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Schlagwort: Drama (Seite 2 von 116)

Once Again (Nintendo Switch)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Jungen, der ohne seine leibliche Mutter aufwuchs und jeden Sommer an seinem Geburtstag eine Reise in die Vergangenheit unternimmt…

Gameplay

Das Gameplay von „Once Again“ ist simpel und sollte den Titel für eine breite Masse interessant gestalten. Im Grunde klickt man sich nur durch kurze Dialogzeilen und Bildchen, muss ab und zu mal eine kleine Aufgabe (z.B. das Scharfstellen von Fotos) erledigen. Man klickt sich quasi durch ein Comicbuch und kann die Geschichte auch gar nicht beeinflussen.

Spielzeit

Nach rund einer Stunde flackerte der Abspann über den Schirm.

Präsentation

Optisch gab sich der Titel sehr karg, aber immerhin mit einem schönen Art-Design. Die Figuren wurden hübsch gezeichnet und die minimalistischen Kulissen wussten zu gefallen. Sprachausgabe gab es erst auf der Zielgeraden (dem Lesen eines letzten Briefes), ansonsten gut geschriebener deutscher Text und tolle Jazz-artige Klänge als professionelle Untermalung hierzu.

Positiv

  • entspanntes Spielprinzip
  • emotionale Geschichte
  • simples, aber effektives Gameplay
  • tolle musikalische Untermalung

Neutral

  • kurze Spielzeit

Negativ

  • extrem einfach (gehört aber zum Spielprinzip)
  • repetitive Aufgaben (gehört aber zum Spielprinzip)
  • geringer Wiederspielwert

Fazit

Eine richtige Bewertung in Punkten ist hier kaum möglich. Das Spiel ist eigentlich kein richtiges Spiel und setzt in allen Bereichen auf absoluten Minimalismus – der hier jedoch absolut das richtige Mittel zur Wahl gewesen ist. Der kurze Tripp hat bereits nach wenigen Minuten in seinen Bann gezogen und einige repetitive Gameplay-Aspekte waren Teil des stimmigen Konzeptes. Wer sich mit besagten spielerischen Einschränkungen arrangieren kann erhält hier jedenfalls ein nett präsentiertes Bilderbuch mit hohem Unterhaltungswert und herzensguter Aussage.

Fotocopyright: AMATA

Motives – Wenn Begierde zerstört

Inhalt

Er ist gutaussehend, erfolgreich und verheiratet. Trotzdem lässt sich Emery Simms auf eine Affäre mit Allanah ein und bringt damit seine bis dato heile Welt gehörig ins Wanken…

Fazit

Für Fans von „schwarzen“ Thrillern lohnt sich dieser Film auf jeden Fall. Natürlich mag die Geschichte nicht sonderlich originell erschienenen und auch die Auflösung recht früh auf der Hand liegen, doch der Unterhaltungsfaktor war hier in jeder Minute der sowieso schon überschaubaren Spielzeit (unter 90 Minuten) voll gegeben. Es gab keinerlei Leerläufe, dafür ein paar gut gefilmte Aufnahmen, die uns leicht in die Welt der Reichen und Schönen abtauchen ließen.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt gut gemacht – brachten sie in erster Linie doch die Optik und das gewisse Etwas für ihre zumeist etwas überheblich angelegten Rollen mit. Überdies stimmte die Chemie untereinander zu jeder Zeit und die smarte (aber leider auch leicht verrauschte) Optik bot den passenden Look hierzu. Die Produktion wirkte hochwertig und cineastisch – was gegenüber zu stark polierten aktuellen Filmen eine angenehme Ausnahme war.

Ein großes Review ist eigentlich nicht nötig, dass Wichtigste ist bereits gesagt und ein Empfehlung geht raus. Kritisieren mag man vielleicht die insgesamte Oberflächlichkeit des Streifens, doch damit hat quasi das ganze Genre zu kämpfen und außerdem mindert dies ja nichts an seinem Unterhaltungsauftrag, der hier mit Bravour vollzogen wurde. Nichts was länger im Gedächtnis bleibt, allerdings für einen kurzweiligen Abend vollkommen ausreichend.

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment

The Last Show of Mr. Chardish (Nintendo Switch)

Inhalt

Robert Chardish ist verstorben und sein Theater steht leer. Der Spieler schlüpft in die Haut einer jungen Dame, die noch einmal durch die verlassenen Räumlichkeiten streift und in die glamouröse Welt des Künstlers eintaucht…

Gameplay

„The Last Show of Mr. Chardish“ gehört ganz klar in das Genre der Walking Simulatoren, hebt sich mit seinem bunten Stil jedoch ein wenig vom Einheitsbrei ab.

Gespielt wird zunächst aus der Ego-Perspektive – doch sobald der Spieler mittels eines gewissen Triggers eine neue Rückblende anstößt, wechselt das Geschehen in eine andere Sicht. So dürfen wir nun Roboter, Vögel oder andere Figuren aus der Third-Person verfolgen und sie mit kleineren Knobelaufgaben zum Ende des jeweiligen Kapitels bringen.

Die einzelnen Geschichten sind dabei recht kreativ und abwechslungsreich ausgefallen. Mal navigieren wir ein paar Roboter ans Ende des Kapitels, mal steigen wir mit einem Vogel in die Lüfte – oder schwingen den Pinsel, um unsere Umgebung vom tristen Grau zu befreien.

Spielzeit

Mit rund 2,5 bis 3 Stunden ist die Spielzeit sehr übersichtlich ausgefallen.

Präsentation

Optisch war „The Last Show of Mr. Chardish“ ein zweischneidiges Schwert. Zwar besaß der Grafikstil durchaus Einiges an künstlerischem Anspruch, doch hin und wieder waren mir Figuren und Kulissen ein Ticken zu simpel (und pixelig) ausgefallen.

Gezockt habe ich zudem auf der Switch, die manchmal leicht ins Ruckeln kam und es überdies an Schärfe missen ließ. Der Sound und die englischen Sprecher waren jedoch einwandfrei und gaben keinen Grund zur Klage. Erst habe ich mich am PC mit dem Programm versucht, doch irgendwie war der FOV (das Sichtfeld) nicht korrekt eingestellt und Übelkeit verhinderte dort das Weiterspielen für mich. Auf der kleinen Nintendo-Konsole war alles in Ordnung.

Positiv

  • fantasievolle Präsentation
  • emotionale Geschichte
  • guter Spielflow

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • Steuerung manchmal etwas hakelig

Negativ

  • technisch eher durchschnittlich
  • hat zwar Emotionen geweckt, war aber insgesamt nicht so intensiv wie mancher Konkurrent

Fazit

Es gibt bessere, wohl aber auch deutlich schlechtere Genrevertreter. „Mr. Chardish“ hat mich mit seiner gefühlvollen, bunten Art stellenweise sehr an „Edith Finch“ erinnert, jedoch nie dessen Klasse erreicht. Technisch war der Titel eher durchwachsen und riss mit seiner groben Darstellung gelegentlich aus der Immersion, besaß aber unterm Strich dennoch ein hübsches Art-Design und konnte seine Botschaften trotz kleineren Rucklern und allzu simplen Figurenoptiken wunderbar entfalten. Edith bleibt absolute Referenz, doch wer auf der Suche nach ähnlich gelagerter Kost ist, darf gerne reinschauen. Die kurze Spielzeit geht (gemessen am Preis) auch absolut in Ordnung und verschont den Spieler vor unschönen Längen oder Abnutzungserscheinungen.

Fotocopyright: Anshar Publishing, Hydra Games S.A., Hydra Games

Anora

Inhalt

Anora ist exotische Tänzerin und trifft eines Tages auf den jungen Ivan. Rasch ist sie fasziniert von seiner verschwenderischen Welt und akzeptiert einen frühen Heiratsantrag. Nachdem die Beiden in Vegas geheiratet haben, beginnt die schöne Fassade jedoch zu bröckeln…

Fazit

Erst Konklave, nun „Anora“. Ohne Erwähnung (und Auszeichnung) bei den Oscars hätte ich diesen Streifen wohl ebenfalls links liegen gelassen, doch am gestrigen Abend wollte ich mir dann doch ein Bild über diesen Überraschungserflog machen.

Die Geschichte ist so simpel, dass man sich fragt, warum es knappe 2,5 Stunden für deren Erzählung benötigt. Am Anfang mag dies sicherlich noch eine Grundlage haben, doch im Laufe der Zeit zog sich das Geschehen stellenweise arg in Länge, hätte hier und da eine kleine Straffung vertragen können.

Das durchaus interessante Drama nahm ab einem gewissen Punkt komödienhafte Züge an und brach ein wenig mit den zuvor errichteten Erwartungen. Statt ernsthaften Aussagen, drehte man sich lieber in immer gleichen Konversationen im Kreis, bekam auch zunehmend Probleme mit dem Nachvollziehen von Handlungen bestimmter Personen.

Dialoge arteten oft in wildes Geschreie aus und der Kopf stellte sich quer. Gerne wollte man diese Passagen überspringen, hatte dann aber Angst, etwas essentielles zu verpassen – was im Nachgang aber völlig unberechtigt erschien. Der Film besaß eine überschaubare Handlung und viel Abseits der Hauptpfade gab es nicht zu vermelden.

Das Spiel von Mikey Madison war in der Tat sehr gut, doch leider zerrte eine miserable deutsche Synchronisation ein wenig am tollen Auftritt. Stimmen wurden nicht nur unpassend gewählt, vor allem deren Aussprache bzw. Betonung stieß fortwährend unangenehm auf. Überdies gab es viel Dialog auf russisch – und Untertitel waren (wahrscheinlich bewusst) nicht immer zugegen.

Ob „Anora“ seine Auszeichnungen verdient hat, sei dahin gestellt. Schlecht war der etwas zu lang geratene Streifen sicherlich nicht und seine Hauptdarstellerin hatte Einiges auf dem Kasten, doch der leicht unausgegorene Genre-Mischmasch und eine extrem lausige Vertonung kosten letztlich ein paar Punkte auf dem Wertungskonto. Es bleibt dabei: auch prämierte Filme sind Geschmackssache und müssen nicht zu hundertprozentig den eigenen Anforderungen entsprechen. Für mich war das Werk okay, aber nichts, was ich mit höchsten Goldjungen überschütten würde.

Fotocopyright: Capelight Pictures

The Suicide of Rachel Foster (Nintendo Switch)

Inhalt

Dezember 1993. Der Spieler schlüpft in die Rolle von Nicole Wilson, die gerade in ihrem geerbten Hotel angekommen ist. Lange war sie nicht mehr an diesem mittlerweile verlassenen Ort, doch schnell keinem ersten Erinnerungen wieder auf…

Gameplay

„The Suicide of Rachel Foster“ ist ein klassischer Walking-Simulator, bei dem dem das Storytelling klar im Vordergrund steht, der Spieler weder mit Action konfrontiert wird, noch sterben kann.

Aus der Ego-Perspektive erkunden wir das verlassene Hotel, kommunizieren via Funkgerät mit einem freundlichen Helfer und erhalten Tagesweise neue Aufgaben (z.B. die Heizung anstellen, etwas zu Essen finden, etc.). Dabei gibt es kleinere Gruseleinlagen (mysteriöse Geräusche, klappernde Türen, etc.), die für Atmosphäre sorgen.

Die Interaktion ist arg eingeschränkt, da nur wenige Gegenstände genauer untersucht bzw. eingesteckt werden können. Großartige Rätsel sind ebenso Mangelware – hauptsächlich die Navigation in dem verschachtelten Gebäude sorgt hin und wieder für Kopfzerbrechen (zumindest am Anfang).

Spielzeit

Ich habe mir mit den Erkunden des Hotels (zwangsläufig) etwas Zeit gelassen und den Abspann nach rund 3 Stunden erblicken dürfen.

Präsentation

Angefangen hatte ich das Spiel zunächst auf dem PC, bin aber dann aus bequemlichkeitsgründen rasch auf die Switch gewechselt und wurde positiv überrascht. Optisch macht der Titel auf der schwachen Konsole von Nintendo einen sehr guten Eindruck und muss sich tatsächlich nicht hinter dem großen Rechner verstecken. Man bemerkt zwar leichte Unschärfen und verpixelte Darstellung von einigen Objekten, aber unterm Strich war die Grafik sehr gut.

Der Look war realistisch, die Ausleuchtung fantastisch und das Hotel an sich sehr markant ausgearbeitet. Zwar gab es nur eine englische Sprachausgabe (inkl. deutschen Untertiteln), jedoch war diese leicht verständlich und mit ausgezeichneten Sprechern besetzt.

Positiv

  • starke Präsentation
  • tolle Atmosphäre
  • spannende Handlung

Neutral

  • kurze Spielzeit

Negativ

  • nur englische Sprachausgabe
  • Steuerung etwas behäbig

Fazit

Die Spielzeit war recht kurz, aber das macht nichts. „The Suicide of Rachel Foster“ war ein spannender, gut geschriebener und fortwährend packender Walking Simulator, bei dem Genrefans auf Ihre Kosten kommen. Mir hat die eher ruhige Gangart, sowie die Geschichte und ihre Aufklärung sehr gut gefallen – könnte mir sogar eine Filmadaption vorstellen. Die Atmosphäre hat mich angenehm am Stephen King („Shining“) erinnert und gerne gebe ich hier eine heiße Empfehlung ab.

Fotocopyright: Daedalic Entertainment

Lost Records: Bloom & Rage (PC)

Inhalt

Ein mysteriöses Paket bringt ein paar alte Freundinnen nach etlichen Jahren endlich wieder zusammen an einen Tisch. Sie sinnieren über ihre Jugend in den 90igern und erinnern sich an schmerzlich verdrängte Ereignisse…

Gameplay

Das Spiel stammt von den ursprünglichen „Life is Strange“-Machern und besitzt ganz ähnliche Ansätze. Wir steuern unsere Hauptfigur aus der Third-Person-Perspektive und folgen einem relativ gradlinigen Gameplay-Pfad. Wir können uns vielerlei Gegenstände etwas genauer anschauen, bekommen aber ansonsten immer grob das aktuelle Ziel (Tasche packen, Zimmer verlassen) vorgegeben, können uns nur selten „verirren“.

Neu im Gegensatz zu den Erstlingen ist diesmal allerdings die Integration der Videokamera unserer Spielfigur. Manchmal optional, oftmals aber auch Pflicht zum Voranbringen der Handlung, ist die Verwendung selbiger. Wir schalten bei Bedarf in einen speziellen Aufnahmemodus, müssen dort bestimmte Ereignisse oder Personen festhalten, können uns danach sogar eigene Zusammenschnitte der eigenen Aufnahmen anschauen. Dies wirkte am Anfang zwar etwas aufgesetzt und wie eine Art von Fleißaufgabe, ging aber irgendwann ins Blut über und machte durchaus Laune.

Spielzeit

Das Spiel gliederte sich in verschiedene Episoden, wobei das Ende noch nicht erreicht ist. Ich habe etwa 7 bis 8 Stunden in der ersten Hälfte des Programmes verbracht, wobei die restlichen Inhalte am 15. April als Download nachgeliefert werden (dann werde ich dieses Review noch einmal updaten).

Präsentation

Da ich die „Life is Strange“-Spiele zuletzt auf der Switch genossen habe, war ich von der technischen Seite nicht unbedingt verwöhnt bzw. nicht unbedingt großer Erwartungen ausgesetzt. Gezockt habe ich „Lost Records“ nun allerdings auf dem PC mit hoher Auflösung und vollen Details – und war angenehm vom Ergebnis überrascht. Zwar unterstützte das Programm meinen Ultrawide-Monitor nicht komplett (das Spiel an sich lief in der Mitte, Menüs und Texteinblendungen waren hingegen auch ganz Außen zu vernehmen), aber tolle Umgebungen und fantastische Charaktergrafiken glichen dies wieder aus. Man hat einen idealen Weg zwischen Comic-Look und Realismus geschaffen, lieferte beeindruckende Gesichtsanimationen und Kulissen ab.

Leider gab es nur eine englische, aber immerhin gut verständliche Sprachausgabe, die mit brauchbaren deutschen Untertiteln bestückt wurde. Der Soundtrack kam dafür mit einigen echt genialen Songs daher – die ich gern als MP3 in der Sammlung hätte.

Positiv

  • tolle Grafik, beeindruckende Gesichter
  • spannende Geschichte mit Tiefgang
  • ideal zum Zocken in Häppchenweise
  • Kamera als spaßiges Gameplay-Element
  • eingängiger Soundtrack

Neutral

  • recht gradlinig
  • keine Rätsel
  • an die Verwendung der Kamera muss man sich gewöhnen

Negativ

  • Figurenzeichnung etwas klischeehaft
  • nur englische Sprachausgabe (deutsche Untertitel)
  • bislang nur eine Spielhälfte verfügbar

Fazit

Das Team von“LiS“ hat nicht enttäuscht. „Lost Records“ entsprach genau meinen Hoffnungen und bereitete mir eine unterhaltsame Zeit. Nachdem ich mich an Figuren und Handling der virtuellen Videokamera gewöhnt habe, wurde ich von der spannenden Geschichte eingesogen und fieberte der nächsten Spiel-Session immer wieder entgegen. Ich empfand den Spannungsaufbau als überhaupt nicht zu lang geraten, das Tempo war genau richtig. Nun warte ich ungeduldig auf den April und die restlichen Episoden – dann gibt es auch hier nochmal ein kleines Update. Bislang steht allerdings eine fette Empfehlung für alle Genre-Liebhaber, die sicherlich ebenso viel Spaß wie ich mit diesem Werk haben werden.

Fotocopyright: Dontnod Entertainment

The Place Beyond the Pines

Inhalt

Luke ist begabter Motorradfahrer und arbeitet auf dem Rummel. Als er eines Tages von seiner Vaterschaft erfährt, spricht er seinem ziehenden Arbeitgeber die Kündigung aus und lässt sich in der Nähe von seinem Nachwuchs nieder. Da der Verdienst aus Tätigkeiten in einer kleinen Werkstatt jedoch nicht ausreicht, beginnt er mit dem Überfall von Banken…

Fazit

Es ist kaum zu glauben, auch auch dieser Streifen hat schon wieder über zehn Jahre auf dem Buckel. Als ich ihn seinerzeit zum ersten Mal sah, hat er mich total umgehauen und war vielleicht sogar der beste Film des Jahres. Nun ist einige Zeit vergangen und am gestrigen Abend bekam das Teil eine erneute Chance, die er ohne mit der Wimper zu zucken ergreifen und seine Faszination erneut ausspielen konnte.

Der Streifen gliedert sich in drei Episoden, die eng miteinander verbunden sind und trotz kleinerer Zeitsprünge nahtlos ineinander übergehen. Es gab nur wenige Hauptfiguren, die allerdings umso intensiver dargestellt und von den Autoren geschrieben wurden. Es präsentierte sich eine klassische Geschichte über die Verbindung dieser Personen – über verschiedene Epochen und über verschiedene Ansichten hinweg.

Die Aussage ist allerdings nicht ganz klar. Man versucht dem Zuschauer vielmehr diverse unglückliche Zusammenhänge und Zufälle aufzuzeigen, irgendwo den echten Lauf des Lebens zu schildern – ohne dabei allzu sehr konstruiert rüber zu kommen. Manchmal ziehen sich bestimmte Personen einfach an und das Schicksal nimmt seinen Lauf – wie es hier auf packende Weise geschildert wurde.

Die Inszenierung war hochwertig und besaß einen tollen Look. Die leicht grobkörnigen Aufnahmen wurden mit starken Filtern bestückt und dennoch kam das Ganze sehr realistisch und glänzend rüber. Die Bilder waren stellenweise so ruhig, dass eine gewisse Meditation ausgeübt wurde und trotzdem (oder gerade deshalb) die Aufmerksamkeit nicht verloren ging. Der Soundtrack hielt sich dagegen meist angenehm im Hintergrund, doch dröhnende Motorengeräusche spielten sich nett ins Ohr.

„The Place Beyond the Pines“ war ein krasses, generationenübergreifendes Familienportrait, dass in Sachen Darsteller, Inszenierung und vor allem in seiner Wirkung nichts von seinem Charme eingebüßt hat und nach all den Jahren noch immer ein fantastisches Erlebnis gewesen ist. Ryan Gosling und Bradley Cooper warnen niemals besser, aber genügend andere Gründe zur Sichtung dieses Meisterwerkes gibt es auf jeden Fall reichlich.

Fotocopyright: Studiocanal

Konklave

Inhalt

Der Papst ist toll und eilig müssen Vorbereitungen zur Neuwahl getroffen werden. Dabei hat Kardinal Thomas Lawrence alle Hände voll zu tun und als ihm dann kurz vor der Konklave noch wichtige Informationen zu möglichen Nachfolgern zugespielt werden, gerät der treue Katholik ins Wanken…

Fazit

Ohne seine Nominierung für den Oscar wäre ich vielleicht gar nicht so recht auf diesen Streifen aufmerksam geworden. Sicherlich ist mir das Cover bereits vor einiger Zeit aufgefallen, doch bisher tat ich diesen Streifen dann eher als uninteressant ab – bis ich gelesen habe, dass es sich hier um einen waschechten Thriller handeln sollte.

Die Geschichte an sich war gut und die beschaulich-ruhige Inszenierung gab ein paar interessante Einblicke hinter die Kulissen der Kirche bzw. die aufwändigen Vorbereitungen für die namensgebende Konklave. Man konnte sich prima in die Sachverhalte hineindenken und tatsächlich ausgezeichnet in eine (zumindest für mich) fremde Welt abtauchen.

Auch wenn die Handlung Potential offenbarte und stellenweise sehr spannend gestrickt wurde, stellte man sich hier und da ein Bein. Die Auszählungen waren für meinen Geschmack etwas zu sehr in die Länge gezogen und das Finale (welches ich natürlich nicht verraten werde) wirkte fast wie ein Schlag ins Gesicht. Was bei anderen Titeln eigentlich als Lob zu verstehen ist, mutete hier seltsam an und macht sich höchstwahrscheinlich keine Freunde in einer durchaus angestrebten Zielgruppe.

Die Riege der Darsteller war beachtlich und allesamt haben Ihre Sache auch erwartungsgemäß toll erledigt. Natürlich stach ein Ralph Fiennes dabei am meisten hervor, doch ein Stanley Tucci oder John Lithgow brauchten sich in ihren Nebentollen keineswegs zu verstecken. Die Harmonie aller Beteiligten war durchwegs gegeben und alle begegneten sich jederzeit auf Augenhöhe. Die kühlen, aber hierdurch auch ansprechenden Bilder taten ihren Teil dazu, der Soundtrack war dagegen unauffällig.

Bis zu einem gewissen Punkt war „Konklave“ eine packende Angelegenheit, doch dann keimten einige kleine Durchhänger auf und das verstörende Ende stieß gewaltig auf. Unterm Strich besteht aufgrund besagter Mängel keine Anschaupflicht, auch wenn ich diesen Filme gerne wärmer empfohlen hätte.

Fotocopyright: LEONINE

Blind Side – Die große Chance

Inhalt

Michael Oher – von allen nur „Big Mike“ genannt – ist nicht gut in der Schule und sticht wegen seiner immensen Größe heraus. Eines Tages wird die Mutter eines Mitschülers auf den Koloss aufmerksam und nimmt ihn unter ihre Fitsche. Fortan werden dem unbeholfenen Jungen Förderungen zu Teil, seine Noten bessern sich und auch sein Talent auf dem Footballfeld bleibt nicht unentdeckt…

Fazit

Schon oft habe ich an dieser Stelle geschrieben, dass das Leben die besten Geschichten schreibt – und so auch wieder hier. Die Geschichte von Michael Oher wäre zwar auch findigen Drehbuchautoren zuzutrauen gewesen, doch dann hätte mich das Gezeigte wohl weniger beeindruckt und zu schnell als Kitsch abgestempelt worden.

Im Großen und Ganzen gab sich die Handlung vorherschaubar und wich auch nicht von unseren Erwartungen ab. Eigentliches Highlight war jedoch das Verhalten aller ausgezeichnet miteinander harmonierenden Darsteller und vor allem welche Hebel zum Erfolg in Bewegung gesetzt wurden.

Man konnte sich gut in die Köpfe aller Beteiligten hineinversetzten, selbst in jene, die unserer Hauptfigur zunächst eher kritisch gegenüberstanden. Gekonnt zeigten uns die Macher gängige Vorurteile auf und wie diese auf harmonische Weise aus der Welt geschafft wurden.

Der Film war voller Herz und trug dabei manchmal fast schon ein bisschen zu dick auf, rutsche gelegentlich ins Schnulzige. Trotz der wahren Hintergründe konnte man einigen Elemente leide nur schwerlich nachvollziehen und hier lag für mich der Knackpunkt.

Technisch und auf Seiten der Darsteller gab es sicherlich nichts zu mäkeln, doch die Glaubwürdigkeit wurde hin und wieder auf harte Proben gestellt, es kam einfach zu viel Gutes auf einmal auf uns bzw. die Hauptfigur zu – und da durfte man schon einige Male abwinken.

„Blind Side – Die große Chance“ ist Gefühlskino in der besten Form und geht nur aufgrund seiner wahren Hintergründe schwer in Ordnung – hätte ansonsten ein bisschen zu viel des Guten präsentiert. Wer einen unterhaltsamen „Good-Feel“-Streifen für beispielsweise den Ausklang eines langen Arbeitstages oder Wochenende sucht, darf hier gerne mal reinzappen.

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Jumanji

Inhalt

Gemeinsam mit ihrer Tante ziehen zwei Waisenkinder in eine pompöse Villa ein und machen eine geheimnisvolle Entdeckung. Ihnen fällt das Brettspiel „Jumanji“ in die Hände, aus dem kurz darauf eine lange verschollene Person entspringt…

Fazit

Die neuen „Jumanji“-Teile hat aufgrund ihrer veränderten Sichtweise und markanten Figuren wie „The Rock“ durchaus ihren Reiz, doch es geht einfach nichts über das Original. Aus heutiger Sicht mögen die anfangs eher geruhsame Erzählweise und natürlich auch die angestaubte Technik ein kleiner Dorn im Auge sein, doch im Geschehen versunken gerät dies zur Nebensache.

„Jumnaji“ kam mit einer originellen Geschichte daher, die wohl nur auf das Jahr 1997 und seine technischen Möglichkeiten gewartet hat. Für damalige Verhältnisse gab es ein paar echt schicke Tieranimationen und Schauplatztransformationen, die kurz davor wohl so noch nicht möglich gewesen werden. Zwar hat der Zahn der Zeit ordentlich an diesen Szenen genagt, doch der wilde Herdenmarsch durchs Wohnzimmer kommt noch immer recht eindrucksvoll daher.

Kirstin Dunst als kleines Mädel hat ihre Sache sehr gut gemacht, doch ein gewohnt prachtvoll aufgelegter Robin Williams konnte erneut für Gänsehaut sorgen und allen die Schau stehlen. Dieser Akteur war gemacht für derartige Filme und drückte ihnen einen unvergleichbaren Stempel auf. Wieder einmal schade, dass er so früh von uns gegangen ist.

„Jumanji“ war zwar eine weitere Williams-Show, aber für sich gesehen auch ein fantasievoller Spielfilm für die ganze Familie. Sicherlich entspricht er nicht mehr ganz den aktuellen Sehgewohnheiten, aber das bisschen Staub geht schon in Ordnung. Wer sich für die nette Thematik begeistern kann, erhält einen soliden Vertreter seiner Zunft – und nicht ganz so eine wilde Blödelei wie bei den aktuelleren Umsetzungen.

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

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