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Schlagwort: Besprechung (Seite 6 von 199)

Casino

Inhalt

Die italienische Mafia zeigt Interesse am lukrativen Glückspiel in Las Vegas und setzt Sam Rothstein als Geschäftsführer für ihr neu erbautes Casino ein. Dieser führt den Laden mit großen Erfolg und schickt regelmäßig Geldkoffer an seine Sponsoren. Eigentlich läuft alles wie am Schnürchen, würde sich nicht Sams Jugendfreund Nicky Santoro ebenfalls in der Stadt der Sünde niederlassen und seine eigenen krummen Geschäfte durchziehen wollen…

Fazit

„Las Vegas, das war für Spieler das, was Lourdes für Gebrechliche und Verkrüppelte war“ – mit solchen Kommentaren aus dem Off bringen die Darsteller die Sache immer wieder exakt auf den Punkt. Mit „Casino“ lieferte Martin Scorsese nach dem Klassiker „GoodFellas“ abermals eine so exakte, wie unterhaltsame Studie über mafiöse Verstrickungen ab und wusste den Zuschauer trotz Überlänge voll bei der Stange zu halten.

„Casino“ war durch und durch ein runder Film. Tempo und Erzählweise machten Laune, ließen keinerlei Längen aufkeimen und der Schwung ging nie verloren. Man startete mit einer interessanten Prämisse und erzählte die Ereignisse dann mit wechselnden Sprechern aus dem Hintergrund. Dabei kommen verschiedene Seiten und verschiedene Ansichten zum Tragen – was dem Ganzen völlig neue Perspektive und andere Denkweisen aufzeigte.

Auf dem Schirm war eigentlich immer was los und grandiose Darsteller drückten sich die Klinke in die Hand. Neben einem grandiosen Robert De Niro und einer atemberaubend schönen Sharon Stone, stahl ein bissiger Joe Pesci allen Anderen immer wieder die Schau. Die Rolle des cholerischen Mafiosi wurde ihm erneut auf den Leib geschneidert und er ging voll darin auf. Kein Wunder, weshalb Regisseur und Darsteller scheinbar gerne miteinander arbeiten. Einen genialeren Gangster gibt es einfach nicht.

Optisch war der Streifen ein Genus. Angefangen bei den opulent ausgestatteten Szenen innerhalb des Casinos, bis hin zu Kostümen und Einrichtungen. Die Immersion war jederzeit perfekt und die zu Grunde liegenden wahren Ereignisse waren greifbar. Die vergangene Epoche wurde eindrucksvoll in Szene gesetzt, die damalige Stimmung mit viel Detailverliebtheit zu Leben erweckt.

Für einen dreistündigen Film benötigt man immer ein wenig Überwindung, doch im Falle eines „Casino“ lohnt es sich voll und ganz. Der Streifen bot zu jeder Zeit großartige Unterhaltung und trumpfte mit wirklich herausragenden Schauspielern auf. Gerne taucht man in diesem Milieu ab, lauscht den Ausführungen der Sprecher und versinkt im Glitzer der Stadt der Sünde. „Casino“ ist hochkarätiges Hollywoodkino der ersten Riege und gehört definitiv in jede gute sortierte Fimsammlung.

Fotocopyright: Universal

Selina – Die Geschichte einer Sexsklavin

Inhalt

Aus finanziellen Gründen muss der Vater seine Tochter Selina an einen wohlhabenden Geschäftsmann verkaufen. Dieser lässt die Dame für sich arbeiten und fordert Gefälligkeiten ein…

Fazit

Kurze Inhaltsangabe, kurzes Fazit. Der Titel mag sich durchaus reißerisch anhören, letztlich bleibt die Kirche aber im Dorf. Die erotischen Szenen halten sich in der Anzahl und Freizügigkeit in Grenzen, der Rest plätschert die meiste Zeit etwas uninspiriert vor sich hin.

Die Handlung war insgesamt sehr überschaubar, durch ihre langatmige Erzählweise jedoch ordentlich in die Länge gezogen. Wendungen gab es dabei tatsächlich auch, aber so richtig aufrütteln konnten diese allerdings nicht. Die Ansätze waren waren zwar lobenswert, die Umsetzung hätte etwas schockierender sein dürfen. Vielleicht hätte man anhand der Rückblenden den Zuschauer auch nicht zu sehr darauf vorbereiten dürfen – letztlich musste nur 1 und 1 zusammengezählt werden.

Die Darsteller haben ihre Sache ordentlich gemacht, wobei die erneut sehr schwache deutsche Synchronisation das Sehvermögen spürbar minderte. Stimmen und vor allem deren Betonung waren nicht immer auf dem Punkt, erweckten zudem einen trashigen Eindruck – um den die Macher sonst ganz gut hinweggekommen sind und ein einigermaßen ernsthaftes Szenario ablieferten.

Ein paar knisternde Momente und ansonsten eher seichte Kost. „Selina“ war kein totaler Reinfall, aber leider auch nicht mehr als passabel anschaubare Durchschnittsware. Die Handlung war greifbar, nahm zuweilen aber eigenartige Züge an. Mit etwas mehr Schwung wäre hier minimal mehr drin gewesen, ansonsten bleibts bei durchschnittlicher Bewertung meinerseits.

Fotocopyright: Busch Media Group

The Circle

Inhalt

Scheinbar hat die junge Mae ihren Traumjob gefunden. Sie heuert bei einem Tech-Unternehmen an, dass seine Mitarbeiter mit allerlei Zuwendungen bei Laune hält, so ein perfektes Arbeitsklima erzeugt. Anfänglich ist alles super, doch mit der Zeit vernachlässigt Mae ihre Familie und lässt sich auf fragwürdige Experimente des Konzerns ein…

Fazit

Mittlerweile habe ich „The Circle“ schon mehrfach gesehen und bin noch immer etwas am Hadern. An und für sich macht der Film nicht unbedingt viel falsch, doch auf der anderen Seite kommt seine Botschaft nicht tiefgreifend genug herüber. Alles wirkt etwas weich gespült und vereinfacht, geht nie dahin, wo es weh tun könnte.

Es mag einem gewissen Popcornfaktor geschuldet sein, dass viele Dinge mit einfachen Worten umschrieben und verständlich visualisiert wurden – und daran lag auch die Krux. Man konnte sich die Auswirkungen moderner Technik auf unsere Gesellschaft bildhaft vorstellen, doch die Konsequenzen kamen nicht allzu drastisch rüber. Man wählte hier ein kleines Beispiel, welchen zumindest ich allerdings nur bedingt folgen und es gar nicht richtig verinnerlichen konnte.

Ansonsten war die Inszenierung weitestgehend stimmig. Man konnte sich zunächst problemlos in die Gefühlswelt von Mae hineindenken und vor allem ihre Überforderung deutlich spüren. Die Distanzierung von der Familie war dagegen schwieriger zu greifen, doch immerhin versuchte man dies halbwegs plausibel zu begründen – was in meinen Augen allerdings nicht ganz so optimal gelang. Mae war zu Beginn noch eine zu kleine Nummer, von der man nicht unbedingt einen solchen Arbeitseifer erwartet hätte.

Tom Hanks mag grundsätzlich ein begnadeter Darsteller sein, doch für die Rolle des Tech-Bosses hat ein wenig Charisma gefehlt. Er konnte seine Ideen zwar gut präsentieren, doch das Feuer in seinen Augen war einfach nicht vorhanden. Da der Fokus sowieso mehr auf Watson lag, war dies zu verschmerzen und sie konnte immerhin mit kleineren Highlight-Momenten aufwarten.

Von der Realität mag das hier dargestellte Szenario nicht weit weg sein und dafür gibt es auch gewisses Lob. Filmisch war mir das Gezeigte allerdings einen Ticken zu seicht und manchmal auch nicht optimal greifbar genug. Als unterhaltsamer Thrill mag der Titel in Ordnung gehen, ließ dennoch großes Potential auf der Strecke liegen und hinterließ einen zu oberflächlichen Eindruck.

Fotocopyright: LEONINE

Afraid

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Eine technikbegeisterte Familie staunt nicht schlecht, als der Vater ein neues Gadget im Haus installieren lässt. Es handelt sich dabei um eine Art von künstlicher Intelligenz, die sich in das Netzwerk des Hauses einklinkt und ihrer Übernahme von Handys und Tablets den Menschen ein guter Freund sein möchte…

Fazit

Bei Thrillern oder Horrorfilmen mit einer Freigabe ab 12 bin ich zunächst immer etwas kritisch. Auf „Afraid“ habe ich mich dann aber doch eingelassen und wurde am Ende gar nicht mal so sehr enttäuscht.

Statt Blut und Gekröse lag hier eine so nette, wie auch zeitgemäße Geschichte zu Grunde – die auf ihre Weise mit vielen greifbaren Momenten eine ganz eigene Atmosphäre aufgebaut hat und passabel an den Bildschirm fesselte.

Die Macher schnitten verschiedene Themen an und brachten sie innerhalb der sehr überschaubaren Spielzeit (deutlich unter 90 Minuten) halbwegs gut über die Bühne. Sicherlich wurde dabei an Tiefgang gespart, doch der allgemeinen Kurzweil kamen dies nur zu Gute und die wichtigsten Eckpunkte kamen trotzdem ausreichend rüber.

Der Spannungsbogen formierte sich langsam und gemächlich, hielt aber stets das Interesse beim Zuschauer aufrecht. Richtig packend war das Treiben zwar nie, aber ein paar undurchsichtige Elemente hielten dennoch ein gewisses Grundrauschen. Man blieb am Ball, auch wenn es streckenweise etwas abwechslungsreicher und ideenreicher hätte zur Sache gehen dürfen. Richtig gruselig war es trotz aller persönlichen Eingriffe durch die KI jedenfalls auch nicht.

„Afraid“ ist aktuell und zeigt die Tücken oder Technik leicht verdaulich auf, markiert unterm Strich allerdings nur einen mäßig gefälligen Filmabend. Man konnte das Ding zwar gut wegschauen, doch echte Gesellschaftskritik oder wirkungsvoller Grusel kam dabei nicht vollends über. Als seichter Thrill in Ordnung, jedoch insgesamt zu oberflächlich und zahm.

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Octalus – Deep Rising

Inhalt

Die Besatzung eines kleinen Speed-Bootes staunt nicht schlecht, als sie einen großen Kreuzfahrtdampfer kapern wollen und mitten auf hoher See dort keine Passagiere vorfinden. Lange dauert es jedoch nicht, bis sie hinter das Verschwinden der Menschen kommen und vor allem der dafür verantwortlichen Kreatur ins Auge blicken…

Fazit

Hin und wieder gibt es kleine Perlen, die es nur zu entdecken gilt. Schon während den glückseligen VHS-Zeiten hat mich das Cover von „Octalus“ in der Videothek neugierig gemacht, zum Leihen oder später auch zu einem Kauf überredet.

In vielen Bereichen definiert der Streifen das Genre des Monster-Horror nicht neu, liefert aber wirklich überall absolut solide und wohl durchdacht ab. Die Geschichte gab sich um einen guten Spannungsaufbau bemüht und den Autoren gelang, viele auch noch so ungewöhnliche Elemente einigermaßen glaubwürdig zu begründen.

Dank markiger Figuren und interessanter Ausgangslage fesselte das Geschehen schnell an den Bildschirm. Man genierte so einige Fragezeichen, die dann später mit Blick auf das Gesamtbild hinreichend beantwortet wurden und schlüssig erschienen.

Der Streifen hatte stets etwas angenehm düsteres und anziehendes, obwohl er sich nie so recht ernst nahm. Man bekam keine extremen Gruselmomente serviert, trotzdem hing man am Schirm und verfolgte das Treiben gebannt.

Handwerklich sauber gemachte Actionszenen und ein paar witzige Sprüche lockerten das Geschehen im richtigen Maße auf, ließen es dabei aber nie in Lächerliche abdriften. Die unterschiedlichen und zuweilen schwer greifbaren Figuren sorgten für zusätzliche Spannung, wurden auch allesamt sehr gut von den jeweiligen Darstellern verkörpert.

„Octalus“ war seinerzeit ein kleines Highlight im Leihregal und kann auch heute noch vollends überzeugen. Das Teil legt seine absolut überzeugende Vorstellung an den Tag – sieht man einmal von den leicht abgestaubten und zum Glück nicht zahlreich anzutreffenden CGI-Effekten ab. Der Unterhaltungswert ist nach wie vor extrem hoch und Genrefreunde kommen ohne wenn und aber auf ihre Kosten.

Fotocopyright: LEONINE

Kindsköpfe 1 + 2

Inhalt

Der Tod ihres gemeinsamen Basketballtrainers bringt ein paar alte Freunde nach Jahren wieder zusammen. Gemeinsam mit ihren Familien verbringen sie ein paar Tage in einem großen Haus Abseits der Großstadt und finden auf unterschiedliche Weise wieder zu sich und ihren Liebsten…

Fazit

Hin und wieder fasse ich direkt zusammenhängende Filme oder Serienstaffeln zu einem Review zusammen und so möchte ich dies auch hier handhaben. Obwohl die Titel an sich eigenständig funktionieren und möglicherweise auch ohne Kenntnis voneinander betrachtet werden können, würden sich zu viele meiner hier geäußerten Phrasen einfach unnötig wiederholen.

Komödien wie diese kann man entweder lieben oder hassen. Es gibt kaum eine Stufe dazwischen, da man mit dem typischen Sandler-Humor und dessen zuweilen etwas seltsam anmutenden Figurenzeichnung zurechtkommen muss. Erneut haben sich bekannte Darsteller zusammengefunden und nahezu jede noch so kleine Nebenrolle wurde mit markanten Persönlichkeiten besetzt. Zuweilen grenzt dies schon an Overkill, doch zum Glück hat die Chemie aller Beteiligten untereinander gestimmt und das Gesamtbild gestaltete sich sehr harmonisch.

Geboten wurden überwiegend dümmliche Blödeleien, die hier allerdings erstaunlich oft ein Lachen hervorriefen und die Kurzweil jederzeit ganz oben halten konnten. Bei beiden Titeln verging die Zeit fast wie im Flug und unerwartet schnell flackerten die Abspänne über den Schirm. Hatte ich zu Beginn noch ein wenig mit der (erneuten) Sichtung gehadert, so überrascht war ich vom hohen Unterhaltungswert, der trotz platter Gags keine Minute durchhing.

Das allgemeine Pacing war genau richtig und keine Figur bekam zu viel oder wenig Raum spendiert. Allesamt trugen mit ihren „Solos“ ihren Teil zum Gelingen bei, keiner kam schlecht dabei weg. Klar war besonders hier die Überzeichnung sehr extrem, doch man konnte sich (oder sein Umfeld) in der ein oder anderen überspitzt dargestellten Aktion gut wiederfinden.

Ich hatte die Filme zu ihrem jeweiligen Release bereits schon einmal gesehen und weitestgehend aus dem Gedächtnis gestrichen. Sicherlich wird ihnen dieses Schicksal aufgrund ihrer mangelnden Tiefe oder markanten Momente erneut zu Teil werden, doch erstaunt war ich dennoch über das hohe Maß an Unterhaltung. Nicht jeder Gag traf ins Schwarze, aber die Ausbeute an Schenkelklopfern war beachtlich hoch und ein breites Grinsen stets auf den Lippen des Zuschauers anzutreffen. Die „Kindsköpfe“ gehören nicht zum unbedingten „Must-See“-Programm, bilden aber unterm Strich einen sehr spaßigen Zeitvertreib mit famoser Besetzung und schadenfreudigen Lachern.

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Karen McCoy – Die Katze

Inhalt

Frisch aus dem Gefängnis entlassen, fällt die Jobsuche für die nunmehr vorbestrafte Karen nicht einfach. Mit aller Kraft versucht sie einer legalen Tätigkeit nachzukommen, doch rasch wird sie von der Vergangenheit eingeholt und von alten Weggefährten zu neuen Raubzügen gezwungen…

Fazit

Es gibt Filme, die man sich immer mal wieder anschauen kann und „Karen McCoy“ ist einer davon. Schon bei seinem damaligen Release war der Streifen nichts Besonderes, aber seine charmante Art und gute Besetzung wussten stets zu überzeugen.

Die Handlung war so simpel, wie kurzweilig präsentiert und sogar mit ein paar witzigen Wendungen bestückt. Basinger war auf dem Zenit ihrer Schönheit und Kariere, überzeugte als verzweifelte Gaunerin mit nachvollziehbaren Motivationen. Filmpartner Val Kilmer machte ebenfalls eine hervorragende Figur, ergänzte sich mit „der Katze“ wirklich sehenswert.

Auf dem Schirm war eigentlich immer was los und die Kurzweil stets gegeben. Neben den geschickt inszenierten „Heist“-Passagen gab es aufgeweckte Dialoge und ein paar echt gelungene Gags – die vor allem Basinger locker über die Lippen kamen. Dazu gesellte sich ein hübscher Look der 90iger und das Abtauchen gelang problemlos.

Streng genommen ist und war der Streifen nie etwas Besonderes, aber seine lockere Art und vor allem eine bezaubernde Hauptfigur sorgen für Laune und lassen die Zeit kurzweilig verstreichen. Unterm Strich also ein idealer Film nach einem harten Arbeitstag und somit eine kleine Empfehlung wert.

Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH

Gears of War 4 (PC, XBOX One)

Inhalt

Die Menschheit hat die Invasion der Locust erfolgreich vereitelt, doch droht nun neues Ungemach. „Der Schwarm“ macht sich über die Planeten her und ein paar Abtrünnige einer Militäreinheit nehmen den Kampf dagegen auf…

Gameplay

„Gears of War 4“ ist ein so genannter „Deckungs-Shooter“ aus der Third-Person Perspektive. Wie steuern eine bullige Spielfigur durch relativ gradlinig verlaufende Levelabschnitte, ballern was das Zeug hält und müssen uns während der hitzigen Gefechte immer mal wieder in Deckung begeben.

Das Gameplay ist simpel, aber effektiv. Die Kugelwechsel gehen gut von der Hand, obwohl die Steuerung manchmal etwas sperrig daher kommt. Es entsteht schnell ein gewisser Flow, der uns an den Bildschirm fesselt und uns beim Ableben unserer virtuellen Spielfigur schnell wieder ins Geschehen abtauchen lässt.

Rätsel oder verzweifeltes Absuchen nach Auswegen gibt es nicht. Das Spiel kommt komplett ohne größeren Einsatz von Hirnschmalz daher, fordert da lieber etwas Taktik beim Traktieren der Gegner.

Spielzeit

Auf einfachen Schwierigkeitsgrad und entsprechend wenigen Bildschirmtoden sollte der Abspann in rund 6 bis 7 Stunden zu sehen sein.

Präsentation

Optisch kann der Titel noch vollends überzeugen. Die Technik der Unreal Engine 4 hält dank Ultrawidescreen-Support, tollen Lichteffekten und scharfen Texturen noch ziemlich gut mit und vor allem stimmt mittlerweile auch die Performance.

Die wuchtigen Soundeffekte und die prominent besetzte deutsche Sprachausgabe tragen ihren Teil zur gelungenen Immersion bei.

Positiv

  • sehr gute Grafik
  • wuchtige Soundeffekte
  • spaßiges Gunplay
  • tolles Figurendesign

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • Story eher alibimäßig
  • Gegnertypen könnten etwas abwechslungsreicher sein

Negativ

  • Steuerung hin und wieder hakelig
  • gradlinige Schlauchlevel
  • Gameplay insgesamt sehr repetitiv

Fazit

Wer die „Gears“-Reihe kennt, kam seinerzeit sicherlich auch nicht um den vierten Teil herum. Ich habe das Game damals zu Release auf der XBOX und einige Zeit später sogar auf dem PC erneut durchgespielt. Mein neuer Ultrawide-Monitor hat mich am vergangenen Wochenende zu einem neuen Durchgang bewogen und mein Fazit fällt noch immer sehr positiv aus.

Trotz kleinerer Haken bei der Steuerung spielt sich das Programm angenehm dynamisch und die Deckungsgefechte sind eine Klasse für sich. Bei all dem launigen Kugelhageln rücken dann Dinge wie schwache Rahmenhandlung oder mangelnde Rätselkost schnell in den Hintergrund und gute Laune hält rasch Einzug.

Die relativ kurze Spielzeit war im Anbetracht des repetitiven Gameplays kein Beinbruch und sorgte dafür, dass sich das simple Konzept nicht zu sehr abnutzte. Unterm Strich haben uns die „Coalition“-Studios hier bewährte Kost und somit noch immer sehr viel Kurzweil abgeliefert, weshalb ich diesen Titel allen Actionfreunden noch immer uneingeschränkt empfehlen möchte!

Fotocopyright: The Coalition / Microsoft Studios

The Best of Enemies

Inhalt

Die USA in den 70iger Jahren. Der Brand in einer Schule für farbige Kinder sorgt für einen regelrechten Staatsakt. Die Schüler sollen während der Sanierungsarbeiten an einer anderen Bildungseinrichtung untergebracht werden, doch der Aufschrei in der Gesellschaft ist groß. Ausgerechnet der lokale Präsident des Ku-Klux-Klan soll eine wichtige Sprecherfunktion übernehmen und den Bürgerdialog begleiten…

Fazit

Es klingt wie eine hohle Phrase, doch es steckt viel Wahrheit darin. Noch immer schreibt das Leben die besten und manchmal auch unglaublichsten Geschichten, die am Ende – wie in diesem Falle – aber auch die Hoffnung an die Menschheit zurückgeben. Regisseur Robin Bissell hat sich hier einem sensiblen Thema mit viel Gefühl und Herz angenähert, ohne dabei ins Kitschige oder unglaubwürdige abzudriften.

Schon nach wenigen Minuten war man voll im Thema und verstand die Parteien dieser Ereignisse gut einzuordnen. Taraji P. Henson und Sam Rockwell haben sich prima ergänzt und dabei gegenseitig zu neuen Höchstleistungen angespornt – konnten bis zu einem gewissen Punkt Sympathien und Ablehnung für ihre Figuren zum Besten geben, die komplizierte Angelegenheit so einfach wie möglich verständlich machen.

Wie der im Film agierende Moderator ließ man hier dem Zuschauer eine weitestgehend neutrale Position zukommen. Keine Seite wurde hier zu sehr ins Abseits gedrängt, Motive und Motivationen aus allen Lagern aufgezeigt. Hier gab es keine plumpen „Parolen-Brüller“, sondern Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, wie man sie überall antreffen und nicht auf den ersten Blick verurteilen könnte.

Wie schon in Werken wie „American History X“ wird hier eine gemächliche, aber jederzeit absolut nachvollziehbare Wandlung vollzogen, die zu jeder Zeit sehens- und verfolgenswert ausgefallen war. Die Spannung lag in der Sache an sich und die knappen über zwei Stunden vergingen dabei fast wie im Flug. Am Anfang schien die Lage so verzwickt und dann wandelten sich die Dinge auf logische Weise.

Henson und Rockwell waren klasse, die Handlung eine wahre Kuriosität für sich. Der Film ist Zeitdokument und Plädoyer für die Menschlichkeit, dabei leider gar nicht mal so aus der Zeit gefallen irgendwie. Wer mit der Thematik etwas anfangen kann, sollte unbedingt mal einen genaueren Blick riskieren und am Ende dann hoffentlich genauso emotional berührt sein wie ich. Ein toller Streifen mit Herz, Verstand und einer eigenen Anziehungskraft!

Fotocopyright: Universal Studios

Frequenzy

Inhalt

Ein seltsames Wetterphänomen sorgt dafür, dass Polizist John mit einem Funkgerät mit seinem vor über 30 Jahre verstorbenen Vater kommunizieren kann. Zunächst glauben sie nicht an diesen merkwürdigen Zufall, doch ausgiebige Konversationen bestärken die Beiden in ihrem Glauben an den Anderen. Endlich hat John nun auch die Möglichkeit den Tod des Vaters zu verhindern, doch damit verändern sie andere Dinge in ihrer Familiengeschichte…

Fazit

Manche Filme sind etwas Besonders und in meinen Augen gehört „Frequenzy“ zu diesen seltenen Ausnahmen dazu. Der Streifen besaß eine unrealistische Prämisse, mag mit einigen Ungereimtheiten bestückt worden sein und dennoch zieht er auf seine eigene Weise bis zur letzten Minute großartig in den Bann. Manchmal fühlte man sich ein bisschen wie in einem Märchen, großenteils jedoch in einem packenden Thriller mit symphytischen Figuren und jeder Menge Tiefgang.

Auf den ersten Blick mag die Geschichte seltsam wirken, vielleicht sogar etwas abschrecken – doch lasst euch davon nicht im Vorfeld beeinflussen. Die Autoren haben die ungewöhnliche Ausgangslage perfekt genutzt, um eine spannende und nicht minder emotionale Handlung zu erschaffen und ein paar echt gut Ideen und Wendungen zu integrieren.

Bei genauerem Hinschauen ergeben sich sicherlich ein paar Lücken in der präsentierten Logik, aber immerhin sprechen wir hier über einen Film, der in erster Linie unterhalten und keine wissenschaftlichen Thesen zerlegen möchte. Man konnte den Zeitsprüngen und entsprechend veränderlichen Verlauf der Dinge jederzeit hervorragend folgen, verlor nie den roten Faden und fühlte sich perfekt bei Laune gehalten. Selbst ruhigere Passagen wurde nicht langweilig, wurden prima genutzt, um die Zeichnung unserer Figuren auszubauen.

Die Chemie zwischen Dennis Quaid und James Caviezel hat hervorragend gepasst und man nahm ihnen das auf seltsame Weise verbundene Vater/Sohn-Verhältnis zu jeder Zeit ab. Es war eine Freude ihren Dialogen zu lauschen und ihren Gefühlsausbrüchen beizuwohnen. Man konnte sich trotz der schwierigen Gegebenheiten problemlos in deren Köpfe hineindenken und eigene Gedanken zu den Ereignissen machen.

„Frequenzy“ ist in vieler Hinsicht ein heraussagendes Kinoprogramm, welches in regelmäßigen Abständen über die heimische Leinwand flackern darf. Klar gibt es hier und da mal kleinere Probleme in Sachen Logik und somit bei der allgemeinen Glaubwürdigkeit, doch im Zuge des unterhaltsamen und wirklich packenden Erlebnisses ist dies schnell vergessen. Die hier präsentierte Mischung aus Gefühl, Spannung, Humor und Fantasy ist genau richtig ausgelotet, der Film eine echte Klasse für sich!

Fotocopyright: Kinowelt

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