Inhalt

In einer leidgeplagten und heruntergekommenen Zukunft, sehnen sich die Menschen zwischen all den Trümmern nach etwas Normalität. Als ein Hotel zu einem Theaterstück einlädt, geben die Armen beinah ihr letztes Hemd, um diesem Spektakel in grausamer Zeit beizuwohnen. Leider entpuppt sich das Erlebnis als alles andere als friedlich…

Fazit

„Soylent Green“ lässt grüßen – und bitte versteht diese Anspielung nicht als Spoiler, denn einige Details gibt der Titel schon recht früh preis und setzt seine Prioritäten sowieso ein klein wenig anders.

Der Zuschauer wird in ein trostloses Zukunftsetting geworfen – ohne irgendwelche Hintergründe hierzu zu erfahren. Auch hier setzt der Film nicht seinen Fokus, sondern einzig auf das zentrale Theaterstück, welches die gesamte Laufzeit dominiert und sich ungeniert bei Streifen wie „Ready of Not“ orientiert.

Die meiste Zeit werden Menschen durch enge Flure gehetzt und mehr oder weniger fantasievoll ins Jenseits befördert. So nebenbei kommen kleine Details ans Tageslicht, aber richtig gravierende Antworten bleibt man dem Zuschauer dennoch schuldig. Man reimt sich zwar munter einige Theorien zusammen, eine befriedigende Auflösung fehlt hingegen schmerzlich. Da nützen auch die solide agierenden Darsteller und die düstere Optik leider nicht aus der Patsche.

Um ehrlich zu sein, hätte ich von unseren Freunden aus Norwegen mehr erwartet. Die Inszenierung ist stimmig, die unheilvolle Kulisse vielversprechend, doch nach kurzer Zeit reiht sich der Titel zu etlichen, ähnlich aufgemachten Terrorfilmen ein und bietet dann doch keinerlei Eigenständigkeiten. Wirklich schade. Für Genrefans zwar schaubar, insgesamt aber eher verzichtbar.

6/10

Fotocopyright: Netflix