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Schlagwort: Drama (Seite 4 von 110)

Yellowstone – Staffel 1

Inhalt

Das weite Land von Montana. Hier hegt und pflegt John Dutton mit Hilfe seiner Cowboys eine große Ranch. Das Leben könnte dabei so friedlich sein, würden nicht Investoren sein Lebenswerk bedrohen und immer mehr Menschen gegen ihn aufbringen…

Fazit

Es war keine Liebe auf den ersten Blick, aber die Zuneigung wurde dann umso intensiver. In der ersten Episode habe ich noch gewaltig mit der Serie gehadert, da mich das Szenario irgendwie nicht richtig abgeholt hat – doch mit laufender Spielzeit wuchsen die schrulligen Figuren und vorn allem die malerischen Kulissen stark ans Herz.

„Yellowstone“ präsentiert uns ein Amerika, das stellenweise in der Zeit stehen geblieben ist und zuweilen mit alten Klischees aufzuwarten vermag. Das war – wie bereits erwähnt – zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, entwickelte aber seinen eigenen Charme und Anziehungskraft.

Die Grundgeschichte ähnelt im Kern einer Soap-Opera – nur eben mit kernigen und stets bewaffneten Typen besetzt. Die vielen unterschiedlichen Charaktere sorgten stets für eine gewisse Grundspannung und machten ihre Interessen jeweils gut verständlich.

Das Pacing war stets ausgezeichnet. Ruhigere und etwas aufreibendere Passagen hielten sich prima die Waage, die gelungenen Cliffhanger sorgten immer fürs direkte „dranbleiben“, bei den zuweilen längeren (z.T. knapp 1,5 Stunden) dauernden Episoden.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut gemacht, jedoch war deren deutschen Synchronisation leider nicht immer das Gelbe vom Ei. Einige Stimmen wirkten unpassend gewählt und von der Betonung her der Sache nicht gerecht. Immerhin ruinierte man damit nicht den überragenden Eindruck der Hauptfiguren, die beispielsweise von Genre-Legende Costner sehenswert verkörpert wurden.

Wer Western mag oder sich zumindest mit einem modernen Western-Look anfreunden kann, darf hier gerne mal einen Blick riskieren. Auf mich wirkte das Geschehen auf den ersten Blick etwas befremdlich, aber irgendwann war man voll in der Welt der coolen Cowboys und monetären Intrigen versunken und konnte sich perfekt bei Laune halten lassen. Ich werde diese Serie jedenfalls weiter verfolgen und freue mich auf die kommenden Abenteuer auf unserer „kleinen Farm“.

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

Bandida: Die Nummer 1

Inhalt

„Bandida: Die Nummer 1“ orientiert sich an der wahren Geschichte einer jungen Dame, die bereits in der Kindheit alles verlor und sich trotzdem zu einer mächtigen Kartellgröße in Brasilien entwickelte…

Fazit

Mein gestriges Double-Feature bestand aus „Colombiana“ und eben diesen Streifen, die sich beide im Grunde recht ähnlich waren. Im Gegensatz zu den französischen Kollegen setzten die Macher hier allerdings voll auf einen dokumentarischen Stil – was ebenfalls ein paar Vor- und Nachteile mit sich brachte.

Die Handlung war simpel und weitestgehend vorherschaubar, bot dank ihrer unorthodoxen Inszenierung dennoch eine gewisse Anziehungskraft. Grob war die Richtung der Geschichte schon klar, doch die kleinen Details am Rande haben für Aufmerksamkeit und die ungewöhnliche Optik für Interesse gesorgt.

Der Film versuchte authentisch zu wirken und bediente sich hierbei unterschiedlicher Techniken, wie wechselnde Bildformate, starke Filter, grobkörnige Aufnahmen oder der Sichtung aus Handkameras. Zwar wechselte die Darstellung mitunter während einer einzigen Szene recht oft, doch haben es die Macher mit nicht komplett übertrieben.

Wo andere Titel durch besagte Tricks eher anstrengend erschienen, stellt „Bandida“ da eine schöne Ausnahme dar, überfrachtet uns nicht mit Bildern und lässt uns gut in dem Szenario abtauchen.

Hin und wieder gab es trotz der kompakten Laufzeit von lediglich knapp 80 Minuten zwar ein paar kleine Durchhänger, insgesamt war der Unterhaltungswert aber in Ordnung. Der Überblick ging nie verloren und die Zeichnung der Charaktere verzettelte sich nie. Es gab eine Handvoll Hauptfiguren und deren Aktionen konnten wir prima folgen.

Das Cover hat neugierig gemacht und das Ergebnis stellte zufrieden. „Bandida“ war ein ungewöhnlich und weitestgehend kurzweilig anzuschauender Tripp in ein zwielichtiges Milieu und brachte die Motivationen seiner Charaktere glaubwürdig rüber. Das Gesamtpaket hat mir aufgrund einiger Längen und dem eher unbefriedigenden Abschluss nicht zu hundertprozentig gefallen, doch Interessierte dürfen ruhig mal einen genaueren Blick riskieren.

Fotocopyright: Netflix

Colombiana

Inhalt

Als Kind musste sie dem Mord ihrer Eltern durch einen kolumbianischen Drogenboss beiwohnen, doch es gelang die Flucht zum Onkel nach Amerika. Jahre später ist Cataleya eine gut ausgebildete Auftragskillerin geworden, die noch immer auf Rache sinnt und die damaligen Peiniger fest im Visier hat…

Fazit

Die Geschichte klingt so austauschbar, wie das fertige Ergebnis am Ende leider auch anmutete. Zwar war „Colombiana“ ein technisch solider und mit der charmanten Zoe Saldana extrem charmant besetzter Titel, doch unterm Strich konnte das Ergebnis damals wie heute nur bedingt überzeugen.

Schlecht war der Film keinesfalls, aber insgesamt einfach zu berechnend und auch ein wenig zu unspektakulär konstruiert. Schnell wurden Gut und Böse aufgezeigt, früh wurde klar, wie die Dinge letztlich enden würden – Überraschungen dabei leider fehlanzeige.

Die Handlung folgte bewährten Mustern und wich nicht von allseits bekannten Pfaden ab. Immerhin hat sich das Team von Altmeister Busson um eine schnittige und durchaus eigenständige Inszenierung bemüht. Mit seinen warmen Farben und heftigen Filtern wirkte das Geschehen exotisch und nicht unbedingt nach tausendfach gesehener Stangenware aus Hollywood.

Die Actionszenen waren sehenswert choreografiert und boten ein paar witzige Ideen, wie beispielsweise einen Zweikampf mit Zahnbürsten. Das hielt bei Laune, auch wenn sich die allgemeine Motivation aufgrund besagter Vorherschaubarkeit des Gesamtwerkes leider in Grenzen hielt.

Zoe Saldana war klasse, die technische Seite hat gepasst und trotzdem blieb am Ende ein leicht ernüchternder Eindruck zurück. Die Macher gingen mir zu sehr auf „Nummer sicher“ und hielten sich mit Innovationen und Alleinstellungsmerkmalen deutlich bedeckt, lieferten uns diesbezüglich zu wenig Pro-Argumente für ihr Produkt. Unterm Strich bleibt ein passabel anschaubarer Action-Thriller, dem manchmal etwas Schwung und vor allem frische Elemente nicht geschadet hätten.

Fotocopyright: LEONINE

Rebel Ridge

Inhalt

Auf dem Weg zum Gericht wird ein junger Mann von der Polizei gestoppt und sein mitgeführtes Geld für die Kautionszahlung seines Cousins einkassiert. Gefrustet und unter Zeitdruck versucht er mit den Beamten eine Einigung zu findet, doch schnell drohen die Dinge zu eskalieren…

Fazit

Erneut habe ich mich weder mit einem Trailer, noch einer Inhaltsangabe beschäftigt und ich entsprechend unbedarft auf diesen Titel eingelassen. Schnell gefiel mir die ungute und immer leicht bedrohliche Grundstimmung, negativ blieb mir jedoch der eher schwache Schlusspart in Erinnerung.

Bis zu einem gewissen Punkt konnte man die Ereignisse tatsächlich für bare Münze nehmen, irgendwann jedoch driftete das Geschehen ein wenig in den „Superhelden-Modus“ ab. Stieg zu Beginn die Spannungskurve schier ins unermessliche, wich die Hochspannung im letzten Drittel eher bodenständigen und schon häufiger erzählten Elementen – die manchmal auch dann etwas holprig inszeniert wurden.

So grundsätzlich war die Prämisse schon in Ordnung und konstruierte nachvollziehbare Motive auf beiden Seiten. Man konnte sich gut in die Köpfe aller Beteiligten hineindenken und deren hervorragendes Spiel genießen, doch ab einen gewissen Punkt ließ die Spannung ein wenig nach und der einst unberechenbare Verlauf wurden deutlich vorhersehbarer. Auch häuften sich die eher unglaubwürdigeren Momente, was spürbar an der Atmosphäre nagte.

Zu Beginn hätte ich beinahe glauben können, dass sich wahre Ereignisse hinter der Geschichte verbergen, doch zum Finale hin wurden diese Ansätze so ziemlich über Board geworfen. Was blieb war dennoch ein weitestgehend unterhaltsamer und vor allem sehr packend inszenierter Thriller, der auch ohne große Action an den Bildschirm fesselte und ein paar interessante Spitzen bot.

Fotocopyright: Netflix

Pearl Harbor

Inhalt

Für die Freunde Rafe und Danny  ist alles ein großes Abenteuer und der Beginn des Zweiten Weltkriegs endlich eine Gelegenheit, um ins Cockpit von echten Kampfflugzeugen zu steigen. Als sie nach Pearl Harbor versetzt werden scheint die Welt auch noch in Ordnung, aber als dann über Nacht ein spektakulärer Angriff seitens der Japaner stattfindet, gerät die anfängliche Euphorie ins Wanken…

Fazit

Lange habe ich diesen Film nicht mehr gesehen (und auch noch kein Upgrade von meiner alten DVD vollzogen) und schnell wurde mir wieder bewusst, warum dem so war. Damals wie heute ist „Pearl Harbor“ ein Paradebeispiel dafür, wie man ein Kriegsdrama nicht inszenieren sollte.

Wer hier einen packendes und vor allem actionreiches Werk erwartet, schaut größtenteils in die Röhre. Nach langem und nur mäßig unterhaltsamen Vorgeplänkel dauert es rund 1,5 Stunden bis die ersten Kamikaze über unsere Köpfe hinwegfliegen und so langsam aufregende Stimmung aufkeimt. Bis dato bot sich eine austauschbare, gradlinig und langweilig inszenierte Liebesgeschichte, die stets mit angezogener Handbremse daher kam und keinerlei neuen Aspekte für uns bereit hielt.

Besonders schlimm waren aber die vor Pathos und Klischees triefenden Figuren und Dialoge, die selbst für Hollywood-Verhältnisse an der Belastbarkeitsgrenze kratzten. Jede Aktion wurde mit warmen und nicht minder patriotischen Worten begleitet, dazu eine stets um Eleganz bemühte Optik mit warmen Farben und dem inflationären Einsatz von Zeitlupenaufnahmen.

In meinen Augen hat aber auch die Chemie zwischen Afflek und Hartnett einfach nicht gepasst. Sie waren vom Typus her so unterschiedlich, dass man deren langjährige Freundschaft und die später entfesselte Konkurrenz nicht für bare Münze nehmen wollte. Vor allem Hartnett agierte hier völlig frei von jeglicher Mimik und der überraschende Krieg schien größtenteils an ihm vorbei zu gehen.

Positiv möchte ich die Effekte hervorheben. Auch wenn die Technik hier und da leicht angestaubt wirkt und die Herkunft aus dem Computer keineswegs verleugnen kann, so gut anschaubar waren die Schlachtengemälde dennoch. Das Gefühl von riesigen Schlachten kam einwandfrei rüber – nur hätte man gerne etwas früher und etwas länger davon gesehen.

Bei derartigen Filmen aus der Traumfabrik erwartet ich nicht unbedingt eine exakte Dokumentation und könnte theoretisch auch mit dem Beiwerk einer Liebelei leben, doch bei „Pearl Harbor“ waren die Verhältnisse zu stark verschoben. Der Fokus lag auf einer uninteressanten Dreiecksbeziehung und der eigentliche Krieg lief irgendwie so am Rande mit. Die spektakulären Einblicke kamen zu spät und die Übersättigung an verstörenden Dialogen und lachhaften Figuren war längst eingetreten. Für mich definitiv einer der schwächeren Genrevertreter, der nur durch nette audiovisuelle Akzente im Hinterkopf geblieben ist.

Fotocopyright: Walt Disney / LEONINE

Meister des Todes 1+2

Inhalt

Ein deutscher Rüstungskonzern möchte unbedingt neue Gewehre nach Mexiko liefern und steht dabei vor einigen bürokratischen Hürden. Vergleichsweise schnell ist dann aber auch eine windige Lösung gefunden und nach kurzer Zeit entfacht ein regelrechter Skandal, der sogar vor Gericht gebracht wird…

Fazit

Neben großen Blockbustern bin ich auch immer wieder bemüht, das mittlerweile gut gefüllte Mediatheken-Archiv der hiesigen TV-Landschaft abzuarbeiten und stoße dabei glücklicherweise hin und wieder auf echte Perlen. „Meister des Todes“ gehörte zwar nicht zu den unumstößlichen Highlights, servierte uns aber eine entlarvende Rekonstruktion eines durchaus möglichen Falles.

Der Zweiteiler behauptet selbst, dass er nur an wahre Ereignisse angelehnt sei und bis auf die genannten Behörden keinen hundertprozentigen Anspruch auf Realität erhebt. Schlimm war dies keinesfalls – denn man konnte sich trotzdem gut in das Geschehen hineindenken und einige ungeheuerliche Vorgänge problemlos für bare Münze nehmen.

Manche Dinge waren so überspitzt formuliert, dass man ihnen tatsächliche Hintergründe auch gar nicht absprechen wollte – und konnte, weshalb die Bilder einen unglaublichen Reiz ausübten und natürlich auch Jahre nach Entstehung nichts an Brisanz verloren. Durch ihre lockere und leicht verständliche Präsentation blieben keine Fragen zurück und komplexe Mechanismen wurden schnell verinnerlicht. Echte Fachkenntnisse war zu keiner Zeit notwendig und alle Aspekte wurden im Rahmen der Möglichkeiten prima erläutert.

Die Produktion richtete sich mit ihrer allgemeinen Machart klar an das Fernsehpublikum, kam mit entsprechender Optik und Erzählweise daher. Man verteilte die Geschichte über 2 vollwertige Filme, die leider auch ein bisschen Füllmaterial mit sich brachten. Ich denke mit einem Einteiler wäre man dem Geschehen allerdings auch nicht gerecht geworden, so dass die künstliche Streckung einer Passagen aber auch kein Beinbruch darstellten und immerhin die Figuren ein wenig ausgebaut haben.

Neben der Handlung war der Cast natürlich ein echter Hingucker. Quasi alles, was in der lokalen TV-Landschaft Rang und Namen besaß, wurde hier aufgefahren. Veronica Ferres und Heiner Lauterbach mit ihrem tollen Auftritt natürlich ganz Vorne dabei. Allesamt haben ihre Sache soweit gut gemacht und trotz „Vorbelastung“ aus anderen Rollen nicht an der Ernsthaftigkeit der Thematik gezerrt. Dies passiert manchen Mitstreitern leider hin und wieder schon und wäre auch hier durchaus zu erwarten gewesen.

„Meister des Todes“ bringt viele elementare Missstände auf den Punkt und vergaß dabei den Unterhaltungswert nicht. Ich hätte zwar gerne auf kleinere Nebenplots und die tiefergreifende Zeichnung von der Figur von Ferres verzichten können, dennoch ergab sich ein rundes und überwiegend angenehm kurzweiliges Gesamtbild mit Botschaft. Sicherlich kein Film für jeden Tag, aber in einer ruhigen Minute eine willkommene Abwechslung zum eher seichten Restprogramm des Senders.

Fotocopyright: ARD

40 Tage und 40 Nächte

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Matt und die Frauenwelt sind ein Thema für sich, doch so langsam fühlt sich der Sunnyboy etwas ausgebrannt und leidet unter kleineren Psychosen. Heilung verspricht er sich durch eine selbst auferlegte Sex-Abstinenz für 40 Tage und 40 Nächte…

Fazit

Filme wie dieser sind mittlerweile ein wenig aus der Zeit gefallen und das hat man bei seiner aktuelle Sichtung auch zu jeder Sekunde gemerkt. In der Jugend hat man solche Titel eigentlich recht gerne geschaut, doch mittlerweile animieren die dort präsentierten Gags mehr zum Fremdschämen, denn zum guten unterhalten.

Die Prämisse war grundsätzlich in Ordnung und bot sogar ein paar lustige Momente, doch unterm Strich gab sich das Geschehen zu vorhersehbar und belanglos. Es wurde schnell klar, wie das Ganze enden wird – und der Weg dorthin war mehr oder weniger mit erinnerungswürdigen Highlights gespickt. Die Geschichte folgte klaren Strukturen und ließ uns zu keiner Zeit auch nur ansatzweise daran zweifeln.

Hartnett lieferte ein mehr als solides Spiel hab, hielt den Film oftmals mit alleiniger Kraft am Laufen. Es machte Spaß ihm zuzuschauen, auch wenn man sich nur bedingt in seine Situation und seinen Kopf hineindenken konnte. Er kam immerhin sehr symphytisch rüber und war der Aufgabe als Hauptdarsteller hier vollends gewachsen.

Schon damals war „40 Tage und 40 Nächte“ für mich kein übermäßig guter Film und daran hat sich bis dato nichts geändert. Dank seiner netten Grundidee und einem charismatischen Titelhelden heimst er jedoch heute noch ein paar kleine Punkte auf dem Wertungskonto ein, doch eine echte Empfehlung vermag ich nicht auszusprechen. Wer noch immer auf Teenie-Klamauk der frühen 2000er steht, kann natürlich gerne mal reinschauen und bringt hoffentlich die richtige Erwartungshaltung an Humor und Verlauf mit.

Fotocopyright:‎ Universal Pictures Germany GmbH

True Detective – Staffel 4

Inhalt

Alaska, kurz vor den Weihnachtsfeiertagen. Eingefrorene Leichen einiger Forscher stellen die Strafverfolgungsbehörden für ein großes Rätsel und unfreiwillige Zusammen. Der lokale Sheriff versucht die Untersuchungen zu koordinieren, doch viele Fronten sind verhärtet…

Fazit

Die „True Detective“-Reihe hat etwas besonderes und konnte mich auch hier wieder schnell für sich gewinnen. Dadurch, dass jede Staffel vollkommen unterschiedlich – und glücklicherweise auch in sich abgeschlossen gestaltet wurde, ist kein aufwändiges „Recap“ notwendig und man kann immer wieder direkt einsteigen. Auch das leicht mystische an diesen Geschichten ist ein dicker Pluspunkt, wovon die aktuelle Auskopplung schon direkt in den ersten Minuten reichlich einfahren konnte.

Das Setting erinnerte angenehm an Klassiker wie „Das Ding“, jedoch mit dem Background, dass es sich hier um eine Kriminalgeschichte mit höchstwahrscheinlich bodenständiger Aufklärung handeln müsste und wohl keine Außerirdischen ihre Finger im Spiel haben. Die Inszenierung war dabei richtig gut und eine echte Stärke der Produktion. Die dunklen Tage der langen Winterphase des Landes wurden eindrucksvoll und hochwertig in Szene gesetzt. Die Aufnahmen waren auf Hochglanz poliert, verloren dabei aber nichts an ihrer beunruhigenden Stimmung, die dem ganzen Konstrukt jederzeit zuträglich war.

Die Handlung war spannend bis zur letzten Episode und warf die Karten nicht zu früh auf den Tisch. Man konnte sogar einigermaßen gut miträtseln, sich eigene Theorien ersinnen und war am Ende dann doch angenehm überrascht worden. Natürlich werde ich die durchaus bodenständige Auflösung nicht verraten, jedoch ein befriedigendes Feedback in Aussucht stellen wollen.

Auch wenn das eigentliche Storytelling schön gestrickt war, lag der Fokus oftmals auf den Figuren und deren (kulturellen) Hintergründe – was nicht immer direkt etwas mit dem roten Faden der Sache zu tun hatte. Man durfte längeren Dialogen lauschen und ungewohnten Randnotizen beiwohnen, was witzigerweise einen großen Reiz ausgemacht hat und das Geschehen weitere Tiefe eingebracht hat.

Die Darsteller haben allesamt erstklassige Leistungen an den Tag gelegt und gaben keinen Grund zur Klage. Natürlich stand Jody Foster mit ihrem vielseitigen Spiel im absoluten Vordergrund, doch vom Nachwuchs-Job oder ihrer Filmtochter war die Besetzung sehenswert. Die Chemie aller Beteiligten hat prima gepasst und die mitunter weitrechenden Charakterwandlungen waren nachvollziehbar.

Und wieder einmal ist „True Detective“ ein kleines Highlight im dichten Seriendschungel geworden. Das Geschehen fesselte rasch an den Schirm und schnell waren die 6 Episoden „heruntergeschaut“. Das ausgefallene Charakterdesign, die gefällige Kulisse und die packende Handlung wussten zu überzeugen. Genrefans werden hier also erstklassig bedient und sollten einen genaueren Blick riskieren.

Fotocopyright: HBO/Sky

The Deliverance

Inhalt

Kaum im neuen Haus eingezogen, ereignen sich bei Familie Jackson seltsame Dinge. Erst breitet sich ein übler Geruch in den Mauern aus, dann verhalten sich die Kinder plötzlich sehr merkwürdig. Die überforderte Mutter greift indessen wieder zum Alkohol und das Unglück nimmt seinen Lauf…

Fazit

Was uns Netflix mit diesem Werk servierte, war weder Fisch, noch Fleisch und stand ständig zwischen den Stühlen. Was sich zunächst wie ein durchaus interessantes Familiendrama präsentierte, mutierte mit laufender Spielzeit zu einem austauschbaren Gruselfilm, der obendrein in einem mittelprächtigen „Exorzisten“-Finale mündete und gute Ansätze mit aller Gewalt zunichte gemacht hat.

Darsteller und Inszenierung konnten zunächst punkten. Optisch sah der Streifen hochwertig und teuer aus, die Charaktere gaben sich interessant. Der spannende Beginn konnte tatsächlich eine Weile an den Schirm fesseln, doch mit dem Wachsen der übernatürlichen Erscheinungen wurde der Unterhaltungswert kontinuierlich nach unten korrigiert.

Der ansprechende Plot formierte sich zu einem Titel von der Stange, recycelte allseits bewährte Elemente – zauberte aber keine stimmige Mischung daraus. Die Jumpscars waren so simpel, wie vorherschaubar gestaltet, echter Horror wollte sich nie entfalten. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen – und leider auch zumeist in wesentlich interessanterer Form.

Bis zu einem gewissen Punkt konnte man sich hervorragend in die Köpfe der Protagonisten hineinversetzen, doch irgendwann konnte man deren Reaktionen und Handlungen so gar nicht mehr nachvollziehen. Angeblich lagen hier wahre Begebenheiten zu Grunde, trotzdem mangelte es mir an griffen Merkmalen, die ich von den Gedankengängen her mitgehen konnte.

An echten Highlights bot sich in meinen Augen eigentlich nur eine herrlich über agierende Glen Close, der Rest war eher zum raschen vergessen prädestiniert. Das Werk fing ganz okay an, wurde dann aber zu einem lahmen Grusel mit unschön langgezogenen Finale.

Fotocopyright: Netflix

Nur noch ein einziges Mal

Inhalt

In einer schwierigen Lebensphase lernt Lily den Hirnchirurgen Ryle kennen und einige Zeit später auch lieben. Sie führen eine glückliche Beziehung, die konsequenterweise in einer Hochzeit mündet. Es dauert jedoch nicht lange, bis Lily von alten Dämonen verfolgt wird und die Ehe zunehmend toxischere Züge annimmt…

Fazit

Allein wegen dem Thema gibt es schonmal großes Lob. Wie auch im gleichnamigen Roman wird hier ein alltägliches Problem aufgegriffen und vor allem recht gut verständlich präsentiert. Obwohl sich der Streifen durch seine gemächliche Weise manchmal etwas zu viel Zeit nimmt, zeichnet er seine Prämisse auf verständliche Art und lässt uns die Etappen des häuslichen Terror prima miterleben.

Blake Livly hat ihre Aufgabe mit Bravour erfüllt und gab (im Gegensatz zu einigen Interviews während der Promo-Phase zum Film) keinen Grund zum klagen. Die Chemie zwischen ihr und den restlichen Darstellern hat gepasst, ihre jüngere Rolle in den Rückblenden wurde optisch stimmig besetzt. Allgemein kam man schön in das Szenario hinein – auch wenn hier und da eine kleinere Straffung nicht unbedingt geschadet hätte.

Die Inszenierung war hochwertig und der Sache entsprechend. Großartige CGI-Effekte waren hier nicht gefragt und die ruhigen Bilder wurden ansprechend in Szene gesetzt. Besonders gut hat hierbei der Stil bei der Verwendung von Gewalt gefallen – analog dem Erlebnis der Darsteller gab es auch hier optische Black-Outs und Verkürzungen von Szenen, die erst im Nachgang aufbereitet und unzensiert abgelichtet wurden. Man konnte sich zwar viele Dinge bereits vorstellen, doch am Ende wurde quasi der Schleier fallen gelassen.

Die Thematik ist wichtig, die Umsetzung weitestgehend anschaulich gelungen. „Nur noch ein einziges Mal“ schildert angemessen kleinlaut, aber auch irgendwo recht spannend die Entwicklung einer unglücklichen Beziehung und findet am Ende Gott sei Dank auch den passenden Abschluss hierzu. Interessierte dürfen also gerne mal reinschauen.

Fotocopyright: Sony Pictures

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