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Schlagwort: Drama (Seite 2 von 99)

Das Gesicht der Wahrheit

Inhalt

Eine Dame mit blutverschmierten Händen taucht in der Notaufnahme des Krankenhauses auf und bittet um Hilfe. Schnell ist Detektive Lorenzo Council vor Ort und unterhält sich mit der geschockten Person. Sie berichtet, dass Ihr Fahrzeug gestohlen wurde und sich ihr kleiner Sohn noch darin befunden hätte. Schnell wird das ganze Viertel abgeschottet…

Fazit

Gegen interessante und prominent besetzte Thriller habe ich grundsätzlich nichts zu sagen, doch „Das Gesicht der Wahrheit“ hat mir trotz der Beteiligung von Julianne Moore und Samuel L. Jackson nun selbst bei wiederholter Sichtung nicht recht zusagen können. Zwar stellte die Handlung zunächst einmal eine angenehm mysteriöse Ausgangslage in den Raum – deren Umsetzung war jedoch schwerfällig und ein wenig langatmig.

Das Geschehen besaß einen soliden Spannungsbogen und machte uns bereits nach kurzer Zeit mit den Fakten des vorliegenden Falles vertraut. Man konnte sich gut in die Ereignisse hineindenken und rasch die Motivation unserer Hauptfiguren, sowie der gezeigten Demonstranten verstehen. Ich für meinen Teil konnte jedoch nie so recht mitfiebern.

Kurz nach dem vielversprechenden Start stagniert die Erzählweise auf einem gewissen Niveau und macht einfach keinerlei Fortschritte mehr. Das Treiben plätschert vor sich hin, vermag die zu Beginn aufkeimenden Emotionen einfach nicht mehr anzuheizen. Aus einer wirklich ansprechenden Angelegenheit wurde ein zäher Brocken, dem selbst die hervorragend miteinander agierenden Hauptdarsteller nicht gewappnet waren.

„Das Gesicht der Wahrheit“ startete nicht schlecht, konnte aber seine guten Ansätze nicht nachhaltig vertiefen. Ein paar wichtige Themen waren zwischen den Zeilen herauszulesen, aber richtig befriedigend oder überraschend konnten sie nicht abgeschlossen werden. Für mich bleibt unterm Strich ein passabler Genrevertreter mit gefälligen Cast, aber eben auch viel verschwendeten Potential.

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Saw X

Inhalt

Jigsaw ist schwer an Krebs erkrankt und greift in seiner Not nach jedem Strohhalm. Eine dubioser Arzt aus Mexiko verspricht die Heilung, doch hat nicht mit der Rache seines geprellten Patienten gerechnet…

Fazit

Wo „Saw“ draufsteht, da ist auch normalerweise viel „Saw“ drin, doch bei Teil „X“ liegen die Karten ein wenig anders. Die Macher beschäftigten sich hier mit der Vorgeschichte zur Figur des „Jigsaw“ und stolperten hierbei über die Prämisse eine richtige Handlung erzählen zu wollen.

„Saw X“ kommt erst spät in die Gänge und vermag selbst dann nicht recht zu zünden. Ein paar schmerzvolle Situationen mögen zwar gewohnt deftig umgesetzt, aber im Vergleich zu den Vorgängern nicht gänzlich originell erdacht worden zu sein. Es fehlt der gewisse Kick, einfach das gewisse Etwas, welche frühere Titel der Reihe diesbezüglich erst sehenswert machten.

Wie bereits erwähnt plätschert „X“ ein wenig vor sich hin. Obwohl die Geschichte nicht grundsätzlich uninteressant erschien und sich um Motive seiner bekannten Hauptfigur bemüht, zieht sich das Geschehen wie Kaugummi. Es wirkt, als sei man Abseits von blutigen Aufnahmen einfach nicht in der Lage einen halbwegs rund erzählten Strang hinzubekommen und ein Spannungsbogen war nur im Ansatz zu erkennen.

Der Look entsprach größtenteils den direkten Vorgängern und ging soweit in Ordnung. Die Effekte waren erneut recht hübsch und besaßen gewohnten Ekel-Faktor, auch wenn deren Ideen nicht mehr ganz so taufrisch erschienen. Tobin Bell hat seinen Job natürlich wieder äußerst solide und mit der nötigen Hingabe erledigt, der Rest vom Cast rangierte von zufriedenstellend bis sichtlich bemüht.

„Saw“ ist für mich immer ein Auf und Ab der Gefühle. Die Reihe mag einen Unterhaltungswert besitzen, hatte aber filmisch und erzählerische immer ihre Höhen und Tiefen. Der aktuelle Aufguss gehört für mich jedenfalls zu den schwächeren Auskoppelungen, auch wenn sein Plot auf den ersten Blick eigentlich gar nicht mal so übel war und endlich wieder die Figur „Jigsaw“ ordentlich in den Vordergrund rückte. „X“ besaß zu wenig von der liebgewonnen Atmosphäre seiner Vorgänger und zerredete einfach zu viel. Zwar gab es gen Ende ein paar schöne Akzente, doch am eher durchschnittlichen Eindruck rettet dies leider nicht viel. Einmal schauen und vergessen, letztlich deutlich schwächer als die letzten Teile der blutigen Kultreihe.

Fotocopyright: STUDIOCANAL

Der Millionen Raub

Inhalt

Zwei Sicherheitsmänner planen den Coup ihres Lebens. Sie beschließen ihren Geldtransporter nach einem lukrativen Wochenende zu plündern, die Beute erst einmal im Wald zu verstecken und später wenn die Luft rein ist, wieder zu diesem Ort zurückzukehren. Doch natürlich verläuft der Plan etwas anders als gedacht…

Fazit

Normalerweise bin ich ja recht wenig im normalen TV-Programm unterwegs, doch per Zufall ist mir der Trailer zu diesem Film über den Weg gelaufen und mein Interesse war geweckt. Erhofft habe ich mir zumindest im Ansatz eine Produktion in bester „4 Blocks“ oder „Asbest“-Manier, bekommen habe ich jedoch nur einen mittelprächtigen Spielfilm – der nur sehr wenig mit seinen geistigen Vorbildern gemein hatte.

Das Potential der Handlung wurde kaum genutzt. Der eigentlich recht spaßige Plot wurde sogar recht langweilig und trocken umgesetzt, mit keinerlei markanten Dialogen oder Szenen ausgeschmückt. Der Streifen plätscherte bereits nach wenigen Minuten erschreckend trostlos und uninteressant vor sich hin, konnte nicht mitreißen.

Obwohl sich die Macher vor allem gegen Ende hin um einige Wendungen bemüht gaben, wollte das Geschehen nicht zünden. Es gab dabei zwar durchaus mal einen kleinen „Aha“-Effekt, doch unterm Strich waren die halbwegs originellen Einfälle eigentlich nicht der Rede wert, eher nüchtern konsequent und keineswegs aufwühlend. Schlimmer noch: es war dem Zuschauer im Grunde irgendwann fast egal, wer hier wenn aufs Kreuz gelegt hat.

Die Darsteller waren allesamt symphytisch und haben ihre Sache zufriedenstellend erledigt. Sie kämpften sichtlich gegen das langweilige Drehbuch an und gaben dabei ihr Bestes. Ansonsten entsprach die Inszenierung an sich gängigen TV-Standards, obwohl Look und Feeling nicht mit Eingangs erwähnten Kult-Produktionen mithalten kann und alles sehr weichgespült und ebenfalls langweilig rüberkam.

Nicht wirklich gut, aber auch nicht wirklich schlecht. „Der Millionen Raub“ hatte das Zeug zu einem kultigen kleinen Gangsterfilm in bester deutschen Serientradition, doch am Ende kam ein durchwachsenes und leider nur wenig aufregendes Resultat dabei heraus. Alles lief nach bewährtem Schema und konnte sich in keinem Bereich aus dem üblichen TV-Einerlei abheben. Unterm Strich also Durchschnittsware, die nicht lange im Gedächtnis verweilen wird und aus meiner Sicht keiner Empfehlung würdig ist.

Fotocopyright: ZDF

Early Birds

Inhalt

Eine junge Dame wird Zeuge, wie sich ihr One-Night-Stand mit Dealern übernimmt und daraus ein schlimmes Blutbad entsteht. Kurzerhand beschließt sie das hinterlassende Geld, sowie die Drogen an sich zu nehmen und damit vor den vermeintlichen Hintermännern zu fliehen…

Fazit

„Early Birds“ war endlich mal wieder ein Film, der mich sehr angenehm überraschen konnte. Zunächst gefiel mir, dass der berühmte „Schweizerdeutsch-Dialekt“ nur im Ansatz zu vernehmen war – und dass die Macher eine im Grunde wenig revolutionäre Handlung sehr kurzweilig und mit herrlich schrägen Charakteren umgesetzt haben.

Zu Beginn gewann das Geschehen sicherlich noch keinen Blumentopf. Man tastete sich langsam an das Setting heran und wirkte zunächst noch ein wenig austauschbar und unoriginell. Im Laufe der Zeit kam man aber gut in die Handlung rein, verstand die einzelnen Zusammenhänge und stürzte sich vor allem voll auf seine toll gespielten Typen, die den Streifen absolut sehenswert machten.

Viele Aktionen und Figurenzeichnungen waren arg drüber und dennoch konnte man dem Treiben einen halbwegs glaubhaften Charme nicht absprechen. Die Handlung war weitestgehend in sich schlüssig (inklusive der Fehler, die die Charaktere hier bewusst begangen haben) und mit leichten Abstrichen glaubhaft aufgebaut. Die Darsteller gingen zuweilen völlig in Rollen auf und haben einen heraussaugenden Job erledigt. Anatole Taubman agierte richtig oscarverdächtig.

Optisch entsprach das Werk den aktuellen Standards, inklusive netter Drohnenflüge und schnellen Schnitten. Das Budget schien überschaubar gewesen zu sein, doch aus den vermutlich begrenzten Mitteln hat man in meinen Augen das Beste herausgeholt. Es hat an Nichts gemangelt und man fühlte sich rasch wohl.

Wegen Darstellern, Dialogen und Look erinnerte „Early Birds“ gelegentlich an deutsche Produktionen ala „4 Blocks“ – was ich hier keinesfalls negativ in den Raum werfen möchte. Der Film war rundherum geschmeidig inszeniert, hatte hervorragendes Pacing, einen ansprechenden Humor und hielt vor allem bis zum bitteren Ende absolut unterhaltsam bei Laune. Für mich ein ausgesprochen gelungener Titel, der sicherlich irgendwann noch einmal über den Bildschirm flackern darf.

Fotocopyright: Netflix

Helgoland 513 – Staffel 1

Inhalt

Eine schlimme Seuche ist ausgebrochen und das deutsche Festland scheinbar verloren. Die Insel Helgoland hat sich abgeriegelt und quasi vom Rest der Welt isoliert. Damit die verschworene Gemeinschaft mit ihren Vorräten auskommt, muss für jede neue Geburt auch ein Opfer eines Anderen gefordert werden…

Fazit

Die Prämisse von „Helgoland“ war krass, die Umsetzung hingegen ein wenig schwammig. Zwar lebt die Produktionen von ihrer beinah unentwegt unheilvollen Atmosphäre, hin und wieder lud man uns aber auch herrlich zum Fremdschämen ein.

Setting und technische Seite konnten vollends überzeugen. Das Endzeitszenario wirkte einigermaßen glaubhaft und spannend umgesetzt, der Auftritt einiger Figuren wirkte aber zuweilen etwas bizarr. Obwohl die Bewohner der Insel weitestgehend rund gescriptet wurden, hat man es mit den Gestalten auf den Festland ein wenig übertrieben – verseucht hin oder her.

Immerhin hat die Chemie aller Beteiligten trotz skeptischer Blicke seitens des Publikums einigermaßen gepasst, einige kammerspielartige Passagen waren sogar richtig stark. Es tat der Serie gut von hervorragenden Hauptfiguren zu profitieren und das Maß der schrägen Gemüter auf einen kleineren Teil reduziert zu haben.

Insgesamt war die Serie aber eine ruhige und vor allem packende Angelegenheit. In den letzten beiden Episoden hing der Spannungsbogen etwas durch, das allgemeine Interesse und der rote Faden gingen jedoch nicht verloren. Man wollte unbedingt wissen, wie sehr sich die Lage auf der Insel noch zuspitzt – auch wenn wir (Achtung: Spoiler!) wohl auf weitere Staffeln hoffen müssen.

Obwohl die Thematik nach „Sloborn“ und Konsorten mittlerweile nicht mehr ganz taufrisch erscheint, dürfen Fans solcher düsterer deutscher Zukunftsvisionen gerne mal reinschauen. Das Treiben mag zuweilen „zu viel des Guten“ ausloten, doch unterm Strich stimmt hier einfach der Unterhaltungsfaktor und Charme. Die Darsteller haben gut abgeliefert und der Erzählfluss war durchwegs ausgezeichnet. Ich habe mich jedenfalls nicht gelangweilt und wäre bei einer weiteren Staffel unbedingt wieder mit an Board.

Fotocopyright: Sky

A Soweto Love Story

Inhalt

Die Mutter dreier Söhne will endlich einen Schlussstrich ziehen. Sollte keiner ihrer Kinder endlich mal mit einer Frau und festen Familienplanung um die Ecke kommen, so wird das mittlerweile viel zu groß gewordene Elternhaus einfach verkauft. Da macht sich die selbst auferlegte Torschlusspanik bei ihren Jungs breit und jeder versucht auf seine Weise den Wunsch ihrer Erzeugerin zu entsprechen…

Fazit

Afrikanische Filme sind für meine Sehgewohnheiten nicht wirklich üblich, doch bereits nach wenigen Minuten konnte man (abgesehen von einer eher mittelprächtigen Synchronisation mit Tonstudio-Flair) recht gut im Geschehen eintauchen und der simplen Story ordentlich folgen.

So insgesamt war der Film nichts Besonderes. Er bot eine relativ austauschbare und vor allem recht vorherschaubare Handlung, macht aber bei seiner Inszenierung erfreulich wenig falsch. Die Bilder waren hochwertig, die Darsteller allesamt sehr symphytisch und der Humor war in Ordnung.

Die Geschichte gab sich nicht komplexer als sie eigentlich war und steuerte stets zielstrebig auf das erwartete „Happy-End“ zu. Man erhielt zwar keine großartigen Überraschungen, dafür allerdings auch keine nennenswerten Showstopper. Man konnte sich entspannt zurücklehnen und die seichte Unterhaltung unbeschwert genießen.

Für meinen Geschmack hätten einige Dialoge ein wenig tiefsinniger ausfallen dürfen. So standen durchaus wichtige Werte und Verpflichtungen zur Sprache, doch mit einer oberflächlichen und leichtgängigen Weise wurden solche Dinge leider nur am Rande gestreift. Da wurden ein paar Chancen vertan.

Hin und wieder brach „A Soweto Love Story“ dank schräg gestylter Figuren oder exotischen Panoramaaufnahmen mit unseren Sehgewohnheiten, doch unterm Strich ließ sich der Titel problemlos „wegschauen“. Er vermochte das Genre keineswegs neu zu definieren, doch Freunde simpel gestrickter Liebesschnulzen dürfen trotz mittelprächtiger Beurteilung dennoch mal reinschauen.

Fotocopyright: Netflix

King Kong

Inhalt

Ein exzentrischer Filmregisseur steht vor dem Aus und braucht dringend einen großen Erfolg. Er mietet ein Schiff, um damit auf überstürzte Reise zu einer geheimnisvollen Insel namens „Skull Island“ aufzubrechen und dort das Werk seines Lebens abzudrehen…

Fazit

Peter Jackson scheint ein Perfektionist zu sein und dies wird bei diesem Werk einmal mehr als deutlich. Obwohl „King Kong“ mittlerweile auch schon wieder ein paar Tage auf dem Buckel hat, zeigt vor allem die technische Seite keinerlei Schwächen und die durchwegs meisterhafte Inszenierung schafft nachwievor eine perfekte Immersion.

Der Film gliedert sich spürbar in drei Kapitel (Vorgeschichte/Reise zur Insel, Ankunft und Abendteuer auf der Insel, Finale) und jedes davon war audiovisuell eine absolute Wucht. Man fühlte sich hervorragend in die damalige Epoche mitsamt deren Besonderheiten hineinversetzt, das Auge sah sich kaum satt. Die Straßen waren überfüllt mit Menschen in passenden Kostümen und zeitgemäßen Fahrzeugen, die Aufnahmen auf „Skull Island“ wirkten plastisch und trotz abstruser Elemente absolut greifbar.

Jackson präsentiert uns hier ein Märchen, welches ebenfalls mit gruseligen Einlagen nicht geizt – stets aber den richtigen Ton trifft und so für fast alle Altersstufen geeignet war. Die Härte war angemessen und auch ohne übertriebenes Blutvergießen (ein Gruß an die Anfänge des Schöpfers) ging es munter zur Sache. Natürlich haben dabei auch die atemberaubenden Computereffekte beigetragen.

Bis heute hat man kaum besser animierte Lebewesen (vom kleinen Tausendfüßler bis hin zum ausgewachsenen Dinosaurier) gesehen und vor allem der Kampf zwischen Kong und drei „T-Rexen“ ist nachhaltig im Gedächtnis geblieben. Auch hier erschien alles in sich total stimmig und wie aus einem Guss. Als hätte man echte Saurier bei ihren Kämpfen mit einem Riesenaffen beobachtet und deren Bewegungen gekonnt nachgeeifert.

Die Darsteller konnten nicht ganz mit dem großartigen Rundherum mithalten. Während die Chemie zwischen Watts und dem animierten Titanen noch ziemlich gefällig daher kam, agierte besonders Brody etwas lustlos daher. Mag vielleicht seiner Rolle geschuldet sein, doch das leicht übersteigerte Spiel von Jack Black oder Thomas Kretschmann haben da schon eher zugesagt.

Knappe drei Stunden sind sicherlich nicht von Pappe, aber wenn sie so wunderschön wie hier präsentiert werden, lässt man sich gerne darauf ein. Bei „Der Herr der Ringe“ ist mir das nicht geglückt, doch in der Welt von „Kong“ konnte ich innerhalb weniger Minuten versinken und habe nahezu jede Minute genossen. Der Streifen ist ein audiovisuelles Meisterwerk, welches auch heute noch problemlos mit dicken Blockbustern mithalten kann und prima bei Laune hält. Definitiv eine der besten Umsetzungen des bekannten Mythos!

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Die Passion Christi

Inhalt

Durch den Verrat von Jünger Saulus kann der gesuchte Jesus endlich verhaftet und inhaftiert werden. Während die römischen Besatzer lediglich eine symbolische Strafe für den vermeintlichen Wunderheiler wollen, fordern seine Gegner aus den eigenen Reihen hingegen die Kreuzigung des selbsternannten Königs der Juden…

Fazit

An dieser Stelle habe ich schon öfters geäußert, wie schwer mir die Bewertung einiger Filme fiele und selten lag ich dabei so sehr im Zwiespalt wie bei diesem. „Die Passion Christi“ fordert nicht nur den Darstellern, sondern auch den Zuschauern Einiges ab und spaltet die Gemeinde nach all den Jahren noch immer.

Was Mel Gibson hier ablieferte war im Grunde kein kompletter Spielfilm, sondern lediglich ein Auszug der letzten Stunden einer symbolhaften Figur. Jim Caviezel spielte dabei so erschreckend gut, dass eine Darbietung unter die Haut ging und zum bedingungslosen Mitfiebern animierte.

Die Handlung des Streifens bestand fast ausschließlich aus Folter und Qual, setzt zumindest einen Grundstock aus dem Religionsunterricht voraus – und selbst hier muss man diverse Abstriche eingehen bzw. stellenweise ein wenig umdenken. Gibson interpretierte einige Gegebenheiten nach seiner Ausrichtung des Glaubens und stieß damit nicht unbedingt auf weltweite Gegenliebe.

Seine Bildsprache war ein wichtiges Element und wurde zuweilen äußerst eindrucksvoll genutzt. Die blutigen Aufnahmen waren jederzeit absolut ästhetisch gelungen und die vielen kleinen Details am Rande kaum mit einer einmaligen Sichtung ins Auge zu fassen.

Wenn der Tod als sichtbare Person durch die Reihen wandert und grimmig drein schaut, wuchs die Gänsehaut. Auch wenn das unausweichliche Ende bereits vor dem Einlegen der Scheibe im Hinterkopf war, so packend wurde dieses hier inszeniert und eine nicht für möglich gehaltene Spannungskurve wuchs.

Großes Kino oder Gotteslästerung. „Die Passion Christi“ sorgte zurecht für Diskussionsstoff, bewies aber schon bei seiner boykottierten Veröffentlichung ein hohes Maß an Qualität und handwerklichem Können. Ich für meinen bescheidenen Teil liebe solche umstrittenen Werke und lasse mich gerne auf solches Material ein, welches noch weit über den Abspann hinaus zum Nachdenken animiert und einige Fakten im Netz nachschlagen ließ. Gibson lieferte uns sicherlich keinen leicht verdaulichen Blockbuster für mal eben Zwischendurch, aber ein intensives und sehr packende Erlebnis sofern man mit der richtigen Einstellung ans Werk heran geht.

Fotocopyright: ‎ Alive AG

3 Body Problem (Staffel 1)

Inhalt

Wissenschaftler auf der ganzen Welt begehen Selbstmorde oder kommen bei tragischen Unfällen ums Leben. Die Polizei steht vor einem Rätsel, doch scheinbar hat alle Opfer eine gemeinsame Sache verbunden: die Forschung an Technologien, die eine außerirdische Macht möglicherweise als gefährlich empfindet und aufzuhalten versucht…

Fazit

Bei „3 Body Problem“ handelte es sich wieder einmal um eine Serie, die innerhalb kürzester Zeit einen unglaublichen Hype entfachte und hierdurch mein Interesse geweckt hat. Manchmal enttäuschen solche Produktionen – doch in diesem Fall wurde ich zum Glück äußerst positiv überrascht und hoffe auf weitere Staffeln.

Die Story entfaltete sich langsam, aber äußerst spannend und mit viel Tiefgang. Diese Serie schaut man sicherlich nicht nebenbei weg, sondern muss konzentiert angegangen werden, um alle Theorien und Abläufe zu verstehen. Das investierte Hirnschmalz rechnet sich jedoch schnell, denn die Sogwirkung war über weite Strecken absolut hervorragend und man konnte kaum vom Gesehen ablassen.

Neben einer vertrackten und zum Mitdenken animierenden Geschichte haben die Macher nicht an Kritik und kritischen Untertiteln zu aktuellen Themen gespart. Nicht nur künstliche Intelligenz, auch andere Entwicklungen werden zuweilen in Frage gestellt und vor allem unser Verhalten in einer stets abhörbanren Welt werden in den Fokus gerückt. Stellte sich das Problem, wie wir wohl sicher kommunizieren, ohne dabei von „anderen“ belauscht zu werden – moderne Assistenten lassen schön Grüßen.

Obwohl das Szenario nicht voll mit Computereffekten war, wirkte es stets hochwertig und teuer. Der eher realistische Look (inklusive starker Vignetten-Eingrenzungen) war edel und die CGI-Elemente meist eher dezent (es sei denn man befand ich inmitten eines Abschnittes, der in einer Art Videospiel stattfand). Kam es dann aber mal bewußt zu optischen Spielereien, so glänzten die Macher mit atemberaudenden Bildern, die selbst die ärgste Konkurrenz nicht fürchten muss.

Die Darsteller haben durch die Bank weg gut gefallen und überzeugende Arbeit abgeliefert. Sie unterschieden sich nicht nur optisch stark voneinander (was das Auseinanderhalten einfach machte), sondern waren auch Charakteren mit eigenem Kopf und eigenen Verhaltensweisen. Man konnte sich recht passabel in alle Figuren hineindenken, auch wenn sie aufgrund ihres wissenschaftlichen Backgrounds schon ein wenig höhergestellt anfühlten.

Mit „3 Body Problem“ hat Netflix endlich mal wieder eine tiefgründige, auf einem tollen Level verkopfte und nicht unbedingt einfache Serie im Sortiment, die man bei Interesse uneingeschränkt empfehlen kann. Ich hoffe, dass diese Serie bei der breiten Maße größeren Anklang findet und so weitere Fortsetzung ermöglich – ging es nämlich mit dem aktuellen Niveau weiter, so müsste ich unbedingt weiter am Ball bleiben.

Fotocopyright: Netflix

Ravenous – Friß oder stirb

Inhalt

Die USA im Jahre 1847. Aufgrund seiner vermeintlichen Feigheit vor Feind wird Captain John Boyd ins tiefste Hinterland in der Sierra Nevada zwangsversetzt. Rasch lebt er sich bei den kauzigen Kollegen ein und fristet ein eher trauriges Dasein. Eines Tages taucht ein völlig aufgelöster Fremder auf und bittet die Herren um Hilfe. Sein Konvoi sei vor geraumer Zeit vom Wege abgekommen und scheinbar gibt es noch andere Überlebende, die es nun zu retten gilt…

Fazit

Zumindest bei mir hat „Ravenous“ einen kleinen Kultstatus. Bereits zu VHS-Zeiten fand der Titel Einzug in meine Sammlung und am vergangenen Wochenende flackerte nach Jahren sogar die Blu-Ray-Variante über die heimische Leinwand. So richtig herausragend war der Streifen zwar nie, doch er besaß neben einer deftigen Handlung auch ein paar echt gute Momente mit bitterbösem Humor.

Geschickt wurden hier Western und Kannibalenfilm miteinander vereint, nicht an schrägen Charakteren und Sarkasmus gespart. Alles wirkte ein wenig überzeichnet, übte dennoch ein paar kleinere Schocker aus und hielt weitestgehend sehr gut bei Laune. Der Verlauf war überwiegend kurzweilig, auch wenn mittendrin ein paar Straffungen nicht unbedingt geschadet hätten.

Optisch leidet zwar selbst die aktuelle HD-Scheibe unter leichter Unschärfe, doch nach kurzer Zeit gewohnt man sich daran. Der „abnutzte“ Look passte hervorragend zum Szenario, ließ das Geschehen nur noch ein wenig dreckiger und rauer erscheinen. Die handgemachten Effekte fügten sich hier ebenfalls prima ein und einige Aufnahmen kamen richtig schön eklig rüber. An Blut wurde nicht gespart.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt mit Bravour erledigt, wobei vor allem Guy Pearce und Robert Carlyle ins Auge stachen. Sie lieferten sich ein packendes Duell mit – gemessen an anderen ähnlich gelagerten Werken – ausgezeichneten und vergleichsweise tiefsinnigen Dialogen. Dazu passend gabs zeitgenössische Kostüme, ein trostloses Fort und ein paar wirklich hübsche Landschaftsaufnahmen.

Hin und wieder stolperte der Streifen jedoch über Probleme bei der Logik oder kleinere Längen. Das Setting wusste zwar zu packen, manchmal hätte es aber einen Ticken flotter auf dem Schirm zugehen können – zumal nicht immer etwas aufregendes passierte und dies in nahezu epischer Breite dem leicht gelangweilten Zuschauer präsentiert wurde.

Kleinere Patzer beim Pacing aber hin und her. Selbst nach knapp 25 Jahren wirkt „Ravenous“ frisch und verbreitet noch immer einen angenehm düsteren Grundton. Wer solche dreckigen und leicht zynischen Streifen mag, kommt definitiv auf seine Kosten. Für mich einer der besseren Western UND Maneater-Titel und tatsächlich irgendwo schon sehr kultig.

Fotocopyright: NSM Records

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