Inhalt

Auf den ersten Blick ist Edward Wilson ein ganz unscheinbarer Student an einer Eliteuniversität. Dem Angebot einer geheimen Verbindung kann er sich jedoch nicht entziehen und so werden viele Stationen seines Lebens auch von selbiger geprägt. Als Agent für die CIA hantiert er gekonnt mit Falschmeldungen und versucht beispielsweise kriegswichtige Entscheidungen in die richtige Richtung zu steuern…

Fazit

Trotz seines guten Casts (u.A. Matt Damon, Angelina Jolie, Robert De Niro) ist „Der gute Hirte“ bis zu seiner Fernsehausstrahlung unter meinem Radar gelaufen und entsprechend spät ist die Scheibe dann in meine gut bestückte Sammlung gewandert.

Für einen Film wie diesen sollte man nicht nur Zeit, sondern auch genügend Aufmerksamkeit im Gepäck haben. In knapp drei Stunden durchlebt unser Hauptdarsteller so viele Abenteuer, die glatt für eine Serienadaption getaugt hätten. Der Knackpunkt ist jedoch, die trotz vergleichsweise kompakter Laufzeit nicht immer allzu kurzweilig erzählte Handlung – die leider mit einigen Längen daher kommt und manchmal auch Verwirrung stiftet.

Auf der einen Seite klingen manch Eskapaden und Aktionen recht unglaubwürdig, doch auf der anderen Seite bringt ein Matt Damon die Sache so nachvollziehbar und elegant rüber, dass kaum mehr Zweifel an deren wahren Kern bestehen. Manchmal ist es sogar recht amüsant, mit welchen Mitteln um Menschen geworben wird und wie man Dinge unbehelligt steuern kann. Durch die authentischen Szenarios wirkt das Geschehen umso eindringliche und Parallelen zu realen Persönlichkeiten sind unverkennbar.

Vielleicht ist es nur eine kleine Randnotiz, aber selten haben mir Darsteller in einer über Jahrzehnte spielende Handlung optisch besser gefallen. So nimmt man besonders Damon und Jolie deren jungen, als auch deren deutlich gealterten Auftritte ab und stört sich nicht an schlechten Masken oder dergleichen. Allgemein habe aber ansonsten alle Akteure eine tolle Leistung abgeliefert und haben keinen Grund zum Meckern. Von De Niro gab es zwar relativ wenig zu sehen, doch schließlich war er in seiner Tätigkeit als Regisseur auch anderweitig voll im Projekt eingebunden.

„Der gute Hirte“ ist lang und komplex, aber keineswegs schlecht. Er schildert das Treiben hinter den Kulissen der Macht recht nachvollziehbar und über weite Teile angenehm spannend. Ein paar kleine Längen trüben das gelungene Gesamtbild, doch unterm Strich ist der Titel sehr sehenswert gemacht und für Freunde anständiger Spionage-Thriller sogar Pflichtprogramm.

7,5/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH