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Schlagwort: Drama (Seite 19 von 110)

Very Bad Things

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Was in Vegas passiert, sollte auch in Vegas bleiben. Diese Tradition wäre fünf Freunden nur recht, da sie eigentlich nur einen kleinen Junggesellenabschied dort feiern wollten. Während der wilden Feier kommt jedoch eine Stripperin ums Leben und beim Versuch dies zu Vertuschen, laufen die Dinge vollkommen aus dem Ruder…

Fazit

„Very Bad Things“ ist für mich ein kleiner Geheimtipp. Sicherlich kein absolut überragender Film, jedoch ein immer wieder gerne gesehener Gast im Heimkino und immer für ein paar Lacher gut. Die simple Handlung entfaltete sich prima und Kurzweil wurde hier ganz groß geschrieben.

Natürlich lebte der Titel in erster Linie von seinen Darstellern, die allesamt ganz hervorragend miteinander harmonierte. Insbesondere Christian Slater und Cameron Diaz stachen sehr positiv hervor, trugen ihren Teil zum bitterbösen Verlauf des Unglücks bei.

Der simple Plot wurde mit ausgezeichneten Ideen ausgebaut und bei vielen Einlagen blieb kein Auge trocken. Man konnte sich trotz aller Widrigkeiten doch ganz gut in die Köpfe der unterschiedlichen Charaktere hineindenken und die Achterbahnfahrt der Emotionen mit ihnen teilen.

Obwohl sich viele Elemente (vor allem das Finale) als recht vorherschaubar entpuppten und stets nach eigentlich recht bewährten Mustern verliefen, war ein hoher Unterhaltungswert (selbst nach mehrfacher Sichtung) gegeben. Die Figuren waren so schräg und gleichzeitig charmant, immer wieder vielen neue Eigenarten und Details ins Auge. Es macht einfach Spaß den Chaoten auf dem Schirm zu folgen und das Hirn für 1,5 Stunden mal ordentlich herunterzufahren.

Früher war der Film ab 18 – was nicht nur aus heutiger Sicht, schon damals totaler Quatsch war. Es gab vielleicht 1-2 „heftigere „ekligere“ (aber keineswegs explizite) Stellen, doch im Gegensatz zu heutigen bluttriefenden Teenie-Filmen ist das ein Witz. Mittlerweile ist der Streifen ungeschnitten ab 16 und das passt absolut. Man sollte nicht vergessen, dass es sich hier um eine überspitze Komödie und um keinen ernsthaften Horror handelt.

Jahrelang hatte ich den Streifen auf VHS und DVD, der Kauf im Euroshop (für einen läppischen Euro) war daher ein absoluter No-Brainer. „Very Bad Things“ gehört zu den kleinen, eher unscheinbaren Titeln, die man sich immer mal wieder anschauen kann und dabei fortwährend für gute Laune sorgen. Klar geht Realismus anders, aber wer eine bitterböse Satire mit herausragenden Akteuren sucht, liegt hier goldrichtig.

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

Der schwarze Falke

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Nach drei langen Jahren kehrt Ethan endlich wieder zu seiner Familie zurück, doch der Friede währt nur für kurze Zeit. Das Haus des Bruders wird überfallen, seine Töchter entführt und der Rest gnadenlos getötet.

Verbittert nimmt Ethan die Suche nach den Kindern auf und durchkreuzt dabei das halbe Land. Während seiner beschwerlichen Reise erfährt er vom „Schwarzen Falken“, dessen Stamm angeblich für die Gräueltaten verantwortlich ist…

Fazit

Ich würde mich durchaus als offenen Filmfan bezeichnen, der gerne einmal über den Tellerrand schaut und bei allen Genres wildert. Bei Western jedoch bin ich größtenteils raus und kann hier nur mit ganz wenigen Titel etwas anfangen. Klassiker wie beispielsweise „Spiel mit das Lied vom Tod“ lassen mich völlig kalt, bei „Alamo“ oder eben dem „schwarzen Falken“ schlägt allerdings mein Herz ganz wild.

Schon als Kind habe ich den Film geliebt und kann mich heute noch nicht seiner Faszination entziehen. Die tollen „Techni-Color“-Farben und der hochwertige Look sorgen für etwas ganz Besonders. Die teils gemalten Kulissen und die prächtigen Kostüme wirken wie geleckt und ich glaube man bezeichnet das Ganze schlichtweg als „Edel-Western“.

Die Darsteller – allen voran natürlich John Wayne – machten ihre Sache sehr gut und jede noch so kleine Nebenfigur blieb nicht zuletzt wegen ihrer gänsehauterregenden Synchronisation in Erinnerung. Es treibt immer wieder leichte Schauer über den Rücken, darf man noch einmal die rauen und passenden deutschen Stimmen unserer Figuren hören. Damals hat man sich damit noch extrem viel Mühe gegeben und dem Film etwas „kerniges“ mitgegeben.

Für einen Western fand ich die Handlung damals wie heute absolut grandios. Sicherlich mag man die einseitige Darstellung der Ereignisse und einen dezent rassistischen Grundton heraushören – doch als junger Hüpfer habe ich das noch gar nicht so wahrgenommen und außerdem hat der Streifen schon ein paar Tage auf dem Buckel. Zu seiner Entstehungszeit war die Welt noch eine Andere und von daher sollte man das Werk auch als „Kind seiner Zeit“ betrachten, ihn deshalb nicht verteufeln. Außerdem steckt viel lobenswerte Detailarbeit abseits der ungünstig angehauchten Passagen drin.

Der Film war spannend, kurzweilig und von seinem Tempo her exakt ausgelotet. Action und ruhigere Momente wechselten sich in einem angenehmen Maße ab, der allgemeine Tiefgang war für das Genre absolut unüblich. Man konnte sich prima in die Figuren hineindenken, deren Beweggründe und Taten vollends verstehen. Besonders ging der Schlusspart ans Herz – besser und konsequenter konnte man die lange Reise einfach nicht beenden und manche Dinge einfach mal so im Raum stehen lassen. Zudem hatte man selbst für die düster empfundenen Momente stets eine passende und durchaus verständliche Begründung zur Hand.

Ethan war kein blinder Rassist, vielmehr haben ihn die Umstände wie seine Mitwirkung im Krieg und der Tod seiner Mutter so weit getrieben. Die Macher verloren zu solchen Themen manches mal gar keine großen Worte, ließen aber Bilder und ungewöhnliche Kameraeinstellungen für sich sprechen. Man sah den Akteuren in die Augen, schien einige Emotionen förmlich greifen und abnicken zu können. Nicht umsonst galt das Werk als Inspirationsquelle für „Star Wars“ und Konsorten. Die Bildsprache war einmalig und sucht bis heute ihresgleichen.

Selten vergebe ich die Höchstwertung und noch viel seltener an einen klassischen Western. „Der schwarze Falke“ ist ein Meisterwerk, dass auch nach über 60 Jahren nichts an seiner Strahlkraft verloren hat und mit seiner überwältigenden Art noch immer an den Bildschirm fesselt. Wo mich andere, vermeintliche Klassiker eher langweilen oder zu altbacken rüberkommen, gibt es hier weder aus technischer, noch inhaltlicher oder aus Sicht der Schauspieler etwas zu bemängeln. Ford und Wayne haben viele Projekte zusammen bestritten, mit diesem Ausnahmetitel allerdings ein Werk für die Ewigkeit geschaffen.

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Richy Guitar

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Inhalt

Richard und seine Freunde leben in Westberlin und träumen vom Durchbruch als erfolgreiche Musiker, doch der Weg dorthin ist steinig und hart. Richard hat keine geregelte Arbeit und die Aushilfsjobs reichen kaum für eine anständige Ausstattung an Instrumenten…

Fazit

Obwohl ich sonst versuche, Filme so objektiv wie möglich zu bewerten, fällt es hier extrem schwer. Für sich genommen ist „Richy Guitar“ ein simpler, naiver Jugendfilm aus den 80igern und bietet – abgesehen von ein paar tollen Songfetzen und dem kurzen Auftritt von „Nena“ – keine echten Highlights. Die Handlung plätschert vor sich hin, Ausstattung und Inszenierung entsprechen damaligen TV-Standards.

Als – zumindest in meiner Kindheit und Jugend – großer Ärzte-Fan sehe ich das Werk jedoch etwas verklärter und habe noch heute regelmäßig meinen Spaß beim Fremdschämen mit der „besten Band der Welt“ (obgleich damals auch noch in anderer Besetzung). Die schauspielerischen Talente der Hauptdarsteller war ausbaufähig, dennoch im gebotenen Rahmen irgendwo in Ordnung gewesen. Die Musiker kamen charmant rüber und man konnte sich gut in deren Lage hineindenken. Der Streifen wirkte recht authentisch, greifbar und vielleicht auch deshalb sogar ein wenig spannend. Man blieb am Ball, harrte der Dinge und war am Schicksal unserer liebenswerten Figuren durchaus interessiert.

Schon damals hätte man aber gerne mehr von den Ärzte-Titeln gehört, aber sei es drum. Ein gewaltiger Ohrwurm (das Intro von „Debil“) kehrte immer wieder und lud zum Mitschunkeln ein. Außerdem lag der Fokus ja nicht nur auf der Musik, sondern beim Erwachsenwerden im Allgemeinen. Es ging um Familie, Freunde und vor allem die ersten Gehversuche in der Arbeitswelt. Sicherlich ein bisschen oberflächlich gescriptet, dafür aber sehr unterhaltsam und auf den Punkt präsentiert.

Aus aktueller Sicht lockt „Richy Guitar“ mit seiner altmodischen Aufmachung, mäßig begabten Darstellern und eigenwilliger Songs wahrscheinlich Niemand mehr hinter dem Ofen hervor und eine richtige Empfehlung vermag ich daher nicht auszusprechen. Mich hat der Streifen aber schon ein halbes Leben begleitet und ich mag ihn trotz aller Unzulänglichkeiten doch irgendwo recht gerne. Das Ding ist eben was für Fans – und die werden ihn schon kennen und höchstwahrscheinlich recht ähnlich über diese unterhaltsame „Jugendsünde“ denken. Das Werk lebt von Nostalgie und schlägt sich mit diesem Bonus ganz passabel.

Fotocopyright: Power Station

Doi Boy

Inhalt

Um den Militärdienst zu entgehen, flieht ein junger von Myanmar nach Thailand und taucht dort als Tänzer in einer zwielichtigen Bar unter. Als dann die Corona-Pandemie für deren Schließung sorgt und er nun ohne Einkommen da steht, geht er auf gefährliche Wünsche eines Stammgastes ein…

Fazit

Meiner Partnerin zuliebe gab es am Wochenende mal wieder einen Film im thailändischen Originalton und deutschen Untertiteln für mich. In Anbetracht der Inhaltsangabe haben wir uns ein mitreißendes Drama erhofft, am Ende blieben wir allerdings beide mit eher gemischten Gefühlen zurück.

„Doi Boy“ erzählte eine – zumindest in Ansätzen – glaubwürdige Geschichte, in die man sich schnell hineindenken und ebenso schnell Sympathie zu den Figuren aufbauen konnte. Obwohl der Streifen sehr ruhig, stellenweise nahezu melancholisch präsentiert war, sorgte er mit vielen Rückblenden und Zeitsprüngen immer wieder für leichte Verwirrung.

Die Macher haben es sich und den Zuschauern durch die verschachtelte Erzählweise unnötig kompliziert gemacht, dies aber wohl gezielt als Stilmittel gewählt. Die Handlung wirkte so vielleicht komplexer als sie eigentlich war und vor allem musste man über das Finale so viel mehr grübeln, als man eigentlich nötig gehabt hätte.

Davon abgesehen lieferte man uns eine technisch ordentliche Inszenierung, die sich vor der aktuellen Konkurrenz (beispielsweise aus China oder Südkorea) nicht verstecken muss. Der Film besaß einen ansprechenden Look und an den passenden Stellen tolle Raumklangeffekte (beim spärlichen Einsatz von Musik beispielsweise).

Die Darsteller haben ihre Sache gut und vor allem glaubhaft gemacht. Man konnte sich prima in deren Lage hineindenken und ihre Emotionen teilen. Die Fokussierung auf wenige Hauptfiguren tat dem Treiben im Allgemeinen auch sehr gut, sorgte jedoch für sehr zusammengekünstelte Momente, die wiederum ein wenig an der Glaubwürdigkeit nagten.

Gute gedacht, aber nur „okay“ umgesetzt. „Doi Boy“ überraschte in erster Linie mit seiner leicht undurchsichtigen Erzählstruktur, gefiel aber bei Darstellern und Technik. Wer mit der Thematik etwas anfangen kann und kein Problem mit einer gewissen Aufmerksamkeitsspanne hat, darf gerne mal reinschauen.

Fotocopyright: Netflix

Aliens – Die Rückkehr

Inhalt

Knapp 60 Jahre lag Ripley im Kälteschlaf und Keiner wollte ihre Geschichte um die Begegnung mit einem außerirdischen Wesen glauben. Als dann plötzlich der Funkkontakt zum mittlerweile besiedelten Planeten LV-426 abbricht, soll sie dennoch als Beraterin für das eingesetzte Militärs fungieren und sich noch einmal ihren Ängsten stellen…

Fazit

Was James Cameron seinerzeit mit „Aliens“ abgeliefert hatte, gehört auch noch heute zur unbestrittenen Speerspitze des Genres. Konsequent hat er an die Handlung des damaligen Achtungserfolges angeknüpft und ihn in wirklichen allen Belangen übertreffen können.

Auch wenn es erneut eine Stunde bis zur ersten Alien-Konfrontation dauert, wurde es nicht langweilig in der Bude. Die Story war richtig gut ausgearbeitet und bis zum Ende extrem spannend und actionreich umgesetzt. Erneut packte uns wieder die geliebte „Alien-Atmosphäre“ und trotz nunmehr wilderer Kampfspektakel ließ der Grusel nicht nach.

Das Pacing war perfekt und in den knapp 2,5 Stunden gab es keine Langeweile und keinerlei Durchhänger. Alle Passagen waren ausgezogen und der relativ späte Einsatz vom Ballerei war kein Showstopper. Die Handlung war stark genug, um Vorfreude zu entfachen und bis zum Waffeneinsatz bei Laune zu halten – und spätesten dann dann kein Auge mehr trocken.

Furiose Schlachten, perfekt geschnitten und elegant inszeniert. Nicht nur das Planet LV-426 fühlte sich glaubhaft umgesetzt an, auch die Maße der Außerirdischen schien gigantisch. Auch wenn man immer nur einige Viecher gleichzeitig zu Gesicht bekam, war die Immersion perfekt, die Panik der vermeintlichen Retter absolut greifbar.

Neben Weaver überzeugten andere namhafte Darsteller (u.A. Michael Biehn, Lance Henriksen oder Bill Paxton) und vor allem ein genial-böser Paul Reiser sorgte in seiner ungewohnten Rolle für wohlige Schauer. Auch hier schienen alle Zahnrädchen wunderbar ineinander zu greifen, auch wenn die Umstände (siehe Wikipedia/Audiokommentare) nicht immer einfach waren, die Besetzung teilweise während des Drehs wechselte.

Die vielen Details und Anspielungen würden hier den Rahmen sprengen. Man spürt, dass sich die Macher viel Mühe gaben und ein großes Ganzes (was für die Fortsetzung der Reihe und deren Spin-Offs sehr wichtig war) ausgearbeitet haben. So gab es bereits Anspielungen auf den umspannenden Weyland-Konzern und viele Elemente, die später noch deutlicher von Relevanz wurden. Der „Alien-Kosmos“ wirkte jederzeit in sich stimmig und irgendwo perfekt greifbar.

Höher, schneller und weiter. James Cameron hat 1986 gezeigt, wie eine gelungene Fortsetzung ausschauen muss und stellte den sowieso schon bemerkenswerten Erstling deutlich in den Schatten. Sicherlich mag der Umgangston ein anderer geworden sein, doch von seiner genialen Grundstimmung hat man nicht eingebüßt und die Spannungskurve war trotz vieler Ballereien nicht zusammengekracht. Audiovisuell kann sich das Teil auch heute noch absolut sehen lassen, wobei es beim Sound schon ein wenig mehr im Heimkino fetzen dürfte – doch im Anbetracht des Alters geht das schon in Ordnung. „Aliens“ ist und bleibt Referenz in seinem Genre. Punkt.

Fotocopyright: Walt Disney / LEONINE

Beastly

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Das wahre Schönheit von Innen kommt, muss der junge, aufstrebende Kyle schmerzlich am eigenen Leibe erfahren. Von einen Fluch belegt, verwandelt er sich in eine abscheuliche Kreatur und hat ein Jahr Zeit, die wahre Liebe seines Lebens zu finden. Sollte in diesem Zeitraum Keiner die magischen Worte „Ich liebe Dich“ zu ihm sagen, so muss er für immer in dieser Gestalt verbleiben…

Fazit

Um ganz ehrlich zu sein, habe ich mich wahnsinnig auf diesen Streifen gefreut. Seit ich die ersten Bilder gesehen habe, wuchs mein Interesse von Trailer zu Trailer immer weiter in die Höhe. Sicherlich ist die Geschichte altbekannt und – ich erlaube mir dies vorweg zu nehmen – das Finale nicht sonderlich überraschend, aber diese moderne Adaption von „Der Schönen und dem Biest“ hat es mir irgendwie angetan. Angefangen beim tollen Cast, bis hin zum gefälligen Humor, über die solide konstruierte Romanze – die zwar hin und wieder mit der Glaubwürdigkeit kämpfte, insgesamt aber restlos überzeugen konnte.

Trotz vieler vorhersehbarer, eigentlich wenig innovativer Elemente macht der Streifen unheimlich Spaß und unterhielt perfekt. Es gab keinerlei Längen und an den offensichtlichen Ungereimtheiten oder Zufällen störte man sich erstaunlich wenig. Wer natürlich Wert auf Anspruch oder Authentizität legt, ist hier absolut falsch. Man muss das Ganze als modernes Märchen und nicht als realistisches Jugenddrama betrachten und dann funktioniert der Titel auch problemlos. Alle Elemente harmonieren auf ihre Fantasie-hafte Weise ganz hervorragend und er Unterhaltungswert war durchgehend sehr hoch.

Interessante Kameraperspektiven, passende Farbtöne und stimmige Kulissen runden den durchwegs positiven Eindruck ab. Alles fühlt sich gut an und sorgt für heitere Laune – auch wenn das vermeintliche Schicksaal des Hauptdarstellers über weite Teile nicht danach anmutet. Einige Momente erinnerten mich sogar an die berühmte – und ebenfalls mehrfach verfilmte – Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens – was aber eher als liebevolle Hommage, denn als dumpfe Abkupferung verstanden werden sollte.

Die Chemie zwischen Vanessa Hudgens und Alex Pettyfer hat einfach gepasst und so nahm man ihnen ihre Romanze auch schmerzfrei ab. Die Darsteller haben eine beachtliche Leistung an den Tag gelegt, dem Geschehen unglaublich viel Kontur verliehen. Die Nebenrollen (u.A. Neil Patrick Harris) trugen allerdings auch ihren Teil zum Gelingen bei, sorgten für ein paar passende Lacher zur rechten Zeit.

Für mich war „Beastly“ ein tolles Erlebnis, auch wenn einige Passagen zunächst zum Kopfschütteln einluden. Wie er es schaffen konnte, dass die Angebetete ausgerechnet beim ihm einzieht oder warum die Beiden sich so lange nicht wirklich gesehen haben sind nur einige unglaubhafte Bestandteile, aber dennoch vermochte man dies zu verzeihen. Der Erzählfluss war so unglaublich gut, die Romantik insgesamt nicht zu überspitzt und die lobenswerte Grundaussage nicht zu streng an den Mann gebracht. „Beastly“ ist ein Paradebeispiel für moderne Märchenadaptionen und ein immer wieder gerne gesehener Gast im heimischen Kino.

Fotocopyright: Leonine

The Guest

Inhalt

Gerade hat Familie Peterson ihren Sohn zu Grabe getragen, da klingelt es plötzlich an der Tür. Ein junger Mann behauptet ein guter Kamerad vom Verstorbenen gewesen zu sein und möchte sein Beileid bekunden. Angeblich haben beide in der selben Einheit gedient und so steht es für die Petersons außer Frage den Fremden für ein paar Tage bei sich aufzunehmen. Einzig Tochter Anna misstraut dem neuen Gast…

Fazit

Bei „The Guest“ schlagen gleich mehrere Herzen in meiner Brust und so gemischt die Gefühle nach der Sichtung. Auf der einen Seite wurde uns ein wirklich gut gefilmter und zumindest anfänglich auch sehr spannender Film präsentiert, auf der anderen Seite jedoch eine simple, wie ausgelutschte Auflösung mit fragwürdiger Action präsentiert.

„The Guest“ begann wirklich interessant und vielversprechend. Regisseur Wingard baute einen ordentlichen Spannungsbogen auf, schuf viele Fragezeichen in unseren Köpfen und die Neugier stieg. Man konnte sich prima in die Lage der Familie hineindenken, folgte gebannt der Aktionen, die unser Fremder wohl noch lostreten wird.

Bis zu einem gewissen Punkt hat das beschauliche Konzept dann auch bestens funktioniert, doch mit Anruf von Tochter Anna bei den Behörden brach das Konstrukt so langsam in sich zusammen. Der bis dato noch halbwegs greifbare Psycho-Thriller wurde auf einmal zu einem regelrechten Sci-Fi Streifen und all die lobenswerten Ansätze wurden mit billigsten Phrasen torpediert. Die Mystik verfolg und plötzlich fand man sich in einer Variante von „Universal Solider“ wieder.

Der anfängliche Mangel an Action wurde im ausufernden Finale mehr aus als notwendig ausgeglichen. Es ging rabiat und konsequent zur Sache, was durchaus spürbar mit dem bisherigen Umgangston brach und einen fast komplett neuen Film generierte. Man konnte hierdurch nicht mehr jede Aktion verstehen, obgleich die Autoren durchaus versuchten den neu eingeschlagenen Weg halbwegs schlüssig zu begründen.

Technisch gab sich der Streifen keine Blöße. Er war gut gefilmt, besaß eine hübsche und hochwertige Optik, hatte nicht allzu viel CGI nötig. Die Auseinandersetzungen wirkten dank brachialer Soundeffekte recht derbe, die ungewöhnliche musikalische Begleitung (Elektro-Pop) machte Laune – auch wenn sich die Tracks manchmal zu stark ähnelten.

Unterm Strich war „The Guest“ ein unterhaltsamer Streifen, der trotz seinem Stilbruchs nicht an Aufmerksamkeit verlor und eine kurzweilige Zeit bereitete. Ich persönlich hätte mir zwar lieber einen astreinen Thriller mit glaubwürdigerer Auflösung gewünscht, aber das Ergebnis war dennoch ganz in Ordnung. Wer es nicht ganz realistisch braucht, darf gerne mal reinschauen.

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

Der Pakt – The Covenant

Inhalt

In Ipswich leben vier Jugendliche, die durch eine lange Familientradition mit besonderen Kräften ausgestattet sind. Sie sind schneller und stärker als ihre Freunde, echte Sportskanonen in der Schule. Als sich allerdings ein neuer Mitschüler mit scheinbar ähnlichen Fähigkeiten einschreibt, schrillen die Alarmglocken…

Fazit

Im Laufe der Jahre habe ich diesen Film schon mehrmals gesehen und immer wieder recht schnell auch wieder vergessen. Eigentlich war der Plot und vor allem die audiovisuelle Umsetzung gar nicht mal so schlecht, doch die träge und zu seichte Umsetzung machten dem Treiben immer wieder ein Strich durch die Rechnung.

Optisch kam das Werk recht hochwertig und ansprechend daher. Die eher dunklen gehaltenen und stark gefilterten Bilder wirkten edel, erinnerten an vermeintliche Vorbilder wie „Twilight“ oder „Harry Potter“ – was also durchaus in Ordnung ging und sich keineswegs als Showstopper herausstellte.

Nicht nur beim Look, leider auch beim eigentlichen Inhalt gab es große Parallelen zu besagten Kultfilmen – und das war nicht immer ganz optimal. So richtete sich das Geschehen an ein eher jüngeres Zielpublikum und wirkte insgesamt zu unausgeglichen, gleichzeitig aber auch zu harmlos inszeniert.

Der Fokus wurde klar auf seine hübschen Darsteller gelegt, die Geschichte auf ein absolutes Minimum reduziert. Plötzlich war von den Eingangs erwähnten Hintergründen nicht mehr viel zu sehen und das Treiben fühlte sich zu großen Teilen wie ein simpler Teenie-Film mit übersinnlichen Elementen an. Dabei war das Tempo oftmals sehr gemächlich und die meisten Aktionen recht belanglos.

Die Geschichte ließ ihr Potenzial auf der Strecke liegen, konnte am Ende sogar auf einem Bierdeckel notiert werden. Es wurde viel geschwafelt und mit pseudo-gruseligen Momenten etwas Atmosphäre geniert, wirklich tiefgründig war dies jedoch nicht und schnell keimte immer wieder enorme Langweile auf. Das Teil bestand aus bekannten, wie vorherschaubaren Ersatzstücken, hielt keine echten Wendungen bereit.

Damals hatte ich einige Hoffnung auf diesen Film gelegt. Die Story klang im ersten Moment nicht übel und Regisseur Renny Harlin hatte schon einige Kracher abgeliefert. Bedauerlicherweise fühlte sich „Der Paket“ aber „klein“ und beliebig an, machte nichts aus seiner brauchbaren Ausgangslage. Unterm Strich ist ein unterdurchschnittlicher Jugendfilm mit netten Effekten und einem starken Soundtrack herausgekommen – und dafür war ich schon bei seinem Release schlichtweg zu alt.

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Picard – Staffel 1

Inhalt

Eigentlich hat sich der ehemalige Flottengeneral Picard auf einem beschaulichen Hofgut in Frankreich zurückgezogen, doch ein unerwarteter Besuch entfacht erneut seine Liebe für die Ferne. Eine junge Androiden-Dame behauptet die Tochter seines ehemaligen Freundes Data zu sein und sucht nach dem Planeten ihrer Herkunft – denn eigentlich ist ihre Gattung mittlerweile verboten und weitestgehend vernichtet worden…

Fazit

Patrick Stewart kann es einfach nicht lassen. Selbst im gehobenen Alter hat er sich noch einmal die – zumindest symbolische – Uniform von Captain Picard übergezogen und sich in ein neues Abenteuer – diesmal erneut mit Bezug zu seinen Erzfeinden (den Borg) – gewagt.

Mit „symbolisch“ meine ich, dass Jean-Luc diesmal gar nicht in offiziellem Auftrage unterwegs ist, seinem ehemaligen Arbeitgeber sogar sehr kritisch gegenüber steht. Grundsätzlich birgt diese Prämisse (und natürlich das Aufeinandertreffen mit alten Freunden und Feinden) eine Menge Spannung, doch leider ist diese Adaption in meinen Augen noch nicht vollends gelungen.

Die Serie bot spannende und emotionale, aber leider auch äußerst langatmige und sperrige Momente. So habe ich beim Erblicken treuer Weggefährten fast Tränen in den Augen gehabt, beim Anbetracht der neuen Crew wurde es einem eher übel. Dieser wild zusammengewürfelte Haufen war schwach gezeichnet, unsympathisch und im Verhalten irgendwie gar nicht dem Franchise gerecht. Ich konnte mich bis zuletzt nicht mit ihnen anfreunden – und musste sie aber vergleichsweise lange ertragen.

Das alt bekannte „Star Trek“-Feeling kam eher selten auf. Zwar sorgten neben bekannten Figuren auch Elemente wie der „Borg-Würfel“ für kleine Schauer, doch insgesamt waren viele Aufnahmen viel zu glatt geleckt und auf zu modern gebürstet. Nur selten griff Nostalgie und oftmals wirkte das Geschehen austauschbar, beliebig – eben wie eine weitere Sci-Fi-Produktion ohne diesen gewaltigen Background.

Viele Passagen zogen sich wie Kaugummi, Dialoge waren zuweilen schlichtweg zu lang. Dies gab es häufig zwischendurch, sogar aber auch beim Finale. Schön, dass man über tiefgreifendere Dinge sprechen wollte, trotzdem wirkte diese Darstellung eher langweilig und bei weitem nicht so interessant wie in manch früheren Folgen der klassischen Ableger. Überhaupt wirkte dieses Getue eher aufgesetzt und nicht so nachdenklich gestaltet wie einst.

Picard selbst und zumindest seine engsten Freunde haben mich am Schirm gehalten, der Rest war bislang eher so lala und oftmals nur leidlich unterhaltsam. Die erste Staffel hat jetzt mal ein neues Kapitel aufgeschlagen und ich werde mich garantiert auch durch die nächsten Episoden kämpfen, doch noch ist meine Freude eher verhalten. Vielleicht muss ich die Denkweise zum klassischen „Star Trek“ hin noch etwas überdenken und weiß nun zumindest in den kommenden Abenteuern, was auch mich zukommen wird.

Fotocopyright: Amazon

Wild Card

Inhalt

Nick lebt in Las Vegas und hält sich mit kleinen Gefälligkeiten über Wasser. Als ihm eines Tages eine alte Freundin um seine Hilfe bittet und das Ausmaß der Dienstleistung größer wird, wittert er endlich den Absprung aus diesem verruchten Zockerparadies wagen zu können…

Fazit

Wo Jason Statham draufsteht, ist auch normalerweise ganz viel Jason Statham drin – so prinzipiell auch diesem Werk. Es gab bei „Wild Card“ allerdings einige Dinge, die sich von einem klassischen Statham-Titel unterscheiden und vielleicht auch deshalb fällt mein Fazit eher durchwachsen aus.

Als erstes fiel die eigenwillige Optik ins Auge. Die Figuren wirkten wie Fremdkörper in die Hintergründe hineinkopiert, da diese wiederum eine extreme Unschärfe aufwiesen und das Zuschauen so manchmal etwas anstrengend machten. Mag grundsätzlich ein nettes Stilmittel sein, jedoch konnte ich mich bis zum Ende nicht hundertprozentig daran gewöhnen.

Überdies besaß der Film ein seltsames Pacing. Grade im gesichteten „Extended Cut“ waren einige Szenen viel zu lang und belanglos, von der ruppigen Action hätte man dagegen gerne mehr gesehen. Der Streifen eierte zwischen verschiedenen Genres hin und her, wirkte stets etwas unfokussiert (und damit meine ich diesmal nicht seinen verwaschenen Look) und seltsam.

Mal gab es endlos lange Dialoge, dann mal richtig derbe Raufereien und dann wieder eine längere Passage am Spieltisch im Kasino. Irgendwie fühlte sich das das Treiben nach einer Aneinanderreihung verschiedener Szenen, aber selten wie ein zusammengehöriges Ganzes an. Klingt seltsam, aber immerhin war ein gewisser roter Faden fortwährend zu erkennen – auch wenn dessen Elemente etwas unglücklich miteinander verwoben wurden.

Es gab zwar vergleichsweise wenig Action, doch dann mit unerwartet hohem Härtegrad, um seine 18er Freigabe einigermaßen zu rechtfertigen. Die Choreografie war erneut eine Augenweide und gelegentlich blitze auch hier etwas Humor durch – gab sich der Streifen doch sonst so ungewohnt ernst und trocken, die bekannte Selbstironie blieb auf der Strecke.

„Wild Card“ brach ein wenig mit den Sehgewohnheiten und fühlte sich für einen „Statham“ irgendwie seltsam an. Das Teil besaß einen gewissen Unterhaltungswert und starke Momente, unterm Strich war mir das im Vergleich zu lockereren Werken des Prügelknaben allerdings zu wenig. „Wild Card“ ist anders und durchaus erfrischend, insgesamt aber für mich eher im Mittelfeld einzuordnen.

Fotocopyright: LEONINE

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