Inhalt

Als erfolgreicher Boxer in der Army kehrt Carter „Hurricane“ wieder in die Heimat zurück und gerät ins Visier der lokalen Behörden. Dem ansässigen Polizeichef gelingt es, ihm mehrere Morde anzuhängen und so wandert er für vermeintlich den Rest des Lebens ins Gefängnis. Per Zufall fällt einem Jungen etliche Jahre später dessen Biografie in die Hände und gemeinsam mit seinen Freunden versucht er den Fall neu aufzurollen…

Fazit

Eher selten lege ich eigentlich noch normale DVDs in den Player, doch bei „Hurricane“ lag mir einfach noch kein HD-Material vor – was sich im Anbetracht des Themas bzw. der Aufmachung allerdings gar nicht so wild war.

Als ich das Werk vor etlichen Jahren zum ersten Mal gesehen habe, war ich zunächst leicht irritiert. Das Cover suggerierte mir irgendwie etwas mehr „Boxfilm“, als das Geschehen letztendlich präsentierte. Es geht hier zwar um einen ehemaligen Sportler und zumindest zu Beginn gibt es für einen Hauch einiger Sekunden auch ein paar Kampfausschnitte, aber dann entwickelt sich das Ganze in eine andere – aber nicht minder spannende – Richtung.

„Hurricane“ ist eine Mischung aus Krimi, Drama, Gerichtsfilm und das Wort Freundschaft. Er verwebt dieses Themen stets gekonnt miteinander und zeigt nachvollziehbar auf, wie sich seine Hauptfigur entwickelt hat und welche Ungerechtigkeiten ihm stets begegneten. Sein Lebenslauf wird anschaulich und Stück für Stück offen gelegt, so dass dem Betrachter seine Person nach anfänglicher Skepsis doch ans Herz wächst. Der Part vor Gericht ist hierbei recht überschaubar und bricht die Fakten angenehm knackig herunter, so dass am Ende nicht zu viel Tempo eingebüßt wurde.

Denzel Washington machte seine Sache sehr gut, wobei mir seine Auftritte in beispielsweise „Malcolm X“ oder anderen Hochkarätern noch einen Ticken besser gefallen haben. Ein wenig leidet der gute Eindruck jedoch auch an der mittelprächtigen deutschen Synchronisation – bei der nicht nur die Stimmfarben gewöhnungsbedürftig sind, sondern akustisch auch viel zu leise daher kamen. Dies betraf leider alle Darsteller – die sonst eigentlich allesamt sehr sympathisch daher kamen und sich keine Patzer leisteten.

Trotz all der guten Ansätze und gefälligen Darstellern vermag mir „Hurricane“ nach all den Jahren noch immer nicht ans Herz wachsen. Der Film ist im Grunde recht solide und sehenswert, doch irgendwie werde ich mit dem Gebotenen nicht hundertprozentig warm. Vielleicht wurden einige Dinge plötzlich zu schnell heruntergebrochen oder nach all den Jahren viel zu einfach gelöst – aber schließlich orientierte man sich an wahren Begebenheiten und dann muss man die Dinge einfach akzeptieren. Fans von Washington haben sowieso ihren Spaß und alle Interessierten schauen mal rein.

7/10

Fotocopyright: Walt Disney