Inhalt
Sozialarbeiter Guillaume Lucchesi hat eine traurige Vergangenheit, die bei der Beerdigung seiner Mutter wieder aufgewühlt wird. Vor Jahren verlor er bei einem Einbruch bereits seinen Bruder und musste der schreckliche Tat beiwohnen. Im Nachlass der Verstorbenen findet er nun allerdings Spuren, die Fragen aufwerfen…
Fazit
Mit gerade einmal fünf Episoden ist „Kein Lebenszeichen“ weder zu lang, noch zu kurz und ein prima Snack für ein langweiliges Wochenende. Die Geschichte war komplex, aber weitestgehend gut nachvollziehbar und vor allem richtig spannend. Es dauerte zwar ein paar Minuten, bis man gedanklich eingestiegen ist – doch dann spielte die Handlung ihre volle Stärke aus und fesselte bis zur letzten Sekunde an den Schirm.
Auf der einen Seite hat mich der stark von Zufällen geprägte Plot ein bisschen gestört, doch auf der anderen Seite waren ausgerechnet diese Verwebungen für das Gelingen zwingend notwendig. Es war stellenweise lachhaft, wie sehr die Figuren eigentlich miteinander verbunden waren – aber dann auch irgendwie wieder ziemlich ausgefeilt wie die Zahnrädchen für die Handlung ineinander gegriffen haben. Hier scheint sich Jemand hingesetzt und die groben Züge im Vorfeld sorgfältig geplant zu haben.
Die – zumindest für mich – größtenteils unbekannten Darsteller haben ihre Sache sehr gut gemacht. Auch ermöglichte die Erzählung sich in viele Perspektiven hineindenken und deren Aktionen nachvollziehen zu können. Einen großen Anteil zur verschachtelten Gesamtstruktur trugen viele Rückblenden bei – in denen unsere Charaktere zum Teil sehr verändert auftraten und ebenfalls mit ihrem Talent überzeugen konnten.
Dank der extremen Spannung konnte man über arg konstruierte Kleinigkeiten hinwegsehen und die Serie in vollen Zügen genießen. Ehrlich gesagt habe ich vor der Sichtung weder Inhaltsangabe, noch irgendwelche Kritiken durchgelesen und war am Ende doch sehr positiv überrascht. Mit „Kein Lebenszeichen“ liefern uns die Franzosen eine erstklassige (und glücklicherweise auch abgeschlossene) Unterhaltung, für die sich so ein Abo bei Netflix wirklich lohnt.
8,5/10
Fotocopyright: Netflix