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Leichenbestatter Montgomery Dark sucht einen Nachfolger und plötzlich steht die bezaubernde Sam vor seiner Tür. Um zu prüfen, ob sie den künftigen Aufgaben überhaupt gewachsen sei, beginnen die Beiden sich gegenseitig mit morbiden Geschichten einschüchtern…

Fazit

„The Mortuary“ fühlt sich irgendwie herrlich an. Herrlich altbacken und erinnert an Klassiker wie „Geschichten aus der Gruft“ bzw. den kultigen „Gespenster“-Heftchen, die man als Kind verschlungen hat. Wir bekommen hier wirklich morbide und bitterböse Kurzgeschichten, die es nicht nur handlungstechnisch in sich haben, sondern dank hübscher und nicht minder blutiger Inszenierung optisch mächtig auftrumpfen können.

Eine richtige Lieblingsgeschichte hatte ich jetzt nach der ersten Sichtung zwar nicht, kann aber allen Episoden eine sehr gute Unterhaltung bescheinigen – was letztlich viel wichtiger als nur einzelne Highlights ist. So machen alle Abenteuer ordentlich Laune und stehen sich in Sachen Ekelhaftigkeit und Gedärm in Nichts nach. Erstaunlich auch, dass man nicht nur hierauf, sondern auch auf witzige Wendungen geachtet hat und den Zuschauer mit brauchbaren Twists immer mal wieder zum Schmunzeln brachte.

Im Gegensatz zu anderen Mitstreitern empfand ich den Rahmen um die kurzen Ausflüge ebenfalls als sehr gelungen erdacht. Gerade weil die Figuren von Dark und Sam so geheimnisvoll erschienen, machte deren Wortduell besonders viel Spaß. Man hängt förmlich an deren Lippen und weiß nie, wie sich das zwischenmenschliche Spiel entwickeln wird und vor allem – wie das gegenseitige Anstacheln wohl enden wird. Bei anderen Titeln gibt es oftmals nur blasse Erzähler, die einfach nur irgendwie zur nächsten Folge überleiten und zum Teil gar nicht notwendig gewesen wären.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut gemacht. Es gab einige mehr oder weniger bekannte Gesichter, die sich lustigerweise in manchen Episoden auch mal doppelt eingeschlichen haben. Besonders gut hat mir jedoch der charismatische Leichenbestatter (Clancy Brown) gefallen – der auf der einen Seite recht einschüchtern wirkte und trotzdem irgendwie eine gewisse Sympathie erzeugen konnte. Mal was anderes, als der allseits bekannte „Crypt Keeper“.

„The Mortuary“ ist ein Segen für die Fans Eingangs erwähnter Kultobjekte. Er transferiert altbekannten Charme in ein technisch aktuelles Korsett und bietet wirklich sehenswerte Geschichten, denen es an Nichts mangelt. Für mich ein kleiner Überraschungstitel, der sicherlich noch einmal im Player landen wird.

8/10

Fotocopyright: Capelight Pictures