Inhalt

Um einen großen Unterweltboss endlich einzukassieren, soll Cop Kaminsky in dessen Unternehmen eingeschleust werden. Seine Auftraggeber hoffen mit dem neuen Mann etwas mehr Glück zu haben, da bisherige Infiltrationsversuche von den Geheimdiensten vergeblich waren und höchstens weitere Gegengewalt mit sich brachten…

Fazit

Der „City Hai“ mag sicherlich nicht den Kultstatus wie andere Werke von Schwarzenegger haben, dennoch sollten seine Fans ihn unbedingt auf dem Schirm bewahren. Arnie spielt hier erstaunlich gut und weitaus weniger überzogen, als in manch anderer Rolle – und der Titel ist nebenbei gar nicht so schlecht ausgefallen.

Schon auf den allersten Blick fällt die Optik ins Auge, zu der man in heutigen Zeiten wohl „Retro“ sagen würde. Farben, Kontraste, aber auch die Kleidung unserer Akteure und besonders die Schnitttechnik stammen eindeutig aus einer anderen Epoche. Szenen werden entweder vor oder weit nach ihrem eigentlichen Ende abgeblendet oder aus ungünstigen Winkeln beleuchtet. Das allgemeine Timing ist schlecht, doch irgendwie besitzt dies einen eigenen Charme – von dem ich nicht weiß, ob er in dieser Form damals so gewollt wurde.

Die Handlung geht in Ordnung, setzt aber keine neuen Akzente. Alles verläuft recht vorhersehbar, was durch regelmäßige Action und ein paar flotte Sprüche durchaus wieder ausgeglichen wird. Richtig gut haben mir die Charaktere gefallen, die allesamt von passenden Darstellern verkörpert wurden. Hier fühlt sich alles nach Unterwelt an und es macht Spaß den alten Herren bei ihren Geschäften zuzuschauen. Schwarzenegger ist sowieso über jeden Zweifel erhaben und hinterließ mit geleckten Haaren und schicken Anzügen einen passablen Eindruck.

Ein paar Abschnitte sind von ihrer Machart vielleicht als fragwürdig einzustufen. Damit meine ich nicht den Härtegrad oder die Weise der Inszenierung, sondern eher die moralische Komponente. Der Film interpretiert Selbstjustiz auf eigene Weise und da gehen strahlende Helden durchaus über Leichen. Mag für den Einen ganz nett und konsequent erscheinen, kostet auf meiner persönlichen Skala allerdings ein paar Punkte.

„Der City Hai“ mag zwar schon vor geraumer Zeit als Heftbeilage unters Volks geworfen worden sein, doch schmälert dies nichts an seinen Qualitäten. Wer sich nicht an der altbackenen Inszenierung stört und klassische Gangsterfilme sowieso zu schätzen weiß, sollte ruhig mal einen genauen Blick wagen. Das Teil ist zwar Nirgendwo referenzverdächtig und stellenweise sogar fragwürdig gestaltet, gefällt aber mit tollen Darstellern und ordentlich Kurzweil.

7/10

Fotocopyright: STUDIOCANAL