Inhalt

Geplagt von seltsamen Visionen sucht Boone hilfe beim Psychiater Dr. Decker, dem er vollstes Vertrauen zuspricht. Bei seinen Sitzungen drängt sich beim Therapeten jedoch ein schlimmer Verdacht auf: er vermutet, dass sein Patient für eine schlimme Mordserie verantwortlich ist und sich nur unter Hypnose an die Greultate erinnern kann…


Einleitende Worte

Auch wenn sich diese Seite hauptsächlich auf das Besprechen von Filmen, Serien und mittlerweile auch Videospielen fokusiert hat, möchte ich hin und wieder dennoch über den Tellerrand blicken und gelegentlich ein paar kleine Worte über lohnenswerte Bücher verlieren. Sicherlich bin ich kein erfahrener Literaturkritiker und lese nicht allzu oft, doch gerade das kürzlich verschlungene „Cabal“ eignet sich als gutes Vergleichsobjekt gegenüber dem grandiosen Film (Link).


Fazit

Die Handlung gleicht in weiten Zügen der des Films. Es gab kleinere Detailabweichungen, doch im Großen und Ganzen keinerlei komplett andere Passagen oder Figuren. Das Ganze war vergleichsweise einfach und schnell verständlich geschrieben, erinnerte bei manchen Dialogen fast an ein Drehbuch.Erstaunlich fand ich die Zeichnung der Charaktere, die nahezu alle Fantasien dem Leser überliesen. Barker umschreibt die Handlungsträger nur sehr knapp, lässt damit viel Raum für eigene Interpretationen von Gesichtern oder allgemeinem Auftreten. Selbst als Filmkenner hatte ich nicht unbedingt die Assozition zu den Darstellern – so arg ich mich stets darum bemühte. Zu simpel sind die Akteuere hier umschrieben.

Mit knapp 300 Seiten ist das Werk äußerst kompakt und somit in einer überschaubaren Zeit lesbar. Die gradlinige Handlung mit wenigen Ebenen lud zum schnellen Schmöckern – ohne großes Hineindenken – ein und ließ sich gut während Bus- und Bahnfahrt in kleine Häppchen einteilen.Bei der Geschichte an sich gab es wenig zu Meckern. Die Handlung bleibt spannend ab der ersten Minute und bleibt auch nach dem Abschluss noch eine Weile im Gedächtnis zurück. Alles ist sehr straight und gut verständlich niedergeschrieben. Es gab gedanklich keinerlei Verwechslungen bei Figuren oder Ereignissen, mit undurchsichtigen Metaphern wurde ebensowenig gearbeitet.

Noch kenne ich keine anderen Bücher des Horrormeisters, doch „Cabal“ war rundherum ein kurzweiliges Vernügen. Obwohl das geschriebene Wort kaum von der Umsetzung abwich, würde ich dem Film aufgrund seiner opulenten Bilder jedoch wesentlich mehr Tiefgang und Gewissenskonflikte einräumen. Was das Buch nicht ausführlich umschrieb, präsentierte die Verfilmung mit ihren Masken und Kulissen viel eindringlicher. Nichtsdestotrotz erhalten Gruselfreunde einen interessanten kleinen Schmöcker, den man vielleicht vor der Betrachtung des Streifens in Augenschein nehmen sollte. Anschließend darf man staunen, was der Autor als Regisseur aus seinem eigenem Werke erschaffen hat.

8/10

Fotocopyright: Edition Phantasia