(Asien-)Filme, Serien, Videospiele, und mehr...

Schlagwort: Action (Seite 47 von 85)

Kein Lebenszeichen (Mini-Serie)

Inhalt

Sozialarbeiter Guillaume Lucchesi hat eine traurige Vergangenheit, die bei der Beerdigung seiner Mutter wieder aufgewühlt wird. Vor Jahren verlor er bei einem Einbruch bereits seinen Bruder und musste der schreckliche Tat beiwohnen. Im Nachlass der Verstorbenen findet er nun allerdings Spuren, die Fragen aufwerfen…

Fazit

Mit gerade einmal fünf Episoden ist „Kein Lebenszeichen“ weder zu lang, noch zu kurz und ein prima Snack für ein langweiliges Wochenende. Die Geschichte war komplex, aber weitestgehend gut nachvollziehbar und vor allem richtig spannend. Es dauerte zwar ein paar Minuten, bis man gedanklich eingestiegen ist – doch dann spielte die Handlung ihre volle Stärke aus und fesselte bis zur letzten Sekunde an den Schirm.

Auf der einen Seite hat mich der stark von Zufällen geprägte Plot ein bisschen gestört, doch auf der anderen Seite waren ausgerechnet diese Verwebungen für das Gelingen zwingend notwendig. Es war stellenweise lachhaft, wie sehr die Figuren eigentlich miteinander verbunden waren – aber dann auch irgendwie wieder ziemlich ausgefeilt wie die Zahnrädchen für die Handlung ineinander gegriffen haben. Hier scheint sich Jemand hingesetzt und die groben Züge im Vorfeld sorgfältig geplant zu haben.

Die – zumindest für mich – größtenteils unbekannten Darsteller haben ihre Sache sehr gut gemacht. Auch ermöglichte die Erzählung sich in viele Perspektiven hineindenken und deren Aktionen nachvollziehen zu können. Einen großen Anteil zur verschachtelten Gesamtstruktur trugen viele Rückblenden bei – in denen unsere Charaktere zum Teil sehr verändert auftraten und ebenfalls mit ihrem Talent überzeugen konnten.

Dank der extremen Spannung konnte man über arg konstruierte Kleinigkeiten hinwegsehen und die Serie in vollen Zügen genießen. Ehrlich gesagt habe ich vor der Sichtung weder Inhaltsangabe, noch irgendwelche Kritiken durchgelesen und war am Ende doch sehr positiv überrascht. Mit „Kein Lebenszeichen“ liefern uns die Franzosen eine erstklassige (und glücklicherweise auch abgeschlossene) Unterhaltung, für die sich so ein Abo bei Netflix wirklich lohnt.

8,5/10

Fotocopyright: Netflix

The 355

Inhalt

Eine Festplatte mit einer brisanten Software sorgt für Unbehagen beim amerikanischen Geheimdienst. In den falschen Händen könnte die komplette Infrastruktur von Feinden gehackt und so möglicherweise auch Regierungen gestürzt werden. Auch ein neuer Weltkrieg könnte eine mögliche Konsequenz sein…

Fazit

Ein frühes Scheitern im Kino ist nicht unbedingt gleichbedeutend mit schlechter Qualität. Während der aktuellen Lage können es sogar richtig gute Filme extrem schwer haben und von daher hatte ich beim vorzeitigen Heimstart von „The 355“ zunächst keine größeren Bedenken. Nach kurzer Zeit wurde jedoch klar, dass hier kein echtes Erbe von Bond auf mich warten würde – doch beginnen wir zunächst beim Anfang.

Der Einstieg war vergleichsweise launig und führte uns Hauptfiguren und Widersacher ziemlich gut ein. Wir erkennen rasch die Auswirkung der vermeintlichen Superwaffe und gehen noch vollkommen motiviert ans Werk. Leider bricht der Erzählfluss dann irgendwann nach dem ersten Drittel ein und das ursprünglich recht interessante gedachte Geschehen plätschert vor sich hin.

Irgendwie gelang es den Machern nicht, die soliden Ansätze weiter auszubauen und ein gewisses Tempo aufrecht zu erhalten. Man ging zwar mehr auf die unterschiedlichen Charaktere ein, langweilte mit deren leider doch recht austauschbaren Biografien. Auch wenn die Darsteller ansonsten schön miteinander harmonierten und eine durchwachsene Leistung an den Tag legten, konnten sie im eingeschränkten Rahmen nicht zu hundertprozentig überzeugen.

Die paar vereinzelten Verfolgungsjagden und Actionszenen wussten hingegen zu gefallen. Diese kurzen Einlagen waren stets hübsch gefilmt und von der Härte her gar nicht mal so verkehrt. Hier hat der Flow dann auch prima gepasst und man fragte sich, warum dieses Niveau nicht über weitere Teile des Streifens gehalten werden konnte.

Nach den durchaus vielversprechenden Trailern war „The 355“ für mich eine herbe Enttäuschung. Der Titel hatte so gute Vorzeichen, die durch einen schleppenden Verlauf leider immer wieder zusammengebrochen sind. Am Ende war dann alles weder Fisch und noch Fleisch und so möchte ich keine Empfehlung aussprechen. Diane Krüger und ein paar nette Ballereien waren mein Highlight, der Rest eher zum angewöhnen.

5,5/10

Fotocopyright: LEONINE

Miami Vice

Inhalt

Die Ermittler Sonny Crockett und Ricardo Tubbs sehen ihre Stunde gekommen. Sie erhalten Einblick in die Logistik eines Drogen-Kartells und wollen die dicken Fische einkassieren. Je weiter sie sich jedoch in die Unterwelt begeben, desto schwierige das Aufrechterhalten ihrer Tarnung und der Schutz der Kollegen…

Fazit

Die letzte Sichtung lag schon einige Jahre zurück, doch selbst nach wenigen Augenblicken fiel mir erneut die Handschrift von Michael Mann ins Auge. Während die Geschichte an sich nichts Aufregendes darstellt und in ähnlicher Form schon dutzende Male abgehandelt wurde, so stellt sich die erfrischende Inszenierung deutlich in den Vordergrund.

Mit teils gewollt stark verrauschten und verwackelten Bildern sorgt das Werk für einen eigenen, überwiegend sehr dunkel und heftig gefilterten Look – der mich auf seine Weise irgendwo sehr angesprochen hat. Auf der einen Seite total hochwertig, im nächsten Moment fast schon dokumentarisch. Mann versteht sein Handwerk und zeigt vor allen auch bei den Actionszenen, wie man sich von der Konkurrenz abhebt. Grade beim Finale fühlt man sich durch die ungewöhnliche Kameraführung wie mittendrin und fiebert richtig mit. Man bleibt lange auf den Darstellen und rennt gemeinsam mit ihnen los. Man sieht den Dreck und Reflexionen auf der Linse, fühlt sich mitten im Gefecht.

Neben seinen Schauwerten wurde zum Glück auch gut auf das Balacing geachtet. Opulente Actionszenen wechselten sich mit ruhigen Momenten ab und langweilig wurde es trotz kleiner Überlänge eigentlich nie. Auch wenn die Story an sich keinen Oscar verdient und die eingestreute Liebschaft etwas aufgesetzt erschien, machte alles einen runden und sehr unterhaltsamen Gesamteindruck. Natürlich lag das auch an den Darstellern, die mir ihrer übertrieben coolen Mimik und entsprechender Optik perfekt zur Vorlage gepasst haben und ein Hauch vergangener Tage aufwirbelte. Ihnen gegenüber standen zudem charismatische Bösewichte, die im ordentlichen Rahmen ebenfalls solide beleuchtet wurden und nicht vollkommen im Dunkeln blieben.

Hollywood wärmt gerne bekannte Marken auf und wirft sie als Spielfilm neu ins Kino. Was bei manchem Konkurrenten nur halbherzig gelang, ist Michael Mann bei „Miami Vice“ hingegen sehr gut geglückt. Das Teil versprüht den Charme des Originals, macht aber dank seiner völlig anderen Inszenierung sein ganz eigenes Ding und verlässt sich nicht zu sehr auf den allseits bekannten Fan-Service. Selbst ohne Vorkenntnis ein durchgestylter und richtig guter Actionfilm mit hohen Schauwerten!

8/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Transcendence

Inhalt

Eine Forschungsgruppe steht kurz vor dem Durchbruch in Sachen künstlicher Intelligenz. Bevor ihre Supercomputer jedoch ans Netz gehen, werden diverse Anschläge verübt und einer der führenden Köpfe tödlich verwundet. Um das Projekt nicht vollständig scheitern zu lassen, lässt der Sterbende sein Bewusstsein in den Rechner übertragen…

Fazit

Gerade von Johnny Depp haben wir ja schon so einige Filme mit ungewöhnlichen Thematiken oder zumindest etwas ungewöhnlicher Inszenierung erlebt – doch was er uns damals mit „Transcendence“ abgeliefert hat, war schon eine Sache für sich. Grundsätzlich war der Ansatz des Vorhabens nicht verkehrt und eine gewisse Gesellschaftskritik durchaus herauszulesen, doch irgendwie wollte das Ding nicht zünden. Selbst mit nunmehr einigen Jahren Abstand konnte ich – nicht nur aufgrund kleinerer fachlicher Ungereimtheiten – nicht vollends im Szenario abtauchen und noch immer keine echte Empfehlung aussprechen.

Handwerklich war der Streifen gut gemacht. Effekte und Ausstattung schauen heute noch hübsch aus, Details wie Bildschirme, Tablets und Ähnliches wirken nicht veraltet. Auch die Darsteller, besonders Depp haben ihre Sache gut gemacht und gaben keinen Grund zur Klage. Man gab das Beste, was das zuweilen arg verquere Setting zugelassen hat und verlieh dem Ganzen immerhin diesbezüglich einen hochwertigen Anstrich.

Stolpern tat das Werk dann aber über seine Story. Was im Ansatz noch interessant und durchaus diskussionswürdig erschien, driftete mit fortlaufender Spielzeit immer mehr ins Überzogene ab. Man überdehnte gute Ideen und kam an Ende auch nur noch sehr dürftig und vergleichsweise hausbacken aus der Sache heraus. Alles entwickelte sich wie erwartet, um dann mit einem altbewährten Kniff zusammenzubrechen und uns irgendwie nicht zufriedenstellen wollte. Moralische Twists hin oder her.

Ich vermag nicht zu sagen, ob die Macher nun zu viel gewollt oder sich schlichtweg in ihrer Idee verrannt haben – aber unterm Strich bot mir „Transcendence“ nur halbgare Kost, die an manchen Stellen über das Ziel hinausgeschossen ist und am Rande der Glaubwürdigkeit kratzte. Viele Patzer wären im Anbetracht der launigen Unterhaltung sicherlich in Kauf zu nehmen, doch nach einem spannenden Auftakt plätscherte das Treiben einfach zu oft vor sich her. Für mich leider nur ein durchschnittliches Werk.

5,5/10

Fotocopyright: Tobis (Universal Pictures)

Ruhelos

Inhalt

Weil er selbst keine weiße Weste besitzt und unnötigen Stress vermeiden möchte, steckt ein Polizist sein Unfallopfer einfach in den Kofferraum und verlässt den Tatort. Mit der Leiche an der Backe beginnt nun allerdings eine Tortur, die er sich vorher nicht ausrechnen konnte…

Fazit

Filme über korrupte Polizisten sind nicht unbedingt selten, aber zuweilen durch ihre unschöne Prämisse doch recht unterhaltsam gestaltet. Mit „Ruhelos“ hat nun „Netflix“ einen Vertreter dieser Gattung in seinem Sortiment und mein Urteil darüber fällt positiv aus.

Der Plot mag zwar stark konstruiert erscheinen und gelegentlich an der gesamten Glaubwürdigkeit zweifeln lassen, dennoch passte hier das Wichtigste: der Unterhaltungsfaktor. Der Streifen besaß ein ordentliches Tempo und ein paar echt spannende Passagen zum mitfiebern. Es ging zwar nicht immer sonderlich authentisch, dafür kurzweilig und launig zur Sache.

Die Charaktere haben mit ihren Ecken und Kanten durch die Bank weg überzeugt und gaben keinen Grund zur Klage. Man konnte sich gut in deren Lage hineindenken und besonders mit der tragischen Hauptfigur mitfühlen – obwohl dieses sich ja den ganzen Ärger selbst eingebrockt hatte. Die Darsteller haben gut in ihre Rollen gepasst.

Streng genommen ist „Ruhelos“ kein glänzendes, starbesetztes Hollywood-Kino und hat so seine Macken. Für Zwischendurch jedoch waren mangelnde Glaubwürdigkeit oder zu stark gekünstelte Handlung kein größeres Problem und der Spaßfaktor vergleichsweise hoch. Unterm Strich also Nichts wofür ich unbedingt ein Netflix-abo abschließen würde, doch ein netter Artikel für den sowieso bereits zahlenden Kunden.

7/10

Fotocopyright: Netflix

Dangerous

Inhalt

Die Beerdigung des Bruder führt Ex-Häftling Dylan wieder zu seiner Familie, die sich mittlerweile auf einer kleinen, abgeschiedenen Insel niedergelassen hat. Warum der Verstorbene ausgerechnet diese Immobilie erstand, wird allen schon bald bewusst – doch leider auch ein paar ungebetenen Gästen, die sich ebenfalls dort einfinden…

Fazit

Es gibt Filme, die man mal so eben nebenbei wegschaut und auch nicht länger im Gedächtnis verbleiben müssen. Im eben jene Kategorie findet sich „Dangerous“ ein – der grundsätzlich nicht schlecht war, aber leider auch nirgends so richtig hervorstechen konnte.

Zunächst war ich vom durchaus prominenten Cast sehr angenehm überrascht, doch bei fortschreitender Spielzeit revalierte sich das Ganze dann wieder. Ein Mel Gibson oder Famke Janssen, aber auch ein Tyrese Gibson gaben sich mehr oder weniger kurz die Ehre und waren kaum einer Erwähnung wert. Immerhin übernahm Scott Eastwood die Hauptarbeit und machte seine Sache recht solide.

Die Geschichte konnte man sicherlich in den Hintergrund drängen und so manch seltsame Charakterzeichnung nicht hinterfragen, dann passte der Unterhaltungswert halbwegs. Hin und wieder gab es ein paar echt gut gemachte Actionszenen, die auch von der Härte her vollkommen in Ordnung gingen und versöhnlich stimmten. Gerne hätte man manches Gequatsche streichen und einfach mehr hiervon bieten dürfen.

Seltsam jedoch die Verhaltensweise der Figuren, insbesondere die von Dylan. Auf der einen Seite ein totaler Psychopath, kam er dann wieder mit lichten Momenten daher und war mir dann schon wieder zu krass abweichend. Auch war mir der Gegenspieler einen Ticken zu weit drüber, doch im Gegenzug hierfür gab es immerhin ein anschauliches Gekloppe beim Finale mit ihm.

„Dangerous“ ist eine beachtlich besetzte, aber in allen Bereichen mittelprächtige Angelegenheit. Neben ein paar echt launigen Gefechten gabs Probleme beim Storytelling und vor allem der Glaubwürdigkeit seiner Figuren. Wer damit leben kann, bekommt immerhin eine nette Abendunterhaltung, die uns für knappe 1,5 Stunden vom traurigen Alltag ablenkt.

6,5/10

Fotocopyright: Koch Media GmbH

The Contract

Inhalt

Eigentlich wollten ein Vater und sein Sohn mit einer Wanderung in den Wäldern wieder zueinander finden, doch dann wird der Männerausflug unerwartet unterbrochen. Von einem schwer verletzten Justizbeamten bekommen sie mitten im Hinterland einen Sträfling überstellt und sollen ihn bei nächster Gelegenheit wieder den Behörden übergeben. Sie haben jedoch nicht mit der schussbereiten Gefolgschaft des unfreiwilligen Begleiters gerechnet…

Fazit

Grundsätzlich gehen Filme mit Morgan Freeman oder John Cusack eigentlich immer, doch bei diesem wollte der Funken irgendwie nicht so recht überspringen. Der Plot an sich war durchaus in Ordnung, doch die Umsetzung viel zu konservativ geraten.

Die Handlung bewegte sich gradlinig auf das unvermeidbare Finale zu und bot keinerlei unerwartete Wendungen oder sonst wie erinnerungswürdigen Momente. Alles verlief genauso so, wie man es von Anfang an vermutet hatte und nicht nicht einmal unsere Figuren überraschten mit unvorhersehbaren Charakterzügen. Es gab keine doppelten Böden und keine „Doppelagenten“, die plötzlich auf anderen Gehaltslisten standen. Gut und Böse waren klar definiert und es gab keine Überläufer.

Eigentlich müsste das simple Konstrukt auf seine Weise Spaß machen, doch es fehlte das gewisse Etwas. Es gab zu wenige und dann auch nicht sonderlich überragende Actionszenen. Man blieb bei diesen Einlagen ziemlich auf dem Boden und ließ das Treiben nicht zu einem wilden Actiontitel ausarten – was ihm manchmal vielleicht mehr positiven Schwung gegeben hätte. So fühlte sich zwar alles einen Ticken glaubwürdiger, aber auch spürbar zäher als vergleichbare Werke an.

Unterm Strich war „The Contract“ sicherlich kein schlechter Film, doch einfach zu unspektakulär um ein echtes Highlight zu sein. Für meinen Geschmack war ging alles zu sehr auf „Nummer sicher“ und hielt sich mit Innovationen zu stark zurück. Die bekannten Hauptakteure traten solide auf, hatten aber jeweils schon bessere Referenzen abgeliefert. Ein durchschnittlicher Streifen, ohne allzu große Schauwerte.

6/10

Fotocopyright: 3L Vertriebs GmbH & Co. KG

Horizon Forbidden West (PS4/PS5) – Unboxing der Collector’s Edition

Da ich gerade erst mit dem Titel begonnen habe und mein Urlaub leider zu Ende ist, wird der Test wohl noch ein paar Tage auf sich warten lassen. So lange möchte ich euch aber ein paar Bilder der schicken (und leider auch recht teuren) Collector’s Edition nicht vorenthalten.

Fotocopyright: hard-boiled-movies.de

Horizon Forbidden West und Playstation sind eingetragene Marken.

Texas Chainsaw Massacre (2022)

Inhalt

Das blühende Leben hat Harlow schon lange verlassen und eine waschechte Geisterstadt mitten in der Einöde von Texas blieb zurück. Nun versuchen junge Leute durch den Kauf der günstigen Immobilien etwas Neues aufzubauen und Investoren mit vielversprechenden Ideen zu ködern. Sie haben allerdings nicht mit einem letzten verbleibenden Bewohner gerechnet, der seine Heimat um keinen Preis aufgeben möchte…

Fazit

Statt Kino mal wieder Netflix. Die direkte Fortsetzung zum bahnbrechenden und nachwievor unerreichten „Blutgericht in Texas“ knüpft 50 Jahre nach dessen Ereignissen an und transferiert die Thematik in vielen Belangen ins heutige Zeitalter.

So zeigen sich nicht nur die Darsteller optisch der aktuellen Epoche entsprechend, sondern haben auch Dinge wie selbst fahrende Elektroautos und vor allem Handy großspurig Einzug gehalten. Dies mag zwar grundsätzlich eine nette und zeitgemäße Idee sein, bricht jedoch mit einer recht angenehmen altmodischen Optik und der Gangart der Reihe.

Der stark gefilterte, vielleicht auch etwas dreckige Look war ansprechend und kam den Anforderungen an diese Produktion durchaus nach – der Rest jedoch war ansonsten leidlich unterhaltsam und trotz extrem kompakter Laufzeit von knapp 80 Minuten zu wenig Spaß. Es gab zwar durchaus ein paar heftige und hübsch inszenierte Gewaltspitzen, doch echte Spannung wollte einfach nie aufkommen. Nach kurzen Schockern brach die Aufmerksamkeitsspanne direkt wieder ein und das Geschehen plätscherte vor sich her.

Ich mag die gesamte Reihe und schätze die Einflüsse der jeweiligen Entstehungszeiten. Bei der nun vorliegenden 2022er Variante war ich aber froh kein großes Geld investiert zu haben und diesen Titel als Inklusiv-Artikel bei Netflix zu erhalten. Das Gebotene war irgendwo anschaubar, bot aber von beinah lachhaften neumodischen Gimmicks keine neuen Einblicke oder gar neue Einblicke in Sachen Charakterentwicklung von Leatherface oder seiner Familie. Das Franchise hat viel zu bieten, doch hier lag jedweder Tiefgang in diese Richtung brach. Für mal Zwischendurch ein netter Gruselstreifen mit ordentlicher Härte, doch unterm Strich kein richtig guter Film und erst recht nicht der beste Teil von Allen.

6/10

Fotocopyright: Netflix

Uncharted

Inhalt

Der ehemalige Waisenjunge Nathan steht mittlerweile auf eigenen Füßen, jobbt als Barkeeper und verdient sich mit kleinen Diebstählen etwas dazu. Eines Tages wird er von Viktor Sullivan angesprochen und mit seinen ganz eigenen Mitteln zu einem vermeintlich lukrativen Abenteuer eingeladen…

Fazit

Durch ein Update meiner Playstation 4-Version bin ich in den Genuss eines kostenfreien Kinotickets gekommen und habe mir ein Besuch direkt zum Start des Streifens dann natürlich nicht nehmen lassen. Nachdem ich alle Titel im Vorfeld noch einmal durchgezockt habe (siehe sämtliche Tests auf dieser Webseite), war ich natürlich entsprechend heiß auf die Materie – trotzdem mit etwas Vorsicht an die Sache heran gegangen. Im Laufe der Jahre hat man schon viele Umsetzungen von bekannten Games erlebt und blieb zumeist mit einem langen Gesicht zurück. „Uncharted“ jedoch sollte eine waschechte und äußerst positive Überraschung werden.

Das Leinwandabenteuer begann mit Szenen, die man nicht nur aus den Trailern, sondern erst recht aus den Spielen bereits in ganz ähnlicher Form erlebt hat. Weiter ging es dann mit Rückblenden, durch die man sich ebenfalls selbst schon bewegt hat und direkt wieder passende Bilder im Kopf hatte. Der Widererkennungswert war unglaublich hoch und dennoch wirkte das Gebotene nicht aufgesetzt oder deplatziert. Was Andere als so genannten Fan-Service verbuchen, fügte sich hier mal ganz locker ins Gesamtkonstrukt ein und bediente zur passenden Zeit die richtigen Trigger – ohne auch nur eine Sekunde mit Gewalt erzwungen zu wirken.

Gleiches möchte ich allerdings vom Cast behaupten. Hier wurden viele Figuren aus der Vorlage verwurstet, ohne dass sich das prominente Aufeinandertreffen irgendwie falsch angefühlt hat. Auch wenn es bei den Hintergründen bzw. der Beziehung der Charaktere untereinander ein paar kleine Abweichungen gab, wurde alles schlüssig und unterhaltsam zusammengefügt. Anfangs war ich der Meinung, dass die Darsteller allgemein viel zu jung erschienen und vielleicht ein Wahlberg besser in die Hauptrolle als Nathan gepasst hätte, doch letztlich war dies ein cleverer Schachzug von Sony. Auf der einen Seite erzählt man hier die Vorgeschichte zur eigentlichen Reihe (Kennenlernen von Nathe und Sully) und zum Anderen ist nun noch jede Menge Raum für mögliche Fortsetzungen, bei denen die Darsteller nicht nur optisch weiter reifen dürfen.

Die Action war erstklassig choreografiert und erinnerte in vielen Passagen ebenfalls an die Spiele. Nathe hat ein paar bekannte Bewegungen im Repertoire und sorgte bei witzigen Zweikämpfen oder dem Erklimmen von Hindernissen für vertraute Momente. Die Computereffekte waren erstklassig und gaben keinen Grund zur Klage. Die Umgebungen wirkten – wie auch schon auf der Konsole – beeindruckend und verschwenderisch ausgestattet. Man konnte von Szene zu Szene ein Quäntchen drauflegen und wurde so dem Konzept der Reihe wirklich gerechnet. Auch hier steigerte man sich dem Finale entgegen und bot fortwährend atemberaubende Schauwerte.

„Uncharted“ ist nicht nur ein Glücksgriff für das Kino, sondern auch ein Lichtblick in Sachen Videospielumsetzungen. Der Titel trifft den Nerv der grandiosen Spiele und weicht in wohl überlegten Nuancen von der bekannten Vorlage ab, ohne zu krass sein eigenes Ding zu machen. Gamer werden etliche offene und mehr oder weniger verstecke Anspielungen (achtet mal auf die Deko oder Aufkleber im Hintergrund) entdecken und sich wohlig die Hände reiben. Ich saß jedenfalls die meiste Zeit mit einem breiten Grinsen auf meinem unerwartet gemütlichen Kinositz und habe mich köstlich amüsiert. Nun kann ich die Variante für das Heimkino kaum noch abwarten – denn beim Schreiben dieses Textes habe ich direkt Lust auf eine weitere Sichtung und das Erhaschen weiterer Easter-Eggs in den eigenen vier Wänden bekommen. Beide Daumen hoch für diesen Film und ein Daumendrücken für mögliche Fortsetzungen, bei denen ich direkt wieder im Kinosessel Platz nehmen würde.

8,5/10

Fotocopyright: Sony Pictures

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »