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Schlagwort: Netflix (Seite 15 von 23)

Concrete Cowboy

Inhalt

Aufgrund diverser Verfehlungen ist Cole bei seiner Mutter rausgeflogen und soll die Ferien erst einmal bei seinem Vater in Detroit verbringen. Dieser gibt sich zunächst nicht sonderlich begeistert, nimmt den Knaben aber widerwillig bei sich auf. Neben unrühmlichen alten Kontakten, kommt Cole dort nun allerdings auch mit einer ihm völlig neuen Welt in Berührung. Sein Vater und seine Kumpels besitzen Pferde und verstehen sich selbst als eine Art von modernen Cowboys…

Fazit

Manchmal bin ich Filmen für ungewöhnliche Einblicke dankbar und im gewissen Rahmen traf dies auch auf dieses aktuelle Werk bei Netflix zu. Ich war mir der Thematik um aktive, farbige Cowboys aus Amerika noch nicht bewusst und habe den zuweilen leicht bizarren Ausflug durchaus genossen. Man konnte in mir zwar keine überschwängliche Begeisterung für den eigentlichen Kern entfachen, dennoch machte mir das Anschauen über weite Teile ordentlich vernügen.

Der Film fängt recht bodenständig an und zeigt uns einen jungen Kerl, der von der eigenen Mutter regelrecht vor den Kopf gestoßen wurde. Man kann seinen Frust und seine Reaktionen dann durchaus verstehen – und vor allem auch, wie er auf seinen Vater und dessen Umwelt reagiert. Seine persönliche Wandlung wird durch seine harte Schule ebenfalls gut verständlich präsentiert und so gab es bei Schauspiel und der Story letztlich wenig zu meckern.

Bei den knapp zwei Stunden haben sich jedoch leider auch kleinere Längen eingeschlichen, die meine Aufmerksamkeit immer mal wieder leicht schleifen ließen. So sind einige Dialoge einen Ticken zu lang ausgefallen und eine allgemeine Botschaft blieb mir überdies auch ein wenig verwehrt. Man konnte dem Treiben zwar gut folgen und die Hintergründe unserer Figuren verstehen, doch es war einfach schwierig eine sinnvolle Message aus dem Ganzen für sich herauszulesen.

Die meiste Zeit fühlte ich mich als Beobachter, aber selten wirklich ergriffen. Ich nahm viele Elemente zur Kenntnisse, konnte aufgrund der allgemeinen Befremdlichkeit nicht immer abgeholt werden. Immerhin ergab sich hierdurch eine gewisse Unvorhersehbarkeit, die ganz gut funktioniert hat und letztlich für einen passablen Erzählfluss zuständig war.

Ohne Netflix wäre ich sicherlich nicht in die Verlegenheit der Sichtung dieses seltsamen Titel gekommen, doch habe die investierte Zeit am Ende auch glücklicherweise nicht beruht. Sicherlich habe ich mangels persönlichem Bezug nicht alle Gegebenheiten mit offenen Armen begrüßen können und fiel oft in eine eher teilnahmslose Rolle und dennoch fühlte ich mich auf gewisse Weise unterhalten. Wer einen etwas anderen Vater-Sohn-Streifen sucht und neuen Szenarien offen gegenübersteht, darf gerne mal einen Blick riskieren.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix

Triple Frontier

Inhalt

Eine Truppe ehemaliger Söldner möchte noch einmal abkassieren und folgt dem Tipp eines alten Teammitgliedes. Angeblich hat ein Kartellboss eine Menge Kohle auf seinem Anwesen gebunkert und die Sicherheitsvorkehrungen seien eher gering. Was nach einem anfänglich einfachen Plan klingt, wird im Laufe der Mission selbstverständlich zu einem echten Albtraum…

Fazit

Bei seiner Veröffentlichung habe ich den Titel damals direkt gesehen und leider auch ziemlich schnell wieder aus dem Gedächtnis verloren. Der Film an sich ist zwar nicht unbedingt schlecht, aber am gestrigen Abend fielen mir die Gründe für das Verdrängen dann ziemlich rasch wieder ein.

Obwohl die Story wenig Neues bietet, möchte ich diesbezüglich nur wenig kritisieren. Sie bot ein solides Fundamt für einen mit Stars gespickten Cast – doch leider auch einigen Längen, die den Flow doch immer wieder aus dem Gleichgewicht brachten.

Es gab zwar etwas Geballer, doch unterm Strich vergleichsweise wenig an Action. Der Fokus lag klar auf den Charakteren und deren Verhalten in ihrer selbst zugefügten Problem Situation, aber beispielsweise die Dialoge waren schwankender Qualität unterworfen. So gab es durchaus vernünftige Themen, die durch unnötig heroische Ansagen dann wieder gemindert wurden und teils nervig aufstießen.

Die meisten der Darsteller haben geschafft, so wenig sympathisch wie möglich rüber zu kommen und das hat mich letztlich wohl auch am meisten am Film gestört. Sie legten zwar allesamt eine brauchbare Vorstellung an den Tag, doch irgendwie konnte man zu keiner der verkörperten Figuren eine echte Bindung aufbauen. Die Motivationen und so manch Handlung war sicherlich verständlich konstruiert, aber das war irgendwie zu wenig und das Mitfühlen hielt sich in bescheidenen Grenzen.

Die Handlung war – wie Eingangs erwähnt – absolute Standardkost. Es war bereits im Vorfeld klar, dass die Mission nicht wie geplant verlaufen würde und dumme Zufälle bald den Weg der Räuber kreuzen. Dabei geraten sie sich oft genug selbst aneinander und manch Konfrontation war dabei äußerst vorhersehbar ausgefallen.

Als Eigenproduktion von Netflix nimmt man diesem Streifen natürlich gerne mit. Er war handwerklich sehr gut gemacht und di üppige Besetzung sorgt zumindest im ersten Moment für ein fettes Grinsen. Am Ende des Tages regierte jedoch das Mittelmaß und so reicht es definitiv nicht für eine höhere Bewertung.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix

Deadly Illusions

Inhalt

Mitten in einer Schaffenskriese kommt die neue Haushaltshilfe genau recht. Sie erweckt in der Schriftstellerin allerdings nicht nur neue Ideen, sondern mit der Zeit auch sehr bizare Visionen…

Fazit

Im Grunde sagt der Name schon viel über den Inhalt – auch wenn der Schriftzug bei Netflix bei mir zunächst etwas mehr Horrorgeschehen suggerierte. „Deadly Illusions“ ist zwar kein allzu schlechter Film, nimmt sich aber sehr viel Zeit, um dann erst in den letzten Minuten -quasi auf der Zielgeraden – in Schwung zu kommen.

Man legt viel Augenmerk auf die überschaubare Anzahl an Darstellern und Schauplätzen. Es passiert actiontechnisch wenig, dafür gibt es viel an Dialogen und bereits erwähnten Visionen. Man nimmt sich Zeit für die Zeichnung der Figuren und gibt uns großzügig Einblicke in deren Wesen.

Manchmal wusste ich nicht, ob die Gangart mit Absicht so seicht erschien und viele Passagen mit Vorsatz ziemlich vorhersehbar gestrickt wurden. Dem einigermaßen erfahrenen Zuschauer konnte man oftmals wenig beeindrucken oder gar auf eine falsche Fährte locken. Selbst das Finale hielt keinen wirklichen Kick parat und gedanklich hatte man die Auflösung sogar noch viel weiter gesponnen. Verraten möchte ich hier natürlich nicht zu viel.

Die Chemie der Darsteller hat letztlich viele Situation gerettet. Man harmonierte perfekt miteinander und sorgte für manch knisternden Moment, obwohl ja alles recht durchschaubar verlief und keine echten Schockmomente präsentierte. Es lief wie erwartet ab und ließ es dort auflodern, wo es auszurechnen war.

Audiovisuell einwandfrei, vom Look der Akteure makellos und gerade so unterhaltsam und erotisch, um nicht ganz in der Versenkung zu verschwinden. „Deadly Illusions“ geht auf „Nummer sicher“, wagt nicht allzuviel, war aber unterm Strich auch nicht übel. Wer eh ein Netflix-Abo besitzt und mal Zwischendurch seicht abtauchen möchte – bitteschön.

6/10

Fotocopyright: Netflix

ACEPC AK3 Mini PC fürs Wohnzimmer

Da meine Android-TV Box mittlerweile in die Jahre gekommen ist, nicht mehr alle Dateien von meinem NAS auf dem Blu-Ray Player einwandfrei laufen und ich nicht ständig das iPad an stöpseln möchte, wollte ich mal wieder einen richtigen Computer im Wohnzimmer stehen haben. Kriterien waren hierbei allerdings Größe, Lautstärke, Stromverbrauch und die Fähigkeit 4K Material abspielen zu können. Mit einem grundsätzlich langsamen System könnte ich leben – schließlich möchte ich hierauf nicht produktiv Arbeiten oder gar aufwändige Spiele zocken.

Die Wahl fiel auf einen ACEPC, der am vergangen Wochenende bei den Blitzangeboten eines großen Versandhändlers zu finden war. Die Eckdaten klangen zwar extrem schwach, doch gegoogelte Benchmarks stimmten für das geplante Vorhaben einigermaßen optimistisch. Wenige Stunden nach der Bestellung hielt ich das kleine Paket schon in den Händen und die Ernüchterung ließ nicht lange auf sich warten.

Technische Daten

  • Intel Celeron N3350
  • Intel UHD Graphics 600
  • 4 GB RAM
  • 64 GB eMMC Speicher (erweiterbar)
  • 2x HDMI + 1x VGA
  • 4x USB (2x USB 2.0 + 2x USB 3.0)
  • LAN
  • WLAN und Bluetooh
  • Cardeader

Anschlüsse

Auf der Vorderseite befindet sich lediglich eine hellblaue Status-LED.

Links: Ein-/Aus-Schalter, Cardreader, 3x USB (2x 3.0, 1x 2.0)

Rechts: VGA-Ausgang

Hinten: Kopfhörerausgang, 2x HDMI, 1x USB 2.0, 1x LAN, 1x Netzteil

Ersteinrichtung

Zuerst habe ich das vorinstallierte Windows 10 Pro gestartet, den Einrichte-Assistenten ausgeführt und mich erstmalig angemeldet, um die Lizenz auf meinem Microsoft-Account zu hinterlegen. Mitgeliefert wird nur die digitale Lizenz, kein Aufkleber oder BIOS-Branding.

Dann habe ich eine 250 GB SSD in den freien Schacht (einfach eine Schraube entfernen und Deckel ablösen) eingebaut und mittels USB-Stick das System neu aufgesetzt (vorher noch einmal die BIOS-Einstellungen überprüft, u.A. Secure Boot deaktiviert, Bootsequenz auf den USB-Stick gestellt, etc.).

Die eigentliche Installationsdauer habe ich nicht genau nachgemessen, empfand sie – im Gegensatz zu den restlichen Updates – jedoch als normal. Obwohl mein Stick ganz aktuell erstellt wurde, gab es natürlich noch ein paar Aktualisierungen – die bei diesem System zur echten Geduldsprobe wurden. Es gingen knapp vier bis fünf Stunden ins Land, bis der Rechner einigermaßen einsatzfähig war und zusätzlich gingen noch ein paar Minuten für das Installieren fehlender Treiber (u.A. Cardreader) drauf.

Jeder Installationsprozess (egal ob Treiber oder beispielsweise der VLC-Player) war eine Strapaze. Das System lief stets auf 100% CPU-Last und genehmigte sich lange Zeit, um auf Eingaben zu reagieren. Manchmal wurden Tasteneingaben sogar überhaupt nicht angenommen. Die zusätzlich eingebauten SSD sollte eigentlich genügend Dampf mitbringen, aber der Prozessor schien hier eindeutig das Nadelöhr zu sein.

Inbetriebnahme und Performance

Nach (oder eigentlich noch während) der trägen Installation, fiel mir bereits die 4K-Ausgabe auf meinem Schirm auf. Das Gerät schafft die hohe Auflösung leider nur in 30Hz und fühlte sich hierdurch zusätzlich ruckelig an. Bei Full-HD waren hingegen 60Hz möglich und alles lief etwas flüssiger.

4K-Ausgabe schien den Rechner jedoch grundsätzlich zu überfordern. Webseiten ruckelten beim Scrollen vor sich hin, Videos auf Youtube waren in jeder Auflösung unmöglich anzuschauen und MKVs in jeglicher Qualität wurden zu Standbildern.

Unter Full-HD Desktopauflösung waren nach etwas cachen immerhin Youtube-Videos bis 720p halbwegs in Ordnung und MKVs liefen bis 4K (die dann ja auf 1080p heruntergerechnet wurden) mit ein paar Rucklern schon wesentlich besser. Leider zieht Rechner hier allerdings gegenüber meiner alten Android-Box deutlich den Kürzeren.

Eigentlich wollte ich noch Retroarch und andere Emulatoren (für 8 und 16 Bit-Systeme) ausprobieren, doch die allgemeine Leistung des Rechners war mir einfach zu anstrengend. Selbst das normale browsen war viel zu langsam und wurde immer wieder mit „Denkpausen“ getrübt. Stellenweise haben die Seiten zu extrem gestockt, die Downloadgeschwindigkeit von Dateien war aber wieder okay.

Fazit

Ich war ein wenig naiv und zu optimistisch, was die Hardwareleistung zu diesem Preis betrifft. Selbst nach sauberer Neuinstallation auf eine zusätzlich eingebaute SSD erwies sich das System als Krücke, bei der eindeutig der Prozessor das Nadelöhr ist. Die CPU läuft nahezu immer auf 100% Volllast und kommt beim Klicken nicht hinterher. Es waren alle Treiber und Updates installiert, es liefen keine unnötigen Dienste/Programme im Hintergrund und es ist kein weiterer Virenscanner vorhanden.

Bei einer 4K-Desktopauflösung ist Verwenden des Rechners nahezu unmöglich und da sowieso nur 30 Hz erreicht werden zusätzlich ruckelig. Bei Full-HD und 60 Hz fühlt sich der Kleine schon besser an, doch von einem echten Benutzen kann eigentlich kaum die Rede sein. Selbst 720p YouTube Videos stottern, aber immerhin laufen dann MKV-Dateien in diversen Auflösungen (1080p, 4k) etwas runder (VLC, Kodi) – jedoch nicht wirklich flüssig. Kodi ruckelte schon bei der einfachen Navigation durch die Menüs immens.

Ich bin kein großer Fan von Benchmarks und kann daher keine genauen Zahlen liefern. Fakt ist, dass mir das System selbst für den angepeilten Einsatz als Mediaplayer im Wohnzimmer viel zu träge ist und ich dann YouTube und Streaminganbieter weiterhin über den 4K Blu-Ray Player laufen lassen werde. Der frisst zwar nicht alle Filmformate von meinem NAS – aber dafür ist dieser Windows-Rechner ja auch nicht zu gebrauchen, da keine annehmbare Wiedergabe der gängigen Formate mit der verbauten Hardware nicht möglich ist.

Überhaupt fällt mir ein sinnvolles Einsatzgebiet für den ACEPC AK3 schwer, da die Performance selbst für einfache Office-Tätigkeiten überhaupt nicht ausreicht. Eventuell können erfahrene User mit Linux noch etwas aus der schicken Kiste herauskitzeln, aber das war bei mir und meiner Umgebung einfach nicht Sinn der Übung. Ein blankes Windows 10 ist hier selbst zum simplen Surfen im Netz kaum verwendbar und deshalb kann ich von diesem Modell leider nur abraten. Der Lüfter läuft zudem wirklich durchgehend, aber die Lautstärke ist grade noch in Ordnung. Immerhin hält er hier gut mit meinem großen Gaming-PC mit…

Pro:

  • kompaktes, schönes Gehäuse
  • viele Anschlussmöglichkeiten
  • einfache Erweiterbarkeit (2,5″ Festplatten)
  • wahrscheinlich niedriger Stromverbrauch
  • Windows 10 Pro Lizenz
  • günstiger Anschaffungspreis

Neutral:

  • bei Neuinstallation: einige Treiber müssen manuell gesucht werden
  • schriller Lüfter macht sich oft bemerkbar (Lautstärke ist aber okay)

Negativ:

  • Performance allgemein
  • 4k nur bei 30 Hz (stand allerdings auch in der Beschreibung)
  • bei mir: kein Anwendungsszenario für die gebotene Leistung

Preis-/Leistung: ungenügend


Ich habe dieses Produkt selbst erworben und es wurde mir von keinem Hersteller/Händler zur Verfügung gestellt!

Sentinelle

Inhalt

Nach einem aufregenden Einsatz an der Front kehrt Klara endlich wieder nach Hause und versucht ins normale Leben zurück zu kehren. Die Freude über das Wiedersehen mit der Familie dauert jedoch nicht lange an, da ihre Schwester nach einem gemeinsamen Discobesuch übel zugerichtet im Krankenhaus liegt. Kurzerhand nimmt Klara das Gesetz in die eigene Hand und beginnt mit eigenen Ermittlungen…

Fazit

Mit „Sentinelle“ präsentiert uns Netflix hier einen Rache-Thriller, der zumindest mit passablem Flow und hübscher Hauptfigur zu gefallen wusste – sich sonst aber nicht aus der breiten Masse hervorheben konnte. Schön gefilmte Bilder bietet auch die Konkurrenz und bei den Actionpassagen punktete beispielsweise ein Liam Neeson in der „Taken“-Reihe ein wenig mehr wenig mehr in meiner persönlichen Gunst.

Was hier blieb war eine solide Rahmenhandlung, die nicht so ganz an den Haaren herbeigezogen wurde und sich um eine gewisse Nachvollziehbarkeit bemüht. Auch zeigt man relativ verständlich die Ermittlungsschritte von Klara auf und überlässt nicht allzu viel dem Zufall. Man konnte den Recherchen folgen und die Zusammenhänge ganz gut für sich zusammenbasteln.

Insgesamt war alles recht kurzweilig gemacht – was letztlich auch die mangelnde Originalität kaschiert. Bei einer Laufzeit von unter 1,5 Stunden war dies zwar zu erhoffen, aber nicht unbedingt selbstverständlich. Es gibt Vertreter, die auch bei kurzer Länge durchaus langweilen können und sich wie Kaugummi ziehen.

Hoch rechne ich dem Titel jedenfalls auch die schicke Optik und die sehenswerten Kulissen an. Auf der einen Seite fühlt sich alles ein wenig träumerisch und dennoch passend dramatisch an. Ex-Bondgirl Olga Kurylenko macht ihren Job ziemlich gut und überzeugt in dieser knallhart angelegten Rolle – in der häufig eher Männer anzutreffen sind. Ansonsten wurden die Bösewichter charismatisch genug dargestellt.

„Sentinelle“ erfindet das Rad nicht neu und verdient auch keine dringende Empfehlung zur Sichtung, aber verschwendet ist die Zeit auf keinen Fall. Der Titel hielt ordentlich bei Laune und gefiel mit einer hübschen Hauptfigur in nett gemachten Actionszenen. Wer das Genre mag, darf also gerne mal reinschauen – zumal der Film ja sowieso im bestehenden Netflix-Abo ohne Aufpreis zur Verfügung steht.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix

Tribes of Europa

Inhalt

Die Zukunft. Die Europäische Union ist zerbrochen und die Völker des Kontinents leben wieder in gespaltenen Stämmen und bekriegen sich regelmäßig. Als ein fremder Flugkörper im Wald der „Originals“ abstürzt, sind plötzlich viele Parteien an dem Frack und dessen Ladung interessiert…

Fazit

Nach Hochkarätern wie „Dark“ oder „Barbaren“ war mein Vertrauen in deutsche Produktionen eigentlich fest erstarkt, doch was sich jetzt zuletzt bei „Tribes of Europa“ präsentierte, machte diesen Glauben fast vollends zu Nichte. Während man sich immerhin um eine nette Rahmenhandlung bemüht, zeigt sich bereits nach den ersten Minuten der ersten Episode, wohin die traurige Reise geht.

Hatte man vor Monaten „Barbaren“ noch eine Art von Laientheater vorgeworfen, dann frage ich, was „Tribes“ hier darstellen möchte. Es gab zwar ein paar durchaus bekannte (und geschätzte) Gesichter aus der hiesigen Medienlandschaft, doch deren Auftritt lud meist nur zum Fremdschämen oder bestenfalls zum verzweifelten Lachen ein. Lausige Deutsch-Englisch-Mischmasch-Dialoge und Kostüme aus der Designhölle waren nicht nur unfreiwillig komisch, sondern eine echte Beleidigung für die Sinne des Zuschauers. Selbst die merkwürdige Musikuntermalung war bestenfalls als anstrengend zu bezeichnen und zum Teil völlig unpassend zu den eigentlich ganz nett eingefangenen Bildern.

Die gesamte Serie wirkte billig. Nicht bescheiden-stilvoll, sondern wirklich maßlos billig. Es gab nur wenige extrem karge Settings und gefühlt nur eine Handvoll CGI-Effekte, die zumeist eher klein vom Ausmaß waren und trotz des glanzlosen Restes eher untergingen. Sicherlich bewegen wir uns hier in einer fast völlig zerstörten und deprimierenden Zukunft, doch hier wollte sich beim besten Willen keine stimmige Endzeit-Atomsphäre auftun. Spartanisch okay, aber dann bitteschön alles zumindest in den Köpfen etwas größer wirken lassen und die Fantasie gekonnter anregen.

Die Serie trägt den Namen „Europa“ im Titel und fühlte sich dennoch so klein an. Gefühlt hab es nur einen Wald und drei mickrige Häuschen. Nichts erschien monumental oder zumindest in irgendwelchen gedanklichen Spinnereien auch nur ansatzweise episch. Man erkannte keine Kulissen, man erhielt keinen Überblick über das gesamte Geschehen – und wurde als dank nicht nur mit bescheuerten Clan- sondern auch peinlich-ausgefallenen Städtenamen belohnt. Berlin wollte wohl seinen Namen nicht hergeben…

Versteht mich nicht falsch. Ich habe durchaus ein Faible für Trash und einheimische Werke haben in der Regel schon vor der Sichtung einen kleinen Stein im Brett. „Tribes of Europa“ konnte jedoch in keiner Disziplin glänzen und wirkte mit seinen unverständlichen Designentscheidungen fast schon ein wenig beleidigend. Stellenweise wollte ich mich echt für diese Serie schämen und am liebsten gar nicht an Reaktionen aus dem Ausland denken. Andere liefern hier bei „Netflix“ richtige Knaller ab und wir tischen einen unausgegorenen, schwachen Schrott mit Hang zur Selbstgeißelung auf. Unfassbar schwache Vorstellung. Besonders schade um das Talent von Oliver Masucci – der mein einziger Lichtblick blieb und nicht einmal recht überzeugen konnte.

3/10

Fotocopyright: Netflix

Neues aus der Welt

Inhalt

Der ehemalige Kriegsveteran Jefferson Kyle Kidd verdient sein Geld, indem er von Stadt zu Stadt reist und dort aus Zeitungen vorliest. Zwar sind die Bürger nicht immer über alle Nachrichten erfreut, doch seine charmante Art gleicht den Inhalt seiner Lesung stets aus und er kommt mit seinem Einkommen halbwegs über die Runden.

Eines Tages läuft ihm ein elternloses Mädchen über den Weg. Die Kommunikation verläuft zunächst sehr schleppend, doch er vermutet, wohin sie gehört und beschließt sie zu ihrer ursprünglichen Siedlung zu bringen. Die Reise durchs halbe Land ist sehr beschwerlich und nicht frei von Gefahren…

Fazit

Ich habe es wahrscheinlich schon oft gesagt, aber es entspricht einfach der Wahrheit. Filme von Tom Hanks gehen eigentlich immer und seit den ersten Informationen zu diesem Titel war die Vorfreude schon ein wenig geweckt. Man wusste, dass auch dieser Streifen nicht im Kino, sondern direkt bei Netflix landet wird und so war der Start am gestrigen Abend schon seit einiger Zeit fest bei mir eingeplant.

Die Grundgeschichte über den reisenden Vorleser war eigentlich ganz sympathisch, aber im Prinzip nicht sonderlich originell. Die teils schon episodenhaft anmutende Handlung bot nicht nur viele altbackende Elemente, sondern leider auch wenig überraschende Wendungen. Man hat das Meiste irgendwo schon einmal gesehen und konnte den Verlauf stets ein wenig erahnen.

Was bei anderen Werken sicherlich fast nach einem K.O.-Kriterium anmutet, macht „Neues aus der Welt“ mit seiner lockeren und unterhaltsamen Art weitestgehend wieder wett. Man stört sich nicht allzu sehr an den bekannten Versatzstücken, sondern freut sich vielmehr auf die recht geschmeidige Verwebung selbiger.

Besonders gut hat mir die Optik gefallen. Alles schaut herrlich altmodisch nach einem klassischen Western aus und erleichtert damit das Abtauchen ungemein. Grelle Farben, viel Staub und ein zuweilen recht rauer Umgangston bringen ordentlich Stimmung und hebt sich vom Rest der geschauten Filme in den letzten Monaten angehem ab.

Seine junge Filmpartnerin stahl Hanks in einigen Szenen fast die Schau, doch insgesamt hat mir das Spiel von Beiden hervorragend gefallen. Sie tragen das Geschehen selbst bei kleineren filmischen Durchhängern und ergänzen sich bis zum bitteren Ende ganz prima. Es macht Spaß den beiden bei ihren Kommunikationsversuchen zuzuschauen und man spürte, wie sehr im die Begleiterin ans Herz wuchs.

„Neues in der Welt“ hat mich weder besonders begeistert, noch irgendwie enttäuscht. Das Gebotene fühlte sich atmosphärisch dicht an, war gut gespielt – war aber leider auch uninspiriert und wenig überraschend erzählt. Der Flow war in Ordnung, das Finale hingegen schon früh erahnbar. Wer eine Schwäche für Western und idealerweise auch für Tom Hanks hat, darf ruhig mal reinschnuppern.

7/10

Fotocopyright: Netflix

Meine Freunde sind alle tot

Inhalt

Es war eine Neujahrsparty, die sich alle Teilnehmer sicherlich anders vorgestellt haben. Erst fing alles ganz harmlos an, dann fand ein Pärchen eine Waffe und letztlich geriet alles außer Kontrolle…

Fazit

So überraschend der Titel erschienen ist, so schnell wird er wahrscheinlich auch wieder vergessen sein – doch ich hatte durchaus meine gute Zeit mit dem hier auf Netflix präsentierten Klamauk.

Geschichte und Charakterdesign sind ganz klar ziemlich überzogen und machen auch keinen Hehl daraus. Der Film nimmt sich selbst nicht zu ernst und wartet mit einigen echt lustigen Szenen und derben Sprüchen auf. Das Konzept funktioniert und Kurzweil wird hier echt groß geschrieben.

Die Zufälle und Verkettung waren hierbei erwartungsgemäß arg konstruiert, doch im Gesamtkontext vollends zu verschmerzen. Die Darsteller waren allesamt gut aufgelegt und punkteten durch ihre Individualität. Es wurden viele Charaktere zusammengeworfen und inmitten derber Zoten sogar ein paar sinnvolle Themen oder zumindest ansatzweise interessante Theorien aufgegriffen.

Die Inszenierung war hochwertig und gab keinen Grund zur Klage. Die paar Splatter-Effekte waren nicht zu übertrieben, dafür handwerklich schön gemacht und halbwegs originell ausgedacht. Kleines Highlight war für mich jedoch der Soundtrack. Wummernde Beats haben hervorragend zum Setting gepasst und den Zuschauer immer mal wieder Mitnicken lassen. Schade, dass die mittelprächtige deutsche Synchronisation da nicht ganz mithalten konnte. Unter diesem Manko müssen wohl derzeit einige Produktionen leiden, aber immerhin müssen wir uns nicht mit Untertiteln allein herumschlagen.

„Meine Freunde sind alle tot“ ist ein witziger kleiner Spaß für Zwischendurch und damit ein prima Kandidat für das Streaming-Format. Man kann ihn locker nebenbei wegschauen und findet aufgrund seiner von vornherein eher schlichten Erzählweise eigentlich keine echten Kritikpunkte. Kein Hit, aber ein sympathischer „kann man mal schauen“-Titel.

7/10

Fotocopyright: Netflix

Outside the Wire

Inhalt

In naher Zukunft herrscht Krieg in Osteuropa und Amerika steht mit neuer Technologie hilfreich zur Seite. Durch einen fatalen Fehler wird ein Drohnenpilot zu einem Spezialkommando abberufen, welches offenbar eigene Ziele verfolgt…

Fazit

Ich bin froh, dass „Outside the Wire“ (im Rahmen des Abos) kostenfrei auf „Netflix“ lief und keine zusätzlichen Kosten verursachte. Der Streifen ist in vielen Bereichen gar nicht mal so schlecht und dennoch vermochte der Funken einfach nicht überzuspringen.

Die Handlung war nett, mehr aber auch nicht. Das Szenario mit Osteuropa wirkte erwartungsgemäß kühl und eher uninteressant – was durch grundsolide Technik jedoch wieder ein wenig aufgewertet wurde. Die Action sah gut aus und gab sich von der Inszenierung keine Blöße.

So etwas wie Tiefgang hat mir allerdings durchwegs gefehlt. So wurden die Hintergründe des Konfliktes zwar zaghaft im Intro abgefrühstückt, aber ansonsten hat mir eine bessere Verwebung mit dem Rest gefehlt. Haupt- und Randfiguren blieben eher blass und man hatte eher das Gefühl vom simplen Abklappern von Stationen, statt ernsthaftes Eingehen auf bestimmte Charaktere oder Zustände.

Spätestens gen Finale wurden einige gute Ansätze zu Nichte gemacht und der Streifen schadete sich selbst. Man vermutete zwar, dass es so oder so ähnlich mit unseren Recken ablaufen würde, aber sonderlich Originell war es dann eben nicht. Wieder lagen allseits bekannte Motive zu Grunde und am Ende gab man außer lahmen Wort Phrasen und ein bisschen Geballer nicht mehr viel zum Besten.

„Outside the Wire“ ist im Grunde nicht übel und hält trotz etlicher Manko ganz passabel bei Laune. Richtig empfehlen vermag ich ihn allerdings nicht und rate nur zur Sichtung falls einem beispielsweise der Trailer halbwegs zusagt. Geboten wird ein mittelprächtiger Actionfilm, der höchstens beinharte Fans über seine moderate Laufzeit ausreichend zu bespaßen vermag.

5,5/10

Fotocopyright: Netflix

Pieces of a Woman

Inhalt

Bei einer Hausgeburt verliert ein Paar ihr gerade auf die Welt gebrachtes Baby und kann diesen Verlust kaum mehr richtig verarbeiten. Während die Familie Anklage gegenüber der Hebamme erhebt, bricht das junge Glück jeden Tag weiter auseinander…

Fazit

Es gibt Filme, die so richtig den Finger auf Wunden drücken und „Pieces of a Woman“ gehört für mich definitiv in diese Kategorie. Er zeigt nicht nur schonungslos (aber ohne eindeutige Aufnahmen) eine schier endlos lange Geburtsszene, sondern porträtiert Menschen, die Stück für Stück kaputt zu gehen drohen mit einer selten zuvor gezeigten Geduld.

Geduld ist hier das Zauberwort, da der Film auf der einen Seite sehr dialoglastig und auf der anderen Seite wieder sehr wortkarg daher kommt. Stellenweise werden wir minutenlang zu stillen Beobachtern verdonnert und das Geschehen keinerlei Schnitte notwendig zu haben. Das mag sicherlich ein interessanter Erzählstil sein, könnte aber definitiv einige Zuschauer kosten.

Durch seine langwierige Inszenierung bleibt nicht wirklich Platz für großes Storytelling und so passt die Inhaltsangabe schon fast auf einen Bierdeckel. Man geht hier sehr auf die Figuren und deren Charakterentwicklung ein, statt viele Stationen ihres Lebens aufzuzeigen und irgendwie eine komplexe Handlung offenbaren zu wollen.

Am Anfang hatte ich so meine Bedenken wegen Shia LaBeouf, doch um Grunde hat er seine Sache recht solide gemacht. Es hat wohl eher etwas mit den Schlagzeilen in den letzten Wochen auf sich, dass man ihn sich nicht so sehr in dieser Rolle vorstellen mochte, doch nach einer gewissen Zeit war alles in Ordnung. Seine Filmpartnerin Vanessa Kirby überstrahlt sowieso den Rest vom Cast – mit ihrer Schönheit und ihren bis dato unbekannten Talent für gefühlvolle Auftritte. Bislang habe ich sie wesentlich anders kennengelernt.

„Pieces of a Woman“ ist eine anspruchsvolle Angelegenheit, die das Portfolio von Netflix um einen weiteren hochwertigen Film bereichert. Man schaut dieses Teil nicht so nebenher und muss nervlich mit der bodenständigen Thematik umgehen können. Wenn ich ganz ehrlich bin, so ist das Ganze eigentlich nicht so ganz mein Fall – doch die tollen Darsteller und die stillsichere Umsetzung einer solchen Alltagsgeschichte verdienen durchaus Lob. Interessierte schauen mal rein.

7/10

Fotocopyright: Netflix

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