Inhalt

„Red“ ist schon länger Insasse im berüchtigten Shawshank Gefängnis und weiß viel zu berichten. Durch seine Tauschgeschäfte und Besorgungen kam er seinerzeit mit Neuankömmling Andy Dufrense in Kontakt und eine zaghafte Freundschaft entstand. Andy saß wegen dem Mord an seiner Frau und deren Liebhaber ein, war aber im Grunde gar nicht der Typ dazu. Die Beiden haben fortan nicht nur viele Wachmänner und Direktoren kommen und gehen gesehen…

Fazit

„Die Verurteilten“ gilt nicht nur als eine der besten King-Adaptionen, sondern auch allgemein zu den besten Filmen aller Zeiten. Die Kritiken sind allerorts überragend und auch ich konnte diesem Titel immer wieder etwas abgewinnen. Da Buchvorlagen meist noch etwas toller als deren Umsetzungen sind, kam ich zuletzt nicht um dieses Werk herum und möchte hiermit ein paar Zeilen zum Besten geben.

Auch bei den „Verurteilten“ handelt es sich um eine mehr oder weniger kurze Geschichte, die ungefähr 170 Seiten umfasst. Erwartungsgemäß ist diese überschaubare Anzahl recht schnell abgearbeitet und haben sich äußerst angenehm heruntergelesen. Wer den Film kennt, hat bereits einige Bilder im Kopf – die u. A. bei der Illusion helfen, da King die Figuren allenfalls nur rudimentär umschreibt.

Dank seiner ungewöhnlichen Perspektive spricht das Geschehen den Leser auf seine eigene Weise an und lässt uns schon fast denken, ein guter Kumpel von Red zu sein. Der Erzähler kennt – nach eigenen Angaben – viele Informationen nur aus dritter Hand und dadurch gibt es die wildesten Theorien zum Ablauf selbiger. Dies verleiht dem Ganzen nicht nur einen gewaltigen Charme, sondern trägt unglaublich zur Immersion bzw. zum Hineinversetzen in die Figuren bei.

Im Knast mag es rau zugehen, doch Kings Schreibstil ist hier fast schon ungewöhnlich gesittet und jugendfrei. „Vernünftige“ Dialoge stehen klar im Vordergrund und das war absolut in Ordnung so. Er wirft recht viel mit Jahreszahlen um sich, was zum Glück nur bedingt verwirrt und eher den authentischen Touch und den langjährigen Verlauf der Handlung trefflich unterstreicht. In Konversationen geht in der Regel klar hervor, wer gerade am Zuge ist und durch seine eher geringe Anzahl an Ebenen geht die Übersicht nicht verloren.

„Die Verurteilten“ is ein genialer Film und das Buch steht dem Spektakel erwartungsgemäß nicht nach. Eine Verfilmung bot sich aufgrund seiner witzigen Handlung und seiner kumpelhaften Erzählweise offenkundig an und die minimalen Änderungen verwässerten Nichts. Im Grunde wurden nur ein paar unwichtige Details weggelassen, aber keinerlei entscheidende Stränge umgeschrieben. Fans des Blockbusters dürfen also gerne erneut in die Welt von Red und Andy abtauchen – alle Neulingen sei es überlassen, mit welchem Medium sie beginnen möchten. Gesagt sei nur: es lohnt sich in beiden Fällen!

8,5/10