Drei Meter über dem Himmel
Inhalt
Unter wilden Umständen lernen sich die schüchterne Babi und der Draufgänger Hugo kennen und entgegen aller Erwartungen auch irgendwann lieben. Die wilde Romanze steht allerdings unter keinem guten Stern, da sie Abseits aller Liebelei aus völlig unterschiedlichen Welten stammen und die Begeisterung im Elternhaus nicht gerade groß ist…
Fazit
Mittlerweile habe ich diesen Streifen schon einige Male gesehen und bin noch immer von seiner ungewöhnlichen Machart bzw. seinen sorgfältig gezeichneten Figuren begeistert. Nicht nur optisch, sondern vor allem auch von seinen groben Zügen hebt sich dieser Titel allgemein vom Mainstream aus Hollywood ab, sorgte für neu entfachte Begeisterung für Produktionen aus Spanien.
“Drei Meter über dem Himmel” als Liebesschnulze abzutun, wäre nicht gerecht. Sicherlich spielt die Liebelei zwischen Babi (María Valverde) und Hugo (Mario Casas) eine zentrale Rolle, doch es gibt noch so viel mehr in diesem kleinen Universum zu entdecken. Mit Sorgfalt wurden diverse Figuren und deren kleinen Geschichten geschrieben, zu einem interessanten Ganzen miteinander verknüpft. Viele Dinge ergaben erst bei genaueren Hinsehen einen Sinn, Emotionen und Verhaltensweisen erklärten sich manchmal erst im Nachhinein.
Neben Romantik und Gefühl gab es jedoch auch vergleichsweise harte Schlägereien und sogar ein paar gut gefilmte Motorradrennen – um so quasi das ganze Publikumsspektrum abzuholen. Die Mischung war gelungen und sorgte eben für den etwas anderen Seheindruck gegenüber ähnlich gelagerter Werke – die für meinen Geschmack oftmals zu sehr auf Herz-Schmerz setzen und ab einem gewissen Punkt auch unausweichlich auf ein Happy-End abzielen.
Tolle Aufnahmen, warme Farben und interessante Kameraperspektiven sorgten teilweise fast schon für Urlaubsfeeling und machten das Abtauchen besonders leicht. Fast jede Einstellung glich einem Kunstwerk und schien von den Machern wohl überlegt zu sein. Dazu rundete ein kraftvoller Soundtrack das gefällige Geschehen ab und sorgte fortwährend für die passende Stimmung.
“Drei Meter über dem Himmel” ist ein toller Jugendfilm, der mit seinen vielschichten Elementen auch beim älteren Publikum ankommen dürfte. In seinen knappen zwei Stunden gab es viel zu erblicken und die Kurzweil war aufgrund der harmonisch abgestimmten Bestandteile durchwegs gegeben. Casas fiel mir hier erstmals ins Auge und auch heute hat er nichts von seinen damals zu erkennenden Talent eingebüßt. Wer wilde Romanzen mag und zum Blick über den Tellerrand bereit ist, erhält hier einen sehenswerten Genrevertreter aus dem sonnigen Spanien.
8/10
Fotocopyright: Alive – Vertrieb und Marketing/DVD


