Therapie für Wikinger
Inhalt
Nach 15 Jahren wird Anker endlich aus den Gefängnis entlassen. Als erstes besucht er seinen Bruder, dem er damals den Schlüssel zur Beute anvertraut hat. Zwar hatte dieser schon zum Knasteintritt ein Behinderung, doch mittlerweile ist seine Persönlichkeitsstörung viel schlimmer geworden und die Hatz nach dem verstecken Geld umso schwieriger…
Fazit
Spät, aber grade noch rechtzeitig. Viel erwartet habe ich bei diesem Titel trotz beachtlichem Cast und witziger Prämisse eigentlich nicht, doch am Ende präsentierte sich mal ganz locker einer der besten Komödien des Jahres 2025.
Wer die geistigen “Vorgängerfilme” des Regisseurs Anders Thomas Jensen (“Dänische Delikatessen” oder “Adams Äpfel”) kennt, kann sich ungefähr die Gangart – oder besser gesagt: den Humor von “Therapie für Wikinger” vorstellen.
Erneut geht der Macher an diverse Grenzen, ohne diese zu überschreiten. Minderheiten werden bei den Gags einbezogen, nicht verspottet. Die grandiose Darstellung von Mads Mikkelsen und Nikolaj Lie Kaas trägt ihren Teil zum würdevollen Umgang mit Geisteskrankheiten bei und hinterließ nachhaltigen Eindruck.
Die Geschichte war so ungewöhnlich, wie kurzweilig erzählt und immer in einer perfekten Balance. Humorige Späße, platte Gags, aber auch tiefgründige Dialoge wechselten sich im gelungenen Rahmen ab, ließen keinen Part zu kurz erscheinen. Die Message mag zu Anfangs noch nicht ganz in Erscheinung treten, wird mit laufender Spielzeit aber immer klarer und liebenswerter.
Optisch musste sich dieser Streifen nicht vor der Konkurrenz verstecken. Glasklare Bilder, tolle Kameraeinstellungen und Schnitte hinterließen einen hochwertigen Eindruck. Dank seiner Figuren und (ländlichen) Kulissen erinnerte das Ganze aber auch angenehm an eine europäische Produktion, was für zusätzliche Pluspunkte sorgte.
“Adams Äpfel” und Konsorten waren definitiv speziell, aber auf ihre Weise richtig spitzenmäßig. Mit “Therapie für Wikinger” konnte Anders Thomas Jensen an deren Machart anknüpfen und erneut bei Laune halten. Die Story war cool, die Inszenierung gelungen und der Cast brachial gut. Wer “nordische Komödien” mag, wird diesen Streifen auf jeden Fall lieben.
8/10
Fotocopyright: Neue Visionen Filmverleih GmbH / Splendid


