Inhalt

Aufgrund diverser Verfehlungen ist Cole bei seiner Mutter rausgeflogen und soll die Ferien erst einmal bei seinem Vater in Detroit verbringen. Dieser gibt sich zunächst nicht sonderlich begeistert, nimmt den Knaben aber widerwillig bei sich auf. Neben unrühmlichen alten Kontakten, kommt Cole dort nun allerdings auch mit einer ihm völlig neuen Welt in Berührung. Sein Vater und seine Kumpels besitzen Pferde und verstehen sich selbst als eine Art von modernen Cowboys…

Fazit

Manchmal bin ich Filmen für ungewöhnliche Einblicke dankbar und im gewissen Rahmen traf dies auch auf dieses aktuelle Werk bei Netflix zu. Ich war mir der Thematik um aktive, farbige Cowboys aus Amerika noch nicht bewusst und habe den zuweilen leicht bizarren Ausflug durchaus genossen. Man konnte in mir zwar keine überschwängliche Begeisterung für den eigentlichen Kern entfachen, dennoch machte mir das Anschauen über weite Teile ordentlich vernügen.

Der Film fängt recht bodenständig an und zeigt uns einen jungen Kerl, der von der eigenen Mutter regelrecht vor den Kopf gestoßen wurde. Man kann seinen Frust und seine Reaktionen dann durchaus verstehen – und vor allem auch, wie er auf seinen Vater und dessen Umwelt reagiert. Seine persönliche Wandlung wird durch seine harte Schule ebenfalls gut verständlich präsentiert und so gab es bei Schauspiel und der Story letztlich wenig zu meckern.

Bei den knapp zwei Stunden haben sich jedoch leider auch kleinere Längen eingeschlichen, die meine Aufmerksamkeit immer mal wieder leicht schleifen ließen. So sind einige Dialoge einen Ticken zu lang ausgefallen und eine allgemeine Botschaft blieb mir überdies auch ein wenig verwehrt. Man konnte dem Treiben zwar gut folgen und die Hintergründe unserer Figuren verstehen, doch es war einfach schwierig eine sinnvolle Message aus dem Ganzen für sich herauszulesen.

Die meiste Zeit fühlte ich mich als Beobachter, aber selten wirklich ergriffen. Ich nahm viele Elemente zur Kenntnisse, konnte aufgrund der allgemeinen Befremdlichkeit nicht immer abgeholt werden. Immerhin ergab sich hierdurch eine gewisse Unvorhersehbarkeit, die ganz gut funktioniert hat und letztlich für einen passablen Erzählfluss zuständig war.

Ohne Netflix wäre ich sicherlich nicht in die Verlegenheit der Sichtung dieses seltsamen Titel gekommen, doch habe die investierte Zeit am Ende auch glücklicherweise nicht beruht. Sicherlich habe ich mangels persönlichem Bezug nicht alle Gegebenheiten mit offenen Armen begrüßen können und fiel oft in eine eher teilnahmslose Rolle und dennoch fühlte ich mich auf gewisse Weise unterhalten. Wer einen etwas anderen Vater-Sohn-Streifen sucht und neuen Szenarien offen gegenübersteht, darf gerne mal einen Blick riskieren.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix