Inhalt

Eine merkwürdige Skulptur ermöglicht die Kommunikationen mit Geistern und rasch breitet sich in Mias Freundeskreis ein regelrechter Hype nach kurzen Tripps zum Jenseits aus. Zunächst hält sie die verteilten Handyvideos für Fakes, doch dann versucht sie selbst Kontakt zu den Toten aufzunehmen und wird direkt eines Besseren belehrt…

Fazit

„Talk to Me“ galt als einer der Horrorfilm-Tipps des Jahres und deshalb war eine Sichtung für mich eigentlich absolut unausweichlich. Erwartet habe ich trotzdem nicht besonders viel, serviert wurde aber tatsächlich ein rundum gut gemachter Streifen mit einigen beklemmenden Momenten.

Gerne lobe ich effiziente Produktionen, zu der sich dieser Titel gerne einreihen darf. Mit vergleichsweise einfachen Mitteln, wurde hier eine hervorragende Grundstimmung erzeugt und bunte CGI-Effekte oder auch reichhaltige Jumpscares wurden keineswegs vermisst. Mit wenigen Locations, einer überschaubaren Anzahl an Darstellern und einer schlichtweg interessanten Prämisse hielt man durchwegs bei Laune und konnte dabei sogar prima auf Blutfontänen verzichten.

Es gab zwar ein oder zwei vergleichsweise heftige Einlagen, aber die Macher haben es hierbei nicht übertrieben und setzten eher auf den Schock-Effekt, denn auf das unbedingte Darstellen von roher Gewalt. Überdies drehte die – jederzeit hervorragend platzierte – Kamera zur richtigen Zeit ab und der Rest der Szene fand ausschließlich im Kopf des Betrachters statt. Positiv erwähnen möchte ich auch die hervorragende Arbeit der Maskenbildner, die ein paar extrem schaurige Fratzen umgesetzt haben.

Die recht unbekannten Darsteller haben ihre Sache ordentlich und ohne Makel erledigt. Zwar waren deren Aktionen nicht immer zu hundertprozentig nachvollziehbar, doch lag dies wohl eher an den Autoren, statt an ihrer Darbietung an sich. Immerhin konnte man sich – soweit es die schräge Story zugelassen hat – problemlos in deren Lagen hineindenken und prima mit ihnen fiebern. Die Technik hat Abseits der ausgezeichneten Kameraarbeit einen hochwertigen Eindruck hinterlassen und gab ebenfalls keinen Grund zur Klage. Der gesamte Look war hochwertig, die Schnitte selbst in dramatischeren Situationen nicht zu hektisch und der Soundtrack schön atmosphärisch.

Im ausgelutschten Horror-Genre sind echte Innovationen eher selten und da war es umso erfreulicher, dass sich „Talk to Me“ doch einigermaßen frisch und spannend anfühlte. Man hatte zwar stets das Gefühl, das Meiste vielleicht irgendwo schon einmal gesehen zu haben – und dennoch hat man das Gezeigte in dieser Konstellation noch nicht erlebt. Wer stimmungsvolle Gruselfilme mag, liegt hier goldrichtig und darf gerne mal reinschauen. Echtes Pflichtprogramm ists in meinen Augen nicht, aber auf jeden Fall macht man hier nichts verkehrt.

7/10

Fotocopyright: Capelight Pictures