Inhalt

Die 16 jährige Tochter von David Kim ist verschwunden und die Polizei hat keine schnelle Lösung parat. Also schnappt sich der besorgte Vater den Laptop der Vermissten und versucht ihre letzten Tätigkeiten selbst zu rekonstruieren und nach neuen Spuren zu suchen…

Fazit

Wenn ich nur ein Satz zu diesem Film schreiben dürfte – dann würde ich einfach nur betonen, dass man nicht jedes ausgefallene Konzept für sonderlich gut erachten muss. Konkret geht um die Erzählweise von „Searching“ – zu der ich selbst als IT-Mensch kaum Zugang gefunden habe. Vielleicht sind manche Dinge zu sehr mit meiner alltäglichen Arbeit verzahnt, aber auch so würde ich behaupten, dass es vielen anderen Zuschauern sicherlich sehr ähnlich ergeht.

Ein Großteil der Handlung spielt vor Bildschirmen. Sei es nun vor Notebooks oder Smartphones – es wird überschaubar viel gesprochen, dafür umso mehr gelesen und das kann bei einem entspannten Feierabend schon leicht nervig sein. Bei meiner Netflix-Austrahlung gab es übrigens nur englische Bildschirmtexte und keine eingedeutschten wie in einigen Besprechungen andernorts lobend zu lesen war. Wahrscheinlich bietet der Anbieter einfach nur eine internationale Version an.

Der Film gibt sich zudem als „Mockumentary“ aus, worauf man ebenfalls Lust haben muss. Alles wirkt pseudo-realistisch inszeniert und dabei agieren die Akteure oft zu hölzern. Es gab einige wirklich gefühlvolle Momente, größtenteils zog das Treiben jedoch nicht in seinen Bann – so sehr man sich auch bemühte und versuchte Feuer und Flamme für diese Art von Erzählung zu werden.

Die Geschichte an sich war ansonsten okay und die Wendungen bzw. Ermittlungsfortschritte weitestgehend verständlich konstruiert. Die Auflösung war ebenfalls in Ordnung und glücklicherweise nicht zu weit an den Haaren herbei gezogen. Man konnte sich das Gesamtwerk schon irgendwo in der Realität vorstellen und dann passt das auch wieder mit den fast dokumentarischen Anleihen.

Ich bin Filmfan und begrüße neue Konzepte oder frische Herangehensweisen an ausgelutsche Themen. „Searching“ wird garantiert sein Publikum haben, doch mir blieb das Eintauchen einfach verwehrt. Dies muss beileibe nicht heißen, dass der Titel schlecht wäre – sondern einfach nur für andere Zuschauergruppe zugeschnitten ist. So bleibt es bei mir von einer komplett mittelprächtigen Endnote – Interessierte sollten (vielleicht nach einem Trailer) dennoch einen Blick wagen und schauen, ob sie abgeholt werden.

5/10

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment