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Der ehemalige Waisenjunge Nathan steht mittlerweile auf eigenen Füßen, jobbt als Barkeeper und verdient sich mit kleinen Diebstählen etwas dazu. Eines Tages wird er von Viktor Sullivan angesprochen und mit seinen ganz eigenen Mitteln zu einem vermeintlich lukrativen Abenteuer eingeladen…

Fazit

Durch ein Update meiner Playstation 4-Version bin ich in den Genuss eines kostenfreien Kinotickets gekommen und habe mir ein Besuch direkt zum Start des Streifens dann natürlich nicht nehmen lassen. Nachdem ich alle Titel im Vorfeld noch einmal durchgezockt habe (siehe sämtliche Tests auf dieser Webseite), war ich natürlich entsprechend heiß auf die Materie – trotzdem mit etwas Vorsicht an die Sache heran gegangen. Im Laufe der Jahre hat man schon viele Umsetzungen von bekannten Games erlebt und blieb zumeist mit einem langen Gesicht zurück. „Uncharted“ jedoch sollte eine waschechte und äußerst positive Überraschung werden.

Das Leinwandabenteuer begann mit Szenen, die man nicht nur aus den Trailern, sondern erst recht aus den Spielen bereits in ganz ähnlicher Form erlebt hat. Weiter ging es dann mit Rückblenden, durch die man sich ebenfalls selbst schon bewegt hat und direkt wieder passende Bilder im Kopf hatte. Der Widererkennungswert war unglaublich hoch und dennoch wirkte das Gebotene nicht aufgesetzt oder deplatziert. Was Andere als so genannten Fan-Service verbuchen, fügte sich hier mal ganz locker ins Gesamtkonstrukt ein und bediente zur passenden Zeit die richtigen Trigger – ohne auch nur eine Sekunde mit Gewalt erzwungen zu wirken.

Gleiches möchte ich allerdings vom Cast behaupten. Hier wurden viele Figuren aus der Vorlage verwurstet, ohne dass sich das prominente Aufeinandertreffen irgendwie falsch angefühlt hat. Auch wenn es bei den Hintergründen bzw. der Beziehung der Charaktere untereinander ein paar kleine Abweichungen gab, wurde alles schlüssig und unterhaltsam zusammengefügt. Anfangs war ich der Meinung, dass die Darsteller allgemein viel zu jung erschienen und vielleicht ein Wahlberg besser in die Hauptrolle als Nathan gepasst hätte, doch letztlich war dies ein cleverer Schachzug von Sony. Auf der einen Seite erzählt man hier die Vorgeschichte zur eigentlichen Reihe (Kennenlernen von Nathe und Sully) und zum Anderen ist nun noch jede Menge Raum für mögliche Fortsetzungen, bei denen die Darsteller nicht nur optisch weiter reifen dürfen.

Die Action war erstklassig choreografiert und erinnerte in vielen Passagen ebenfalls an die Spiele. Nathe hat ein paar bekannte Bewegungen im Repertoire und sorgte bei witzigen Zweikämpfen oder dem Erklimmen von Hindernissen für vertraute Momente. Die Computereffekte waren erstklassig und gaben keinen Grund zur Klage. Die Umgebungen wirkten – wie auch schon auf der Konsole – beeindruckend und verschwenderisch ausgestattet. Man konnte von Szene zu Szene ein Quäntchen drauflegen und wurde so dem Konzept der Reihe wirklich gerechnet. Auch hier steigerte man sich dem Finale entgegen und bot fortwährend atemberaubende Schauwerte.

„Uncharted“ ist nicht nur ein Glücksgriff für das Kino, sondern auch ein Lichtblick in Sachen Videospielumsetzungen. Der Titel trifft den Nerv der grandiosen Spiele und weicht in wohl überlegten Nuancen von der bekannten Vorlage ab, ohne zu krass sein eigenes Ding zu machen. Gamer werden etliche offene und mehr oder weniger verstecke Anspielungen (achtet mal auf die Deko oder Aufkleber im Hintergrund) entdecken und sich wohlig die Hände reiben. Ich saß jedenfalls die meiste Zeit mit einem breiten Grinsen auf meinem unerwartet gemütlichen Kinositz und habe mich köstlich amüsiert. Nun kann ich die Variante für das Heimkino kaum noch abwarten – denn beim Schreiben dieses Textes habe ich direkt Lust auf eine weitere Sichtung und das Erhaschen weiterer Easter-Eggs in den eigenen vier Wänden bekommen. Beide Daumen hoch für diesen Film und ein Daumendrücken für mögliche Fortsetzungen, bei denen ich direkt wieder im Kinosessel Platz nehmen würde.

8,5/10

Fotocopyright: Sony Pictures