Inhalt

Der Tod eines Hobby-Bergsteigers wird für Kommissar Jang auch zu einem persönlich sehr schwierigen Fall. Da ein Mord zunächst nicht ausgeschlossen ist, wird die Frau des Toten genauer beschattet und schnell fühlt sich der langjährig verheiratete Gesetzeshüter zu der undurchsichtigen Frau hingezogen…

Fazit

Von besonders geringen Erwartungen würde ich bei diesem Titel auf keinen Fall sprechen. Die bisherigen Werke von Park Chan-wook (u. A. „Die Taschendiebin, Oldboy) finde ich allesamt sehr gut und die bis dato vernommenen Kritiken zu diesem Film waren immens positiv ausgefallen. Am vergangenen Wochenende war des dann endlich soweit und ich konnte mir mein eigenes Bild machen – welches ich nach weiteren Sichtungen vielleicht noch einmal innerlich und textlich überarbeiten werde. Klingt jetzt schon kompliziert, aber man muss dieses Epos einfach nochmal sichten um kleinere Details noch einmal besser verarbeiten zu können.

Die Handlung erinnert zunächst an übliche Genrekost wie beispielsweise den Klassiker „Basic Instinct“, bei dem sich der gute Cop ebenfalls mit der undurchsichtigen Verdächtigen einlässt und selbst in Abgrund gerät. Ähnlich, gar fast exakt und dennoch irgendwie anders geht man hier den ausgelutschten Plot an und sorgt nicht nur wegen seiner asiatischen Darsteller für einen ganz anderen Seheindruck.

„Die Frau im Nebel“ punktet mit stilvoller und enorm hochwertiger Inszenierung – die stets zwischen >sinnlich< und >mysteriös< hin und her jongliert, einen ganz eigenen Look auf den Bildschirm zaubert. Man ruhigen, stellenweise fast schon hypnotischen Kameraeinstellungen und Hintergründen wird ein effektiver Sog erzeugt, der uns gedanklich ganz nah an unsere Figuren heranbringt und sich intensiver mit ihnen beschäftigen ließ.

Klar mag uns der Plot in seinen Grundzügen äußerst bekannt und wenig Ideenreich daher kommen, dennoch mangelt es uns glücklicherweise an seiner Vorherschaubarkeit, die uns ja letztlich so an den Schirm fesselt. Man kann die nächsten Schritte trotz aller oberflächlichen Vertrautheit nicht erahnen – von den echten Motiven unserer Charaktere ganz abgesehen. Man muss sich im Geschehen fallen lassen und die Dinge einfach auf sich zukommen lassen. Manchmal ist dies aufgrund der leicht verschachtelten Erzählweise nicht ganz einfach, aber die investierte Aufmerksamkeit lohnt auf jeden Fall.

Die Darsteller haben hervorragend miteinander harmoniert und sich nicht direkt in die Karten blicken lassen. Vor allem unsere weibliche Hauptfigur gab sich undurchsichtig, geheimnisvoll und irgendwo interessant. Man konnte sich hierdurch gut in die Lage des Kommissars hineindenken und seine Gedanken verstehen. Überhaupt war es eine Freude den beiden Akteuren bei ihrem Kammerspiel zuzuschauen und dabei in den hübsch fotografierten Kulissen zu versinken. Alles fühlte sich entschleunigt, aber ansprechend an.

„Die Frau im Nebel“ ist ein toller Thriller, dem eine einmalige Sichtung vielleicht nicht ganz gerecht wird. Es galt viele Details zu erblicken, Zeiten, Abläufe und Dialoge in den richtigen Kontext zu setzen und sich letztlich auch den tollen Figuren zu widmen. Mein Ersteindruck war bereits sehr gut, doch möglicherweise kann sich die Bewertung noch einmal minimal erhöhen. Ich war jedenfalls sehr positiv von dem Geschehen angetan und lege das Werk allen Genrefreunden wärmstens ans Herz.

8/10

Dieses Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von PLAION PICTURES zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

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