei Weitem nicht mehr so hoch wie beim direkten Vorgänger und auch das Pacing hat Federn lassen. Die Grundgeschichte war ganz in Ordnung, doch deren Potential reichte kaum für kurzweilige 100 Minuten aus und so gab es immer wieder Längen und unnötige Durchhänger. Die Dialoge waren kaum der Rede wert, Tiefgang sowieso nicht vorhanden und die düstere Aufmachung erschwerte das Abtauchen.

Der Film war stellenweise extrem dunkel und schlug damit aufs Gemüt. Wie bereits erwähnt wich das ehemals so bunte Fantasy-Treiben einem Horror-Anstrich, doch das ging für einen Geschmack einen Ticken zu weit. Zwar kaschierte die Dunkelheit viele eher mittelprächtige Effekte, doch versprühte sie auch einen Hauch von Depression – die ich bei einem unterhaltsamen Abend nicht gebrauchen kann.

Die Ansätze waren sicherlich in Ordnung und auch die maue technische Seite kein K.O.-Kriterium, doch eine langatmige Gangart und eine streckenweise zu trostlose Inszenierung ließen nicht unbedingt vor Freude aufschreien. Hartgesottene Comic-Fans schauen mal rein, der Rest kann getrost ignorieren.

5/10

Fotocopyright: Telepool GmbH / Alive

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