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Das Jahr 2022. Gefängnisse wurde mittlerweile privatisiert und sind zu einem schmutzigen Geschäft geworden. Der ehemalige Elitesoldat J.T. Robbins wird wegen dem Mord an seinem Vorgesetzten auf die Insel „Absolom“ verlegt und gerät mitten in einen Krieg verfeindeter Häftlingsgruppen…

Fazit

Rein von der Idee her, war „Flucht aus Absolom“ schon bei seinem Release in den 90igern nicht unbedingt originell, aber irgendwie passt die Thematik schon ganz gut in diese glorreiche Epoche der Actionfilme. Leider konnte er in meinen Augen nie zur Elite aufschließen und selbst etliche Jahre nach seiner ersten Sichtung hat sich bei mir kein Gefühl von einem Kultstatus eingeschlichen.

Während Setting und Hauptfigur noch recht interessant erschienen, der Verlauf stellenweise sehr kurzweilig war, konnten nicht alle Elemente vollends überzeugen. So wirken viele Kostüme meist unfreiwillig komisch und manch Charaktere einfach nicht glaubhaft gezeichnet. Der Film fühlt sich gelegentlich wahllos zusammengestückelt an und vermengt unterschiedliche Ansätze eher halbherzig miteinander. Zudem versucht er sich sozialkritisch zu geben, ohne dabei den Zuschauer auch nur im Geringsten zu berühren. Alles scheint so absurd und auf Fantasy getrimmt – einen ernsten Bezug zur Realität konnte ich beim besten Willen nicht herbeizaubern.

Die Action war immerhin gut und handwerklich einwandfrei gemacht. Der Härtegrad hat sicherlich über die Jahre an Schrecken verloren und sollte kein Grund für eine weiterhin hohe Freigabe sein. Allein durch die surreale Atmosphäre dürfte es keine Probleme mehr diesbezüglich geben. Während den Rangeleien spielt der Film dann aber seine volle Stärke aus und unterhält ganz köstlich – was man bei manchen uninspirierten Dialogen leider nicht behaupten konnte. So gibt es stets ein unterhaltungstechnisches Auf- und Ab der Gefühle – nette Gefechte und öde Konversationen gaben sich die Klinke in die Hand.

Ray Liotta ist eine coole Socke und für mich einer der Gründe zum Anschauen des Films. Er macht seine Sache als Actionheld ziemlich gut, obgleich er manchmal etwas zu übermächtig gegenüber seinen Konkurrenten wirkt. Beim Rest hapert es – wie bereits erwähnt – meist am Kostümdesign und der damit einhergehenden mangelnden Ernsthaftigkeit. Die Kulissen wirken durchaus schick, aber die Klamotten und das Makeup erinnert eher an eine schwache Endzeit-Hommage.

„Flucht aus Absolom“ ist schwerlich zu empfehlen. Er hat seine soliden Momente, aber auch gravierende Schwächen. Für mich ist er mit knapp zwei Stunden definitiv einen Ticken zu lang geraten und hätte gerne etwas gestrafft werden können – dem Unterhaltungswert wäre dies wohl sehr zu Gute gekommen. Es bleibt ein überdurchschnittlicher Actiontrip, der immerhin mit einem tollen Liotta und ein paar sehenswerten Momenten auftrumpfen kann.

6/10

Fotocopyright: Sony