Inhalt

Nach all den Strapazen im Alltag gönnen sich Annie Porter und ihr Freund endlich mal eine schöne Kreuzfahrt mit allem drum und dran. Der entspannte Trip nimmt jedoch eine tragische Wendung, als einer der Passagiere plötzlich das Ruder übernimmt und das gewaltige Schiff auf eine Stadt zusteuert…

Fazit

Mit dem halbwegs kultverdächtigen ersten Teil hatte diese Fortsetzung schon bei ihrer damaligen Veröffentlichung wenig gemein. Bis auf Sandra Bullock erinnert hier nichts an Vorgänger oder dessen wahnwitzige Prämisse – und so hätte auch problemlos ein anderer Titel auf dem Filmplakat abgedruckt sein können.

Im Grunde ist ein individueller Nachfolger an für sich ja keine schlechte Ausgangslage, jedoch hätten viele Elemente im Verlauf wesentlich runder gestaltet werden müssen. So war mir der Streifen insgesamt zu lang und fühlte sich oft unnötig gestreckt an. Besonders das Finale wollte einfach kein Ende nehmen und irgendwann verlor man – nicht nur hier – merklich das Interesse. Es war doch klar, dass alles versöhnlich enden wird und dieses Hinauszögern nur eine billige Taktik ist.

Allgemein kam das Geschehen nur selten in Fahrt. Trotz kleinerer Actionszenen plätschert alles relativ austauschbar vor sich hin und vermag trotz hübscher Inszenierung nicht zu packen. Es gab zwar auch ein paar durchaus witzige Gags, doch bei über zwei Stunden Laufzeit war dies zu wenig.

Aufgestoßen sind mir vor allem auch die Darsteller. Obwohl ich sonst Dafoe hoch in den Himmel lobe, konnte er hier nicht so recht überzeugen – was wohl eher an der Gestaltung seiner Rolle lag. Diese „Ein-Mann-Bösewicht-Machart“ litt an schwacher Ausarbeitung und hieraus mangelnder Glaubwürdigkeit. Zum übertrieben motiviert agierenden Helden konnte sowieso keine Empathie hergestellt werden und Bullock war nicht viel mehr als nette Beiwerk. Im ersten Teil konnte sie mehr glänzen.

Der Mangel an Schauplätzen ist dem eingeschränkten Setting geschuldet und verdient keinen Punktabzug. Man gab sich bemüht verschiedene Bereiche des eindrucksvollen Schiffs zu zeigen und das war vollkommen in Ordnung. Optisch strahlte das Geschehen auf Blockbuster-Niveau und gab ebenfalls keinen Grund zur Klage.

Mit „Speed 2“ wurde die Cash-Cow gemolken und die Marke direkt im wortwörtlichen Meer versenkt. Von den alten Stärken blieb kaum etwas erhalten und der seinerzeit hoch gelobte Nervenkitzel wurde zum lauen Lüftchen. Hier wäre mir mehr von Altbekannten wesentlich lieber gewesen und so bleibt ein eher schnarchiger Actionfilm, der nur vereinzelt mit netten Ideen aufwarten konnte.

5/10

Fotocopyright: 20th Century Fox