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Schlagwort: Drama (Seite 7 von 110)

Alles gelogen

Inhalt

„Lügen haben kurze Beine – auf denen man aber verdammt schnell rennen kann“ ist das Motto von Familienvater Hajo, der es mit der Wahrheit nicht immer so genau nimmt und sich so durch das Leben hangelt. Als dann eines Tages sein Job auf dem Spiel steht, bleibt ihm nur die Flucht nach vorn, bei der er sich in weiteren Lügengeschichten verstrickt und für große Irritation in seinem Umfeld sorgt…

Fazit

Als Pastewka damals bei der „Wochenshow“ auftrat, konnte ich noch nicht viel mit seiner Komik anfangen, doch spätestens mit seiner gleichnamigen Serie bin ich zu einem echten Fan geworden und feiere seither auch seine Fernsehfilme (z.B. Der Sommer nach dem Abitur). Wer ähnlich tickt, wird sowieso Gefallen an „Alles gelogen“ haben, der Rest darf wohl auch hier getrost weiterzappen.

Mit technisch einfachen Mitteln, aber einer stets munteren Gangart unterhielt dieser Film ganz vorzüglich und ließ keine Langeweile aufkommen. Pastewka geht so richtig in seiner Rolle auf und verkörperte den charmanten Lügenbaron mit Hingabe und stets voller Sympathie. Man konnte sich so richtig gut in seine Figur hineindenken – und obwohl man sicherlich nicht alle Entscheidungen teilen konnte – trotzdem herrlich mitfiebern.

Das Pacing war genau richtig und das Geschehen traf stets die passenden Töne. Es gab einige nachdenkliche Momente, aber weitestgehend lag der Fokus auf dem lustigen Ausbau der Lügenverstrickungen – die übrigens nicht nur bei Hajo, sondern auch bei seinen (ebenfalls vortrefflich gespielten) Kollegen an der Tagesordnung waren. Sicherlich wirkte die Geschichte hierdurch arg durchkonstruiert und an den Haaren herbeigezogen – allerdings hätte hier Niemand ernsthaft eine Dokumentation oder tiefgründige Gesellschaftsstudie erwartet.

Manche Filme werden ihren Darstellern auf den Leib geschneidert und so auch hier. „Alles gelogen“ war ein unterhaltsamer Zeitvertreib, der voll und ganz von seinem Hauptakteuer profitierte und dem Publikum gewohntes Material ablieferte. Klar mag ein Vergleich zu dicken Blockbustern in allen Belangen hinken, doch als kleiner Snack für Zwischendurch eignet sich dieses witzige Vehikel allemal und verdient am Ende eine heiße Empfehlung für alle Freunde von Bastian Pastewka und dessen Humor.

Fotocopyright: ZDF

Oderbruch – Staffel 1

Inhalt

Der Oberbruch ist die natürliche Grenze zwischen Deutschland und Polen. In diesem Gebiet wird einiges Tages ein riesiger Leichenberg mit ausgebluteten Menschen und Tieren gefunden, der die Strafverfolgungsbehörden beider Länder vor ein großes Rätsel stellt. Eine Spezialeinheit, teils bestehend aus ehemaligen Bewohnern der Region soll die Aufklärung übernehmen…

Fazit

Bekanntlich sind gerade deutsche Filme und Serien immer eine Sache für sich, doch bei Regisseur Christian Alvart mache ich mir um deren Qualität eigentlich keine Sorgen. Der Meister hat ein Händchen für krasses Genrekino und ließ in Werken wie Antikörper oder Abgeschnitten die Grenzen zu Hollywood fast vollends verschwinden – entsprechend hoch die Erwartungen hier.

„Oderbruch“ blieb dem Stil der genannten Werke durchaus treu, konnte mich am Ende allerdings nur bedingt überzeugen. Zwar startete die Geschichte angenehm mysteriös und sparte auch nicht an Ekeleffekten, aber nach Sichtung der überschaubaren Anzahl an Episoden blieb ein kleiner Nachgeschmack zurück. Ich möchte den Ausgang natürlich nicht verraten, doch bekunden, dass die Sache einfach nicht hundertprozentig zufriedenstellend auserzählt wurde und leider ein paar Fragezeichen und verstörende Blicke zurückließ.

Man baute eine wirklich tolle Spannungskurve auf, ließ den Zuschauer für einige Zeit ungeduldig vor dem Schirm sitzen, doch irgendwann ist die Stimmung ein bisschen gekippt. Nicht nur die Verwendung von vielen Untertitel, vielmehr die Entwicklung der Handlung nahm so skuriele Formen an, dass man sich immer weiter von meinem Geschmack entfernte. Was sich Anfangs enorm verheißungsvoll anfühlte, verkam zu einer fast schon albernen und eigenwilligen Angelegenheit, die zeitweise fast zum Fremdschämen animierte.

Die Inszenierung hingegen war hochwertig und die Darsteller allesamt sehr gut gewählt. Zwar schwankte der Look immer mal wieder zwischen Kino und TV-Produktion hin und her, möglicherweise war dies aber auch so gewollt. Schlimm war es jedenfalls nicht und es zerrte auch nicht an der überwiegend angenehm düsteren Atmosphäre – die (wie bereits erwähnt) schlichtweg einzig unter seltsamen Designentscheidungen litt. Schuch, Kramer und Gregorowicz waren erstklassige Hauptfiguren, haben wunderbar miteinander harmoniert.

Für eine TV-Serie – die zudem noch auf den öffentlich rechtlichen ausgestrahlt wurde – war „Oderbruch“ ungewöhnlich und ein Lichtblick zugleich. Die Produktion besaß eine gewisse Härte und eine enorm unbequeme Grundstimmung, die man so nicht jeden Tag bei der ARD erleben darf. Gerne hätte ich allein hierfür eine höhere Wertung abgegeben, doch letztlich stolperte das Geschehen ab etwa seiner Hälfte über fragwürdige Storyentwicklungen und zu bizarren Momenten.

Fotocopyright: ARD

The Bikeriders

Inhalt

Die USA in den 60iger Jahren. Johnny und seine Freunde gründen einen Motorradclub, haben Spaß bei wilden Ausfahrten, Feiern und Schlägereien. Der Verein wird immer größer und neue Chapter entstehen im ganzen Land. Irgendwann jedoch droht den alten Gründungsmitgliedern die Macht über ihre Mitglieder zu entreißen…

Fazit

Nicht nur durch seine leicht verschwommene, stark gefilterte Optik erinnert „The Bikeriders“ an das große Kino vergangener Tage. Der Streifen war überwiegend ruhig, langsam geschnitten und insgesamt angenehm aus der Zeit gefallen.

Das Geschehen lebte vom großartigen Spiel seiner überzeugenden Hauptdarsteller, in die man sich trotz befremdlicher Momente sehr gut hineindenken konnte. Obwohl der Club an sich kaum Werbung für sich gemacht hatte, spürte man eine gewisse Magie bei seinen Mitgliedern und warum man so dessen Zusammenhalt genoss. Man bekam eine schönen Eindruck vom Grundgedanken und letztlich von dessen ungewünschte Veränderung im Laufe der Zeit.

Hardy performante großartig und sorgte für manch Gänsehautmoment und ein bewegendes Finale. Er und auch der Rest vom Cast überzeugten auf ganzer Linie und machten einfach Laune. Die mitunter recht unterschiedlichen Typen harmonierten prima zusammen und jeder für sich bekam ausreichend Raum zur Entfaltung. Sicherlich gab es dabei ein paar wichtige „Gestalten“, die etwas weniger deutlich beleuchtet wurden – letztlich bewahrte man mit dieser Entscheidung einen passenden, mystischen Charakter.

Wie Eingangs erwähnt, war die Technik eine Sache für sich. Die Optik wirkte stets leicht verschwommen und mit blassen Farben bestückt. Gepaart mit zeitgemäßer Musik entstand so ein herrlich altmodischer Eindruck – der wiederum mit wuchtigen Motorensound aus allen Lautsprechern dennoch mit aktuellen Elementen untermauert wurde. Ansonsten hatte der Streifen nicht viel an zumindest offensichtlichen CGI notwendig und gab keinen Grund zur Klage.

„The Bikeriders“ war vielleicht etwas unaufgeregter als zunächst erhofft, aber am Ende dennoch kein schlechter Film. Seine gemächliche Art wurde nie langweilig und hielt über seine zwei Stunden Laufzeit hervorragend bei Laune. Wer Dauerkrawall und Action sucht, liegt hier verkehrt – doch wer ein unbeschwertes Biker-Feeling der 60oiger Jahre einatmen und mitunter schöne Bilder genießen möchte, darf hier gerne reinschauen.

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Threesome – Dreieck der Sünde

Inhalt

Bei einem beruflichen Ausflug auf eine exotische Insel trifft ein Fotograf zufällig auf eine Ex-Freundin und kann seine Gefühle für sie kaum verbergen. Dumm nur, dass er seine aktuelle Flamme für das anstehende Shooting dabei hat und die beiden Damen zufällig miteinander ins Gespräch kommen…

Fazit

Während Filme wie die „Be my Slave“-Reihe abseits von einen netten Cover auch inhaltlich ein paar Akzente setzten konnten, kam „Threesome“ nie so recht in die Gänge. Der Streifen lockte zwar ebenfalls mit einem verheißungsvollen Poster, doch rangierte inhaltlich bestenfalls im Mittelmaß.

Die Handlung ist schnell erzählt und bot auch leider keinen sonderlichen Tiefgang. Dies mag vielleicht schon recht früh zu erahnen gewesen sein, dennoch hätten die Macher mit einigen Kniffen für fortwährendes Interesse bei der Sichtung sorgen und so den Spannungsbogen halbwegs aufrecht erhalten können. Überraschende Wendungen oder zumindest kontinuierlich stillvoll präsentierte Erotik suchte man vergebens.

Aufreizende Momente kamen im Gesamtkontext leider viel zu kurz, dafür langweilte man den Zuschauer mit vielen nervigen Dialogen und viel zu lang geratenen Shooting-Szenen. Sicherlich waren die Aufnahmen wirklich hübsch und stellenweise knisterte es mal kurzzeitig ganz ordentlich – doch eine mittelprächtige Synchronisation und seltsame Designentscheidungen im Bezug auf das Verhalten der Charaktere ließen die Stimmung rasch wieder abkühlen.

Die Darsteller waren weitestgehend hübsch und symphytisch, doch wie bereits erwähnt schmälerte deren schwache deutsche Vertonung und leider auch deren teils Slapstick-haftes Auftreten die Freude am Zuschauen. Immerhin haben die Akteure halbwegs gut zusammengepasst und ein paar wenige Highlights gemeinsam servieren können. Ansonsten blieb das Geschehen an sich aber erzählerisch blas, anspruchslos und lieferte keine weiteren Glanzpunkte.

„Threesome“ war Erotik auf Sparflamme und plätscherte die meiste Zeit belanglos vor sich hin. Die wunderhübschen Kulissen Thailands ließen immerhin ein wenig Urlaubsfeeling aufkommen, doch unterm Strich ist das zu wenig für eine höhere Bewertung. Leidensfähige Genrefreunde schauen vielleicht mal rein, der Rest kann diesen Langweiler getrost ignorieren.

Fotocopyright: Intimatefilm

Calm with Horses

Inhalt

Der ehemalige Boxer Douglas Armstrong hält sich mit Jobs für die irische Mafia über Wasser. Er hat einen kleinen behinderten Sohn und versucht ihm auch nach der Trennung von der Mutter ein guter Vater zu sein. Das Geld ist stets knapp, doch eines Tages lockt ein gewinnbringender Auftrag – der allerdings an die moralischen Grenzen des Schlägers stößt…

Fazit

Mir hat der Streifen von Anfang an recht gut gefallen. Er besaß eine trostlose und dennoch interessante Grundstimmung, die bereits nach wenigen Minuten in ihren Bann zog. Die Geschichte an sich mag schnell ausformuliert sein, bot aber dank gut geschriebener und ebenso perfekt besetzter Charaktere enorme Anziehungskraft.

Das Geschehen schien mitten aus dem Leben gegriffen zu sein und gab sich wohl auch deshalb so spannend. Mich würde nicht wundern, wenn wahre Gegebenheiten hier als Vorbild gedient und sich die Macher einfach dieser verzwickten Prämisse bedient hätten. Eindrucksvoll und dennoch auf ruhige und ganz eigne Weise werden hier Themen wie Freundschaft, Familie und vor allem Loyalität in den Fokus gerückt, auf intensive und dennoch glaubwürdige Art dem Zuschauer vermittelt.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut gemacht und gaben keinen Grund zur Klage. Sie besaßen allesamt Profil und wirkten ebenfalls wie aus dem Leben gegriffen, also ebenso authentisch wie der Rest. Keiner markierte hier den Superhelden und alle hatten ihre nachvollziehbaren Motive und Visionen. Sie fügten sich prima in das blas und körnig gefilmte Szenario ein, machten den fast dokumentarischen Eindruck so richtig rund.

Wie Eingangs erwähnt war die Story nicht sonderlich umfangreich und in einigen Momenten auch recht vorherschaubar konstruiert, langweilig wurde es dennoch nicht. Es gab stets eine gewisse Spannung, die man bis zum bitteren Ende aufrecht erhalten konnte und stets dafür sorgte, dass man am Ball blieb.

Aufgrund seines eher geringen Wiederschauwertes wird es wahrscheinlich bei einer einmaligen Sichtung bleiben – die es aber wirklich in sich hatte. „Calm with Horses“ war ein unerwartet spannendes und dennoch greifbares Portrait über das Leben einiger Krimineller und zeigte uns mit hohem Unterhaltungswert deren traurigen Alltag auf. Unterm Strich eine interessante kleine Perle mit hohem Sympathiefaktor.

Fotocopyright: Altitude Films

Halbe Brüder

Inhalt

Drei völlig ungleiche Typen erfahren, dass sie eine gemeinsame Mutter haben und diese ihnen ein ordentliches Erbe hinterlassen hat. Um dieses Erbe jedoch zu erhalten, müssen sie eine Reise quer durch das Land und zu ihren jeweiligen echten Vätern absolvieren…

Fazit

Normalerweise sind wir von Christian Alvart (u.A. Antikörper, Abgeschnitten) völlig andere Kaliber gewöhnt, doch mit „Halbe Brüder“ hat sich unser Schocker-Experte für eine leichtgängige Komödie entschieden – die trotz vieler Klischees und Vorhersehbarkeiten am Ende dennoch ganz prima bei Laune hielt.

Die Grundprämisse erfand das Rad trotz aller Witzigkeit nicht unbedingt neu, bot aber dennoch einen schönen Rahmen für die Ereignisse innerhalb der nächsten knappen zwei Stunden. Da die Chemie zwischen den ungleichen Darstellern so prima funktioniert hat und immer Anlass für großartige Gags gab, war schnell manch kleiner Haken im Storytelling vergessen.

Die episodenhaft aufgebauten Geschichten schwankten etwas von ihrer Qualität, hielten aber allesamt ein unterhaltsames Niveau und boten viel Kurzweil. Es wurde eigentlich nie langweilig und der rote Faden ging nie verloren. Zwar wirkten die Brücken innerhalb der Handlungsstränge manchmal ein wenig unglaubwürdig konstruiert, doch zu Gunsten der allgemeinen Unterhaltung nahm man dies ohne größere Aufreger in Kauf.

Der Cast hielt nicht nur bei seinen prominenten Gastauftritten bei Laune, überzeugte auch so mit wirklich gutem Spiel der Hauptfiguren. Wie bereits erwähnt hat die Chemie zwischen Würdig, Yardim und Teclebrhan absolut gepasst – sie haben aber auch schauspielerisch überraschend sehenswert abgeliefert. Ob in witzigen oder nachdenklichen Momenten – Ihr Spiel war stets passend und im gegebenen Rahmen sogar äußerst glaubwürdig.

Ein richtig guter Film ist „Halbe Brüder“ eigentlich nicht und dennoch hatte ich überwiegend meinen Spaß an diesem schrägen Treiben. Klar waren die Sprüche manchmal unter der Gürtellinie und das allgemeine Konstrukt ziemlich an den Haaren herbei gezogen, doch hervorragende Darsteller und vor allem ein ausgezeichnetes Pacing ließen keine Langeweile aufkommen. Dieser Fakt ist mir dann manchmal wichtiger als ein bis ins letzte Detail ausgefeilte Drehbuch und so gibt es unterm Strich eine gute Bewertung mitsamt dicker Empfehlung für alle Komödienfreunde.

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Verschwunden in die Nacht

Inhalt

Ein Paar befindet sich mitten in der Trennung und noch einmal soll der Vater für ein Wochenende auf die gemeinsamen Kinder aufpassen. Er hat Schulden und als die Sprösslinge dann auch noch in seiner Obhut verschwinden, muss zu drastischen Mitteln gegriffen werden…

Fazit

Es ist relativ schwer, im Bereich von Thrillern mit neuen Ideen um die Ecke zu kommen, aber „Verschwunden in die Nacht“ hat sich diesbezüglich recht wacker geschlagen. Vielleicht hat man sich am Ende gedacht, dass seine Prämisse gar nicht mal so unerwartet war – aber auf dem Weg dorthin wurde trotzdem jede Menge an Spannung und Mitfiebern geboten.

Der Film fühlte sich insgesamt recht klein an, doch vermutlich lag auch hier seine größte Stärke. Man verzettelte sich nicht mit Figuren und Handlungssträngen, präsentierte so viel an Material wie nötig, um den Durchblick zu bewahren und dennoch genügend an Tiefgang zu reservieren. Man lieferte verständliche Motive aller Parteien und somit ausreichend Grundlage für Theorien in unterschiedliche Richtungen.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut erledigt, wobei unser in Panik verfallener Familienvater den Rest noch einmal gehörig übertraf. Das Hineindenken in seinen Kopf ging problemlos von der Bühne und das Verstehen seiner Schachzüge bereitete keine Hürden.

Wer raffinierte Thriller zu schätzen weiß und zufällig ein Abo bei Netflix sein eigen nennt, darf hier unbedingt mal reinzappen. Die Spanier lieferten uns her einen kleinen, aber durchwegs sympathischen Genrebeitrag, der in allen Belangen von sich überzeugen konnte. Nichts wofür sich alleinig ein Abo lohnt, aber ein definitiv sehenswerter Artikel zum „mitnehmen“.

Fotocopyright: Netflix

Gladiator

Inhalt

Erneut hat sich Feldherr Maximus in einer Schlacht beweisen können und die Rückkehr zu seiner Familie scheint endlich in greifbarer Nähe. Leider hat der neue Cäsar andere Pläne mit unserem Vorzeigesoldaten und möchte ihn als obersten Anführer seiner Armee gewinnen. Als dieser den Wunsch jedoch abschlägt, soll er und seine Familie einfach aus dem Weg geschafft werden…

Fazit

Zu einem Film wie diesem muss man eigentlich nicht mehr viel schreiben. Quasi aus dem Stand heraus wurde „Gladiator“ zu einem echten Klassiker und hat das „Sandalen-Genre“ in einigen Teilen auch wiederbeleben können. Da es nun erste Bewegtbilder zu dessen Fortsetzung gegeben hat, kam ich nicht um eine erneute Sichtung dieses Meisterwerkes nicht umher und aktualisiere sogleich mal meine bisherige kleine Besprechung hierzu.

Technisch mag „Gladiator“ stellenweise etwas angestaubt sein, doch inhaltlich hat man nichts von seiner Kraft eingebüßt und vor allem der geniale Score überdauert jeden Alterungsprozess. Scott hat die Epoche des vergangenen Romes eindrucksvoll, detailreich und lebhaft in Szene gesetzt. Man war ab der ersten Minute im Geschehen drin und fühlte sich direkt in die raue Vergangenheit zurück versetzt.

Die Handlung war so simpel, wie genial, bot eine schlüssige Begründung für das viele Blutvergießen seiner Hauptfigur und hielt den Zuschauer mit einer starken Spannungskurve bei Laune. Man konnte dem Geschehen aber nicht nur gut folgen, sondern auch Emotionstechnisch gut darin abtauchen. Klar waren die Motive für das Verhalten von Maximus ziemlich schablonenhaft gestaltet, dem intensiven Mitfiebern tat dies jedoch keinen Abbruch.

Russel Crowe hatte seinerzeit eine unglaublich tolle Performance an den Tag gelegt, war quasi auf dem Zenit seiner Kariere und hat sich einen Platz im Olymp von Hollywood mit Bravour erarbeitet. Seine Darstellung als Maximus ging unter die Haut – sowohl in andächtigen Momenten, als auch in blutigen Schlachten in der Arena. Er hatte stets alle Sympathien auf seiner Seite, war knallhart, aber auch irgendwie zerbrechlich.

Neben einem tollen Crowe dürfen aber auch andere Darsteller wie beispielsweise Joaquin Phoenix oder Derek Jacobi nicht vergessen werden – die ebenso sehenswert performten und das effektgeladene Geschehen mit unerwartet viel Charakterspiel aufwerteten. Sogar einem Ralf Möller konnte man hier viel abgewinnen.

„Gladiator“ ist weitaus mehr als ein simpler Actionfilm im Historengewand. Neben atemberaubenden Schlachtengemälden, beschwerte uns Ridley Scott eine intensiven Eindruck einer aufregenden Epoche und brachte die wichtigsten Eckpfeiler gelungen auf den Punkt. Sicherlich mag es dabei nicht immer zu Hundertprozent geschichtlich korrekt abgelaufen sein, doch trübt dies am runden und für sich absolut schlüssigen Gesamtbild nichts. Auch nach etlichen Jahren stellt dieses Epos noch immer eine echte Genre-Referenz dar und dessen bald erscheinende Fortsetzung wird uns im direkten Vergleich hoffentlich nicht allzu sehr enttäuschen.

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

To the Moon

Inhalt

Der Kampf um den ersten Menschen auf dem Mond ist voll entbrannt, doch noch hat die NASA nach einigen Fehlschlägen mit einem schlechten Image zu kämpfen. Der Präsident höchstpersönlich engagiert daher eine Marketing-Expertin, die mit einer groß angelegten Kampagne für volle Aufmerksamkeit und Spendenbereitschaft animieren soll. Schnell gerät die Dame jedoch mit dem technischen Leiter der Mission aneinander…

Fazit

Bei dem Titel „To the Moon“ muss ich immer sofort an das wahrhaft erinnerungswürdige Videospiel (Test hier) mit dem gleichen Titel denken, doch außer der Zielsetzung des Mondes haben die beiden Werke nicht wirklich etwas gemein. Der aktuelle Kinofilm besaß zwar ebenfalls ein paar witzige Momente, wird aber wahrscheinlich nicht ganz so lange im Gedächtnis verweilen.

Obwohl es in letzter Zeit nicht unbedingt viele Streifen mit ähnlicher Thematik gab, wirkte das Geschehen auf mich irgendwie nicht sonderlich frisch und so lag die Hoffnung auf dem Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller – die mit ihrer charmanten Wiese zum Glück nicht enttäuscht haben.

Die Chemie zwischen Scarlett Johansson und Channing Tatum hat gepasst und rangierte das Drehbuch um den ein oder anderen kleinen Durchhänger. In deren gemeinsamen Szenen war immer etwas in der Luft und ihre neckischen Dialoge sorgten für eine gute Stimmung. Woody Harrelson setzte dem Ganzen in seinen kleinen Auftritten dann noch einmal die Krone auf und war immer wieder ein gern gesehener Gast.

Wie bereits angedeutet, hat mich die Handlung aber nicht vollends von sich überzeugt. Das erbitterte „Wettkampf-Gefühl“ kam zu wenig rüber und alles wirkte viel zu seicht in Szene gesetzt. Dramatische Elemente wurden schnell in den Hintergrund gerückt und erstaunlich schnell waren unsere Figuren wieder mit ihrer Beziehung zueinander beschäftigt.

Verschwörungstheorien wurden mit einem Lächeln gestreift, aber immerhin so aufgegriffen, dass deren Hintergründe (speziell die Inszenierung der Landung auf dem Mond) verständlich zum Ausdruck gebracht wurden. Hier waren die Anleitung zum vermeintlich originalen Regisseur auch äußerst gelungen.

Mehr Liebesfilm als Drama oder gar Science-Fiction. „To the Moon“ nutzt den NASA-Deckmantel, um eine Schnulze in zumindest diesbezüglich unverbrauchtem Setting zu präsentieren und gab sich ansonsten eher bodenständig, zielstrebig und wenig wendungsreich. Wenn dies genügt, dann ist das Ergebnis auch vollkommen in Ordnung – allerdings würde ich dann eher einen gemütlichen Abend Daheim, satt im teuren Kino dafür veranschlagen.

Fotocopyright: x

Spieleabend

Inhalt

Erst seit Kurzem sind Pia und Jan ein Liebespaar, doch es ist bereits an der Zeit für das Kennenlernen alter Rituale. Pia und ihre Freunde veranstaltet regelmäßig einen Spieleabend und erstmal ist ihr neuer Partner auch dabei. Was nach einem unterhaltsamen Event klingt, wird für Jan allerdings schnell zu einer echten Stresssituation…

Fazit

Auf den ersten Blick mag die Prämisse von „Spieleabend“ eigentlich recht frisch erscheinen, doch bei genauerer Betrachtung hat man das Gebotene in ähnlicher Form sicherlich schon das ein oder andere mal erleben dürfen. Sein fast schon Kammerspiel-artiges Wesen erinnerte mich an Titel wie „Der Gott des Gemetzels“, aber zum Glück ging es hier etwas unbeschwerter und lustiger zur Sache.

Der Humor war zuweilen recht eigenwillig, brachte aber ein paar launige Gags hervor. Sicherlich waren einige Szenen arg vorherschaubar gestaltet und mündeten nicht immer in einem Lachen, doch die Quote hierfür was insgesamt äußerst passabel.

Der Erzählfluss war weitestgehend in Ordnung, auch wenn es hier und da mal kleinere Längen oder für meinen Geschmack auch unnötige Passagen gab. Während manche Abschnitte wirklich interessant und kurzweilig erschienen, hätte man sich ein paar Ideen (z.B. Axel Stein im Rollenspielmodus) schenken können.

Die Chemie der Darsteller hat gepasst und war sicherlich auch der größte Grund, um bis zum Ende am Ball zu bleiben. Neben unserer bodenständigen Hauptfigur gab es schon ein paar markante Nebenakteure, die uns immer wieder mit dämlichen Sprüchen oder Aktionen prima abgeholt haben. Richtig gut gefiel aber auch Anna Maria Mühe, die so richtig arrogant rübergekommen ist.

Wegen einem Film wie „Spieleabend“ würde ich jetzt nicht unbedingt ein Abo bei Netflix abschließen, aber wenn dies ja sowieso schon vorhanden ist, kann natürlich gerne mal ein Blick riskiert werden. Das Werk erfand das Rad nicht neu und lieferte keine unverzichtbaren Einblicke, hielt aber fortwährend mit ordentlichen Ideen bei Laune und schlug nicht auf den Magen. Für Zwischendurch also ein netter Zeitvertreib, der wohl schnell wieder auf dem Gedächtnis verschwinden wird.

Fotocopyright: Netflix

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