Filmbesprechungen

Der Chinese

Inhalt

Ein ganzes Dorf wird abgeschlachtet und die Polizei steht vor einem großen Rätsel. Eine Richterin, die aus dieser Ortschaft stammt und bei den Massaker ihre Eltern verloren hat, betreibt nun eigene Untersuchungen und stolpert dabei auf ein unschönes Kapitel aus ihrer Familiengeschichte…

Fazit

Wer TV-Krimis mag, wird “Der Chinese” nach dem Roman von Henning Mankell bestimmt schon kennen – zumindest den Namen des Zweiteilers wohl schon einmal gehört haben. Für mich war es am vergangenen Wochenende die erste Sichtung des schon länger bekannten Werkes und im Nachhinein stellte sich der auf dem Flohmarkt investierte Euro für dieses Werk als durchaus gut investiert heraus.

Die Geschichte mag in Sachen Glaubwürdigkeit so einige Defizite beinhalten, doch der Unterhaltungswert hat soweit gepasst. Man benötigte zwar einige Minuten um in die Gänge zu kommen und Figuren und Abläufe zu durchblicken, aber dann ging es recht kurzweilig zur Sache.

Die Handlung war zwar eigentlich recht dünn, konnte die knappen drei Stunden Laufzeit aber vor allem wegen seiner hervorragenden Darsteller prima überbrücken. Suzanne von Borsody und Michael Nyquvist gaben ein sehenswertes Paar, welches sich in brenzligen Situationen gut ergänzt hat und ihre Ehe im Anbetracht der Notlage noch einmal ordentlich kitten konnte.

Optisch konnte der Titel seine Ursprünge als Produktion für das Fernsehen nicht verleugnen, doch immerhin gehörte das Werk schon anno 2011 zu den besseren Vertretern seines Faches und gefiel mit hochwertigen Aufnahmen, vielfältigen Schauplätzen und interessanten Kamerafahrten. Alles nicht ganz auf aktuellen Serien-Niveau, aber trotzdem für ein derartiges Produkt vollkommen ausreichend und schmerzfrei anschaubar.

Hin und wieder haperte es ein wenig bei der Identifikation mit den Figuren oder der allgemeinen Glaubwürdigkeit, doch unterm Strich können einige vereinfachte Sachverhalte zu Gunsten der kurzweiligen Unterhaltung schon irgendwie verziehen werden. “Der Chinese” erfand das Rad sicherlich nicht neu, lieferte aber letztlich leichtgängige Krimi-Kost mit teils exotischen Settings und sehenswerten Darstellern. Solider Krimi ohne Schnörkel – für Fans also einen Blick wert.

7/10

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