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Schlagwort: Liebesfilm (Seite 2 von 4)

Summer Sway – Ein heißer Sommer in Bangkok

Inhalt

Bangkok. Eine bezaubernde Tänzerin bekommt Besuch von ihrer Freundin aus Korea, die bereits auf dem Hinflug die Bekanntschaft eines sympathischen jungen Mannes macht. Später begegnen sie sich alle gemeinsam wieder und ein kompliziertes Beziehungsgeflecht beginnt…

Fazit

Hübsche Menschen, schöne Bilder, aber leider keinerlei knisternde Erotik und dazu ein enorm schleppender Filmverlauf. „Summer Sway“ versprach im ersten Moment vergleichsweise viel und konnte die Erwartungshaltung trotz vielversprechender Komponenten in meinen Augen leider nicht erfüllen.

Die eher simpel gehaltene Handlung wäre kein größeres Problem gewesen, wäre das Geschehen nur packender und weitaus weniger langatmig inszeniert worden. Die Geschichte plätscherte fortwährend harmlos und unspektakulär vor sich hin, wusste den Zuschauer nie richtig abzuholen und bot ihm keinerlei echte Schauwerte oder gar erinnerungswürdige Momente.

Hat man sich zu Beginn mit etwas Freizügigkeit noch halbwegs interessant gezeigt, nahmen diese Szenen mit laufender Spielzeit deutlich in Qualität und Quantität ab. Im Erotikbereich lässt sich das Ganze kaum mehr verorten – was umso tragischer ist, weil der Streifen auch weder als Romanze oder zumindest Komödie funktioniert.

Für einen Liebesfilm fehlte es an Immersion, viele Dinge ließen schlichtweg kalt und ließen uns nicht recht abtauchen. Das Verhalten der Figuren war nicht immer nachvollziehbar und vor allem emotional so gleichgültig präsentiert, dass man sich einfach nicht in deren Lage hindenken konnte – oder wollte. Manchmal fühlte sich das Geflecht wie Kinderkramm an, meist jedoch als uninteressant und öde.

Der Film wirkte trotz stellenweise wirklich hochwertig eingefangener Bilder eher wie eine überdurchschnittlich gemachte TV-Produktion, was sich auch bei der Leistung seiner Darsteller niederschlug und zudem durch eine mittelprächtige deutsche Synchronisation zusätzlich verstärkt wird.

Das Spiel der Akteure war okay, beschränkte sich aber auf das Nötigste und sorgte damit nicht gerade für Begeisterungsstürme. Man spühlte ein Standardprogramm herunter – welches vom Niveau her eher einer Daily-Soap, statt Blockbuster entsprach. Trotz hochdramatischer Szenen blieb die Gestik meist starr und wenn man sich ins Zeug gelegt hat, übertrieb man es wieder mit den panischen Blicken.

„Summer Sway“ konnte mich in keinerlei Hinsicht übermäßig von sich überzeugen und ließ mich am Ende enttäuscht zurück. Sicherlich hat das Werk auch schon ein paar Tage auf dem Buckel, doch als Ausrede darf dies nicht gelten. Gerade die Koreaner haben im Genre so viel zu bieten – und das nicht erst seit gestern. Greift also lieber zu anderen Mitbewerben und habt damit weitaus mehr Freude. Dieses Werk ist kein Totalausfall, aber eben auch nichts Besonders.

4/10

Fotocopyright: Busch Media Group

Stimme des Herzens – Whisper of the Heart

Inhalt

Seit nunmehr 10 Jahren gehen die innigen Freunde Shizuku und Seiji getrennte Wege. Während er in Italien als erfolgreicher Musiker durchstarten konnte, wurde sie Lektorin und hat sich von ihrem großen Traum als Buchautorin weitestgehend verabschiedet. Beim Stöbern ihrer Werke stößt die resignierte Shizuku auf der Leihliste jedoch immer wieder über den selben Namen auf möchte der Sache auf den Grund gehen…

Fazit

Bei diesem Titel gibt es mehrfach Schande über mein Haupt. Zum Einen kann ich mich gar nicht daran erinnern, die Anime-Umsetzung jemals geschaut zu haben und zum Anderen hatte ich diese Realverfilmung zunächst gar nicht auf dem Schirm. Der Trailer machte schonmal einen guten Eindruck und auf die Sichtung war ich dann einigermaßen gespannt.

Wie dem aber auch sei, „Whisper of the Heart“ gefiel ab der ersten Minute mit seiner wunderhübschen Inszenierung, die mich persönlich ein wenig an einen verträumten Märchenfilm oder beispielsweise an „Die fabelhafte Welt der Amelie“ erinnert hat. Er schafft es einen Charme, wie seinerzeit die Realadaption von „Kikkis kleiner Lieferservice“ aufzubauen und schnell viele Sympathien auf seiner Seite zu verbuchen.

Die Geschichte war zwar nicht unbedingt sehr komplex, dafür aber schön erzählt und streckenweise sogar überraschend spannend gemacht. Man wollte schon wissen, wie sich die Dinge entwickeln, auch wenn das Konstrukt insgesamt sehr überschaubar war und eher die optischen Reize und natürlich auch die liebenswerten Darsteller ihren Fokus auf sich richteten.

Die Chemie der Akteure untereinander hat prima gepasst und machten das Abtauchen einfach. Man kam schnell in die Handlung hinein und musste sich nicht mit dem Analysieren der Figuren beschäftigen – alles diesbezüglich lag recht schnell auf der Hand und hielt keine unangenehmen Überraschungen parat. Der Erzählfluss war dabei überwiegend in Ordnung, wobei sich die Ereignisse manchmal einen Ticken zu gemächlich anfühlten. Man muss halt mit der richtigen Einstellung an die Sache gehen und keinen lauten oder gar schnellen Film erwarten.

Wer den Anime kennt, wird sicherlich auch Interesse an dieser Variante haben – doch auch alle anderen Genrefreunde kommen sicherlich nicht zu kurz. Zwar kann ich keinen direkten Vergleich zu den beiden Titeln ziehen, muss aber gestehen, dass diese Version durchaus gefiel und mich für knappe zwei Stunden wunderbar abgeholt hat. Geschichte und Aufmachung hatten etwas Besonders und die gut aufgelegten Akteure taten ihren Rest dazu. Ohne ein paar minimale Längen wäre meine Bewertung vielleicht noch einen Ticken höher ausgefallen, eine Empfehlung gibt es aber trotzdem.

7/10

Fotocopyright: Capelight Pictures

Die Frau im Nebel – Decision to Leave

Inhalt

Der Tod eines Hobby-Bergsteigers wird für Kommissar Jang auch zu einem persönlich sehr schwierigen Fall. Da ein Mord zunächst nicht ausgeschlossen ist, wird die Frau des Toten genauer beschattet und schnell fühlt sich der langjährig verheiratete Gesetzeshüter zu der undurchsichtigen Frau hingezogen…

Fazit

Von besonders geringen Erwartungen würde ich bei diesem Titel auf keinen Fall sprechen. Die bisherigen Werke von Park Chan-wook (u. A. „Die Taschendiebin, Oldboy) finde ich allesamt sehr gut und die bis dato vernommenen Kritiken zu diesem Film waren immens positiv ausgefallen. Am vergangenen Wochenende war des dann endlich soweit und ich konnte mir mein eigenes Bild machen – welches ich nach weiteren Sichtungen vielleicht noch einmal innerlich und textlich überarbeiten werde. Klingt jetzt schon kompliziert, aber man muss dieses Epos einfach nochmal sichten um kleinere Details noch einmal besser verarbeiten zu können.

Die Handlung erinnert zunächst an übliche Genrekost wie beispielsweise den Klassiker „Basic Instinct“, bei dem sich der gute Cop ebenfalls mit der undurchsichtigen Verdächtigen einlässt und selbst in Abgrund gerät. Ähnlich, gar fast exakt und dennoch irgendwie anders geht man hier den ausgelutschten Plot an und sorgt nicht nur wegen seiner asiatischen Darsteller für einen ganz anderen Seheindruck.

„Die Frau im Nebel“ punktet mit stilvoller und enorm hochwertiger Inszenierung – die stets zwischen >sinnlich< und >mysteriös< hin und her jongliert, einen ganz eigenen Look auf den Bildschirm zaubert. Man ruhigen, stellenweise fast schon hypnotischen Kameraeinstellungen und Hintergründen wird ein effektiver Sog erzeugt, der uns gedanklich ganz nah an unsere Figuren heranbringt und sich intensiver mit ihnen beschäftigen ließ.

Klar mag uns der Plot in seinen Grundzügen äußerst bekannt und wenig Ideenreich daher kommen, dennoch mangelt es uns glücklicherweise an seiner Vorherschaubarkeit, die uns ja letztlich so an den Schirm fesselt. Man kann die nächsten Schritte trotz aller oberflächlichen Vertrautheit nicht erahnen – von den echten Motiven unserer Charaktere ganz abgesehen. Man muss sich im Geschehen fallen lassen und die Dinge einfach auf sich zukommen lassen. Manchmal ist dies aufgrund der leicht verschachtelten Erzählweise nicht ganz einfach, aber die investierte Aufmerksamkeit lohnt auf jeden Fall.

Die Darsteller haben hervorragend miteinander harmoniert und sich nicht direkt in die Karten blicken lassen. Vor allem unsere weibliche Hauptfigur gab sich undurchsichtig, geheimnisvoll und irgendwo interessant. Man konnte sich hierdurch gut in die Lage des Kommissars hineindenken und seine Gedanken verstehen. Überhaupt war es eine Freude den beiden Akteuren bei ihrem Kammerspiel zuzuschauen und dabei in den hübsch fotografierten Kulissen zu versinken. Alles fühlte sich entschleunigt, aber ansprechend an.

„Die Frau im Nebel“ ist ein toller Thriller, dem eine einmalige Sichtung vielleicht nicht ganz gerecht wird. Es galt viele Details zu erblicken, Zeiten, Abläufe und Dialoge in den richtigen Kontext zu setzen und sich letztlich auch den tollen Figuren zu widmen. Mein Ersteindruck war bereits sehr gut, doch möglicherweise kann sich die Bewertung noch einmal minimal erhöhen. Ich war jedenfalls sehr positiv von dem Geschehen angetan und lege das Werk allen Genrefreunden wärmstens ans Herz.

8/10

Dieses Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von PLAION PICTURES zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Weitere Informationen zu diesen und weiteren Filmen findet Ihr auf der Webseite des Labels: https://plaionpictures.com

The King’s Daughter

Inhalt

„Sonnenkönig“ Louis XIV hat den Zenit seines Schaffens erreicht, doch dürstet es ihm nach Mehr. Er möchte eine gefangene Meerjungfrau dazu nutzen, um nach Atlantis zu kommen und dort das Geheimnis des ewigen Lebens zu ergründen…

Fazit

Manche Filme schaut man nur wegen ihrer Darsteller und genau solch ein Vertreter war „The Kings Daugther“ auch ehrlicherweise für mich. Überrascht hat mich die hohe Screentime von Brosnan, weniger dagegen die langweilige Handlung mit nur wenig nennenswerten Highlights.

Oftmals wird mit prominenten Namen geworben, doch deren eigentlicher Auftritt ist eher überschaubar – doch so nicht hier. Brosnan ist den kompletten Verlauf über zugegen und verkörpert eine tragende Rolle, die immer wieder in Erscheinung trat. Natürlich mimt er den aus Geschichten bekannten „Sonnenkönig“ mit Freude und so locker kam es irgendwo auch beim Zuschauer rüber.

Leider war der Streifen an sich bestenfalls mittelprächtig, wenngleich streckenweise sogar etwas unausgegoren. Der Fokus lag klar auf einer Lovestory, weniger im erhofften Abenteuer um Atlantis. Die (mäßig animierte) Meerjungfrau bringt zwar einen Hauch von Fantasy ins Geschehen, spielt aber für das eigentlich erhoffte Ziel eine vergleichsweise kleine Geige.

Der Verlauf war eher vor sich dahinplätschernd, wenig actionreich oder gar spannend. Man nickt nicht weg, wird aber auch nie großartig vom Treiben mitgerissen. Bei schnulzigen Momenten mit – dem Setting gegenüber – unpassender Pop-Musik tat sich sogar ein wenig Fremdschämen auf. Alles wirkt weichgespült und ließ an einem gewissen Punkt trotz der fabelhaften Kulissen keine echte Abenteuerlust mehr aufkeimen.

Unterm Strich war „The King’s Daughter“ für mich arg belanglos und unerwartet stark auf Romantik gebürstet. Sicherlich über weite Teile seicht-unterhaltsam, aber eben nicht ohne den erhofften Fantasy-Kick – der hier durchaus eine solide Grundlage gehabt hätte und bei guter Inszenierung seine Aussage nicht verwässert hätte. Wer auf knallharte Liebesschnulzen steht, schaut rein – der Rest greift lieber zu actionreicheren Genrevertretern.

4,5/10

Fotocopyright: Koch Media GmbH

How to Talk to Girls at Parties

Inhalt

London im Jahr 1977. Enn und seine Kumpels sind Punks und lieben das unkonventionelle Leben mit wilden Partys und Musik. Eines Tages landet die Truppe jedoch auf seiner seltsamen Veranstaltung mit noch seltsameren Gestalten. Dort lernt unser Hauptprotagonist die bezaubernde Zen kennen und bizarre Stunden stehen dem jungen Glück bevor…

Fazit

Als Filmfan hat man über die Jahre schon sehr viel seltsames Bildmaterial zu Gesicht bekommen und wird durch so manch selbst ernanntes Kunstwerk kaum noch sonderlich beeindruckt. „How to Talk to Girls at Parties“ trägt allerdings nicht nur einen ungewöhnlichen Titel, sondern liefert uns hier ein Erlebnis, dass ich selbst beim nachträglichen Verfassen dieses Textes noch nicht ganz im Kopf sortieren konnte.

Im Nachhinein kann man über das Werk eigentlich sagen was man möchte, doch die tolle Atmosphäre und das launige Punk-Setting werden sicherlich im Gedächtnis bleiben. Der Film lebt von seinem Charme, der über so manch Kante mit einem Lächeln hinwegschauen lässt und irgendwie versöhnlich stimmte.

Durch seine schrägen Figuren und seinen unkonventionelle Handlung baut das Geschehen eine gewisse Spannung auf, die bis zum bitteren Ende nicht abreißt. Man kann sich zwar nicht sonderlich gut in alle Figuren hineindenken, jedoch wunderbar mit ihnen mitfiebern und sich über den weiteren Verlauf der Geschichte freuen. Man konnte die nächsten Schritte so schlecht vorausahnen, so dass man erst recht vor Schirm verweilt und sich einfach mal überraschen ließ.

Die Darsteller waren durch die Bank weg symphytisch und gaben Ihr Bestes. Neben den tollen Jungstarts wie Elle Fanning und Alex Sharp, trumpfte vor allem eine grandiose Nicole Kidman als Altpunkerin mit Herz auf. Es war schön, dass sich ein so großer Name noch für so kleine und recht verquere Produktionen engagiert und dann so toll performt.

Die Inszenierung lag sicherlich nicht auf höchsten Hollywood-Niveau, trug aber eine schöne Handschrift mit interessanten Kameraperspektiven und einem kultigen Soundtrack. Darüber hinaus ließ sich eine gewisse Erotik bei Kostümen und manch kleinerer Szene nicht verleugnen.

So Alles in Allem, hat „How to Talk to Girls at Parties“ zumindest in gewissen Kreisen durchaus das Zeug zum Kultfilm. Figuren, Setting, Musik und so manch Passage brannten sich ganz ordentlich im Bewusstsein ein, auch wenn ich zumindest aktuell noch keine höhere Bewertung für das Gesamtkonstrukt abgeben möchte. Der allerletzte Kick hat noch gefehlt, doch zu weiteren Sichtungen wäre ich absolut bereit. Wer auf etwas andere Liebesfilme steht und idealerweise eine Schwäche für das Punktum der 70iger hat, sollte unbedingt mal reinschauen.

7,5/10

Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH

Die große Liebe

Inhalt

Bei einem Heimaturlaub lernt Offizier Paul die bezaubernde Sängerin Hanna kennen und lieben. Obwohl sie aus völlig unterschiedlichen Welten stammen, wollen sie es miteinander versuchen. Leider verwehrt ihnen der Krieg eine längere, gemeinsame Zeit…

Fazit

Nach “ Wunschkonzert“ ist auch der zweite, sogar noch etwas größere Erfolg „Die große Liebe“ endlich in aufpolierter HD-Qualität frei erhältlich. Zwar trägt auch dieser eine – gemessen am eigentlichen Inhalt – übertriebene FSK18-Freigabe, doch womöglich könnte man unbedarfter Zuschauer mach Details nicht korrekt einordnen. Es handelt sich um ein „Kind seiner Zeit“, welches mit etwas Abstand betrachtet und bewertet werden muss.

Im Gegensatz zu „Wunschkonzert“ hat es mir hier allerdings ein bisschen an Substanz und markanten Momenten gefehlt. Zarah Leander ist natürlich nicht nur toll anzuschauen und erst recht famos anzuhören, aber die Handlung war einfach zu seicht, austauschbar und stellenweise sogar etwas langatmig erzählt. Zieht man den ungemütlichen Hintergrund ab, bleibt eine simple Liebesgeschichte, die zielstrebig, vorhersehbar und wenig aufregend abgespult wurde.

Von Krieg und plakativer Propaganda gab es glücklicherweise wenig zu vermelden, doch die hier präsentierte heile Welt war mir einen Ticken zu drüber. Sicherlich wollte man genau diese entspannte und herzergreifende Stimmung erzeugen, aber für den waschechten Cineast war diese filmische Darbietung insgesamt zu unspannend. Klar war der Titel mangels Alternativen ein riesiger Hit, doch streng genommen hätte man seine flache Erzählweise seinerzeit schon kritisieren dürfen.

Optisch hat der Film wohl noch nie besser ausgeschaut. Zwar besaß das 4:3 Bild einige Defekte, gewaltiges Filmkorn und gelegentlich starkes Rauschen, doch der Ton war verhältnismäßig gut und alles durchaus problemlos genießbar. Ich hatte vor Jahren mit wesentlich schlechteren Abzügen Vorlieb nehmen müssen und bin mit der aktuellen Variante höchst zufrieden und möchte die besprochenen technischen Makel nicht negativ bewerten. Es geht wohl einfach nicht besser.

Die Veröffentlichung solcher Kunstwerke ist für uns informierte und aufgeklärte Filmfreunde ein wahrer Segen. Ich finde die Einblicke in die Kinohistorie immer höchst interessant, auch wenn hier der tatsächliche Inhalt leider etwas dürftig ausgefallen ist. Für die Aufbereitung und „ans Licht bringen“ ein großes Lob, auch wenn nüchtern getrachtet nur ein passabel anschaubarer Film vorgelegt wurde. Ich drücke mal ein Auge zu und gebe dennoch knappe 7 von 10 auf meiner persönlichen Skala – nicht zuletzt dank des Soundtracks, der mir beim Schreiben dieses Reviews gerade fleißig im Kopf herumschwirrt. Hoffen wir mal, dass noch mehr „Wunder geschehen“ und weitere Filme dieser Art alsbald legal in den Händlerregalen liegen.

7/10

Fotocopyright: WVG Medien GmbH

Aus Liebe zum Spiel

Inhalt

Der gealterte Baseball-Star Billy Chapel steht kurz vor seinem endgültigen Ruhestand, doch seiner Herzensdame scheint dies nicht schnell genug zu gehen. Sie befindet sich bereits auf dem Weg ins Ausland, während er noch einmal seine letzten Würfe im Stadion vollführt. Wir erleben in vielen Rückblenden, wie die Liaison überhaupt begann…

Fazit

Vor Jahren habe ich diesen Film bereits auf irgendeinem Medium gesehen und vor ein Tagen zufällig auf Prime wieder entdeckt. Die Erinnerungen waren recht löchrig – und ziemlich schnell wurde klar, warum weite Teile des Geschehens schon so schnell wieder vergessen waren.

Grundsätzlich mag ich Costner recht gern und habe selbst für seine schwächeren Filme ala „Waterworld“ oder „Postman“ sogar etwas Sympathie, aber hier hätte mir die Ausrichtung direkt klar sein müssen. Der Sport an sich spielt hier eine extrem untergeordnete Rolle und sollte bestenfalls als keine Randerscheinung vermerkt werden. Der Fokus lag klar auf der Lovestory – die zwar sympathisch gemacht war, aber mit kleineren Längen zu kämpfen hatte.

Ob Sportprofi oder nicht. Das Kennenlernen der beiden Protangonisten verlief relativ unspektakulär und das Aufkeimen derer Beziehung nach gewohntem Schema. Selbst kleinere Entgleisungen ließen kaum an Fortbestand selbiger zweifeln und alles Andere als ein Happy-End wäre sowieso seltsam gewesen. Die meiste Zeit plätschert das Geschehen ohne nennenswerte Highlights vor sich hin und zog sich gelegentlich in die Länge. Die Aufmerksamkeit riss zwar nicht ab, aber spektakuläre Unterhaltung schaut anders aus.

Die Chemie zwischen Costner und Kelly Preston hat soweit gepasst, der Rest vom Cast ging auch in Ordnung. Alles machten ihren Job gut, übermäßig zu Loben fällt mir allerdings schwer. Die Akteure agierten – wie auch die gesamte Inszenierung – auf einem routinierten, jedoch nicht zu übertrieben brachialen Niveau. Die Optik war hochwertig, der Soundtrack passend – alles eben ganz solide und nicht gerade weltbewegend.

Wer auf Liebesschnulzen steht, kommt bei „Aus Liebe zum Spiel“ wohl auf seine kosten. Wer hingegen nach einem ernsthaften Sportdrama Ausschau hält, dürfte etwas enttäuscht werden. Im Großen und Ganzen ging das Teil als lockere Romanze durch, obgleich es hier einen Ticken kompakter auch getan hätte.

6/10

Fotocopyright: WVG Medien GmbH

Wunschkonzert

Inhalt

Berlin 1936. Bei den olympischen Spielen lernen sich die junge Inge und der Leutnant Herbert kennen und lieben. Leider währt die gemeinsame Zeit nur wenige Tage, denn Herbert muss zu einer geheimen Mission nach Spanien aufbrechen…

Fazit

Es hat mich schon ein wenig gewundert, als dieser Titel plötzlich mit einer FSK18 Freigabe beim Händler im Regal aufgetaucht ist – doch letztlich finde ich gut, dass man sich mittlerweile mit so manch „Vorbehaltsfilm“ arrangieren und offener mit der heiklen Materie umgehen kann. „Wunschkonzert“ mag auf der einen Seite sicherlich ein gelungenes Propagandawerkzeug darstellen, wirkt durch seine – ich möchte sagen naive und selbstverliebte – Machart jedoch absolut entlarvend und durchschaubar.

Die Handlung ist so simpel, wie zu vernachlässigen. In bester Heimatfilm-Manier gibt es eine Geschichte über die große Liebe, die selbst nach Jahren nicht endet und für die leichte Dramatik sogar noch ein strahlenden Nebenbuhler. Dies lädt nicht nur unfreiwillig zu schmunzeln ein, sondern ist Teil des perfiden Gesamtkonzeptes – welches den im Hintergrund tobenden Krieg bewusst etwas schön redet und fast zur aufregenden Nebensache deklariert.

Alle Akteure sind stets perfekt gestylt, jederzeit gut gelaunt und haben fortwährend ein Liedchen auf den Lippen. Der Einsatz an der Front gleicht einem Ausflug ins Abenteuerland, denn mit größeren Blessuren kommt schließlich auch Keiner zurück. Man erfreut sich an Radiosendungen und lockeren Sprüchen, zeigt gar nicht erst die wahre Greul oder die eigentlichen Probleme an der Front. Die Stimmung ist gut und selbst in der Heimat macht sich Niemand größere Sorgen um die Liebsten – schließlich ist die „Nebensache“ ja bald vorbei.

Man spürt, dass „Wunschkonzert“ noch kein „Durchhaltefilm“ wie „Kolberg“ und Konsorten ist. Er ist noch wesentlich früher entstanden und präsentiert statt stumpfer Parolen lieber die „heile Welt“ und ist quasi noch ein Werbe- bzw. Anwerbefilm für die Nationalsozialisten. Er hetzt nicht offen gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen oder animiert zu Gewalttaten, hebt vielmehr das auffällig „arische Weltbild“ hervor – auch ohne direkt mit dem Finger darauf zu zeigen bzw. bestimmte Aussagen immer wieder repetitiv wiederholen zu müssen. Das Geschehen wirkt gesitteter und weitaus neutraler, als manch seiner Kollegen aus der damaligen Epoche.

Die Inszenierung war hochwertig und zog alle Register des Möglichen. Sicherlich erleben wir kein großes Effektgewitter und bestenfalls bodenständig gebastelte Kampfszenen, doch meine Beachtung erhalten schöne Schnitte, interessante Perspektiven und sein ordentliches Pacing. Obwohl die Darsteller mit ihrer Ausdrucksweise teilweise stark an das Theater erinnern, so macht der Streifen an sich mit schicken Überblenden, grandiosen Bildern und toller Ausleuchtung einen perfekten Kinoeindruck, der bei Veröffentlichung auf der großen Leinwand garantiert mächtig beeindrucken – und seine Wirkung nicht verfehlen – konnte.

Ich kannte den Film bereits von VHS-Zeiten, weshalb mich die aktuelle Blu-Ray schon ziemlich begeistert. Sicherlich flackert das Bild hin und wieder ein bißchen und auch beim Ton gibt es kleinere Störungen – aber für eine Produktion von 1940 möchte ich wirklich nicht meckern. Das Ding ist wunderbar anschaubar und kleinere Streifen oder Lautstärkenschwankungen sorgen umso mehr für Atmosphäre und verleihen dem Werk eine Seele. Das Bildformat ist klassisch 4:3.

Die Einen werden „Wunschkonzert“ als seichten und unbedeutenden Liebesfilm abtun, die Anderen immerhin einen interessanten Einblick über das damalige Weltbild erhalten. Man sollte sich natürlich ein wenig für die Thematik interessieren und ein solches Werk dann auch als Zeitdokument verstehen können, um etwas kritischer ans Werk gehen zu können.

Trotz seiner klischeehaften und trotz seiner „gefährlichen“ Passagen ist dieser Titel jedoch einer der besseren seiner Art und unterhielt erstaunlich gut. Handwerklich gab es nichts zu beanstanden und auch die Darsteller haben ihre Sache – wie es seinerzeit schließlich gewünscht war – hervorragend gemacht. Die eingestreuten Liedchen waren vergleichsweise harmlos und passten zur vermeintlich leichtgängigen Romanze. Für den geeigneten Filmfreund also durchaus ein interessanter Titel – der natürlich ein Kind seiner Zeit ist und mit einem Funken an Verstand gesichtet werden sollte.

8/10

Fotocopyright: WVG Medien GmbH

Corellis Mandoline

Inhalt

Eine kleine griechische Insel im Zweiten Weltkrieg. Italienische Besatzer machen sich in der Hauptstadt breit und versuchen sich so gut wie möglich mit der Bevölkerung zu arrangieren. Der charismatische General Corelli freundet sich dabei recht schnell mit der Tochter des einheimischen Arztes an…

Fazit

Besonders an seinen Hauptfiguren ist ersichtlich, dass der Titel nunmehr 20 Jahre auf dem Buckel hat und die Zeit nicht spurlos an den Stars vorbeigegangen ist. Wo ein Cage mittlerweile für meist nicht mehr ganz so hochwertige Produktionen steht, konnte man hier seinerzeit noch von einem waschechten Blockbuster ausgehen – und stand am Ende trotzdem mit gemischten Gefühlen da.

„Corellis Mandoline“ ist an für sich ein recht launiger Film. Die malerische Kulisse und die zarte Romanze lassen die dramatischen Hintergründe eine Zeitlang vergessen und der Unterhaltungswert ist gegeben. Leider macht der Titel schauspielerisch unverhofft wenig her und die Bemühungen von Cruz und Cage luden sogar hin und wieder zum Fremdschämen ein.

Obwohl das Werk auf einem Bestseller-Roman basiert, wirkt die Liebelei nicht glaubhaft konstruiert. Vielleicht lag es aber auch an den Darstellern, die es von ihrer Gestik stets ein wenig übertrieben und die Chemie irgendwie so gar nicht gepasst hat. Selbst ein Christian Bale blieb hier weit hinter seinen gewohnten Leistungen zurück, verkörperte eine fast schon peinliche Nebenfigur.

Alles wirkt bei genauerem Hinschauen unausgegoren, bemüht und nicht richtig rund. Die reale Greul kam nie so recht an den Mann und besonders das Finale wirkte in diesem Kontext sowieso viel zu weich gespült. Sicherlich sollten die positiven Gefühle im Vordergrund stehen, doch im Anbetracht der hier verübten Verbrechen war die Prämisse sowieso nur bedingt geschickt gewählt.

Immerhin optisch hatte der Streifen Einiges auf dem Kasten, gefiel mit hübschen Landschaftsaufnahmen, warmen Farben und verbreitete leichtes Urlaubsfeeling. Der Soundtrack war zuweilen sicherlich Geschmackssache, wurde aber gut zum Setting gewählt und gab keinen Grund zur Klage.

Streng gesagt ist „Corellis Mandoline“ leider kein guter Film und seine Darsteller wurden zurecht mit goldenen Himbeeren nominiert. Erstaunlicherweise fühlte ich mich über seine knappen zwei Stunden dennoch passabel unterhalten und hielt die investierte Zeit nicht für vollkommen verschwendet. Man konnte sich trotz aller Macken zurücklehnen und inmitten allen Kopfschüttelns das Gebotene irgendwo halbwegs genießen.

6/10

Fotocopyright: Pandastorm Pictures GmbH

I Still Believe

Inhalt

Frisch am Collage angekommen, verliebt sich der christlich geprägte Jeremy schnell in bildhübsche Melissa und buhlt um ihre Hand. Zwar ist seine Auserwählte an Krebs erkrankt und dennoch lässt der angehende Musiker nicht von ihr…

Fazit

Das Thema ist traurig, die Umsetzung definitiv ein Fall für hartgesottene Romantiker. „I Still Believe“ versucht mit seiner durchaus realistischen Aufmachung derart auf die Tränendrüse zu drücken, dass es mir zeitweilen schon ein wenig gegen den Strich ging. Voller tragischer Momente konnte man – im Gegensatz zu manch anderen Titeln – kaum so etwas wie Hoffnung verspüren und eine langatmige Erzählweise tat dazu ihr übriges dazu.

Alles fühlte sich jederzeit arg in die Länge gestreckt an. Sicherlich waren die Ereignisse mehr als heftig und es gab dazwischen einfach nicht so viel Handlung, doch für meinen Geschmack hätte das Ganze einen Ticken kompakter ausfallen dürfen. Besonders nervig, weil man ja alles irgendwo schon einmal gesehen hat und direkt zu Beginn des Streifens schon seinen kompletten Verlauf erahnen konnte.

Die Darsteller haben ihre Sache im gegebenen Rahmen gut gemacht. Ich habe mir den Film hauptsächlich wegen Gary Sinise angeschaut, der auch hier wieder sehr sympathisch rüber kam. Vielleicht ein wenig ungewohnt als gläubiger Christ, aber dennoch gewohnt sympathisch eben.

Für mich war dieses Drama nichts. Trotz gutem Cast, technisch hochwertiger Inszenierung und wahren Hintergründen konnte ich mit dem Gezeigten wenig anfangen. Es ging zu übertrieben schnulzig und zu übertrieben traurig daher – so sehr, dass ich kaum einen richtigen Funken Hoffnung aus dem Ganzen ziehen konnte und am Ende nicht mit sonderlich versöhnlichen Gefühlen zurückblieb. Möglicherweise lag es dann auch wieder am Soundtrack – mit dem ich ebenfalls nicht warm geworden bin und die Gesangseinlagen eher zusätzlich gestört haben. Kurzum: schaut den Trailer und entscheidet, ob ihr kompatibel seit – dann klappt es vielleicht mit dem großen Kino. Ich bin hier jedenfalls raus.

5,5/10

Fotocopyright: STUDIOCANAL

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