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Schlagwort: Action (Seite 33 von 84)

Resident Evil: Vendetta

Inhalt

Polizist Chris Redfield soll mit seinem Team einen Waffenhändler hochnehmen, doch schon bald werden sie bei ihrem Einsatz mächtig überrascht. Bei der Ware handelt es sich nicht um normale Wummen, sondern einen heftigen Virus – der seine Opfer in blutrünstige Geschöpfe verwandelt…

Fazit

Obwohl ich die „Resident Evil“-Spiele liebe, bin ich mit den bisherigen Animationsfilmen und -Serien kaum warm geworden und so erging es mir dann auch bei der erneuten Sichtung von „Vendetta“ am gestrigen Abend.

Die Geschichte war eher so lala und setzt mit krassen und nicht minder übertriebenen Actioneinlagen klar auf simple Kurzweil, statt stimmigen Grusel. Es gab zwar viele aus der Vorlagen bekannten Figuren und Mutanten, trotzdem konnte mich das Geschehen nur in seinen ersten Minuten begeistern – und ansonsten nicht mehr als halbwegs solide bei Laune halten.

Zu Beginn war der Streifen noch sehr atmosphärisch und erinnerte im positiven Sinne an die ersten Teile der Spiele. Alles fühlte sich trotz zunächst gewöhnungsbedürftiger Optik nach einem düsteren Horror an, der mit laufender Spielzeit leider immer mehr aufgeweicht wurde und zu einem Actionstreifen mutierte. Das war zwar soweit unterhaltsam, dennoch hätte man den anfänglich eingeschlagenen Weg gerne weiter verfolgen dürfen.

Die Animationen waren eine Sache für sich. Grundsätzlich waren die Umgebungen sehr detailliert ausgearbeitet, aber die Charaktere und insbesondere deren Bewegungen fühlten sich irgendwie komisch an. Ähnlich wie in einer Sequenz in einem Videospiel, doch eben nicht ganz auf dem Niveau eines echten Spielfilms. Mich erinnerte das Gebotene ein wenig an die Anfangstage des Genres, obwohl die Produktion noch gar nicht so alt ist.

Aufgrund seines hohen Actionanteils erinnerte mich „Vendetta“ an die Adaptionen von Paul W.S. Anderson – was gute und schlechte Seiten mit sich brachte. So insgesamt war der Streifen schon irgendwo recht unterhaltsam, doch ein düsterer Schocker wäre mir viel lieber gewesen. Wer mit dieser Prämisse leben kann, erhält immerhin einen netten Zeitvertreib für Zwischendurch – bei dem Tiefgang oder Anspruch absolute Mangelware waren.

6/10

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment

Plane

Inhalt

Mit letzter Kraft gelingt es Piloten Brodie sein abstürzendes Flugzeug auf unbekannten Terrain zu landen. Zwar haben die Passagiere die unsanfte Aktion einigermaßen wohlbehalten überstanden, doch schon bald fallen Rebellen über sie her und wollen sie als Geiseln nehmen…

Fazit

In den letzten Jahren hat sich Gerald Butler als Garant für hochwertige Actionfilme erweisen und so waren die Erwartungen an „Plane“ auch nicht gerade gering. Zwar mochte es dann hier letztlich etwas authentischer als bei seinen anderen Abenteuern zugehen – doch leider auch nicht unbedingt launiger.

Über weite Teile plätscherte das Geschehen so vor sich hin. Es war eigentlich nie wirklich langweilig, aber auch nur selten richtig kurzweilig. Man folgte den Bildern ohne größere Emotion und hoffte stets auf Actionszenen – von denen es glücklicherweise auch ein paar recht passable zu bestaunen gab.

Butler machte seine Sache gewohnt gut, ohne übermäßig auffällig ins Auge zu stechen. Er und seine Kollegen spulten ein gewisses Standardprogramm herunter, ohne sich zu mächtig zu verausgaben. Technisch gab es hingegen wenig zu kritisieren, die Aufnahmen waren durch die Bank weg solide und erzeugten eine schöne, durchaus realistisch anmutende Grundstimmung.

Das Review zu „Plane“ fällt kurz aus, doch viel gibt es hier tatsächlich nicht zu berichten. Der Film ist überdurchschnittliche Actionkost, die in keinem Bereich sonderlich hervor sticht, nach bekannten Schemata verläuft und für meinen Geschmack einen Ticken zu spät aufgedreht hat. Alles war soweit in Ordnung, aber der letzte Kick hat einfach gefehlt.

5,5/10

Fotocopyright: LEONINE

Jumper

Inhalt

Schon mit jungen Jahren entdeckt David, dass er über eine spezielle Fähigkeit verfügt und auf diese Weise allerlei Schabernack betrieben werden kann. Er kann sich quasi durch die Wände und Kontinente beamen, Banken ausrauben oder verschlossene Türen öffnen. Er hat jedoch nicht damit gerechnet, dass diese „Sprünge“ unbemerkt bleiben und er nicht der Einzige mit dieser Begabung ist…

Fazit

Im Laufe der Jahre habe ich „Jumper“ schon so einige Male gesehen, doch so richtig konnte er mich nie vom Hocker hauen. Hätte ich die Blu-Ray nicht dereinst mal als Zugabe eines Fernsehheftes mitgenommen, so wäre er wahrscheinlich auch nie in der Sammlung gelandet.

Die Grundidee ist sicherlich reizvoll und bot Platz für einige Ideen, doch die Umsetzung war insgesamt etwas zahm und nutzte das Potential nicht richtig aus. Vielleicht hätte man die kompakte Laufzeit von knapp unter 90 Minuten einfach ein wenig ausdehnen und der Handlung mehr Tiefe in verschiedenen Bereichen geben müssen – oder man spekulierte schlichtweg auf eine Fortsetzung in Film- oder Serienform.

„Jumper“ spielt und zwar seine witzige Prämisse vor, erklärt andererseits aber viel zu wenig. So werden weder die Hintergründe der besonderen Fähigkeit, noch die Motive der „Überwacher“ so richtig beleuchtet. Sicherlich wurde ein bisschen was zur Figur von Samual L. Jackson erwähnt, doch so richtig befriedigend erschien mir die Grundlage seiner Figur nicht begründet. So blieb viel bei Spekulation und das war etwas schade.

Immerhin technisch ist das Werk recht gut gealtert und überzeugt mit solider Inszenierung, hochwertigen Bildern, schönen Schnitten und hübschen Effekten. Grade beim Finale ließ man die Muskeln spielen und präsentierte uns tolle Ausblicke, von denen man gerne im Laufe des Filmes schon mehr gesehen hätte – die Geschichte gab es ja immerzu her.

„Jumper“ ist solide Fantasykost, aber weit von einer heißen Empfehlung entfernt. Das Teil ist zwar irgendwo kurzweilig und ohne größere Schmerzen „wegschaubar“, doch mangelnde Nutzung seines durchaus spürbaren Potentials schlug besonders im Nachhinein dezent auf den Magen. Man hätte irgendwie Mehr aus dem Setting machen und so noch einen besseren Film abliefern können. So bleibts bei gehobenen Mittelmaß und zumindest lobenswerten Ansätzen.

6/10

Fotocopyright: Studiocanal

Asbest – Staffel 1

Inhalt

Er war kurz davor als Profifußballer durchzustarten, doch dann wandert Momo in den Knast und muss vollkommen umdenken. Nicht nur hier, sondern auch außerhalb der Mauern regieren mächtige Bosse, die sein Dasein und das seiner Familie weiterhin beeinflussen. Nun muss er sich irgendwie durchschlagen und selbst zum echten Gangster werden…

Fazit

Mit „Asbest“ wandelt eine weitere Serie auf den Spuren von „4 Blocks“ und trifft damit zumindest bei mir vollkommen ins Schwarze. Regisseur und Darsteller Kida Khodr Ramadan liefert knallharte Kost, die unter die Haut geht – aber letztlich mit nur fünf Episoden viel zu kurz ausgefallen ist und glücklicherweise bereits in Sachen Verlängerung abgesegnet wurde.

Wer den geistigen Vorgänger zumindest Auszugsweise kennt, der kann sich den Inszenierungsstil und die Gangart von „Asbest“ auch ganz gut vorstellen. Erneut stellt Berlin die Kulisse für das raue Geschehen und erneut stehen bekannte Gesichter als in kultverdächtigen Rollen vor der Kamera. Auch wird das Ganze mit passender deutscher Rapmusik untermalt und so ein ganz eigenes, auf seine Weise enorm packendes Milieu geschaffen – welches sich auf angenehme Weise von den üblichen Produktionen aus dem Ausland abhebt und irgendwie heimatliche Gefühle entfacht.

Durch seine kompakte Anzahl an Episoden wurde die Serie nie langweilig und behielt stets ein hohes Tempo bei. Selbst wenn es mal weniger actionlastig zugeht, fesseln spannende Dialoge und die stets bedrückende Grundstimmung. Es baut sich ein herrlicher Sog auf, der bis zuletzt an den Bildschirm fesselt und die Folgen quasi „durchsuchten“ lässt. Dabei wurde alles so extrem hochwertig abgelichtet, dass man sich vor internationalen Mitstreitern nicht verstecken müsste. Der Look ist einfach atemberaubend, Schnitttechnik und Soundtrack absolut nach meinem Geschmack.

Die Handlung verlief nicht nur kurzweilig, sondern – soweit ich das beurteilen kann – auch halbwegs glaubwürdig und beruht wohl in Teilen auch locker auf wahren Ereignissen. Man konnte sich gut in die vielen unterschiedlichen Charaktere hineindenken und deren Motivationen insgesamt gut verstehen. Dieses Gefühl bleibt leider oft auf der Strecke, doch hier gelang es recht passabel und dafür gibt es großes Lob.

Wer „4 Blocks“ oder „Dogs of Berlin“ mochte, der wird auch diese Serie schnell in sein Herz fassen. Noch immer kann ich von Setting, Darstellern und Thematik nicht genug bekommen und freue mich auf die nächste Staffel. Meine einzige Kritik gilt eigentlich nur der geringen Episodenanzahl, die aber immerhin ein schnelles „durchbinchen“ sehr leicht macht. Steuert bei Interesse also ruhig mal die Mediathek der ARD an und schaut rein. „Asbest“ lohnt sich auf jeden Fall!

8,5/10

Fotocopyright: ARD

One More Shot

Inhalt

Nach dem tragischen Tod seiner Frau lebt Leibwächter Long Wei mit seiner Tochter zurückgezogen und meidet andere Menschen so gut wie möglich. Als dann eines Tages eine Wissenschaftlerin auf seine Kampfeskünste aufmerksam wird, erhält er ein nahezu unmoralisches Angebot…

Fazit

In Sachen Handlung gewinnt „One More Shot“ sicherlich keinen Blumentopf, doch bereits nach wenigen Minuten wird die Gangart hier bereits klar: man setzt auf gnadenlos harte und blitzschnell geschnittene Action ohne Schnörkel.

Die simple Formel geht weitestgehend auf, schwächelt jedoch erfahrungsgemäß in den restlichen Bereichen – wie beispielsweise dem Storytelling und der Leistung der Darsteller.

Während die fantastisch choreografierten Gefechte zuweilen echt beeindrucken und mit ihren ungewöhnlichen Perspektiven durchaus an Videospiele erinnern, bremst der „normale“ Filmverlauf das Geschehen immer wieder unangenehm ab.

Die flache und wenig spannend konstruierte Geschichte sorgt nicht wirklich für Begeisterungsstürme und das Spiel der Darsteller ist lediglich als „okay“ einzustufen, ebenso die deutsche Synchronisation. Alles fühlt sich nach hochwertig inszenierter Standardware ohne echte Highlights ab – obgleich die Fights ja schon ziemlich cool gemacht waren.

Kurze Inhaltsangabe, mit unter 90 Minuten vergleichsweiser kurzer Film und ein kurzes Fazit. Wer hübsch aufgemachte Action mag und keine Allergie gegen asiatische Produktionen besitzt, darf gerne mal reinschauen. „One More Shot“ besaß ein paar Schauwerte, aber so richtig ist nach der Sichtung dann nichts in Erinnerung geblieben, weshalb ich mir einfach keine höhere Bewertung abringen kann.

6,5/10

Fotocopyright: Nameless Media (Vertrieb EuroVideo Medien GmbH)

66/67 – Fairplay war gestern

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

66/67 sind große Zahlen im Gedächtnis mancher Fußballfans. In diesen Jahren wurde Eintracht Braunschweig Deutscher Meister und an diese glorreichen Tage denken Florian, Christian und Konsorten gerne zurück. Auch wenn sie alle – genau wie ihre Mannschaft – die besten Tage hinter sich haben, halten sie zusammen und freuen sich diebisch auf die Ausflüge am Wochenende. Am liebsten schlagen sie sich mit anderen Fans und planen die perfiden Aktionen mit Hingabe.

Im Laufe der Jahre jedoch ist deren Gruppe immer kleiner geworden und für Viele sind die wilden Jahre einfach vorbei. Sie gehen geregelter Arbeit nach oder wollen Familien gründen. Für Florian ist dies ein totales Unding. Er lebt für den Verein und akzeptiert die Aufgabe seiner Mitstreiter absolut nicht…

Fazit

Bei einem Film wie „66/67 – Fairplay war gestern“ sollte man mit den richtigen Erwartungen an die Sache gehen. Wer beim Titel und beim Cover zunächst einen reinrassigen Hooligan-Streifen vermutet, könnte bitter enttäuscht werden. Der Sport, sowie die verbundenen Gewalteinlagen verlaufen eher nebensächlich ab und die eigentliche Charakterzeichnung steht deutlicher im Vordergrund als Action.

Die überwiegend unbekannten Darsteller wirken ab der ersten Minute sehr sympathisch und tragen damit natürlich den größten Teil zum gelingen des Geschehens bei. Ihre Sorgen, Probleme und Zukunftsängste sind absolut nachvollziehbar und rundum gefällig inszeniert.

Die Handlung geht zumeist launig voran, obwohl die Fußballthematik ja eher kleinlaut nebenher verläuft und sich nur selten in den Vordergrund drängt. Dank der einwandfreien Identifikation zu den meisten Figuren ist das Szenario selbst als Fan einer anderen Mannschaft ansprechend und verfolgenswert. Falsch verstandener Stolz und rücksichtslose Loyalität werden ansehnlich und durchaus glaubwürdig geschildert. Man kauft den Machern die Geschichte ab, auch wenn sich die Ereignisse gelegentlich etwas zu sehr überschlagen und – zumindest in Bereichen – schon merkwürdige Dimensionen erreichen.

Der Wandel jugendlicher Rowdies zu gesetzten, erwachsenen Personen geschieht anschaulich und wird aufrecht erzählt. Die in die Jahre gekommen Hools sind keine dumpfen Schläger oder gar mit der rechten Szene verbunden. Es sind bunt gemischte Typen, die hauptsächlich geregelter Arbeit nachgehen und in geordneten Verhältnissen leben. Das macht das Ganze so ansprechend und lädt in Teilen immens zur Identifikation ein – insbesondere, wenn man den Film nun nach etlichen Jahren erneut erleben durfte und sich persönliche Einstellungen verändert haben.

„66/67 – Fairplay war gestern“ war gut, doch die Engländer haben bei „Hooligan“-Filmen einfach die Nase vorn. Das deutsche Pendant ging andere Wege – die nicht unbedingt schlecht waren, einige Betrachter bestimmt gehörig enttäuschen. Geht man jedoch mit der richtigen Einstellung an die Sache heran, erhält man einen unterhaltsames deutsches Drama mit gefälligen Darstellern und launiger Story vor traditionsreichen Fußballhintergrund.

7/10

Fotocopyright: Ascot Elite Home Entertainment

Social Outcasts (Pariah)

Inhalt

Als eine Gruppe von Nazi-Skins die Freundin von Steve vergewaltigt und diese sich anschließend das Leben nimmt, bricht seine Welt völlig in sich zusammen. Nach Monaten der Trauer und Resignation beschließt er sich selbst die Haare abzuschneiden und sich dann unter die Peiniger zu mischen, woraufhin die Grenzen aus Rache und Teil der neuen Gemeinschaft zusehends verschwinden…

Fazit

„Pariah“ (oder auch „Social Outcasts“ oder – „Skinheads vs. Hooligans“ die durchaus seltsamen deutschen Alternativtitel) ist schon ein höchst seltsamer Film, bei dem viele Dinge gehörig im Argen liegen und trotzdem oder gerade deswegen ein gewisser Unterhaltungsfaktor nicht von der Hand zu weisen ist.

Die Ungereimtheiten beginnen bei der – zumindest für mich – wenig glaubwürdigen Story und endet in vielen kleinen Details, die sich irgendwie wild zusammengewürfelt und keineswegs sorgfältig recherchiert angefühlt haben. Wer sich auch nur ein wenig in der Szene auskennt, wird zwar wissen, dass es einige länderspezifische Unterschiede (Interpretation der Farbe der Schnürsenkel, etc.) gibt, jedoch Dinge wie gegensätzlich zusammengestellte Aufnäher oder Musik aus der „Gegenbewegung“ hier seltsam in Kontext gestellt wurden und manchmal einfach keinen Sinn ergaben.

Im Grunde präsentiert man uns hier echte Assis, die sich gegenseitig verprügeln, Drogen konsumieren und auch nicht vor Übergriffe auf Damen aus den eigenen Reihen nicht zurückschrecken – was die Figuren insgesamt recht unsympathisch und ekelhaft erschienen ließ. Es fehlte die gewisse Identifikation mit den Charakteren und dem Szenario – was sich hier glücklicherweise nicht allzu negativ auf den Verlauf ausgewirkt hat – denn irgendwo konnte man dann immerhin aus „Außenstehender“ eine gewisse Perspektive auf die Ereignisse bewahren und sich auch nicht von „Verführern“ kurzzeitig einnehmen lassen. Es gab ja schlichtweg keine. Kein Hando, kein Vinyard.

Technisch und insbesondere optisch war „Pariah“ durchwachsen. Die Produktion rangierte zwischen Low-Budget und soliden TV-Niveau, die Leistung der Darsteller schwankte stark. Während die wichtigsten Rollen passabel besetzt wurden und deren Spiel vollkommen in Ordnung erschien, wirkten manche Nebenfiguren unfreiwillig komisch und so manch Einstellung schien beim ersten Versuch im Kasten gelassen worden zu sein. Die deutsche Synchronisation war nicht besonders prächtig, passte aber mit seinen nicht immer ganz motivierten Sprechern gut zum Rest.

Grade oder wegen seiner seltsamen Geschichte breitet sich eine gewisse Unvorhersehbarkeit aus, die das Treiben irgendwo interessant und fast so etwas wie spannend machen. Würde man nicht über so viele Patzer oder ungefällige Momente stolpern, hätte man echt eine Empfehlung für Subkultur-Freunde aussprechen können. So mag der Streifen vielleicht arg provokativ und „dreckig“ daher kommen, mag aber nicht ansatzweise mit den (wahrscheinlich auch höher budgetierten) Platzhirschen mithalten. Für mich als Fan solcher Werke sicherlich ein No-Brainer für die Sammlung, jedoch keine unabdingbare Empfehlung für Jeden.

6,5/10

Fotocopyright: KSM GmbH

Romper Stomper

Inhalt

Australien in den 90igern. Hando ist Kopf einer rechten Skinhead-Gang und hat es primär auf das Zusammenschlagen von Einwanderern abgesehen. Er fürchtet, dass sein Viertel immer mehr überfremdet wird und stellt sich mit Eifer und viel Alkohol dagegen. Seine Truppe ist eigentlich eine untrennbare Gemeinschaft, bis eines Tages ein neues Mädchen die Gefühle untereinander kräftig durcheinanderwirbelt und langjährige Freundschaften auf die Probe stellt…

Fazit

„Romper Stomper“ ist kult und hat auch etwas Verruchtes aus der Jugend an sich. Lange hatte man den Titel nur als zensierte Kasette aus der Videothek, später dann endlich die ungeschnittene DVD und letztlich auch die Blu-Ray – die gestern ihr Debüt auf der heimischen Leinwand absolvierte.

Damals wie heute bin ich mit dem Film allerdings etwas zwiegespalten. Auf der einen Seite feiere ich seine direkte, rotzige und unreflektierte Art, auf der anderen Seite schmeckt mir der Schnulzenanteil und vor allem sein letztes Drittel nicht allzu sehr. Am Anfang putscht der Streifen dermaßen auf und macht Bock auf „Mehr“, was man dann im seltsam konstruierten Finale nicht ganz einhalten konnte und plötzlich ganz andere Töne anstimmt.

Der noch junge und unbekannte Russel Crowe hat in der Rolle des Hando brilliert und für mich eine seiner besten Leistungen überhaupt abgeliefert. Während sich der Rest auf einem soliden, teils sogar charmant-amateurhaften Niveau arrangierte, trumpfte der Hühne hier total auf. Er wirkt charismatisch, gänsehauterregend und mystisch-interessant. Auf der einen Seite wirkt seine Figur plump und brutal, auf der anderen Seite jedoch gar nicht mehr so ungebildet und nicht nur von pseudo-Parolen geblendet.

Der allgemeine Erzählfluss war gut, doch wie bereits erwähnt gabs es inhaltlich starke Varianz in der Qualität – zumindest wie es auf mich gewirkt hat. Die Filmhälften wirken grundverschieden und der letzte Part einfach nicht mehr so antreibend wie zuvor. Das mag durchaus die Intention von Geoffrey Wright gewesen sein, muss man aber auch so mögen. Ich mein so richtig übel was das Gebotene nie, aber für mich hätte es zu einem größeren Knall oder zumindest mehr Nervenkitzel kommen dürfen. Schließlich gab es zuvor schon so aufregende Momente, die man gerne noch hätte küren dürfen.

„Romper Stomper“ hat das gewisse Etwas (und es ist nicht nur ein genialer Crowe) und hat es über die Jahre einfach nicht verloren. Für mich gehört der Titel regelmäßig in den Player und gerne tauche ich – trotz kleinerer Differenzen mit dem Storytelling – immer wieder ab. Die Kombo aus harten Typen, Gewalt und treibendem Soundtrack ergeben ein rundes, ungeschöntes Bild auf einen traurigen Bereich der Gesellschaft und unterhält erstklassig. Ein toller Szene-Film und zumindest bei mir ein Must-Have in der Sammlung.

8,5/10

Fotocopyright: Alive – Vertrieb und Marketing/DVD

Mad Heidi

Inhalt

Die Käsefaschisten greifen nach der Macht und wollen das Volk mit exquisiten Speisen gehörig machen. Dabei begehen sie jedoch den Fehler, nicht nur Heidis Freund, sondern auch ihren Opa aus dem Weg zu schaffen und so die Rache der Hinterbliebenen auf sich zu richten…

Fazit

Die Entstehungsgeschichte dieses Streifens habe ich zwar nicht im Detail verfolgt, jedoch erinnerte mich das Teil irgendwie stark an „Machete“ – der seine Ursprünge in einem witzigen Fake-Trailer besaß und eine Schnapsidee zu einem kompletten Spielfilm umfunktionierte.

Bei „Mad Heidi“ hat mir die Vorschau – mit dem extrem nervigen Sprecher – schon recht gut gefallen, jedoch war stets die Angst, ob der Gag nun auch für einen kompletten Abend ausreicht oder eben schnell die Luft raus ist. Die Antwort lag für mich dann irgendwo dazwischen – was ich durchaus als kleinen Achtungserfolg für die Macher verbuche.

So grundsätzlich muss ich das Projekt erst einmal loben. Die Idee war cool und die Umsetzung trotz kleiner Abnutzungen doch insgesamt recht passabel ausgefallen. Natürlich hat man im Trailer bereits alle echten Highlights und markanten Sprüche kennengelernt, doch Abseits dessen war es gar nicht so schlimm um den Film bestellt.

Die Story war quatsch und nahm sich zu keiner Zeit auch nur ansatzweise ernst – was natürlich die richtige Vorgehensweise gewesen ist. Es gab zwar kleinere Längen und vielleicht auch eher unnötige Szenen oder Dialoge, doch der Unterhaltungswert war durchwegs geben und man kam nicht in die Versuchung des Vorspulens.

Besonders die Optik hat mir gut gefallen. Klar reden wir bei einem kleinen Crowdfunding-Projekt von anderen Budgets, als bei großen Blockbustern – doch die Präsentation war stellenweise schon echt in Ordnung. Der Look und die Inszenierung verstand sich an Hommage an beispielsweise die alten „Ilsa-Klassiker“ und war auch jederzeit als Verneigung und nicht als Kopie zu verorten. Man fühlte sich sofort unheimlich wohl und hatte einfach Bock auf das Werk.

Die Darsteller haben ihre Sache solide und ohne größere Kritik meinerseits absolviert. Auch hier immer die Relation zu professionellen Filmen und so auch keine Klage bei vielleicht etwas unpassend besetzten Nebenrollen. Hauptsache Heidi und natürlich der oberste Führer wurden nett besetzt und alle schienen Spaß an der Arbeit gehabt zu haben. Negativ hierbei höchstens die schwache Lokalisation – die vielleicht irgendwo zum Rest passt, mich doch manchmal genervt hat und manchmal den Eindruck einer mangelnden Lippen-Synchronisation aufwies.

Außer den Hintergründen, wie Klara nun tatsächlich zu ihrem Rollstuhl kam, gab es wenig tiefgreifende Erkenntnisse der großartig neue Innovation. Die frische Idee war das verrückte Setting an sich und die Erkenntnis, dass der Blödsinn auch halbwegs passabel über 90 Minuten funktionierte. Viele werden bei dieser Nummer sicherlich nur mit dem Kopf schütteln und das Teil einfach links liegen lassen, doch Filmfans mit Sympathie zur Amateur-Szene dürfen ruhig mal einen Blick riskieren. „Mad Heidi“ ist vergleichsweise hochwertig und kurzweilig gemacht, auch wenn ich mir unterm Strich keine höhere Punktevergabe abringen kann. Schaut den Trailer und unterstützt bei Gefallen bitte auch die Macher. Das Projekt war bestimmt nicht leicht auf die Füße zu stellen und verdient eigentlich noch einen Bonuspunkt im Geiste.

6/10

Fotocopyright: Nameless Media

Die Hart

Inhalt

Schauspieler und Comedian Kevin Hart hat es satt bei Actionfilmen nur den Sidekick zu mimen und verlangt endlich seine erste, richtige Hauptrolle. Scheinbar aus dem Nichts meldet sich da ein mysteriöser Produzent, der schon so manchen Star auf die Beine half. Er möchte sich um Kevin kümmern und ihn in einem harten Trainingslager zum neuen Superhelden am Kinohimmel ausbilden…

Fazit

„Die Hart“ ist ein typischer Film, der seine Erwartungen grundsätzlich erfüllt, sie aber in keinem Bereich übertrifft oder irgendwelche neuen Einblicke offeriert. So quasi die Zusammenfassung des überschaubaren Reviews und so meine Meinung zu diesem neusten Produkt aus dem Hause des Versandgiganten.

Die Handlung war simpel, berechenbar und wich nicht von den erwarteten Wegen ab. Manchmal hatte man das Gefühl, dass der Zuschauer auf eine falsche Fährte gelockt werden sollte, doch richtig überzeugend gelang das nie. Viel zu offensichtlich das Szenario und viel zu unglaubwürdig der zugehörige Rest.

Die Action war stellenweise ganz nett, aber nicht auf höchsten technischen und schauspielerischen Niveau. Zum Teil sah es sogar nach mangelndem Budget aus – was gerade im Anbetracht des Aufgebotes an Darstellern kaum für denkbar erschien. Hier wurde nicht nur in Dialogen mit prominenten Namen um sich geworfen, sondern es gab tatsächlich auch ein paar bekannte Gesichter – allen voran natürlich Hart und Travolta – zu erblicken.

Der Verlauf war in Ordnung. Es ging in allen Bereichen zwar insgesamt etwas unspektakulär zur Sache, aber immerhin wurden die knappen 90 Minuten passabel und ohne größere Längen über die Bühne gebracht. Ich möchte nicht behaupten, dass es hochwertig zuging, doch halbwegs unterhaltsam war es allemal. In Erinnerung blieb jedoch – bereits einen Tag nach der Sichtung – nicht wirklich viel – was den Streifen dann einfach nicht über das Mittelmaß hieven konnte.

Bei aller Liebe zur netten Grundidee und zum guten Cast war Wertungstechnisch einfach nicht mehr drin. „Die Hart“ war nett, aber eben auch kein krasses Highlight und bot Nichts, was nicht unzählige Konkurrenten ebenfalls zu bieten haben. So als „Inklusivartikel“ beim bestehenden Abo durchaus mitnehmbar, mir jedoch keinen separaten Invest und erst recht keine warme Empfehlung wert. Für einen langweiligen Sonntag-Nachmittag geeignet, allerdings nichts für einen erwartungsvollen Filmabend mit Anspruch oder sonstwie gearteten Anforderungen.

5,5/10

Fotocopyright: Amazon

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