Inhalt
Familienvater John ist bestürzt. Bei einem Baseballspiel ist sein Sohn zusammengebrochen und wurde ins örtliche Krankenhaus gebracht. Die Ärzte diagnostizieren ein schweres Herzleiden, dass nur mit einer teuren Operation und einem Spenderorgan behoben werden kann – doch den Angehörigen fehlt einfach das Geld…
Fazit
„John Q.“ geht unter die Haut. Der Film prangert ganz klar das amerikanische Gesundheitssystem an und liefert uns überzeugende Hintergründe für die Motivation seiner Figuren – und sind diese auf den ersten Blick noch so übertrieben heftig. Man kann sich perfekt in die tragische Hauptfigur hineindenken und dessen ausweglose Handlung absolut verstehen.
Denken Washington zeigt sich hierbei wieder von seiner besten Seite und liefert eine großartige Leistung ab. Mit seiner Gestik macht er die Gefühlslage des Familienvaters erschütternd greifbar und gibt dem verzweifelten Arbeiter ordentlich Kontur. Er gewinnt mit seiner stürmischen Aktionen nicht nur die Herzen der Außenstehenden im, sondern auch außerhalb des Films. Der vermeintliche Bösewicht hat Herz, Verstand und vor allem ein vertretbares Ziel.
Obwohl die Geschichte gespickt von realistischer Dramatik ist, vermochte Regisseur Nick Cassavetes eine unterhaltsame Angelegenheit daraus zu stricken. Der Zuschauer blieb jederzeit gebannt am Ball und wollte unbedingt wissen, wie sich die Lage entwickelt und ob ein befriedigendes Finale ins Haus steht. Ohne zu viel zu verraten sei gesagt, dass die Auflösung dann ebenfalls verständlich und konsequent ausfiel. Man konnte den Fernseher mit einem guten Gewissen ausschalten und beruht zu Bette gehen.
„John Q.“ spielt mit tatsächlichen Ängsten und kritisiert offen soziale Ungerechtigkeiten, wie sie wohl oft anzutreffen sind. Dabei wirkt das Werk nicht nur extrem hinterfragend, sondern vor allem auch sehr kurzweilig und spannend gestaltet. Man konnte sich in alle Gegebenheiten hineinversetzten und bis zum Ende mit seinen gut ausgearbeiteten Figuren mitfühlen. Unterm Strich sicherlich auch kein Film für jeden Tag und Zwischendurch, aber mit der passenden Gefühlslage eine echte Empfehlung wert.
8/10
Fotocopyright: Warner
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