Inhalt

Das FBI ist einem psychopatischen Serienkiller auf der Schliche. Dieser bringt seine Opfer nicht nur um, sondern schlüpft auch in deren Identitäten – was ihn nicht gerade leichter zu fassen macht…

Fazit

Für mich ist „Taking Lives“ schon seit Jahren ein zwiespältiges Thema. Im Grunde mag ich Thema, Darsteller und seine angenehm düstere Gestaltung – doch ein richtig guter Film ist er dabei nie gewesen.

Größte Manko ist eine inkonsequente Struktur, bei der offenkundige Mängel immer wieder deutlich hervorstechen. Man hat immer das Gefühl, dass entweder Teile der Handlung fehlen oder streckenweise falsch zusammengeschnitten wurden. Fragwürdige bzw. schlecht nachvollziehbare Aktionen der Figuren machen es da nicht unbedingt einfacher und die schöne Atmosphäre bremst sich selbst immer wieder aus.

Auf der einen Seite lobt man einen zuweilen äußerst geschickt konstruierten Verlauf, der immer wieder auf falsche Fährten lockt und sträubt sich auf der anderen Seite über fragwürdige Designentscheidungen, die diese vermeintlichen Fallen zu schnell wieder revidieren. Der Zuschauer zweifelt nur kurz und lässt dann doch nicht wirklich von seinem anfänglichen Verdacht ab – welcher sich aufgrund zu expliziter Rückblenden ja sowieso erhärtet hat.

Der Film ist schön düster inszeniert und erinnert in guten Momenten an Genregrößen wie „Sieben“. Durch seinen oftmals eher unterschwelligen Soundtrack und der farblosen Optik ergibt sich ein interessanter Stil, der mit einem besseren Inhalt zu einem Kultstreifen gereicht hätte.

Jolie und Hawke sind für sich genommen durchaus gute Darsteller, doch das hier gebotene Zusammenspiel war eher so lala. Nicht wirklich schlecht, aber auch nicht richtig gut. Sie machten ihren Job routiniert, aber irgendwie fehlte mir der Moment, wo ein gewisser Funken glaubwürdig übersprang. Hätte man die Figuren besser getrennt, wäre das Szenario vielleicht glaubwürdiger – obgleich weniger intensiv – geworden. Der Rest wie Kiefer Sutherland waren einfach da und erledigen ihren Job.

Ich kenne die alte DVD- bzw. Netflix-Version, sowie eine Bootleg-Langfassung und trotzdem wirkt der Streifen in keiner Variante so richtig rund. Durch seine augenscheinlich positiven Bestandteile hätte sich fast ein Geheimtipp abgezeichnet, doch so bleibt unterm Strich nur ein unbefriedigender Genrevertreter mit vergeudeten Chancen. Grundsätzlich anschaubar, aber eben nirgends so richtig hervorstechend.

5,5/10

Fotocopyright: Warner