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Schlagwort: Netflix (Seite 17 von 23)

The Trial of the Chicago 7

Inhalt

Der Vietmankrieg tobt mit aller Grausamkeit und in der Heimat wächst der Widerstand. Immer mehr junge Menschen gehen auf die Straße und machen auch vor gewaltsamen Protesten keinen Halt. Quasi als Exempel nimmt der Staat sieben von diesen Demonstranten fest und stellt sie vors Gericht. Sie gelten als Rädelsführer und werden staatenübergreifend als Anstachler und Volksverhetzer angeklagt…

Fazit

Wer die Medien ein wenig verfolgt, weiß, dass „The Trial of the Chicago 7“ als heißer Anwärter für die kommenden Oscars gilt. Netflix hat sich hier einen Film mit interessanter Thematik geschnappt – der in leichter Abwandlung sogar prima in die heutige Zeit passen würde und immer noch ein paar unbequeme Dinge zur Sprache bringt.

Man muss sich im Klaren sein, dass der Titel überwiegend im Gerichtssaal spielt und dem Zuschauer durchaus ein wenig Aufmerksamkeit abverlangt. Glücklicherweise sind diese Passagen mal spannend, mal feinfühlig humorig gestaltet, so dass eigentlich keine Langeweile aufkommt und es stets unterhaltsam voran geht.

Während den Verhören wurde das Geschehen immer wieder mit Rückblenden auserzählt und dem Zuschauer eine eigene Sicht auf die Dinge gewährt. Man bemerkt, wie geschickt hier Ereignisse vor Gericht anders interpretiert werden und in welche Not die Angeklagten kommen. Dies wurde stets verständlich geschildert und führt gelegentlich zu einer kleinen Achterbahnfahrt der Gefühle. Das eigene Empfinden für Recht und Unrecht verschiebt sich stellenweise und die Sympathie schwankt zwischen allen Seiten.

Das große Staraufgebot eine eine weitere Stärke der Produktion. Bis in die kleinsten Nebenrollen sind viele bekannte Gesichter zu erblicken und allesamt machen ihre Sache hervorragend. Mein persönliches Highlight stellte sicherlich Sacha Baron Cohen („Borat“, „Ali G“) dar, der hier absolut ernsthaft und ergreifend spielt. Ansonsten habe ich mich noch sehr über den kurzen Auftritt von Michael Keaton gefreut, der so charmant wie immer daher kam.

„The Trial of the Chicago 7“ ist ein gut ausbalancierter, feinfühliger, feinhumoriger Gerichtsfilm, der keineswegs aus der Zeit gefallen ist und wichtige Einblicke in die amerikanische Geschichte gewährt. Einige Bilder könnten fast aus aktuellen Tagen stammen und somit verstärkt sich die Immersion umso deutlicher. Seine tolle Besetzung und sein launiger Verlauf sprechen für sich und von daher gebe ich gerne eine Empfehlung ab.

8/10

Fotocopyright: Netflix

The Boys in the Band

Inhalt

Wir schreiben das Jahr 1968. Die Vorbereitungen für eine Geburtstagsfeier laufen auch Hochtouren und alles scheint nach Plan zu verlaufen. Der Gastgeber allerdings nicht mit einem alten Bekannten gerechnet, der plötzlich auf der Bildfläche erscheint und keine Ahnung hat, welche Art von Gästen zugegen sind…

Fazit

Der Titel „The Boys in the Band“ suggeriert wahrscheinlich eher die verbindende Gesinnung der Beteiligen, statt die Teilnahme an einer echten Band, die gemeinsam musiziert. Davon abgesehen bot sich ein ungewöhnlicher und auf seine hypnotische Art sehr unterhaltsamer Film, der im Gedächtnis verweilt.

Alles spielt sich an einem Abend und zumeist nur in einer Wohnung ab. Nach und nach füllt sich die Party mit exzentrischen Gästen, deren Eigenart sich von Gast zu Gast scheinbar steigert. Der Film ist dabei sehr dialoglastig und fordert etwas Konzentration. Die Themengebiete variieren dabei von humorvoll bis tragisch und mit steigendem Alkoholpegel kommen immer mehr vertrauliche Details ans Tageslicht.

Dank seiner hervorragender Darsteller verkommt das seltsame Kammerspiel jedoch nie zum dämlichen Klamauk. Alle Figuren wurden ideal besetzt und hochprofessionell gespielt. Allen voran natürlich Jim Parsons („Big Bang Theory“) und Zachary Quinto („Star Trek“, „Heroes“), die in diesen ungewohnten Rollen wahrlich brillieren. Loben möchte ich zudem die deutsche Synchronisation, welche einen leicht homosexuellen Einschlag in den Dialogen nicht missen, aber auch nie aufgesetzt peinlich wirken lässt.

Es kommt mir vor, als hätte ich es in letzter Zeit vermehrt mit komplizierteren Filmen zu tun – die nicht unbedingt übel sind, aber garantiert nicht jeden Geschmack treffen. Ich kann jeden verstehen, der auch mit „The Boys in the Band“ nichts anfangen kann und dennoch eine Empfehlung hierfür ausspreche. Ich wusste von der Gesinnung der Figuren, dennoch hätte ich mir von der Story und Machart etwas vollkommen anderes erwartet. Unterm Strich wurde ich jedoch mit einem unterhaltsamen, voller spitzfindiger geprägter Dialogen gespickten Titel beglückt und war am Ende recht zufrieden. Im Grunde ein Werk, welches man sich durchaus noch einmal anschauen kann und dabei etwas detaillierter auf seine großartigen Akteure achten kann.

7,5/10

Fotocopyright: Netflix

Hubie Halloween

Inhalt

Der herzensgute Hubie ist für die meisten Einwohner sowas wie der Dorftrottel, trotzdem kümmert er sich insbesondere an Halloween liebevoll um die Sicherheit in Salem. In diesem Jahr hat jedoch sein neuer Nachbar die volle Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Dieser verhält sich nicht nur komisch, sondern könnte auch mit jüngsten Vermisstenfällen zu tun haben…

Fazit

Auch wenn „Hubie Halloween“ auf den ersten Blick nach einer netten Komödie zu Halloween ausschaut, sollte man sich bewusst sein, dass in seinem Inneren eine typische Adam Sandler Produktion mit allen Höhen und Tiefen steckt.

Konkret bedeutet dies, dass der Humor stellenweise unter der Gürtellinie rangiert und der Hauptdarsteller mal wieder in seiner Paraderolle als Trottel mit eingeschränkten Sprachfähigkeiten daher kommt. Dies meine ich nicht unbedingt negativ, vielmehr sollte man wissen, womit man es hier trotz Netflix-Label zu tun hat.

Abseits der flachen Gags – die leider nicht immer zünden und stellenweise zum Fremdschämen einladen – geht der Streifen gewohnt kurzweilig voran und bietet kaum nennenswerte Längen. Man lässt einfach alles vor sich ablaufen und konnte sich im Nachhinein kaum beschweren. Sicherlich ging es – abgesehen von der hochwertigen Optik – nie übermäßig toll, aber auch nie sonderlich langweilig zur Sache. Das Konstrukt mitsamt Auflösung bestand aus Quatsch, der immerhin halbwegs unterhaltsam daher kam.

Dank bekannter Nebendarsteller (u. A. Ben Stiller, Kevin James, Ray Liotta, Steve Buscemi und vielen Weiteren) wird die gute Laune immer wieder angehoben und spätestens hierdurch die Motivation zum Weiterschauen gestärkt. War wirklich beachtlich, was hier alles vor die Linse geholt werden konnte – allerdings hat Sandler wohl genügend Connections und Halloween sowieso einen anderen Stellenwert als bei uns. Alle schienen ihren Spaß zu haben und genau dieses lockere Feeling kam beim Zuschauer an.

Als Jemand, der an Halloween geboren wurde, hat das Fest schon immer eine gewisse Faszination ausgeübt und zur Einstimmung habe ich eigentlich schon immer themengerechte Filme angeschaut. Die Kombination aus diesem Event mit reichlich kitschiger Deko, vielen Gaststars und ein paar kruden Gags ist im Grunde aufgegangen und bei manchen stumpfsinnigen Elementen (Thermoskanne, etc.) drücke ich einfach mal ein Auge zu. Letztlich ist der Humor von Sandler sowieso Geschmackssache und letztlich hat er sogar ein paar wesentlich lustigere Filme in seinem Portfolio, aber Fans schauen ohne Bedenken mal rein. Alle Anderen seien vorgewarnt.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix

Vampires vs. the Bronx

Inhalt

Eine neue Immobilienfirma macht sich zusehends in der Bronx breit und pachtet ein Grundstück nach dem Anderen. Für ein paar Jugendliche scheinen die neuen Eigentümer sehr suspekt und schon bald erfahren sie, wer wirklich hinter den neuen Mitbewohnern steckt. Natürlich glaubt ihnen zunächst kein Außenstehender…

Fazit

Mit „Vampires vs. the Bronx“ präsentiert uns Netflix einen durchschnittlichen und obendrein von der Story ziemlich ausgelutschten Vampirklamauk, der sich leider in keinem Punkt mit Eigenständigkeit hervorheben kann.

Der Film folgt altbewährten Mustern, tauscht nur den Schauplatz und die Protagonisten aus. Wer beispielsweise „Fight Night“ oder „The Lost Boys“ kennt, der weiß was einen hier erwartet und wie die Handlung vom Grundsatz gestrickt ist. Ein paar Jugendliche, denen natürlich keiner glaubt und dazu noch ein paar Klischees zum Vampirkult – fertig ist der nächste Genrevertreter, der sich in einer la gen Reihe durchschnittlicher Beiträge einreiht.

Allerdings nimmt sich dieser Titel von Anfang an nicht sonderlich ernst und schien keinen Anspruch auf Innovation zu legen. Den Machern war wohl klar, dass sie weder mit neuer Story oder überraschenden Wendungen punkten können und so beschlossen sie alles auf die Darsteller mit ihren durchaus witzigen Konversationen zu lenken. Dies geht einigermaßen auf, obgleich es schon etwas humorvoller und vor allem blutiger hätte zur Sache gehen dürfen.

Aufgrund seines geringen Härte- und Gruselgrades ist der Film durchaus familientauglich und für Kinder ab etwa 12 Jahren problemlos geeignet. Vermutlich ist das dann auch eher die richtige Zielgruppe, denn für diese Zuschauer dürften immerhin einige Komponente noch ein wenig frischer erscheinen.

„Vampires vs. the Bronx“ ist eine Paradebeispiel für Füllmaterial eines Streaming-Dienstes. Geld hätte ich dafür sicherlich nicht ausgegeben (oder es zumindest danach bereut), aber als Inklusivartikel gerne mal mitgenommen. Geboten wurde nichts sonderlich originelles oder einnerungswürdiges – aber ein insgesamt solider Familienspaß für Zwischendurch.

5,5/10

Fotocopyright: Netflix

Ratched – Staffel 1

Inhalt

Getarnt als mustergültige Krankenschwester gelingt Ratched der Einstieg bei einer renommierten psychiatrischen Klinik. Nicht nur die neue Angestellte, sondern auch der Arbeitgeber sind jedoch voller menschlicher Abgründe…

Fazit

„Ratched“ ist keine weitere Netflix-Serie im klassischen Sinn, sondern vielmehr eine Bühne für die herausragende Leistung von Sarah Paulson und einigen anderen Akteuren. Hat die Dame bereits in etlichen Staffeln von „American Horror Story“ für wohlige Schauer gesorgt, so wächst sie hier absolut über sich hinaus und spielt sich locker in die derzeit oberste Garde von Hollywood.

Die Handlung lässt sich ohne Spoiler schwer umschreiben und versteht sich als lose Vorgeschichte zu „Einer flog über das Kuckucksnest“, welcher seinerzeit mit einem brillanten Nickolson für Aufmerksamkeit sorgte und möglichweise auch auf Missstände in der Gesellschaft hinweisen konnte.

„Ratched“ hält der Gesellschaft heutzutage nicht mehr unbedingt den gleichen Spiegel vor, greift aber geschickt damalige Theorien – und man möge den Ausdruck verzeihen – Foltermethoden auf, die man einst für fortschrittlich und richtig hielt. Das wurde gut in eine weitestgehend spannende Handlung hineinkonstruiert und sorgen für zusätzliche Tiefe.

Besonders die grelle Aufmachung sticht bei dieser Produktion ins Auge. Während die Farben auf dem iPad noch verhalten wirkten, knallt eine quitschbunte Optik auf einem 4K-Schirm mit HDR dem Zuschauer ins Gesicht. Die krassen Aufnahmen ergeben – gepaart mit den schrulligen Figuren und der bisweilen äußerst bizarren Handlung für eine ungewöhnliche und dennoch sehenswerte Mischung.

„Ratched“ lässt sich schwer umschreiben und nur bedingt als Vorläufer eines Klassikers umwerben. Abgesehen von kleineren Längen ist die erste Staffel ansprechend inszeniert und punktet bei audiovisueller Darstellung und einer überragenden Sarah Paulson. Abo-Besitzer sollten mal reinschauen und nach der ersten Episode entscheiden, ob sie dranbleiben wollten. Ich freue mich schon auf die bereits angekündigte Fortsetzung und hoffe, bis dorthin nicht alle Details vergessen zu haben.

7,5/10

Fotocopyright: Netflix

Enola Holmes

Inhalt

Enola ist die kleine Schwester des berühmten Sherlock Holmes und wächst behütet bei Ihrer Mutter abseits der Großstadt in einen schnicken Anwesen auf. Ihre Welt gerät jedoch aus den Fugen, als ihre Mama verschwindet und auf den ersten Blick keinerlei Hinweise auf ihren Verbleib hinterlässt. Enola ist jedoch so aufgeweckt, dass sie einige Zeichen deutet und sich letztlich auf den Weg nach London macht…

Fazit

Und wieder hat sich Netflix eine äußerst interessante Literaturverfilmung geschnappt, die überdies sogar mit einigen bereits aus dem Streamingdienst bekannten Gesichtern besetzt wurde.

Die Geschichte an für sich ist nett ausgedacht und liebevoll inszeniert. Man freundet sich schnell mit den Charakteren an und ist gespannt auf den Fortgang der Handlung. Die anfängliche Begeisterung weicht jedoch schon bald einigen eher langatmigen Passagen und der Erzählfluss gerät vor allem in der zweiten Hälfte arg ins Stocken. Es kam mir so vor, als hätte man sich früh an vielen Elementen satt gesehen und man hätte irgendwie Größeres erwartet. Nicht unbedingt übersinnlich oder dergleichen, einfach etwas raffinierter und überraschender zu Ende gebracht.

Millie Bobby Brown (bekannt aus „Strange Things“) hat ihre Sache sehr gut erledigt und schöne Wandlungsfähigkeit bewiesen – nicht nur ihrer Rolle als „Elfie“ gegenüber, sondern auch innerhalb dieses Filmes. Tolle Kostüme und eine opulente Ausstattung lassen das Flair der dargestellten Epoche wunderbar aufleben und die Darsteller fügen sich gut darin ein. Henry Cavill („The Witcher“) gab einen ungewohnten, aber hervorragenden Sherlock ab – von dem man in dieser Form gerne noch mehr sehen dürfte.

Tolle Darsteller, beachtliche Aufmachung und eine frische Erzählweise einer frechen Hauptdarstellerin kaschieren leider nicht die bodenständige und teils etwas zu langwierig konstruierte Handlung. Ein netter Film für Zwischendurch, aber leider kein echtes Must-See – gegen Fortsetzung oder eigenständige Sherlock-Filme mit Cavill hätte ich allerdings nicht einzuwenden. Vielleicht war dieser Titel ja nur ein sanfter Einstieg für weitere Umsetzungen und von daher schon irgendwo respektabel. Fans des Stoffs addieren sowieso noch einen Punkt zur Wertung hinzu – und dann passt es für die auch.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix

The Devil All the Time – Das Handwerk des Teufels

Inhalt

Nach den Grausamkeiten des Zweiten Krieges will Willard Russel nur eine Frau finden und ihn Frieden mit ihr im ruhigen Hinterland leben. Seine Frömmigkeit wird ihm jedoch zum Verhängnis, als seine Gattin am Krebs erkrankt und letztlich daran verstirbt. Seine Handlungen prägen den gemeinsamen Sohn – der auch Jahre nach den Ereignissen nicht mit den damaligen Eindrücken zurechtkommt…

Fazit

Wieder keine leichte Kost, die Netflix uns hier serviert. Wer „The Devil All the Time“ mit Aufmerksamkeit verfolgt, bekommt in meinen Augen allerdings einen der besten und spannendsten Filme des Jahres abgeliefert.

Besonders seine Erzählweise erfordert besagte Aufmerksamkeit und vielleicht auch etwas Kombinationsgabe. Der Film springt ein wenig in den Epochen umher und greift immer wieder auf bereits am Rande erwähnte Figuren zurück. Überwiegend ist er schon chronologisch, am Anfang jedoch gewöhnungsbedürftig, da man noch nicht mit allen Charakteren vertraut ist.

Obwohl es ein paar blutige Szenen gab, sind reine Actionfreunde fehl am Platz. Die Handlung geht überwiegend ruhig und fast schon gemächlich zur Sache – wobei des glücklicherweise nie langweilig wird und die hohe Spannungskurve durchwegs gehalten wird. Man nimmt sich Zeit viele Dinge zu beleuchten, ohne dabei allzuviel zu kommentieren. Die Bilder sprechen eine starke Sprache und der unbehagliche Grundton erledigt den Rest.

Natürlich lebt der Streifen ebenfalls von seinen grandiosen Darstellern, insbesondere Tom Holland – der unerwartet charismatisch daherkommt und seinen krasse Kostprobe seines Talents abliefert. Seine jugendliche Art passt unerwartet gut zum Szenario und Leistungstechnisch wächst er über sich hinaus. Er stellt sämtliche eingesessene Kollegen (einschließlich des ebenfalls sehr spaßigen Robert Pattinson) in den Schatten und empfiehlt sich locker für weitere Auftritte dieser Gattung.

Mit „The Devil All the Time“ liefert Regisseur Antônio Campos eine runde Sache ab. Der geeignete Zuschauer ist dank bizarrer Atmosphäre ab der ersten Sekunde gefesselt und folgt überragenden Darstellern trotz leichter Überlänge bis zum bitteren Ende. Alle Puzzleteile greifen geschmeidig ineinander und schön gezeichneten Figuren verliehen dem Werk beachtliche Tiefe. Für mich schon jetzt eines der Highlights in diesem Jahr – und ein weiterer Grund für ein Abo beim Streaminganbieter.

9/10

Fotocopyright: Netflix

Der Sanitäter

Inhalt

Ángel mag seiner Freundin nicht immer der beste Partner sein, doch beruflich ist er leidenschaftlicher Rettungssanitäter mit Leib und Seele. Als er bei einem Einsatz schwer verunglückt und im Rollstuhl landet, sind beider Leben aus der Bann geworfen. Ángel wird von Tag zu Tag frustrierter und mutiert zum wahren Psychopathen…

Fazit

Bei den magischen Komponenten „Netflix“, „Spanischer Film“ und „Mario Casas“ werde ich ganz hellhörig und habe mir den relativ überraschend auftauchenden Titel natürlich schnellmöglich zu Gemüte geführt und möchte hier ein paar Worte dazu verlieren.

Ähnlich wie bei „Der unsichtbare Gast“ bauen die Spanier mit simplen Mitteln eine unglaublich dichte Atmosphäre auf und halten die hervorragende Spannungskurve bis zum bitteren Ende bei. In bester Hitchock-Manier entwickelt sich ein echtes Kammerspiel, welches bei Betrachtung der Entwicklung seiner Figuren langsam abzusehen war und an den Bildschirm fesselt.

Mario Casas zeigt sich hier von der richtig fiesen Sorte und wirkt gegenüber früheren Werken nicht nur sichtlich gereift. Man nimmt ihm die Rolle des Psychopathen absolut ab und bekommt durchaus einige Schauer auf dem Rücken. Ganz großes Lob an den sonst so sympathischen Akteur.

Sicherlich hat man viele Elemente woanders schon einmal gesehen, doch hier ist alles stimmig miteinander verknüpft. Der Film bleibt während der kompletten Laufzeit spannend und hat keine nennenswerten Durchhänger. Natürlich verdankt er das auch seiner akkuraten Technik, die mit eher blasen Farben und passender Musikuntermalung für durchwegs unbehagliche Stimmung sorgt. Man Betrachter mag sich vielleicht an kleinen Details („ist das überhaupt der richtige Rollstuhl“?, „Warum kann er seine Beine denn so bewegen?“) stören – für mich ging dies im „Eifer des Gefechtes“ einfach unter und minderte den kurzweiligen Eindruck überhaupt nicht.

Für Thrillerfreunde gibt es eine klare Empfehlung. „Der Sanitäter“ mag von seinen Schauplätzen und Figuren sehr überschaubar anmuten, doch der fantastischen Atomsphäre ist dies nur zuträglich. Wer einen nett konstruierten, stimmigen Titel sucht, liegt hier goldrichtig. Für mich also wieder ein Grund mehr, mich absolut positiv für Netflix auszusprechen.

8/10

Fotocopyright: Netflix

The Babysitter: Killer Queen

Inhalt

Zwei Jahre sind nach den Ereignissen rund um den Ritualmord vergangen und Cole besucht mittlerweile eine höhere Schule. Erwartungsgemäß glauben weder Eltern noch Mitschüler seine tragische Geschichte und er verkommt zu einem Außenseiter. Einzig seine damalige Nachbarin und beste Freundin sieht einen wahren Kern hinter seinen Panikattacken und lädt ihn zur Abwechslung zu einer krachenden Party am See ein…

Fazit

Höher, schneller und weiter. Netflix versucht mit seiner Fortsetzung zu „The Babysitter“ (http://wordpress.hard-boiled-movies.de/?p=4076) immer einen drauf zu setzen – und schiest damit etwas am Ziel vorbei.

Der Titel knüpft handlungstechnisch direkt an den Vorgänger an und präsentiert uns früh vertraute Gesichter, die sich durchaus ein wenig reifer geworden sind. Auch hier braucht die Geschichte ein wenig, um an Fahrt zu gewinnen – doch spätestens mit dem ersten Opfer ist die Aufmerksamkeit des Zuschauer wieder erobert.

Die Splattereinlagen sind erneut so kreativ wie blutig und vielleicht noch einen Ticken zahlreicher. Recycelt wurden dabei alte Feinde, welche die neuen Widersacher locker in den Schatten stellen und mit ausgewärmten Gags erneut für Stimmung sorgen. Bei anderen Titeln wäre man sich über deren lapidare Widerkehr verärgert, hier gehört die dünne Erklärung zum gewollten Gesamtkonzept. Schlimm ist es jedenfalls nicht und man bekommt zum Ausgleich eine tiefere Einsicht in deren Beweggründe.

Der Verlauf ist überwiegend kurzweilig, doch gerade im letzten Dritten beginnt der Film zu straucheln. Die im Vergleich etwas längere Spielzeit beherbergt ein paar kleinere Längen, die letztlich auch eine höhere Bewertung vermasseln. Mag Meckern auf hohem Niveau sein, doch ich hätte lieber auf ein paar Minütchen verzichtet und eine kürzere Berieselung in Kauf genommen.

Regisseur McG toppt seinen gelungenen Erstling zwar nicht, liefert jedoch eine nahezu runde und spaßige Angelegenheit ab. Die Sichtung des Vorgängers ist hierbei Pflicht – und wem der gut gefiel, sollte erneut reinschauen. Persönlich hätte ich auch nichts gegen einen dritten Teil – bei dem der Fokus hoffentlich wieder etwas mehr auf Kurzweil liegen sollte.

7/10

Fotocopyright: Netflix

The Babysitter

Inhalt

Der junge Cole und seine Babysitterin haben eigentlich ein gutes Verhältnis – bis er eines Nachts aufwacht und sie mit ein paar Freunden bei einem satanistischen Ritual erwischt. Er wird Zeuge von einem Mord und muss fortan selbst irgendwie die Nacht überleben…

Fazit

„The Babysitter“ nimmt sich selbst in keiner Sekunde ernst und fährt richtig gut damit. Als knallharter Horrorfilm wäre die Ausgangslage zu abgedroschen, als Rahmen für eine heitere Splatterkomödie geht sie jedoch vollkommen in Ordnung.

Viele Querverweise und Sprüche aus anderen Filmen sorgen für zusätzliche Stimmung und untermauern den eher Eindruck einer Hommage an das Genre, denn ein richtiger Mitstreiter sein zu wollen.

Nach einem beliebigen, austauschbaren Auftakt hat man den Titel fast schon abgeschrieben, doch spätestens mit Beginn des Rituals ist der Zuschauer voll auf der Spur. Die Splattereffekte waren handwerklich gut gemacht und augenzwinkernd übertrieben in Szene gesetzt. Man kann sich plötzlich hervorragend in die schräge Situation von Cole hineinversetzen und drückt dem sympathischen Typen einfach nur die Daumen.

Seine hübsche Gegenspielerin macht ihre Sache allerdings auch sehr gut und geht mit der notwendigen Leichtigkeit an ihre Figur heran. Sie ist aufreizend, bitterböse und zugleich charismatisch genug, um nicht als langweiliger Antagonist aufzutreten. In manchen Momenten ist sie tatsächlich schwierig einzuschätzen – und das hätte man am Anfang schlicht und einfach nicht erwartet.

Witzige Momente, hübsche Darsteller, spaßige Blutfontänen und erinnerungswürdige Zitate sorgen trotz schwachem Rahmen für prima Laune. „The Babysitter“ hat alles um einen kurzweiligen Abend zu bereiten und erfüllt somit seinen Unterhaltungsauftrag mit Bravur. Ich habe den Streifen als Vorbereitung für die Fortsetzung (Besprechung folgt) ein zweites Mal gesehen und mich erneut köstlich amüsiert. Das ausgelaugte Genre wurde um einen ausgezeichneten Beitrag ergänzt und Fans sollten echt mal reinschauen.

7,5/10

Fotocopyright: Netflix

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